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Von links: Professor Maria Hofer, Josef Infeld und Sebastian Seiss! beim Zu- sammenbau des Glockenspiels in der Werkstätte Infeld. Foto W. Angerer amstag, 14 September 1974 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Vom Kitzbuheler Glockenspiel m dleere Glockenistube auf dem ?twurde als Aufstellungs,-e Als ich vor mehreren Jahren wieder einmal in Salzburg war, kamen mir Ort und Zeit gerade gelegen, auch das Salz- burger Glockenspiel zu besuchen. Der Führer ließ uns eintreten und droben vor der riesigen Maschinerie erklärte er einiges. Ich sagte zu ihm: „In Kitzbü- hel haben wir auch ein Glockenspiel". Er entgegnete kurz: „Davon weiß ich nichts" und ging weiter. Wandte sich aber dann wieder zu mir und meinte: „Sagen s' mir einmal, wo liegt denn dieses Kitzbühel eigentlich?" Er muß mein erstauntes Gesicht bemerkt haben und wollte offensichtlich diese Lücke in seiner Geographie auch erkilireit - „Wissen s', ich bin ja nur aushilfsweise da". Ja dann allerdings kann man es verstehen ‚In Kitzbühel haben wir auch ein Glockenspiel." Der kommende g. Okto- ber ist für das Glockenspiel wieder ein Jahrestag und dies möge ein Anlaß sein, um einiges in Erinnerung zu brin- gen, Im Sommer 1949 war ich bei Frau Professor Hofer mit einer kleinen Haus- orgel beschäftigt. Da war auch einmal die Rede von einem Glockenspiel für Kitzbühel. Was ich dazu sage. Ein gan neues Problem. Sehr interessant. Aber Weg hiezu sah ich keinen. Wer soll das bezahlen? Wer soll es Wo und wie bau, en? Um die Vorstellung von einem sol- chen Werke zu bekommen, geht man üblicherweise dorthin, wo derartiges zu sehen ist. Das Glockenspiel in Salzburg erschien wie ein Schreckgespenst. Nicht ein Bestandteil dieses alten Werkes mit seinen massiven Zahnrädern und der viele hundert Kilo schweren Walze aus Metall könnte als Vorlage dienen. Mit solchen Gedanken ging ich zu Karl Planer. Dort stellte sich heraus, daß man doch darüber reden könnte. Ich dachte an die Kriegerdenkmäler, die damals in den Gemeinden errichtet wurden. Ein Lichtblick. Von der finan- ziellen Seite her gesehen wohl denkbar, aber nur als Kriegerdenkmal. Beratungen und Entscheidungen über ein solches Unternehmen könne aber nur ein Komitee erfolgreich durchfüh- ren. Es wurde ein Glockenspielkomitee gegründet. Mit Berichten in der Zeitung wurde versucht, das Interesse bei der Bevölkerung für diese immerhin ori- ginelle Idee in Erfahrung zu bringen. Es bestand nämlich schon ein Plan, an der großen Kirchenstiege noch eine Ka- pelle für die Opfer des zweiten Krie- ges zu bauen und ein Betrag von 80.000 Schilling sei dafür bereits vorgesehen. Ganz unerwartet begann jetzt ein Wett- lauf um das Kriegerdenkmal und es stand gar nicht gut um das Glocken- spiel. Den Ausschlag gab am Ende aber doch, daß das Glockenspielkomitee die gesamten Kosten zur Errichtung eines Kriegerdenkmales, also eines Glocken- spieles, übernommen hat und der Ge- meinde e meinde die vorgesehene Belastung e±- spart blieb. Nun begann im Komitee Hochbetrieb. - Turme der Katharinenkirche bewilligt. Die zwei Glocken dieser Kirche waren schon ein Opfer des Krieges geworden. Die darunter liegende Stube des Nacht- und Feuerwächters schien für die Auf- stellung des Mechanismus wie geschaf- fen. Den Bau des ganzen Werkes und eine elektrische Steuerung für ein re- gelmäßiges tägliches Spiel sollte ich in die Wege leiten. Alle Arbeiten waren dem heimischen Handwerk zu über- geben. Nach wielen Ueberlegungen und Skizzen löste sich langsam eine Form, die an Umfang und Aufwand ausführ- bar schien. Es mußte ja etwas ganz Neues gefunden werden. Für die Schlag- werke an den Glocken fertigte ich ein Modell aus Holz an mit einer Hohispule als Antriebsmagnet für den Schlagham- mer. Die damit durchgeführten Versil- ehe beim E-Werk überzeugten das Ko- mitee von der Brauchbarkeit meines Vorschlages. Meister Infeld war bereit, den Schlagmechanismus für die 18 Giok- Kitzbüheler Bezirkschronik 1899-1974 Jubiläum der Bezirkszeitungen „Kitzbüheler Bezirksbote" - „Kitzbüheler Nachrichten" - „Kitzbüheler Anzeiger" (3. Fortsetzung) 1905 wurde das Hotel Kitzbühel (Grand- Going: Sterbefall. Am 17. April 1903 ist der in Jägerkreisen bestbekannte und geschätzte Josef 0 b e r 1 e i t n e r, Bauer zu Außer-Ridling, im 83. Le- bensjahr verschieden. Er erbte in sei- nem achten Lebensjahr den Hof und war somit 75 Jahre Bauer. Bis zur letzten kurzen Krankheit hat er sein ganzes Leben keine Medizin gebraucht. In jeder Beziehung ein rechtlicher, friedliebender Charakter. Kitzbühel; Grandhotel. Am 15. Juli abtei) eröffnet. Aurach: Brand. Am 31. Oktober 1903, gegen 3/43 Uhr früh, kam in Branzingern bei Hechenmoosern, Be- sitztum des Josef Exenb erger vulgo Askarsepp, Feuer aus, das bin- nen kurzer Zeit das ganze Haus ein- äscherte. Jochberg: Elektrizitätswerk. In Joch- berg wurde im Herbst 1903 das Elek- trizitätswerk des Josef H o c h f i z e r s eröffnet. 1904 wurde der Bau des neu- en Schulhauses ausgeschrieben. 1904 Brixen: Brand. Am 4. Mai 1904, um 2 Uhr nachmittags, brach infolge Blitz- schlag in dem Wolf gang-Streif 'schen- Anwesen Seiblschwendt am Griesberg Feuer aus. Nur die Bäuerin und die Dienstmagd waren anwesend. In kur- zer Zeit waren Anwesen und drei Wirt- schaftsgebäude in Asche gelegt. Ver- brannt sind ferner 13 Stück Vieh. Es konnte fast nichts gerettet werden. St. Ulrich: Seewirt. Anstelle des im Jahre 1896 abgebrannten Bräuhauses wurde nun ein neues Gebäude aufge- führt und nennt sich nun Seewirt. Das- selbe wurde am 19. Juni 1904 eröffnet. St. Jakob in Haus: Denkmal. Die feierliche Enthüllung der Gedenktafel des Tiroler Erfinders Christian R e lt h
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