Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 19. Oktober 1974 Auch die Sportgeschäfte Kitzsport Hans- jörg Schlechter und Sport-Pepi nehmen schriftliche Anmeldungen entgegen. - Sollten bis zum 31. Oktober zu\enige Nennungen eingehen, wird der Trophy- Bewerb im heurigen Jahr nicht veran- staltet. - Nähere Einzelheiten werden noch verlautbart werden. Der Bewerb Im Rahmen der Missionswoche nach dem Domjubiläum fand in Kitzbühel, leider etwas zu wenig beachtet, ein In- formationsabend statt, dessen Aufbau und Inhalt vom gewohnten Schema ab- wichen. Der Abend begann mit einer Bisch:ofsmesse in der Pfarrkirche, die ein tiefes Erlebnis war. Mit Bischof Bo- nifaz Madersbacher OFM. standen Prie- ster aus allen Erdteilen am Altar und feierten miteinander in Konzelebration den Gottesdienst. Es waren dies Prie- ster aus den Diözesen Taegu (Südkorea), Bokungu am Kongo und ein Missionär von der Gesellschaft der HerzJesu-Mis- sionäre in Salzburg-Liefering, der 36 Jahre bei den Papuas auf Neuguinea tä- tig war, sowie Kanzler Johann Maier von der Erzdiözese Salzburg. Bischof Madersbacher vertrat die lateinameri- kanische Kirche. Es war der erste Got- tesdienst in der fast 500 Jahre alten Kirche, bei dem Priester aus allen Erd- teilen das Erlösungsopfer Christi feier- ten. Für jeden, der ihn miterleben mit mitfeiern konnte, ein tiefes Erlebnis. Zum Informationsabend im Kolping- saal gab Kanzler Maier die Einführung. Er stellte die Vertreter der Partnerdiö- zesen vor. Neben Bischof Madersbacher, dem Vertreter der Diözese San Ignacio in Bolivien,waren der Vorstand der Uni- versitätsklinik und Präsident der kath. Aktion von Taegu, Mr. Dr. Kwang, so- rollte, erschallten brausende Hochrufe und von der Musik ein Tusch. Der, Post- meister saß, soviel man bei einer Bahn- hofbeleuchtung sehen konnte, gar nicht drin. Der war nicht gekommen und die Drahtnachricht war ein Mißverständnis und eigentlich hätte eine allgemeine Verlegenheit eintreten müssen. Doch da kannte man den goldenen Humor der Unterländer schlecht. Sie marschierten in hellen Hausen, vorläufig ohne Neu- vermählte, ins Gasthaus und ein Pseu- do-Bräutigam, den man aus einem Fri- seursalon treten gesehen hatte, kam nachgefahren - selbstverständlich mit Würde und die Pseudobraut mit drei Schnurrbarthaaren statt dem feinen Ge- sichtchen der wirklichen - und die Hochzeitsfeier nahm ihren prächtigen Lauf. Daß die Witze hie und da auch auf Kosten des wirklichen Bräutigams gingen, nahm der joviale Postmeister nachträglich nicht übel. Kitzbühel. Telephon. Seit Ende Juli 1909 funktioniert (hie und da auch nicht) in Kitzbühel das Lokaltelephon. ist auch für Nichtkitzbüheler und Gäste ausgeschrieben. Die frühe Anmeldung ist deshalb er- forderlich, weil nach der neuen Skipi- stenverordnun.g frühzeitig um die Er- laubnis, die Rennpisten zu den festge- setzten Terminen benützen zu dürfen, angesucht werden muß. wie der Chefredakteur der Kirchenzei- tung, der Priester Dr. Chung (er hatte lange in Salzburg studiert und kehrte erst vor wenigen Monaten in die Hei- mat zurück), aus Bokungu der Präsi- dent der Katholischen Aktion und Chef der Katechistenschulung, Prof. Domini- que, sowie der aus dem Sarntal stam- mende Herz-Jesu-Missionär P. Innereb- ner gekommen. Als Gäste nahmen P. Mayrhofei, der als Pensionist in Salz- burg lebt, und Redakteur Bernhard Strobl von der Kirchenzeitung „Ruper- tusblatt" teil. Nach einem Ueberblick von Kanzler Maier zeigte Bischof Bonifaz Typisches aus seiner Diözese und stellte klar, daß die Missionsaufgabe nicht aufgehört hat und ihre erste Pflicht die Evangelisa- tion ist. Seit Jahrtausenden folgt dem Auftreten der Missionspriester und ih- rer treuen Helfer, der Missionsschwe- stern und Ordensbrüder, auf den Fuß die Kultivierung. Entwicklungshilfe in der umfassendsten Form bietet die Mis- sion. Wie nachhaltig die Wirkung einer M:issionsarbeit sein kann, beweist die Diözese San Ignacio, die über 150 Jahre den Glauben bewahrte, obwohl die aus- ländischen Missionäre überraschend ab- berufen worden waren. In San Ignacio fehlt bei den Schulen nicht mehr viel, der Staat zahlt bereits die Professoren und leistet wesentliche Wann die Amtsstunden für den Tele- phonverkehr sind, weiß aber bis heute noch niemand, wenigstens wurde nie- mals eine amtliche Kundmachung ver- lautbart. Es wäre gewiß nicht uninter- essant, wenn das k. k. Postamt Kitzbü- hel den Schleier des Geheimnisses lüf- ten würde. Indischer Fürst. Im Grandhotel hat der Maharadschah von Bharat, ein in- discher Fürst, mit einem Gefolge von 17 Personen für die Dauer der Winter- saison Wohnung genommen. Fremdenverkehr im Bezirk Kitzbühel während des Sommers 1909. Die Ge- samtzahl der während der heurigen Sommersaison den hiesigen Bezirk be- suchenden fremden Gäste betrug 12.957 gegenüber 11.803 vom Vorjahr, also ein erfreuliches Mehr von 1154 Personen. Die Herkunft der Sommergäste verteih sich folgendermaßen: 1320 Tirol, 4,411 Kronländer, 173 Un- garn, 9 Bosnien, Herzegowina, 660 Deutsches Reich, 69 Frankreich, 55 Ita- lien, 92 England, 32 Rußland, 3 Balkan- Hilfe zu den Schulbauten. Die Wald- indianer wurden in Genossenschaften zu einer Aenderung ihrer jahrhundertelan- gen Lebenshaltung gebracht, die von europäischen Ausbeutern beeinflußt war. Missionsarbeit bezeichnete Bischof Ma de:rsb acher als „Wegmachen durch den Wald" im wahrsten Sinne des Wortes. Der Missionsbischof erbat Verständ- nis dafür, daß nicht in jedem Jahr ein großes Projekt im Rahmen der Aktion Bruder in Not" angegangen wird. Man will nicht nur bauen, sondern auch si- chern und erhalten. Die Hilfe der Erz- diözese Salzburg hat im Falle San Igna- cio reiche Frucht getragen. Die Diözese Taegu ist mit 63 Jahren die zweitälteste in Korea. Die Vertreter dieser Partnerdiözese erklärten, sie sä- hen die Zukunft der Kirche hell, es gibt keine Nachwuchssorgen bei den Prie- stern und jährlich 6000 Erwachsenen- taufen. Eine Hauptaufgabe ist die Er- wachsenenbildung. Die Partnerschaft versteht die Diözese Taeigu als Zusam- menarbeit in der Tat (bekannt ist die Hilfe der österreichischen Frauen für die übervölkerten Gebiete Südkoreas) und im Gebet. In der Diözese whkt seit 13 Jahren die Krankenschwester Emma Freisinger aus Ebbs in einem Aussätzi- genheim. Die Diözese Bokungu-Ikela ligt im Regenwaldgebiet am Aequ ator. Pater Innerebner berichtete über die Aufbau- arbeit in den Schulen und bei den ein- fachen Dorfkirchen. Diese Kongodiözese hat Priestersorgen. Sie dankt für die praktische Hilfe aus der he'imrtlichen Partnerdiözese. Vieles konnte nur in Angriff genommen und verwirklicht werden, weil über „Bruder in Not" die finanzielle Hilfe zugesichert war. Auch hier werden alle Projekte sorgfältig g--,- staaten, 128 sonstige europäische Staa- ten, 30 Nordamerika. 34 außereuropäi- sehe Staaten. 14 Gemeinden des Bezirks Kizbühe] weisen Fremdenverkehr auf. An der Spitze Kitzbühel mit 5810 Personen. Dann folgen: 2841 St. Johann, 1210 Hopfgarten-Markt, 684 Waldring, 576 Fieberbrunn, 435 Kössen, 331 Jochberg, 241 Hopfgarten-Land, 215 Kirchdorf, 173 Kirchberg, 142 Brixen im Thale. 140 Westendorf, 100 St. Ulrich und 59 Reith. Bis zu drei Tage übernachteten 8339 Personen. 3 bis 7 Tage 892, 7 bis 14 Ta- ge 873, über 14 Tage bis 3 Wochen 541, über 3 bis 4 Wochen 696, über 4 bis 5 Wochen 478, über 5 bis 6 Wochen 294 und über 6 Wochen verblieben 844 Per- sonen. 101 Gasthöfe, Hotels etc. mit 1879 Betten und Privathäuser mit 2159 Betten dienen zur Beherbergung der Fremden und man ist überall bemüht, durch zweckentsurechende Neuerungen den aus aller Welt zuströmenden Erho- lungsbedürftigen und Bewunderern Mission ist nicht allein Entwicklungshilfe
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