Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Pepi Eberharter mit Wiiam Hoden Kitzbiiheler Zithermusik begeistert Marobella Club Samstag, 19. Jänner 1974 Kitzbüh3ler Anzeiger Seite 7 nicht zuletzt aus dem Munde des Mini- sters für Fremdenverkehr und Umwelt- schutz bestätigt, wenn der Fremdenver- kehr, im speziellen Falle der Winter- tourismus, von einem gesunden inner- betrieblich starken Gewerbe getragen werden könnte. Der französische Staat ist wohl daran interessiert und auch in der Lage, Initiativen zu setzen, aber er ist weder in der Lage, noch ist es seine Aufgabe, Fremdenverkehr zu betreiben. Diese Tätigkeit soll und muß in einer freien Marktwirtchaft dem Unterneh- mer überlassen bleiben. Dazu scheinen aber auch die großen Kapitalgesellschaf- ten nebst der staatlichen Hilfe nicht das geeignete Instrumentarium zu sein, denn an der Entwicklung in den franzö- sischen Zentren ist abzulesen, daß die Spekulation, insbesondere auf dem, Sek- tor der Appartements und Bungalows, die solide Entwicklung eines Ortes hint- anhält. Staat und Kapitalgesellschaft investieren zwar anfangs aus verschie- denen Motiven und Zielen heraus gern, beide aber möchten nach Erreichung des Zieles den einmal geschaffenen Ort sich selbst überlassen. Dies führt in den französischen Zentren der zweiten und dritten Generation zu großen Proble- men, nachdem es in den neuen, sehr hoch gelegenen Zentren kaum ansässige und einheimische Bevölkerung und kaum einheimische Unternehmungen und Gewerbebetriebe, vor allem des wichtigen Handwerks, zur Erhaltung der Anlagen (Schlosser, Mechaniker, Elektriker, Tischler etc.), ja teils sogar keine kommunale Verwaltung und Ver- antwortung gibt. Wir brauchen in Oesterreich daraus nur die Lehre ziehen, daß der privaten Initiative, und auf dieser Ebene vor al- lem dem Gewerbe, eine existentielle Bedeutung zukommt, das in seiner bei- spielgebenden Dynamik nicht durch unerträgliche fiskalische Belastungen gebremst werden darf, sondern im Ge- genteil durch wirtschaftspolitische Maß- nahmen angespornt werden soll. Der- selbe Maßstab ist auch für die Land- wirtschaft und Landwirtschaftspolitik in Oesterreich anzulegen. Die Schwierigkeiten sind zwar be- kannt, jedoch fehlt der nötige Nach- druck, der diesen gewaltigen Vorteil, den das Fremdenverkehrsland Oester- reich gegenüber seinen Nachbarländern und größten Konkurrenzländern noch besitzt, existenziell sichern hilft. FREMDENVERKEHRSPOLITIK und Organisation Die Fremdenverkehrspolitik ist nicht in allen Ländern gleich gelagert. In Frankreich, Italien und Spanien ist sie zentralistisch ausgerichtet, während sie in der Schweiz und in Oesterreich föde- ralistisch organisiert ist. Aus den Aus- führungen der verschiedensten Vertre- ter und durch zahlreiche Gespräche mit französischen Fremdenverkehrsdirekto- ren und Persönlichkeiten der regiona- Die Liebe und Treue der Auulands- Österreicher zu ihrer Heimat hat wie- der einmal, wie schon so oft, reiche Früchle getragen. Der Club-lVlanager H. Koidl, ein gebürtiger Kitzbli.he]rr, ar- rangierte für den internationalen Pro- minentenklub „Marabcha", der über riesige Hotel- und Bungalowar-lagen, Golfplätze, Teriniscentren und Night- Clubs an der spanischen Küste verfügt, im vergangenen Dezember eine „Oester- reich-Woche", die von gro3ern Erfolg begleitet war. Viel dazu beigrtragen len Verwaltung kannte der Schluil ge- zogen e zogen werden, laß der schweizerIsche und österreichische Weg der Dezentrali- sation und Länderkompetenz sowie die föderalistische Auffassung für zweck- mäßiger und zielführender ghalten wird. Als Argumente wurden ange- führt: daß das einzelne Bundesland über sei- ne wirtschaftlichen Verhältrissa genau- er Bescheid we:fi und auch über c ---e tou- ristischen Stärken und Schwächen ein- gehendere Kenntnisse besitzt und somit auf diese wesentlich rascher und effekt- voller Einfluß nehmen kann. FREMDENVERKEHRS-WERBUNG Wir alle wissen, daß das schönste und beste touristische Produkt nur erfolg- reich an den Konsumenten herange- bracht werden kann, wenn ein ausge-. zeichnetes Marketing und eine hervor- ragende Werbung dafür Sorge tragen. Ausgangspunkt aller werbepoLtisehen Maßnahmen ist eine gute Staistik. Es konnte fes:gestellt werden, daß in bezug auf die Fremdenverkehrswer- bung Oesterreich durch eine im Ver- hältnis zu anderen Ländern ausgezeich- hatte ein zweiter l{itzbüheler. Pepi Eberharter, Mitglied der Kitzbüheler Nalionalsünger Tani Praxmair, spielte jeden Abend für Jie Stars aus Wirt- schaft, Film und ei auf seiner Zither und sang sich mt sein-an Tiroler Jod- lern, Gschtanzln und österi-eichischen Melodien in Aie Herzen der „High So- ciety". Kitzbühel, T:rol und Oesterreich waren in aller Munde und es wird in Zukunft sicher bi manchem Club-Mit- glied einen neuen Ferienwunsch ge- wekt haben. Dr. Ziepi nete Statistik und durch die Außenstel- len der österreich. Fremdenverkehrs- werbung eine gute Position einnimmt. Ich war daher vor 2 Jahren einer der großen Gegner einer zu weiten Li heralisiertuig des Meldewesens, weil ein exaktes po1izeilides Meldewesen die einzige Basis für eine hervorragende Statistik ist. System und Netz der österreichischen rem denve:-kehrswerbung im Ausland ist, von der Schweiz abgesehen, für viele Länder als erstrebenswert angese- hen worden. Nachdem der 7remdenverkehr nicht allein vom Hersteller des Produktes be- rieben werden kann, sondern Partner braucht, wurde iie Zusammenarbeit it ihnen umrissen. Für den Produzen- :er. „Urlaub" sind: das Reisebüro, die Fluggesellschaften und die Massen- red:en von ausschlaggebender Bedeu- :ung. Nach neuen Pamnern wird Ausschau gehalten. Diese sieht man in einer ver- mehrten Zusammenarbeit mit: den Eisenbahnen und mit dem Arzt bzw. der medizinischen Wissenschaft, die als Parner absolut in der Lage ist,
< Page 6 | Page 8 >
< Page 6 | Page 8 >