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\XT1 (flflflt ‚.--‚ 'JIl.4-.I waren wieder die großen Schluchten, dar gewaltige Gletscherbach, die Stein- schafe und die fleißig arbeitenden Bau- ern, welche die letzten Büschel Heu und die Kartoffeln von den Feldern ein- brachten, eine interessante Abwechs- lung. Auch die Obstbäume waren voll von herrlichen Früchten. Ueberall war man unermüdlich amWerk, um die letz- ten Schätze des Sommers in das Haus zu bringen. Almabtriebe begleiteten uns oder be- gegneten uns auf der Fahrt. Es fiel dort den Brixentalern auf, daß die Tiere an- ders geschmückt sind als bei uns. Die Schmückart: ein Tannenzweig mit ei- nigen Blumen und in der Mitte ein Hei- ligenbild. In einem Gespräch mit Alm- leuten wurde gesagt, daß das „Auf- bischn", so wie es im Brixental mit vie- len bunten Bändern üblich ist, dort nicht geschätzt ist und an einen Christ- baum denken läßt. Es hat eben jedes Tal seine Eigenheiten, auch in dieser Hinsicht. Es wurde noch auf dem Heim- weg ein längerer Aufenthalt im Wiesen- blick am Stummerberg eingelegt. Der Besitzer dieses Gasthofs war ein Kriegs- .. uc Q.Lt LIII L.LI.LL j L.ct1. cLLIUei sein, die den Brixentalern gut gefiel. Nach einem längeren Austausch von Kriegserinnerungen, gutem Essen und Trinken vergaß man schließlich den Krieg und es wurde getanzt und gesun- gen auf zillertalerisch und brixentale- risch. Die eben heimgekehrten Almin- ger machten fleißig mit. Sie sagten ein- mal, es wäre doch gut, wenn uns heute jemand aufzürnen würde, denn wir sind gerne zum Raufen aufgelegt. - Wenn man von der Alm heimkommt, so wäre doch eine richtige Rauferei eine willkommene Abwechslung. Bei so einem Ausflug kann man ei- gentlich nur sagen „Warum in die Fer- ne schweifen, wenn das Schöne liegt so nah". Schließlich ging es heimwärts in das Brixental. Ein schöner unvergeßli- cher Ausflug ging seinem Ende zu. Er wurde für alle Teilnehmer zu einem Erlebnis ganz besonderer Art. Beson- ders für die Kriegsteilnehmer und de- ren Frauen, welche sonst nie aus dem Haus kommen, war dieser Tag eine be- sondere Freude. Der älteste Teilnehmer war ein Kamerad aus dem Ersten Welt- krieg mit 91 Jahren. Es soll dabei nicht vergessen werden, dem Ausschuß der Kriegsopferkamerad:sch aft Brixen mit Obmann Johann Ehrensberger zu dan- ken. Auch die Musik, es war Hans Fiat- scher mit seiner Ziehharmonika und Loisl Ko:fler mit seiner Harfe, die uns auf der Fahrt laufend mit guter Laune und schönen Weisen versorgten, danken die Teilnehmer bestens. - Schließlich brachte uns der Bus des Leo Schlechter wieder sicher und glücklich nach Bri- xen zurück. Dort fand im Gasthof Reitl- wirt der schöne Tag seinen Ausklang. Seite 8 KitzbühIerAnzeigier Samstag, 12. Oktober 1974 Kriegsopferkamercidschaft Brixen teilnehmer, der mit Kameraden aus Bri- xen zusammen war. Er hatte mit seinen auf „Großer Fahrt" ins Zillertal Kindern eine Hausmusik vorbereitet, Am Samstag machte die Kriegsopfer- kameradschaft Brixen im Thale einen schönen Ausflug in das Zillertal. Ein strahlender Herbsttag erhellte die Ge- sichter aller 45 teilnehmenden Kamera- den und Kameradinnen. Es ging durch das Brixental nach Wörgl weiter nach Rattenberg und dann in das Zillertal, welches manche Teilnehmer noch nie gesehen hatten. Die hochgelegenen Bauernhöfe und die schmucken Dörfer gefielen den Teilnehmern in jeder Wei- se. Die Fahrt ging weiter nach Hinter- tux. Dort wehte ein kalter Wind über die Almwiesenhänge. Das Wetter war schön und die Sicht kristallklar. Die Bergschwalben flogen noch munter um- her und grüßten die noch immer ver- weilenden Gäste des vergangenen Som- mers und auch die Kriegsteilnehmer aus Brixen im Thale. Man war sichtlich ei- staunt von dem Fortschritt, den dieser Ort in einer Höhe von 1500 m im Laufe der letzten Jahre erlebt hat. Da wurde nichts mehr gesprochen von der Version „Zillertaler-Tux läuten tut der Fuchs" usw. Es war jedem Teilnehmer klar, daß sich dort das Bild in fremdenver- kehrsmäßiger Hinsicht gründlich geän- dert hatte. Moderne Hotels und Gasthö- fe und das Hallenbad beeindruckten manchen Teilnehmer an dieser Fahrt. Es war ein wunderbarer Vormittag, da- zu noch von freundlichen Menschen um- sorgt zu werden, machte die Leute sehr glücklich. Von der Ferne leuchteten die gigantischen Gletscher der Zillertaler Alpen in strahlendem Sonnenschein. Das Thermalbad in dieser Höhe und die gesamte Hochgebirgslandschaft waren für die Besucher ein herrliches Erleb- nis. Auf dem Rückweg von Hintertux - sterschaft von Kitzbühel: 1. Osten, 2. Vikt. Vriesz. Dameneinzeispiel um die Stadtmei- sterschaft von Kitzbühel: 1. G. Zapl&- tal, 2. A. Abelsberg. Herrenhandicap: 1. M. Lehner. 2. Karl von Luxardo, 3. M. Baron Buschman und H. Lechner. Damenhandicap: 1. G. Zapletal, 2. G. Küfferle, 3. Renee und J. Abelsberg. Herren- und Damendoppelspiel: 1. M. Szuboritz—O. Kaan, 2. E. Dehne - von Granichstädten. Herrendoppelhandicap: 1. M. B. Busch- man—M. Lohner, 2. Sydney—P. Fried. Die Preisverteilung und das Banquett fanden im Grandhotel statt. Die Preise, welche auf einem dekorierten Kitzbühe- 1er Bergwagen in den Saal gezogen wur- den, verteilte Gräfin Giulette Lamberg. Am Schluß wurde der Wunsch geäußert, zu den bekannten Wintersportfesten auch ein Sommersportfest anzureihen. Kitzbühel. Gemeindehaushalt. Aus dem Gemeinde-Prälominare pro 1909 ist zu ersehen, daß sich das Erfordernis auf 256.869 Kronen stellt, unter wel- chem Betrag sich hauptsächlich auch der Kostenaufwand für das im Bau be- findliche städtische Warmbad, welches mit 148.000 Kronen veranschlagt ist, befindet. 13.900 Kronen erfordern die Lehrergehalte, 6000 die Erhaltung der Gebäude, Wege und Brücken, 5737 die Armenversorgung; hiezu kommen noch die Amortisationsquoten, der Zins für Passivkapitalien usw. Die Bedeckung im Betrage von 108.899 Kronen wird zum Teil in den Miet- und Pachtzinsen (1.790 K), Erträgnis der Wälder (6.000 K), sonstigen Nutzungen aus dem Ge- rneindegut (626 K), Schulgeld und an- deren Schuleinnahmen (5.590 K) USW. gesucht, ferner in den Zuschlägen zu den direkten und indirekten Steuern. Die Zuschläge zu den Steuern sind vor- gesehen wie folgt: Grundsteuer 80 Pro- zerrt, Hausklassensteue:r 50 Prozent, Hauszinssteuer 50, Abgabe steuerfreier Häuser 5 Prozent, Erwerbssteuer 100 Prozent, Fleischverzehrsteuer 50 Pro- zent, Weinverzehrsteuer 100 Prozent, Bierauflage 3.40 Kronen pro Hektoliter, Branntweinsteuer 8 K pro Hektoliter. Unbedeckt bleiben also 147.970 Kronen. Kirchdorf. Fahnenweihe. Die Stand- schützen von Kirch cl orf-Erpfendorf wa- ren bis jetzt ohne eigene Fahne, nach- dem die historische Fahne, die in den Kriegsjahren vom Schützenmajor Win- tersteller und dessen Oberleutnant Rei- scher aus eigenen Mitteln angeschafft worden war, kam nach der starken kriegserprobten Kirchdorf er Scharf- schützenkompanie in private Hände. - Die neue Fahne ist kunstvoll ausge- führt. Auf der einen Seite grün-weiß- grün, dem roten Aar im oberen, dem Herzje:subilde im mittleren und einer Kirche, dem Wahrzeichen der Gemein- de im unteren Felde. Auf der anderen Seite aber den österreichischen Adlei auf gelbem Grunde. Die Weihe fand am 20. August 1909 statt. Fahnenpatin war Fürstin Sofie Hohenberg. Bei der Weihe war auch die historische Schüt- zenfahne 1787 von Kössen anwesend. Zwei verdienten Standschützen, Koope.
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