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Bereits im Vorjahr wurde im Wege zum Landesverband und darüber hin- aus zum Bundeskuratorium des österr. Bla srnusikverbandes der Antrag einge- bracht, an jene Blasmusiker, welche nach Absolvierung des Konservatoriums oder einer höheren Musikschule und nach Ablegung der staatlichen Reife- prüfung in einer dem Landesverband angegliederten Blasmusikkapelle als Ka- pellmeister oder Instrumentalist mit- wirken, das Jungmusiker-Leistungsab- zeichen in Gold (Höchststufe) zuerken- nen zu wollen. Diesem Antrag wurde nicht stattgegeben, worauf aus berufe- nem Munde nicht zu Unrecht der Ein- wand erfolgte, daß damit die Forderung auf Leistung mit jenen Musikern gleich- gestellt sei, welche den Weg zum Be- rufsmusiker beschreiten. Mithin bestä- tigt sich auch die Tatsache, daß ein gol- denes Leistungsabzeichen in der Blas- musik ausschließlich im Wege der Aus- bildung durch qualifizierte Lehrkräfte an Musikschulen erarbeitet werden kann. Gutfundierte Kapellmeister ver- mögen ihren Nachwuchs selbst bis an das bronzene, wenn nicht sogar an das silberne Leistungsabzeichen heranzu- bilden. Die Abnahme des „Goldenen" wird - - Q. w1 Wgvj.L u U.L tu schönste - im Grillhof in Igls bei Inns- bruck. Alljährlich findet, inszeniert vom Lan- desverb an d der Tiroler Bla smusikkapel.. len, in der letzten Schulwoche des je- weiligen Schuljahrs im Landesbildungs- heim Grilihof ein Jungmusiker-Vorbe- reitungslehrgang zur Absolvierung der Leistungsabzeichen statt. Der Zulauf zu diesen Bläserwochen ist nicht geringe] als die herzliche Begeisterung, mit der die Jugend an diesem Lehrgang teil- nimmt. Auch die dem Griihof weltent- fernten Brixertaler sind auf diesefl gu- ten „Geschmack" gekommen und haben schon einige der Leistungsabzeichen von dort mitgebracht. Andere, welche der Schulbank bereits entwachsen sind, stellten ihren „Mann" im Dezembervo- rigen Jahres in Westendorf, so daß es der Anerkennung wert ist, die bisheri- gen Inhaber von Jungmusiker-Lei- stungsabzeichen namentlih der Öffent- lichkeit vorzustellen: Teilnehmer am 5. Tiroler Jugend- seminar 1973 am Grilihof, Innsbruck Prüfungsabnahme vom 7. Juli: Musikkapelle Jochberg: Peter Bachler, B-Klarinette, Silber mit Auszeichnung Seite 6 KitzbühelerAnzeiger Samstag, 12. Oktober 1974 in Hinkunft am Konservatorium vor ei-. M u 51 k b ezi rk Brixental nem Kollegium von Professoren erfol- Erfolgversprechender Jugendnachwuchs im Wege der Musikschulen gen, nachdem nach den neuesten Richi- linien des in der Prüfungsauf- lage Bisher zwei silberne und 24 bronzene Leistungsabzeichen! von jedem Instrumentalisten ein Eine erfreuliche Mitteilung vom. Ju- te und nicht zuletzt so manchen Grif 1 klassisches Werk mit Klavierbegleitung gendreferat des Blasmusik-Bezirksver- ins Taschengeld.Verschenkt wird nichts, gefordert wird. Von Schlagzeugern wird bandes Brixental wird hiermit dem Le- auch nicht an Jungmusiker. Und das ist nebst Beherrschung aller Rhythmus- serkreis gerne veröffentlicht. Wie be- um die Werterhaltung eines Leistung&- instrumente auch die Beherrschung des reits im Vorjahr aufgezeigt wurde, be- abzeichens mehr als richtig. Im Maße Glockenspiels und Xylophons verlangt. steht seit wenigen Jahren im Oesterrei- zum Amateurstatus ist der österreichi- Leistungsabzeichen in Silber und 3ron- chischen Blasmusikverband" ein Lei- sehe Blasmusikverband eher zu hart. ze werden in den jeweiligen Musik- stungsabzeichen für Jungmusiker. Die- Dies beweist folgend aufgezeigte Tat- bezirken abgenommen. Darüber hinaus ses kann bei Leistungsprüfungen in sache: und das ist für unsere jüngste Blasmu-. Bronze, Silber und Gold erreicht wer- skiienr1 \xrr.T,1 t1' den. Das Höchstalter der Jungmusiker ist bis zum 24. Lebensjahr festgesetzt. Das System einer solchen Leistungs- prüfung gilt derzeit noch analog dem niederländischen System, bis ein auf österreichische Verhältnisse aufgebau- tes Prüfungssystem erstellt ist. Auch werden die Prüfungsunterlagen für den praktischen Teil der Prüfung derzeit noch von Holland bezogen. Leistungs- abzeichen für Blasmusiker bestehen im holländischen Harmoniebund schon seit einigen Jahren und haben auch dort bei der Jugend größte Beliebtheit erwirkt. Praktische wie theoretische Unterlagen bestehen bereits für alle Instrumenten- gattungen einschließlich Schlagzeuge. Leistungsabzeichen, nur eine Aeußer- lichkeit? So mag die Meinung jener sein, wel- che nie bereit waren, in einer Berufs-, Sport-. Verbands- oder Vereinssparte eine Sonderleistung zu erbringen. Da- mit sei nicht gesagt, daß nicht so man- cher imstande wäre, in einer dieser Sparten ein Leistungsabzeichen zu er- stehen; meistens fehlt die erforderlich€ Ambition. - Sonderleistungen verlangen Einsatz und Opfer. Einsatz der persön- lichen, geistigen und körperlichen Kräf- möglich, am 15. Mai in Lofer ihren Ab- schluß finden. Kitzbühel. Protestversammlung. Die auf Sonntag abends (24. Mai 1909) ein- berufene Protestvolksversammlung war aus Arbeiterkreisen gut besucht. - In sachlicher Weise zerlegte Referent Hans Filzer den Aufstieg der Steuererhöhun- gen seit 1848 und zergliederte die Ur- sachen, warum der Steuersäckel von Jahr zu Jahr gefräßiger wird. Die Zu- hörer waren sehr erbittert über die trü- be, bevorstehende Zukunft. Die Durch- führung der Alters- und Invaliditäts- versicherung ist immer noch nicht per- fekt und der Staat braucht das Geld zu Großmachtszwecken, zur Erbauung von Kriegsschiffen, zu unproduktiver Ver- geudung. Kitzbühel. Generalversammlung. Die Genossenschaft der handwerksmäßigen Gewerbe für Kitzbühel-Land, Kirch- berg, Jochberg, Aurach und Reith und die Krankenkasse dieser Genossenschaft feiern am 6. Juni 1909 im Eckingerhof in Verbindung mit der Jahresgeneral- versammlung das Jubiläum des 25jähri- gen Bestandes im Kreise ihrer Mitglie- der. - Kitzbühel. Aus der Landgemeinde- stube. „Bezüglich des abschlägigen Re- kurses e kurses betreffs des Automobilverbotes auf der Straße St. Johann - Kitzbühel wurde beschlossen, einen Rekurs in höchster Instanz einzureichen." Jochberg. 27. Mai 1908. Eine reichs- deutsche Gesellschaft soll sich ernstlich mit dem Gedanken tragen, die Kelch- alpe und womöglich auch den Schatt-. berg vom Aerar käuflich zu erwerben und den Betrieb dieser beiden Montan werke fortzusetzen. Vor ein paar Wo- chen waren zu diesem Zwecke zwei reichsdeutsche Ingenieure hier. Kitzbühel. Gemeindeausschuß. K. k. Konservator Ritter von Grienberger weist in einem Schreiben auf die kürz- lich erfolgte Uebertragung des Kunfer- schmied'schen Denkmales in die Pfarr- kirche hin und ersucht um weitere Sub- vention zwecls Uebersetzung der noch übrigen Denkmäler in die Pfarrkirche. Auf Antrag von Bürgermeister Reisch werden 50 Kronen bewilligt. Dem Komitee für die Errichtung des Freihe:itskämpferdenkmales wurden 500 Kronen bewilligt. Dem Komitee gehör- ten an: Hugo Graf Lamberg, Bezirks- hauptmann Dr. v. Lffl und Dr. Artur Kecht. Dem Musikverein wurde eine Sub- vention von 1200 Kronen bewilligt. Am 14. Juli 1909 wird das Warmbad dem offiziellen Betrieb übergeben. Zur Beaufsichtigung der Hydranten der Freiw. Feuerwehr wurde-Schlosser- meister urdeSchlosser- meister Hans Graswander beauftragt. Kitzbühel. Warmbad. Bei Inbetrieb- setzung des städtischen Warmbades hat sich die interessante Tatsache gezeigt, daß das wegen seiner Milde und Weich- heit beliebte Moorwasser des Schwarz- sees durch die maschinelle Entnahme in einer Tiefe von 4 Metern, also nahe dem moorigen, Schwefel- und Diatomeenhäl- ti.gen Schlammgrunde, einen ü erra- schend weicheren und gehaltvolleren Zustand aufweist.
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