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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 14. September 1974 kein herzustellen und einzubauen. So heiligen Katharina wurde entfernt, weil den Namen der Opfer des zweiten wurde das ganze Glockenspiel in der er nicht zum Kirchenstil passe. Einige Weltkrieges an und mit ihnen erhielt Werkstätte Infeld betriebsfertig aufge Jahre lagerte er in der Hanslniühle und die Kirche den Sinn einer Kriegerge- baut und erprobt. Die Glocken im Ge- im Hölzlstadl. Von dort wurde er über dächtniskjrche. samtgewicht von 1200 kg wurden von das Antiquariat Filzer vom damaligen Ing. Pfundner in Wien gegossen und Thronfolger Franz Ferdinand um 1000 So wurde also der 8. Oktober 1950 gestimmt und waren bereits angeliefert. Goldkr'onen für seine Schloßkirche für die Einweihung des Glockenspie- Nun schien es also, daß das Werk seine Artstätten angekauft. los angesetzt. Weihbischof Dr. Johan- Aufgabe erfüllen könne. Es wurde zer- Dach und Dachstuhl unter dem gro- nes Filzer war gerne bereit, für seine legt und auf den Turm gebracht, wo es ßen Baum waren zum Teil verfault. Heimatstadt die Weihe vorzunehmen unverändert bis heute seine Stimme Das Komitee veranlaßte die Behebung und in der Mitte seiner Bewohner ein hören läßt, aller Schäden und die ganze Kirche Fest zu feiern. Es war ein sonniger In der Zwischenzeit war schon lange wurde mit Kupfer gedeckt. Meister warmer Herbsttag. Es war ein schönes an der Grundlage für das Werk gear- lnfeld fertigte die fKupfertafeln mit Fest, Sebastian Seissl beitet worden, an der Beschaffung der Geldmittel. In erster Linie wurde an So wa Redford Familien gedacht, die m Kriege Ange- i hörige verloren hatten. - Aber auch Am 8. Juli dieses Jahres fuhren wohl wurden auf Picknicks eingeladen und Freunde der Stadt und eines Glocken- alle Mitglieder unserer Gruppe mit et- einige von uns durften sogar am Urlaub spieles überhaupt schienen dem Komi- was gemischten Gefühlen in Richtung der Familie teilnehmen. Die Niagara- tee freundlich gesinnt. Nun aber mußte Redford. Die Vorfreude auf die „große Fälle, Cedar-Point (einer der größten allen Ernstes an das Einsammeln der Reise" war aber sicherlich viel stärker Vergnügungsparks der USA), Green- Spenden gedacht werden. Da trat eine als der Abschiedsschmerz. Da keiner field-Village und das Henry-Ford-Mu- neue Sorge an uns heran. Es war nie-, von uns je zuvor eine Flugreise in die- seum, die Ford-Werke und auch ein mand dazu bereit. Es gab aber keinen sem Ausmaß unternommen hatte, wa- Baseballspiel waren Teile des umfang- anderen Weg. Und so entschloß ich ren das Interesse und die Aufregung reichen Programmes, das von einzelnen mich, auch noch diei Aufbringung des dementsprechend groß. Wir alle waren Familien geboten wurde. Geldes zu übernehmen. Mit dem eiser- uns bewußt, daß dieses Unternehmen Als wir am 6. August unsere Heim- nein Buche im Gewichte von fast drei ein Experiment ist und daß die Ergeb- reise antraten, gab es glückliche und Kilogramm, das das Wappen und die nisse die Grundlage für alle weiteren traurige Gesichter zu sehen. Auf der Handschrift des Erzbischofs Dr. Andre- Programme dieser Art sein würden. - einen Seite unsere Freunde aus Red- as Rohracher trägt, gestiftet von Schlos- Dank der ausführlichen und guten Vor- ford, von denen einige nur allzugerne sermeister Hantich sen., trat ich einen bereitung auf unsere Rolle als Aus- unsere Flugkarten haben wollten, und langen Weg an. Er dauerte ein halbes taus;chstudenten in Redford hatten wir auf der anderen Seite unsere Gruppe, Jahr. Damals war ich mir aber noch im großen und ganzen keine Schwierig- wo vor allem die jüngeren Teilnehmer gar nicht richtig bewußt, daß ich mir keitein, mit den Problemen fertig zu der Meinung waren, daß man den Auf- schon mit der Annahme der ersten weiden, die das Alltagsleben in einer enthalt noch um ein wenig verlängern Spende eine Zwangsjacke anzog, aus uns fremden Familie und in einem, uns könnte. Wie aber schon ein altes Sprich- der ich mich erst wieder nach der Si- fremden Land aufwirft. Im Laufe un- wort sagt, soll man am besten dann cherstellung der gesamten Kosten be- seres 4wöchigen Aufenthaltes gewöhn-. aufhören, wenn etwas am schönsten ist. freien konnte. Nicht nur bis zur end- ten wir uns an die Besonderheiten im Auf diesem Weg möchten wir uns gültigen und einwandfreien Fertigstel- Lebensstil unserer amerikanischen sehr herzlich bedanken bei dem Vor- lung des Glockenspieles mußte durch- Freunde. Die Gastfamilien versuchten sitzenden des Schwesterstadtkomitees, gehalten werden, auch die Bezahlung mit allen Mitteln, uns den Aufenthalt Herrn Walter Bodne:r, bei Frau Profes der längst fälligen Renovierung der Ka- so interessant nett und angenehm wie sor Gabriele Vogt und Herrn Alois Ro- tharinenkirche war inbegriffen. Der nur möglich zu gestalten. Da leider kein genhofer, die unsere Reise leiteten und wertvolle kleine gotische Kupferschmid- em"insames Programm für unsere bei all denen, die bei der Erstellung des Altar aus dem Jahre 1620 der damals Austauschprogrammes mitgearbeitet ha- im Pfarrhof stand, wurde in dieser Kir- ruppe zustande kam, war es weitge- ben. Ein besonderes Dankeschön gilt un- ehe aufgestellt an Stelle des wertlosen nend den Familien überlassen, uns die Seren Eltern, ohne deren große Unter- neugotischen. Der bis zum Jahre 1890 Sehenswürdigkeiten in der näheren und stützung wohl kein Studentenaustausch vorhandene große Barockaltar Simon weiteren Umgebung von Redford ZU zustandegekommen wäre. Faistenbergers mit dem Altarbild der zeigen. Wir machten Ausflugsfahrten. Christine Exenberger, St. Johann - .. m a n beim Ledererhäuschen in St. Ja- kob fand im September 1904 unter großer Beteiligung und in Anwesenheit des Erfinders statt. Die Freude des im 87. Lebensjahr stehenden Erfinders war groß. Jochberg: Einweihung des neuen Schulhauses. Aurach: Einweihung des neuen Schulhauses. 1905 Kitzbühel: Todesfall. In Wien starb am 10. Jänner 1905 Karl Wenzel Emil Reichsgraf von L a m b € r g. Die Bei- setzung erfolgte am 14. Jänner in Kitz- bühel. Er war Protektor und Gönner verschiedener Vereine und erfreute sich hier allseitiger Achtung und Be- liebtheit. Fieberbrunn: Wildfeuer, Am Sams- -ag, 7. Jänner 1905 vormittags wütete ein Sturm derart, daß Bäume geknickt und entwurzelt wurden. Nach 10 Uhr fuhr ein Blitzstrahl auf das dem Josef P 1 e t z e n a u e r gehörige Rainhaus nächst Roschachen bei Pfaffenschwendt und richtete großen Schaden an. Die Bewohner wurden halb betäubt, die Bäuerin war dem Tode nahe. Der Herd in der Küche wurde demoliert und fast sämtliche Türen des Hauses zerfetzt. Eine Kuh und ein Schwein wurden ge- tötet. St. Ulrich: In diesem Jahre erfolgte hier die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr. Kitzbühel: Zahnradbahn. Der Aus- schuß der Stadtgemeinde Kitzbühel un- ter Bürgermeister Franz Reisch hat beschlossen, sich mit dem Zivilingenieur in seiner Sitzung am 23. Jänne' 1905 Ritter von M e i n o n g gemeinsam um die Konzession zur Erbauuig einer Zahnradbahn aufs Kitzbüheler Horn zu bewerben. St. Johann: Kirchenbrand. Im März 1905 gegen 8 Uhr abend •erschcll der Ruf: „In der Kirche brennt es!" Tat- sächlich, als man das schon geschlosse- ne Gotteshaus öffnete, sah man, daß die künstlichen Blumen am Altar und der Baldachin in Flammen standen. Das Gefäß des ewigen Lichtes lag auf dem Boden, ohne daß Spuren von Oelflek- ken gesichtet werden konnten. Alle Umstände wiesen auf eine frevelhafte Tat hin. Zum Glück konnte das Feuer
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