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Samstag, 28. September 1974 Kitzbüh&er Anzeiger Seite 21 Vom Domjubiläum in Salzburg Stadtmusik Kitzbühel und Wintersteller - Schützenbataillon bei der Parade des Kurienkardinals am Domplatz - Frauen im Röcklgwand in Ehrenbänken im Dom - Hohe Auszeichnung für Landeshauptmann Walinöfer. Ein mächtiges Erlebnis wurde für alle Teilnehmer die Mitwirkung beim Dom- jubiläum in Salzburg am Sonntag, 22. Sepember 1974. Insgesamt wurden 6 Omnibusse eingesetzt und mehrere Pri- vatfahrzeuge, so stark war das Aufge- bot, das aus unserem Bezirk den Tiroler Anteil in Salzburg zu vertreten hatte. Die Stadtmusik begleitete Bürgermei- ster LAbg. Hans Brettauer, die Frauen im Röcklgwand unter der Führung von Gemeinderat Dir. Peter Brandstätter, begleitet von Vizebürgermeister Dipl.- Vw. Michael v. Horn und vier Busse wurden für die Beförderung des Win- tersteller-Schützenbataillons zur Verfü- gung gestellt. Ein Bus für die Schützen- kompanie Kitzbühel und „Viertel Reit". der zweite für die Kompanien Kirch- berg und Brixen im Thale, der dritte für, die Kompanien St. Johann und Kirchdorf und der vierte für die Kom- panien Waidring, Kössen und Fieber- brunn. Außerdem nahmen noch Fah- nenabordnungen der Schützenkompa- nien von Westendorf, Jochberg und Scheffau an der Fahrt teil. Auf dem Hof der Winterstellerkaser- ne in St. Johann in Tirol fand die unter dem Kommando von Schützenmajor Adolf Nagiller stehende Generalprobe statt, bei welcher der Bundeshornist mitwirkte. Die Ehrenkompanie bestand aus ei- nem Kommandanten, der Batailonsf ah- ne aus Kirchdorf, vier Zügen mit ins- gesamt 136 Gewehrträgern und vier Zugsführern und der Fahnengruppe mit 46 Schützenoffizieren und Fähnri- chen, In Salzburg reihte sich in die Ko- lonae die 68 Mann starke Schützenkom- parle von Kaltenbach im Zillertal ein und ein Fahnenblock der Schützenkom- panie des Bezirks Kufstein sowie die Fahnenabordnung des Bundes der Ti- roler Schützenkompanien mit dem Lan- desschützenkommandanten Hofrat Dr. Walter Zebisch. Unter Vorantritt der Stadtmusik mar- schierte die Ehrenkompanie mit Gefolge vom Festspielhaus auf dem Domplatz und formierte sich dort parallel zur Marmorfassade des herrlichen Domes. Wegen des Regens entfiel der Einmarsch des persönlichen Vertreters des Heili- gen Vaters, Maximilian Kardinal de Fuerstenberg; dieser wurde mittels Au- to direkt zum Hauptportal des Domes geführt und zog von dort, begleitet vom Erzbischof Dr. Karl Berg, in den Dom ein. Für die Frauen im löcklgwand waren die ersten Bankreihen reserviert. di€s besorgte in dankenswerter Weise der Verantwortliche für die Domjubi- läumsfeiern, Msgn. Dr. Johannes Neu- hardt. Unseren Frauen wurde der schön- ste Platz im Dom zugewiesen. In den Dom schritten auch sämtliche Fahnengruppen, während die übrige Mannschaft abtreten konnte und somit auch Gelegenheit hatte, den Festgottes- dienst zu besuchen. Bei diesem Festgottesdienst wurden die von Professor Josef Friedrich Dop- pelbauer komponierte „Salzburger Dom- weihmesse 1974" und das Deutsche Pro- prium zur Kirchweihe" uraufgeführt. Mitwirkende waren: der Salzburger Domchor, das Bläserseptett des Mozar- teumorchesters, Domorganist Gerhard Zukriegel und Kirchenchöre aus der Diözese. Leitung: Domkapellmeister An- ton Dawidowicz. An dem Festgottesdienst nahm auch der Tiroler Landeshauptmann Eduard Wailnöf er teil. Ihm wurde eine hohe Ehrung zuteil. - In Anwesenheit des Päpstlichen Legaten, des Apostolischen Nuntius, des Salzburger Landeshaupt- mannes und des Salzburger Erzbischofs wurde ihm im erzbischöflichen Palais das Großkreuz der Ritter vom Hl. Grab zu Jerusalem „al Merito" (Verdienste) überreicht. Nach dem Gottesdienst erfolgte der Auszug der Konzelebranten in die Sa- kristei und die Kirchenbesucher hatten Gelegenheit, sich auf den Domplatz zu begeben, um die Ehrenparade der Stadt- musik Kitzbühel und der Schützen mit- zuerleben. Die Parade lief wie ein Uhrwerk ab, aber auch glanzvoll und eindrucksvoll, wie nachher von vielen Besuchern ver- merkt wurde. Die Domfeier an diesem Tage wurde nämlich auch von vielen privaten Personen aus unserem Bezirk besucht und von Tirolern, die in Salz- burg und im nahen Oberösterreich le- ben und arbeiten. Bei Erscheinen des persönlichen Ver- treters des Heiligen Vaters am Haupt- portal des Domes mit Gefolge meldete Schützenmajor Adolf Nagiller die an- getretenen Formationen, während die Ehrenkompanie die Gewehre präsen- tierte. Hierauf intonierte die Stadtmu- sik Kitzbühel unter Stadtkapellmeister Sepp Gasteiger die Päpstliche Hymne und anschließend die Oesterreichische Bundeshymne. Es folgte das Abschrei- ten der Fronten der Stadtmusik, der Bundesfahne, der Ehrenkompanie, des Fahnenblocks und der Schützenkompa- nie Kaltenbach durch den Päpstlichen Legaten Kardinal Maximilian de Fuer- stenberg, begleitet von Erzbischof Dr. Karl Berg, dem Salzburger Landes- hauptmann Dr. Lechner und dem Tiro- ler Landeshauptmann und Ritter vom hl. Grabe Eduard Wailnöfer. Der Bun- deshornist intonierte den General- marsch. Weithin erschallte das Kommando von Lupussprechtag in Kitzbühel Der diesjährige Lupussprechtag fin- det am Donnerstag, 3. Oktober von 10 bis 10.30 Uhr in den Amtsräumen des Gesundheitsamtes Kitzbühel, Pfarrau 1, statt. Zur Beratung der hiefür vorgela- denen Kranken kommt von Wien der Vorstand der Haut- und Lupusabteilung des Wilhelminenspitals, Prof. Dr. Linde- mayr. - Zur Erfassung neuer Lupus- kranker wird die Bevölkerung des Be- zirkes darauf hingewiesen, daß die Un- tersuchung durch den Facharzt im Ge- sundheitsanit Kitzbühel kostenlos ist Es kann sich jeder Patient dazu einfin- den, der an einer chronischen Haut- erkrankung leidet, die bereits anläßlich einer anderen Untersuchung als Ver- dachtsf all einer Hauttuberkolose be- zeichnet wurde. Mjr. Nagiller zur Generaldecharge, der höchsten Ehre, welche eine Schützen- kompanie zu vergeben hat. Der breite Domplatz war von Gehsteigrand zu Gehsteigrand ausgefüllt von den Glie- dern der Ehrenkompanie und kein Mann hätte mehr Platz gehabt. - Die strammen Wintersteller-Schützen gaben ihr Bestes und beim Kommando „Feu- er" löste sich aus den 136 Gewehrroh- ren ein einziger kompakter Schuß und was noch nie bei einer derartigen feier- lichen Handlung erfolgte, trat ein: Die Ehrenkompanie und ihr Kommandant erhielten von den Anwesenden Beifall. Dieser löste sich spontan und hätte nicht organisiert werden können. Der Beifall überschailte dann auch die weiteren Kommandos, bis die Stadtrnuslk die Ti- roler Landeshymne aufführte. Dann wurde es wieder still auf dem weiten Domplatz. Jeder, der die herrlichen Tö- ne hörte, ließ seinen Stolz auf die Stadtmusik freien Lauf. Dieser hatte sich schon eingestellt, als zu Beginn der Ehrenparade die Päpstliche Hymne er- tönte. Mit dem Säbelgruß des Kommandan- ten an den Kurienkardinal war die Pa- rade zu Ende. Wir sahen noch, wie Landeshauptmann Walinöfer und der Landeskommandant der Tiroler Schüt- zenkompanien auf Major Nagiller zu- eilten, um ihm die Anerkennung auszu- sprechen. Der Abmarsch vom Dom zum erz- bischöflichen Palais erfolgte wieder un- ter Vorantritt der Stadtmusik. - Der Päpstliche Legat schritt grüßend an der langen Front der Formationen und der Frauen im Röcklgwand vorbei und hob noch grüßend die Hand, ehevor er das Palais betrat. Hernach fand im Haydnsaai des Pe- terskellers sowie in anderen Räumen das Abendessen auf Einladung des Erz- bischofs statt. Gegen 8 Uhr abends er- folgte die Heimreise, die unfallsfrei vor sich ging. Ein Dank den umsichtigen Chauffeuren,
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