Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 21. September 1974 Vollversammlung Zentraler Pisten- rettungsdienst Großraum Kitzbühel Budgets einstimmig beschlossen - 789 Bergungen - Hermann Reisch als Ob- mann und Fritz Tschurtschenthaler als Einsatzleiter mit den bisherigen Funk- tionären wiedergewählt. Am Freitag, 13. September 1974 fand unter dem Vorsitz des Altbürgermei- sters von Kitzbühel Hermann Reisch die ordentliche Jahresvollversammlung mit dem Bericht des Einsatzleiters, dem Kassenbericht und Bericht der Kassa- prüfer, der Entlastung des Ausschusses, der Genehmigung des Kostenvoranschla- ges für die Wintersaison 1974-75, der Beschlußfassung über den Aufteilungs- schlüssel und der Neuwahl des Vor- standes statt. Die Skischule Kitzbühel als führende Skischule und weitaus größte des Großraumes glänzte durch Abwesenheit, was im Kreise der Bür- germeister, FVV-Obmänner, Bergbahn- AG-Vertreter und Skischulleiter nicht nur Verwunderung, sondern auch Ent- täuschung auslöste. Die anwesenden Vertreter der einzel- nen Körperschaften und Unternehmun- gen waren sich aber dafür voll und ganz einig, daß der Zentrale Pistenrettungs- dienst eine der wichtigsten und best- funktionierenden Organisationen die- ses Großskiraumes ist und daher mit- gearbeitet und zusammengeholfen wer- den muß. Niemand sollte sich hier aus- schließen, alle müssen mitarbeiten. Das war der Tenor der Vollversammlung, die dem Einsatzleiter und Geschäftsfüh- rer des Vereins Fritz Tschurtschentha- ler sowie allen hauptberuflich und frei- willig tätigen Bergrettungsmännern für ihren unermüdlichen Einsatz zutiefst dankten. Dieser Dank kam vor allem auch aus vielen Schreiben von verun- fallten Skifahrern bzw. Gästen aus al- ler Welt zum Ausdruck. - Durch ihre Briefe geht ein Auftatmen, daß sie auf Grund des hervorragenden Einsatzes dieser Männer rasch geborgen, muster- gültig versorgt und damit wieder ge- sund sein können. Das einmalige Ser- vice am Verunglückten wird diesen Gä- sten und Einheimischen trotz Mißge- schick ihren Ferien- oder Heimatort (bei Einheimischen) in einem guten Lichte erscheinen lassen. Für das vergangene Jahr mußten ge- mäß e mäß Kassabericht in die Pistenrettung des Großraumes, der von Kirchberg über Reit;h, Kitzbühel, Aurach und Jochberg bis nach Mittersill reicht und von den 52 Seilbahnen und Liften der Bergbahn AG Kitzbühel erschlossen ist, 1,207.000 Schilling investiert werden. Daran beteiligen sich nach einem be- sonderen Aufteilungsschlüssel mit be- stimmten e stimmten Prozentanteilen alle Gemein- den, Fremdenverkehrsverbände, die Bergbahn AG Kitzbühel und die Ski- schulen. 789 Bergungen wurden durch- geführt. Der Kostenvoranschlag für das Win- terhalbjahr 1974-75 beträgt nach Vor- schlag des Einsatzleiters Tschurtschen- thaler 1,405.000.— Schilling, die aus den voraussichtlichen Bergungserlösen von 300.000.— Schilling und Subventionen in der Höhe von 1,105.000.— Schilling abzudecken sind. Der hauptamtliche Einsatz von 24 Rettungsmännern und einer Bürokraft sowie die in Angriff ge- nommene Ersetzung der Telephonleitun- gen durch UKW-Funkstationen zusam- men mit dem Verschleiß an Verbands- material und Transportgeräten stellen die Schwerpunkte des Haushaltes dar. Die anwesenden Vertreter stimmten dem Voranschlag einstimmig zu und trafen gemeinsam die Feststellung, daß die beschlossenen Zuwendungen in Form von Subventionen gemäß vorge- schlagener Einzahlungstermine bereit- gestellt werden. Es ist bereits bekannt, daß Fritz Tschurtschenthaler jener Mann ist, der diesen Apparat zu einem schlagkräfti- gen Team zusammenschweißte und durchorganisierte. Einstimmig wurde daher auch der Appell aller Vertreter des Großraumes an ihn gerichtet, an- läßlich der Neuwahl seine Funktion als Einsatzleiter wieder zu übernehmen und Eine Behauptung, die auf der Hand liegt und von allen Fremdenverkehrs- experten bzw. Fachleuten aus der Na- tionalökonomie seit vielen Jahren ver- rechtigte Forderung der Fremdenver- treten wird. Daraus wird auch die be- kehrswirtschaft abgeleitet, den Touris- mus bzw. den Auslandstourismus mit der Exportwirtschaft gleichzustellen bzw. ihm die selbe Stellung sprich Bo- nifikation einzuräumen. Einer der be- deutendsten Tour-Operator aus Ueber- see, nämlich Steve Lohr, stellt dazu richtigerweise fest: „Wenn zum Beispiel ein US-Bürger in den Vereinigten Staaten einen Öster- reichaufenthalt bucht und mit Dollar bezahlt, muß er gleicherweise, im Kauf- preis einkalkuliert, dem österreichischen Staat Mehrwertsteuer entrichten. Kauft er aber in den USA einen Filmapparat oder ein Paar Ski aus Oesterreich, zahlt er keine Mehrwertsteuer. Sogar wenn er diesen Filmapparat oder die Skier in Oesterreich gegen Schilling kauft, wird ihm, nach Rückkehr in seine Heimat, die mit dem Kaufpreis entrihtete Mehr- wertsteuer auf Antrag refundiert." Zur Beweisführung, daß es sich beim Fremdenverkehr um eine Wirtschafts, branche mit Exportcharakter handelt, sollen Verhältniszahlen der Devisenein- weiterzuführen. Derselbe Wunsch wur- de von der Vollversammlung auch an den Vorsitzenden Altbürgermeister Her- mann Reisch gerichtet, der die Obmann- stelle ebenfalls wieder annahm. Auch die übrigen Vorstands-Mitglieder FVV- Obmann Ing. Hans Zwerger (Kirchberg) BEAG-Vorstand Ing. Adolf Chlup (Kitz- bühel-Großraum), GR Fritz Tschurt- schenthalter (Kitzbühel), FVV-Obmann und Skischulleiter Alois Schipflinger (Jochberg). FVV-Direktor Dr. Josef Ziepi (Kitzbühel) und die beiden R2ch- nungsp rüfer Vzbgm. Sepp Bareiner aus Mittersill, FVV-VorstandsmitgliedGün- ther Huber (Kitzbühel) wurden ein- stimmig bestätigt. Alt-Bgm. Reisch dankte abschliefEend allen Körperschaften und Unterneh- mungen sowie deren Repräsentanten für ihr Zusammengehörigkeitsgefühl, für ihre Uebersicht und die Ueberzeu- gung, daß alle ausnahmslos für ein Ziel mitarbeiten müssen, für das vornehme Ziel, Menschen, denen in Ausübung des Skisports ein Unglück zugestoßen ist, zu helfen. Er dankte auch der Rettung bzw. dem Roten Kreuz für ihreEin- sätze, den Aerzten und Krankenhäusern für die Obsorge der Verunfallten mit herzlichen Worten, vor allem aber je- nen Männern, die hauptberuflich oder freiwillig im Rettungseinsatz stehen und immer zur Stelle sind - Tag und Nacht wenn es gilt, jemandem Hilfe ange- deihen zu lassen. nahmen aus dem Fremdenverkehr zu den Gesamtexporterlösen, konkrete Zif- fern der Handelsbilanz und die Ab- deckung durch den Fremdenverkehr sowie die Zahlungsbilanzen unseres Staates angeführt werden: Der Gesamtexporterlös Oesterreichs im Jahre 1960 betrug 29,1 Milliarden Schilling in Fremdwährungen. Die De- viseneinnahmen aus dem Fremdenver- kehr lagen damals bei 6 Milliarden S ader 20,7 Prozent. Im Jahre 1973 er- reichten die Exporterlöse die Höhe von 101,9 Milliarden Schilling und die des Fremdenverkehrs waren auf 42,8 Mrd. Schilling oder 42,1 Prozent des Gesamt- erlöses angestiegen. Die Einfuhr von fremden Gütern aus dem Ausland hatte 1973 einen Wert von 137,8 Milliarden Schilling, die Aus- fuhren einen Wert von 101,9 Milliarden Schilling inklusive der Deviseneinnah- men aus dem Fremdenverkehr. - Der Einfuhrüber:schuß in diesem Jahr be- trug e trug in der österreichischen Handels- bilanz 35,8 Milliarden Schilling oder zu deutsch: Oesterreich hatte um diesen Riesenbetrag mehr Güter ein- als aus geführt und daher war das Devisenloch von 35,8 Milliarden Schilling entwan- den. - Glücklicherweise gibt es den Frem- Fremdenverkehr ist indirekter Export Amerikanischer Tourist-Manager bestätigt de Ansicht Dr. Josef Ziepi
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