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Seite 8 KitzbühelerAnzeiger Samstag, 28. September 1974 einleitete. Pfarrer GR Josef Jesacher, Oberau, den man auch gleichzeitig zum kommenden 70. Geburtstag gratulierte, feierte in seiner bekannt eindrucksvol- len Weise die Bergmesse. Die S'ciützen- gilde Oberau hat die Musikanten bei- gestellt, die Stummer und Kaltenbacher fungierten als Böllerschützen. Der Schützenmajor des mehr als 1000 Mann starken Schützenregiments Zillertal, der standfeste Zimmermeister Hans Wurm aus Stumm, hielt die Festansprache. „Mir ischt vor niemanden bade" er- klärte er, und wenn man ihn sieht, so glaubt man das auch. Er führte aus, daß er sofort in einer anderen Gesin- nung Reihen eintreten werde, wenn je- mand etwas Besseres als die Tiroler Schützen- und Musikantentradition zu bieten habe. Er dankte allen Beteiligten und erwähnte auch humorvoll, daß nicht mehr alle Vereine eine Arbeit „erwi- schen" konnten, so groß war die Begei- sterung. Das Andreas-Hof er-Lied schloß die Veranstaltung würdig ab. Hierauf trat Sprengelarzt Dr. Bruno Bachmann, als Obmann der Wildschönauer Schüt- zn, vor und heftete den vollkommen verdutzten Organisator Hans Mayr den Ehrenkranz der Tiroler Schützenkompa- nien an das Berghemd,welche Auszeich- nung für eine besondere Förderung des Tiroler Schützenwesens gedacht ist. Alles war von der Schönheit und Har- monie des Sockels und des Bergkreuzes mit Feldaltar begeistert. 14 Sack Ze- ment und der nötige Sand mußten auf den Berg geschafft werden. Die Alpha- eher hatten dazu mit viel Geschick ei- nen Hubschrauber organisiert. Den sta- bilen Sockel mauerten die Wildschön- auer ildschön- auer Veteranen, die Grundsprengung und Fundamentierung die Stummer, die Gedenktafel und Gipfelbuchkassette die Wildschönauer Schützen, das mäch- tige und herrliche Lärchenkreuz mit legg. Am Schluß der Gruppe schritten ein paar stämmige Männer einher, ein martialisches Gewehr auf den Schultern tragend, die ebenfalls unser Interesse erweckten. Diese Riesenbüchse ist ein Eigentum des Fräulein Phiomena Pirchl (ebenfalls ein sorgsam bewahrtes Erb- stück ihres Großvaters, der diese „Don nerbüchse", die zirka zweieinhalb Me- ter Länge mißt, in den Kämpfen am Passe Strub in Verwendung hatte). Die Gründung dieser Gruppe, deren Seele Johann Obernauer ist, muß freudigst begrüßt werden. Kitzbühel. Todesfall. Am 11. August 1908 verschied in Kitzbühel im 63. Le- bensjahre k. k. Forstrat i. P. Alexander Schernthanner. Der Verblichene beklei- dete die Stelle eines k. k. Konservators der Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale und war Ehren- mitglied des Landesmuseums Ferdinan- deum. Kirchdorf. Fahnenweihe. Am 9. Au- gust 1908 fand hier die Weihe der Feu- erwehrfahne statt. Als Fahnenmutter Blitzableiter schufen und trugen die Hopfgartner, wobei dem „Ramstätt- Christa" für seine schöne Arbeit noch ein besonderes Lob ausgesprochen wer- den soll. Als Fleißaufgabe hatten die Alpbacher noch den Bergaltar beige- stellt, Viele Schützen waren in Tracht gekommen, die Hopfgartner hatten so- gar ihre Fahne mit. Hans Mayr kündigte noch an, daß die Organisation einer künftig jährlichen Gipfelmesse nun in den vier Gemeinder reihum gehen möge —und zwar: 197 Alpbach, 1976 Hopfgarten, 1977 Stumrr und 1978 wieder Wildschönau. Zum Schluß noch eine vergnüglich€ Bemerkung am Rande: Die Alpbacher hatten sogar ihre vereinseigene Wür- stelbraterei mitgenommen. E. Sgt. ARBOe Fieberbrunn-Pjllersee Stefan Huetz - Sieger im Jenbacher Autoslalom In großartiger Form befindet sich zur Zeit Stefan Huetz auf seinem Simca- Ralley 1. Wie bereits vor drei Wochen in Teifs gewann er auch diesmal den Lauf zur Tiroler Autoslabommelster- schaft in Jenbach in der Gruppe 2 bis 1300 ccm. Vom Pech verfolgt war de- in der Gesamtwertung der Meisterschaft an 3. Stelle liegende Sepp Ängerlechner, der nach gutem Lauf einen Torfehler beging und so für einen Spitzenplatz nicht mehr in Frage kam. Der 5. und zugleich letzte Lauf zur Tiroler Autosialommeisterschaft findet diesen Sonntag, 22. September in Wörgl statt. Hier hoffen wir auch wieder auf den Einsatz von Urban Milinger, der in Jenbach nicht starten konnte, in der Meisterschaft aber in aussichtsreicher Position liegt. Nicht weniger erfolgreich kämpft Er- win Kogler in der Oesterreichischen fungierte Corntesse Paula Lamberg. Die Weihe hatte Dekan Grander aus St. Jo- hann vorgenommen, dem Feuerwehr_ hauptmann Hirschbichler den Dank aus— sprach. us sprach. St. Johann. Hornweg. Am 8. Septem- ber 1908 (Maria Geburt) fand die Eröff- nung und Einweihung des neuen Lud- wig-Scheiber-Weges auf das Kitzbühe- 1er Horn statt. Das Wegkomitee Ange- rer-Hilscher-Feller übergab den Weg an den Verschönerungsverein unter Oh- mann Josef Hilscher. Dieser übernahm die Obhut bis zur bevorstehenden Grür..- dung der Sektion St. Johann d. Deutsch- Oesterreichischen Alpenvereins. - Die Weihe nahm Kooperator Jakob Hirzin- ger vor. Konzerte gaben die Musik- kapelle St. Johann und der Gesangs- verein München. Bauleiter war Landes- oberingenieur Ludwig Scheiber. Hopfgarten. Fahnenweihe. Am 5. Sep- tember 1908 fand die Fahnenweihe des Katholischen Arbeitervereins Hopfgar- ten statt. Als Fahnenpatin fungierte Frau Dr. Stumpf. Autoslalomstaatsmeisterschaft. Bei dem am 8. September in Innsbruck stattge- fundenen Staatsmeisterschaftsiauf be- legte der ambitionierte Fieberbrunner den 2. Platz und war damit wieder ein- mal bester Tiroler Fahrer in seiner Gruppe. Falls ihm nicht das Auto noch einen Strich durch die Rechnung macht, wird er heuer auch beim Flugplatzren- nen in Innsbruck an den Start gehen. Bergbauern ohne Vertretung? Durch die Unwetter im August die- ses Jahres entstanden nicht nur an den Bundes-, Landes- und Gemeindestraßen Schäden, sondern auch an Interessent- schaftswegen und Hofzufahrten. Während die an Interessenschafts- wegen entstandenen Schäden durch die Güterwegbauabteilung des Amtes der Tiroler Landesregierung behoben wer- den, scheint für die Behebung der Schä- den an Hofzufahrten, die vielfach ohne öffentliche Zuschüsse erbaut werden mußten, keine Stelle zuständig zu sein und müssen von den einzelnen vom Un- wetter betroffenen Bergbauern, in wo- chenlangen Instandhaltungsarbeiten, ohne Schubraupe, wieder hergerichtet werden. Es gibt Wege, auf denen bei Wolken- brüchen alljährlich und heuer innerhalb eines Monates, dreimal der Schotter weggeschwemmt wurde. In den politischen und Standesvertre- tungen sitzen zwar auch von uns Berg- bauern gewählte Verteter, aber für die vom Unwetter betroffenen Bergbauern scheinen sie nicht „vertretungszfListändig' zu sein. Die anfangs dieses Jahres gegründe- te Oesterreich isehe Bergbauernvertre- tung strebt daher eine Selbstvertre- tung an. Anton Flecksberger, Kirchberg Kitzbühel. Omnibusfahrt. Am 25. Sep- tember 1908 fand die erste Omnibus- fahrt von Kitzbühel über den Paß Thurn nach Mittersill statt. Gefahren wurde ein 30 HP Saurer der Kraftfahrzeug- gesellschaft mbH. Wien. Teilnehmer der Fahrt waren außer einigen Gästen und Herren der Fabrik Gemein dea usschuß- mitglieder von Kitzbühel Stadt und Land, Aurach, Jochberg und Mittersill. Der Omnibus fuhr um 8.05 Uhr in Kitz- bühel ab und kam um 9.43 Uhr in Mit- tersi.11 an. Lenker des Omnibusses war der Werkmeister der Fabrik. Der Ver- treter der Gesellschaft Ingenieur Radio von Radils gab ausführliche Erklärun- gen ab. St. Johann. Wieshoferdenkmal. Am 20. September 1908 fand die Einwei- hung des Wishoferdenkmales statt. 20 Schützen- und Veteranenvereine und sechs Musikkapellen marschierten im Festzug. Die Weihe nahm Dekan Gran- der in Anwesenheit des Schöpfers des Denkmals Norbert Pfretzschner vor. (wird fortgesetzt)
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