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Alpenbild f. v. habermühler, Innsbruck Samstag, 7. September 1974 Kitzbüheler Anzeigiet Seite 7 Ausstellung Hilde Goldschmidt im Tiroler Kunstpavillon in Innsbruck Zum drittenmal ist Hilde Goldschmidt im Tiroler Kunstpavillon im Kleinen Hopfgarten zu Innsbruck mit ihren Ge- mälden und Grafiken zu Gast. 1962 und 1966 waren Beispiele ihres künstleri- schen Schaffens aus den jeweils letzten Jahren zu sehen; heuer hat sich die Malerin mit einer kleinen Retrospek- tive eingestellt. 23 Gemälde, sechs Mo notypien und 25 Oelpastelle prägen die Entwicklung von 1947 bis 1974, zeigen Fixpunkte und Richtlinien von Hilde Goldschmidt, welche ihre Kunst zu ei- nem festen Begriff innerhalb der Kunstszene der Gegenwart machen. Zum Großteil kamen die Exponate di- rekt von der 70 Werke umfassenden Ausstellung in Teeside, Gray-Art-Gal- lery and Museum,, in England. TJeber- haupt ist Hilde Goldschmidt in Eng- land bekannter als im deutschsprachi- ger. Raum. So ist es gut, daß die Künst- lerin immer wieder mit ihren Werken an das heimische Publikum herantritt und Konfrontation sucht. Hilde Goldschmidt hatte zahlreiche künstlerische Erlebnisse in ihrem Werdegang erfahren. Fas4niert von Gemälden Paula Modersohns, deren Unmittelbarkeit und Einfachheit der For:m sie ansprach, fasziniert von der Fa:bmodulationen van Goghs, war die Begegnung mit dem österreichischen Malergenie Oskar Kokoschka in Dres- den (1920 bis Ende 1923) von entschei- dender Bedeutung. Hier fand Gold- schmidt direkten Kontakt zum deut- schen Expressionismus, wenngleich sie jene damaligen aktuellen Tendenzen de sozialkritischen Aspekte nicht auf- griff. Ihr waren die formalen, die struk- turellen und farblichen Probleme wich- tiger. Welch lebendiger Expressionis- mus von den vier in den späten vierzi- ge' Jahren entstandenen Gemälden (1947 bis 1949) ausstrahlt, welche kraft- volle Raumlösung und dynamische Mo- dellierung der Farbwerte evident ist, kann nur vor dem Original empfunden der Kohlerwirt Johann Georg E d e r vor den Augen des Kaisers am Weit- stande günstige Schießresultate erzie- len. Reith: Brand. Am 2. August 1901 abends brach auf dem Bauernhof Grit- 1er Feuer aus und äscherte denselben vollständig ein. Der Besitzer Johann T a x e r, seine Frau und vier Kinder und die junge Magd konnten sich nur mt Hemden bekleidet, zum Nachbarn Georg H a u s e r retten. Erzherzog Eugen besuchte Kirchberg und das Maria-Luisen-Bad in Brixen im Thale. Kitzbühel: Kloster. Am 13. August 1901 wurde im Kapuzinerkloster behufs Nachforschung eine Gruft geöffnet, in der man am Boden neben- und über- werden. Bereits hier ist das General- thema von Hilde Goldschmidt ausge- prägt: der Mensch - in all seinen Schat- tierunge'n menschlicher und seelischer Art. Motive wie „Wachend und träu- mend" oder „Trauer" sind Erlebnisse zwischen Traum und Realität. In diesen Gemälden spricht unmittelbar die frühe Vitalität Oskar Kokoschkas. Doch Hilde Goldschmidt fand in ihren oft stillen Phasen jene Möglichkeiten, aus dieser Manier auszubrechen, eigene Lösungen anzustreben und ihrem Grundsatz nach Einfachheit in Struktur und Motiv treu zu bleiben. Das Erlebnis in Venedig um 1960 brachte durch die Atmosphäre der Lagunenstadt eine neue Empfin- dung des Raumes. Das Transluziide läßt alles schichten- oder bühnenartig wach und lebendig werden. Vertikale gra- fisch-gesetzte Strukturen beleben die Bildfläche. Zunehmend werden fein- einanderliegend die Skelette vieler Pa- tres fand. Die Knochen waren sehr gut erhalten. Habitteile waren nicht zu sehen, wohl aber Reste von Gurten und Buxbaumzweige. Die Gruft dürfte seit dem Bestehen des Klosters, welches der im Jahre 1743 verstorbene Fürst Johann Raimund von L a m b e r g anno 1697 stiftete, bestehen. Die Grabstätte des Stifters konnte nicht entdeckt werden. Westendorf. Fahnenweihe, des An- dreas-Hofer-Schützenvereins am 1. Sep- tember 1901. Kirchdorf: Denkmal. Am 15. Septem- ber 1901 wurde das Denkmal des Lan- desverteidigers Schützenmajor Rupert Wintersteller aus Kirchdorf un- ter Anwesenheit von Erzherzog Eugen und des Statthalters Grafen Merveld gliederige Gelöstheit trotz der komple- xen Geschlossenheit betont. Gemälde wie „Akt", „Begegnung" oder „Paar" lassen diese neue Basis evident werden. Stark dunkel gesetzte Konturen und Binnenzeichnungen lassen die Kompo- sitionen Glasgemälden ähneln. - Scha- de, daß Hilde Goldschmidt nie mit ei- nem Auftrag für Glasgemälde konfron- tiert wurde! Die Farbigkeit wird inten- siver; hart wird leuchtendes Kolorit in die Flächen gesetzt. Gegen Ende der sechziger Jahre gewinnen Hilde Gold- schmidts Bildwerke diese erst wieder im letzten Selbstportät vor der Staffelei (1974) erreichte - und hier vollends erreichte .- Komplexheit. In „Mary Duras" (1966), im Selbstporträt (1968) werden die Spannungen zwischen Dar- stellung und Bildebene stark betont. Kraftvolle Geschlossenheit in globaige- setzter Kontur vor hellem Hintergrund! Konstruktivistische Aspekte lassen die- se Entwicklung als starke Phase in Goldschmidts Oeuvre gelten. enthüllt. Die Festrede hielt Dr. Wa k - k e rn e 11 aus Innsbruck als Vertreter des Landeshauptmannes. Es war eine erhebende Feier, zu welcher außer meh- reren tausend Schützen und Veteranen auch eine große Menge Zuschguer her- beigeeilt waren. Man zählte bei 40 Schützen- und Veteranenvereine mit 63 Fahnen und 19 Musikkapellen. Kitzbühel: Brand. Am 12. November 1901 ist im Bauernhofe Unterhaus um 3 Uhr früh Feuer ausgebrochen, wel- chem das ganze Haus nebst Stallung zum Opfer fiel. Kitzbühel: Kinomatographische Vor- stellungen im Gasthof Harisch. „Es er- scheinen auf dem Bilde zu gleicher Zeit Personen, Tiere und Wagen, alles wie lebend und wirkt dieser Anblick auf
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