Kitzbüheler Anzeiger

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Kitzbüheler Anzeiger Konsequenz: Diesem Umstand muß ab sofort auch in Oesterreich in ver- mehrtem Maße durch eine vernünftige Raumordnung Rechnung getragen wer- den. Das Tiroler Raumordnungsgesetz ist ein bedeutender zielführender Schritt in diese Richtung. Jedes Gesetz ist aber nur soviel wert als es exekutiv wirk- sam werden kann bzw. die administra- tive Kraft und Konsequenz dahinter- steht, es richtig zu interpretieren und anzuwenden. Die sich auch bei uns in vielen Fällen deutlich zeigende totale Zersiedelung der Gemeinden und die sich anbahnendeVerstädterung in Groß- räumen durch das Zusammenwachsen von Gemeinden muß mit aller Vehe- menz angehalten werden, so schmerz- lich die Konsequenzen auch sein mögen. PARTNER TOURISMUS u. LANDWIRTSCHAFT landwirtschaftlichen Bevölkerung wie- Das, was ich in der Ausgabe der öster- reichischen Fremdenverkehrs-Fachzeit- schrift Tourist Austria International vom 22. Dezember 1972 festhielt, wurde im Colloquium 1973 von allen mittel- europäischen Gebirgsländern, insbeson- dere aber von Frankreich, bestätigt - nämlich, daß die natürlichen Partner des Tourismus das Fremdenverkehrs- gewerbe und die Landwirtschaft sind. Sie sind es, aus den uns bekannten, aber nicht überall anerkannten Gründen: Seite 6 Gerade auf dem Sektor Konkurrenz kommen den nordamerikanischen Win- tersportländern und Kanada wesentli- che Aspekte entgegen: Modeerscheinung und Prestigefrage für das kapitalkräftige europäische Ur- laubspublikum; das Interesse der Flug- linien, nicht nur die Strecken USA-Eu- ropa, sondern auch die Strecken Europa- USA besser auszulasten; der enorme Kapitaleinsatz in die Werbung und die unschätzbaren Marketingkenntnisse. Wenn ich nun von der mittelbaren Konkurrenz auf die unmittelbare Kon- kurrenz, d. h. auf die Beobachtung der europäischen Partner und Konkurren- zen übergehe, dann kann aus dem er- sten internationalen Colloquium folgen- des Resumee gezogen werden: KAPAZITÄTS-GRENZE Anhand von Beispielen französischer Wintersportorte der zweiten und dritten Generation, wie man die neuen Zentren bezeichnet, wird uns bestätigt, daß je- der Ort, jeder Großraum und jedes Land seine Kapazitätsgrenze hat. Unter Miß- achtung dieses Gesetzes kann der Tou- rismus den Tourismus vernichten. In den französischen Super-Großzentren stellen sich folgende schwere Konse- quenzen ein: Der Urlauber wird in der Großstadt zur Anonymität verdammt; der Urlauber fällt einer Ueberorgani- sation anheim, die ihn seines Traum- bildes, kurze Zeit ein freier unabhängi- ger Mensch „Gast" zu sein, beraubt; die für die Erholung so wichtigen Kontraste der überzivilisierten Stadt zum naturbelassenen ländlichen Raum und dessen Bevölkerung werden ver- wischt, wodurch der Erholungseffekt kleiner wird; für das Zentrum selbst ergeben sich beinahe unlösbare Probleme in der Be- schaffung von Personal und in der Auf- rechterhaltung einer funktionierenden Infrastruktur inkl, der damit zusam- menhängenden Finanzierungsfragen. bald's nett is mit mia oda bald's zwieda is, fahr i fit hoam. Und gib an Handls- minista d' Schuid! Mia Autofahra untawegs Mia fahrnd etz allweil mehr und mehr mit insre Auto hin und her. Bald oana doscht is, wo a is, aft suacht er scho a Ausröd gwiß, a kloani Ursach odr an Grund, daß er wo onascht hifahrn kunnt. Sist war a ja fi nix, der Karrn, wann man nit namm zun weidafahrn. Wann ma was brauchn oda wolln: eini an Grattn, fahr ma's hoin. wann a dös Ding oft mit da Post leicht früah gnuag kamm und wenig kost Da Ochsnwiascht, dea hat sein Soi tagtäglich mehr wia gstoßn voi. U-parkt is ois weit ummadumm Fremdenverkehr kann nur im Raum betrieben werden. Als erfolgreichster Raum dafür ist der ländliche Raum an- zusehen, und für den Winterurlaub be- sonders der Gebirgsraum. Inmitten die- ses ie ses Raumes steht, lebt und arbeitet die bäuerliche Bevölkerung, welche das Ge- birgsland nicht nur bearbeitet und kul- tiviert und damit für einen ausgegli- chenen Naturhaushalt Sorge trifft, son- dern auch Träger der Kultur ist. Der Bauernstand ist auch die Basis für ei- nen gesunden und ausgewogenen Nach- wuchs an Arbeitskräften, welcher durch einen gesicherten Besitzstand auch für eine kontinuierliche Produktion von mit Auto vo sein Publikum. Die seining Hausgöst send dafi mit eahnre Wagn längst dahi und fahrnd, dös lassns eah nit nemma, doscht hi, wo d' onan her send kemma. Es woaß e jeda nix so gwiß, wia, daß's wo onascht bössa is. Mia oi mitnand send suchtig wordn: 4 Radi untan Osch und fahrn. Mit oana Hand learn s' Fahrn beizeitn, die oa brauchst zu an Vogi deitn. Schlecht fahrn tuat allweil grad da Oa, seim kunnt ma so was Blöds nia toa. Da Bluat- und Fleisch- und Blechsalat, vo dem ma wieda glesn hat, is eppas, was ins nit berüascht, weil ins so eppas nia passiascht. Dö 100 Totn bloß in Jänna, hamb sicha 's Autofahn zwenk könna, Samstag, 19. Jänner 1974 Grundnahrungsmitteln sorgt, deren Be- schaffung, wie jüngste Beispiele aus an- deren Gebieten zeigen, in Zukunft auf dem Wege des Imports nicht immer ga- rantiert sein muß. Ich sehe den Land- wirt, resp. Bergbauern, auch in der Zu- kunft nicht als Landschaftsgärtner mit musealem Anstrich, sondern als einen Berufsstand mit fundamentalen volks- wirtschaftlichen Aufgabebereichen. Die vorgenannten Aufgabenbereiche der bäuerlichen Bevölkerung im Zu- sammenhang mit einem harmonischen und gut funktionierenden Fremdenver- kehr haben die französische Regierung zum Entschluß bewogen, den unendlich schwierigen und kostspieligen Versuch zu wagen, in das früher sträflich ver- nachlässigte, vielleicht volkswirtschaft- lich damals unbedeutende Bergland, zu- mindest einen Teil der abgewanderten der rückzusiedeln. Aus dieser gewalti- gen Anstrengung kann ermessen wer- den, welche Bedeutung der Tourismus in Frankreich heute bereits hat und welche Wirkung und Auswirkung man dem Fremdenverkehr in einem wohl- geordneten landwirtschaftlichen Raum für die Zukunft beimißt. Sie geht weit über die Einnahmen von Devisen und die Sicherung von Arbeitsplätzen hin- aus. - PRIVATINITIATIVE Nachdem die Landwirtschaft und da- mit auch das Gewerbe durch die politi- sche Vernachlässigung in den französi- schen Alpen stark gelitten hatten, muß- ten das Großkapital und der Staat als Investoren eingreifen, um den Touris- mus anzukurbeln, da auf Grund des Fehlens geeigneter Einnahmequellen die noch verbliebenen Gebirgseinwohner kapitalmäßig ausgeblutet waren und als Partner eines modernen anlageintensi- ven Fremdenverkehrs kaum in Frage kamen. Konsequenz: Die französische Regie- rung wäre froh, es wurde mehrmals und dö unta d' Radi kemma send, dö hamm ma sowieso nit kennt. Sech'ma auf insra Roas amoi an toiglischn Verkehrsunfall, aft nemma ma in earschtn Schreck von Gaspedal an Haxn weck. Zwoa Kiometa oda drei is's aus mit insra Rasarei, aft geht's scho wieda lustig weida. So was macht ins no long nit gscheida! Krecht war a scho, da Umweltschutz! Da Rach und s Gstank, s' Gift und da Schmutz nemmand scho saggrisch übahand und richtnd zcGrund no s'ganze Land. Dös Gsötz, wann's kamm, tat ma be- grüaßn: daß d' onan oi dahoam bleiTn müassn, na hätt ma decht mit insan Karrn, amoi gnuag Platz zun ummafahrn,
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