Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 12. Oktober 1974 Kitzbüheler Anzeiger_- Seite 9 ktuausstellung Kolle • in Reny 0 ner von „Theodora" erinnert an die Kaiserin Byzanz, die Tochter eines Bären- Am 12. November 1974 eröffnet das das Echo aller Bilder dieser geistreichen wärters im Zirkus von Konstantinopel. Ueberall tauchen bei ihr diese von we- österreichische Kulturinstitut eine Kol- Frau hat die sanften Begleitklänge ei- henden Haarmähnen umwehten Profile lektivausstellung der Kitzbüheler Ma- ner dezenten und vornehmen Erotik strenger Herrinnen und verschlossener lerin Reny Lohner. Die Ausstellung Reny Lohner hat auch, ähnlich wie Mädchen auf, die Hain der flü- „im ist in Oesterreich-Institut in New Leonor Fini, viel für das Theater gear- sternden Stimmen" oder von hohen Bal- York, 11 East 52nd Street, bis zum 3. beitet, was hei der Tochter der Thea- konen auf Dschungelgärten mit ausge- Dezember geöffnet. Für diese Ausstel- termetropole Wien nicht weiter zu ver- storhenen Blumenarten und fremde lung wurde ein eigener Katalog ge- wundern ist. Sie selbst ist wahrhaft ei- Archipele. Reny Lohner versucht einzig schaffen, mit 14 Bildseiten, darunter ne moderne Scheherazade, die Unsere das Festhalten eines flüchtigen, nie 10 in Farbe. Von Kitzbühel, der zwei- nach Bildern lechzende Zeit mit Phan- wiederkehrenden Augenblickes, einer ten Heimat der Künstlerin (Landsitz tasie zu sättigen trachtet Bei Reny Stimmung. einer Situation, oder einer Wir-k-ern), werden wenige die Mög- Lohner hat der Orient die großen um- vielleicht sogar burlesken Episode in lichkeit haben, die Ausstellung in New florten Augen aufgeschlagen, und allerknappster Form. York zu besichtigen. Wir bringen daher nicht nur ihre phantastische Zeichnung Ihre künstlerische Selbstbefreiung Auszüge aus dem Ka- hat im Jahr 1961 durch eine Reise nach talog. Lohner erinnert „Reny - dem Fernen Osten und vor allem durch sich ihres inten- „ewig ihre Begegnung mit den großen Mei- sivsen Wunsches, die .• ‚ stern der japanischen Kunst begonnen. Natur auswendig ZU Seit diesem Erlebnis „Japan" läßt Reny lernen". Dieser Wunsch .: Lohner ihre auswendig gewußten Zei- wurde ihr erfüllt. sich ehen der Natur wie Marcel Proust für Längst konnte sie alles / selbst und aus sich selbst heraus Gegenständliche als die Spuren der verlorenen Zeit fest- Chiffren der Transzen- ;t; NN gefrieren oder im Schmelzofen ihrer den z mit leichter Hand ' . Leidensfähigkeit zur überdauernden . lmnr er dazu benutzen S Form erstarren: „Wie es eben ge- „Es schieht oder wie es beim Sturz in den wenn geschah" oder wenn heute „Es Mae!lström gerade noch zu erhaschen geschieht". Sie muß, ja • ist. Es ist darum ganz seibstverständ- sie will das, was sie lich, daß auch religiöse Empfindungen ube ahigt in ihre Bil- x und Gedanken bei Reny Lohner Offen- derzuingen die in im- ' f barungen zeitigen wie kaum ein dezi- gen Nächten entstehen tierter christlicher Künstler sie heute Reny Lohnei sagt daß vorzuweisen hat Ihre VI Kreuzweg- sie ihren Kompositio- st ition erlaubt dem stillen Betrachter die Annahme, daß Reny Lohner im- nen nur sehr ungern :. - ‚ ande sei, aus dem Unsichtbaren einen eine Bezeichnung gibt Wimpernschiag lang dem Herzen das Die Schönheit eines Bil- Ewige greifbar zu machen. Kurt Loup. des von ihr scheint Reny Lohner ist in Wien geboren schon mit der Schön- .‚ - und dort aufgewachsen. Seit ihrer heit des nächsten Bil- . Kindheit verbringt sie ihren Urlaub in des zu wetteifern, und Kitzbühel und seit zwei Jahrzehnten rator Bist und Elektrotechniker Styr wurde che Ehrenmitgliedschaft verlie- hen. Kitzbühel. Franz Josef 1. traf präzise 3.17 Uhr mit dem Hofzug in der reich- geschmückten Station hier ein. Bei der Ankunft unseres allverehrten, greisen Jubelkaisers ertönte aus der reichlich befl iggten Stadt von den Kirchtürmen feierliches Glockengeläute, Im Innern des Bahnhofplatzes hatten sich die Musik, die Schul- ugen d mit dem Lehrpersonale. die Behörden und Aemter, die Stadt- und Landgemeindevorstehung, Vertre- tungen der Gemeindevor'stehungen des Bezirkes, sämtliche öffentlichen Verei- ne Kitz:bühels mit Fahnen, die Geist- lichkeit, hohe Militärs in Uniform und anderweitiges Publikum eingefunden. Der äußere Bahnhofsplatz in die der Bahnlinie am nächsten gelegenen An- höhen waren ebenfalls von einer gro- ßen Menschenmenge besetzt. Als der Kaiser dem Waggon entstieg, intonierte die Musik das Kaiserlied und die ver- sammelte Menge brach in begeisterte Hochrufe aus. Als erste begrüßte der Monarch den Statthalter von Tirol Frei- herr von Spiegelfeld und Landeshaupt- mann Dr. Kathrein. Sodann wurde dem Kaiser durch den Statthalter Bezirks- hauptmann Dr. v. Lill vorgestellt. Nach einer Ansprache des Landeshauptmanns begrüßte Bürgermeister Franz Reisch den Kaiser namens der Stadt. Se. Ma- jestät bed.ankle sich für diese Loyali- tätskundgebung und ging hernach dem Vorsteher der Landgemeinde, Martin F. Koidl zu, welchen Bezirkshauptmann v. Lili vorstellte. Hierauf schritt der Monarch die kommandierte Ehrenschüt- zenkompanie ab und sprach derselben seine Anerkennung aus. Dr. Arthur Kecht überbrachte dem Kaiser im Na- men des Landesverteidigerdenkmal- Komitees ein mit hübscher Mappe aus- gestattetes Bild unseres Freiheitskämp- ferdenkmals. Beim Cercle sprach der Kaiser nebst den anwesenden hohen Militärs, Reichs- und Landtagsabgeord- neten Prof. Dr. M. Mayr und Pof. Dr. Stumpf, sowie Landtagsabgeordneten Josef Kienpointner auch mit unserem heimischen Künstler, akad. Bildhauer Franz Erler, und äußerte ii. a. seine Freude darüber, daß er das Monument, welches ihm außerordentlich gut gefiel, bereits in Wien gesehen habe. Voller Freude und Begeisterung erwarteten die Schulkinder die Ankunft des gelieb- ten Monarchen. Als sich der Kaiser ge- nähert, trug das Töchterchen des Stadt- magistratsrates Dr. Thaler, Hermine Thaler, das von Schulleiter Walde ver- faßte Gedichtch:en vor. Theres Taxer, das Töchterchen des L an dgemeinderats Johann Taxer, Wink.- lerbauers, überreichte einen Strauß von frischen Edelweiß und Alpenrosen. - Sichtlich erfreut dankte der Kaiser den Kindern. An den Schulleiter Franz Wal- de stellte der Kaiser mehrere Fragen über die Einrichtung der Schule in Kitz- bühel, über die Zahl der Schüler und Klassen und erwähnte nochmals, daß das Mädchen sehr schön gesprochen ha- be. Die beiden Mädchen erhielten zur Erinnerung je ein goldenes Armband
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