Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 19. Oktober 1974 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 prüft und die Finanzierung erfolgt al- Vorträge über „Kitzbühel im Jahreslauf', Kühe, allen voran eine Jungkuh aus der lein über die Mission. Dies erhöht die jeweils an die hundert Interessenten fan- Anpaarung mit Red Friesian, welche eine Effektivität, es gibt keine zwischenge- den keinen Platz mehr. Zu den Bildern Einsatzleistung von 25 kg Milch ajfwies. schalteten Stellen, sondern nur einer liefere die „Hausmusikgruppe Brand- Verwaltungsapparat mit minimalsten stätter" alte Tiroler Volksmusik. Finanzmitteln. W. Ökumenische Tourismusseel- sorge im Bezirk Kitzbühel Erfreuliche Zusammenarbeit zwischen katholischen und evangelischen Priestern Hinsichtlich des Angebots an „Tirole Abenden', Zeltfesten und Platzkonzerten besteht kein Mangel in einem hochent- wickelten Fremdenverkehrsgebiet, wie es der Raum Kirchberg—Kitzbühel— St. Johann darstellt. Die Gäste nehmen dankbar auch ein über Prospekte hinaus- reichendes Informationsangebot jan. Die evangelische Kirche, die seit einem Jahr- zehnt in Kitzbühel Pfarre und Kirche be- sitzt, ist in der Tourismusseelsorge füh- rend und verstärkt durch Kurprediger in den Sommermonaten die örtiche See!- sorge, ohne aufdringliche Missionierungs- aufgaben durchführen zu wollen. Zum Angebot der den Bezirk umfassenden evangelischen Pfarre Kitzbühel gehörei seit Jahren Lichtbildervorträge über Land und Leute im Jahreslauf, die in Kitzbühe, St. Johann und Kirchberg gehalten wer- den und öffentlich zugänglich sind. Die Referenten sind Kurprediger Prof. H e 6, ein „Wahlkitzbüheler', und Pfarrer E i - b i c h, der allein im vergangenen Sorr- mer 45 Vorträge hielt. In den letzten Jahren begann trotz Per- sonalnot und umfassender Arbeit für die ortsgebundene Bevölkerung auch in der katholischen Kirche die Tourismussee - sorge. In; Kitzbühel hielt heuer Pfarrge- meinderatvorstand Direktor B na n d - s t ä t t e r im neuen Kolpingsaal zwei landschaftlicher Reize, welche beson- ders in unserem Bezirk so mannigfaltig zu finden sind, den Aufenthalt so ange- nehm als möglich zu gestalten. Möge sich der Fremdenzuzug stets vermehren zum Segen der ganzen Bevölkerung. Jochberg. Ehrung. Die Schützengesell- schaft des k. k. Gemeinde-Schießstandes in Jochberg beschloß in der Vollver- sammlung vom 19. September 1909 den hiesigen Pfarrer Johann Thurner in dankbarer Anerkennung seiner Sympa- thie und dem eminenten Wohlwollen, welches derselbe während seines Hier- seins dem Schießstand und dem Schieß- wesen überhaupt entgegenbrachte, zu ihrem Ehrenmitglied zu ernennen. Mit der denkbar größten Einfachheit wu:- de daher am 7. November 1909 während eines Gesellschaftsschießens dem Hoch- würdigen Herrn das Diplom überreicht, nur etliche Böllersalven sollten den Ge- fühlen der Schützen beredten Ausdruck verleihen. Möge der wackere Priester noch viele Jahre in unserem Kreis ver- weilen. In St. Johann hält Geistl. Rat Dekan D i a 1 e r wöchtenlich Vorträge mit ei- nem „Rundgang durch St. Johann'. Wie in Kitzbühel mit dem Kolpingsaal ein modern gestalteter Veranstaltungs- raum zur Verfügung steht, so ist es auch in St. Johann mit dem herrlich renovier- ten Saal des Dekanatshofes der Fall. Er- freulich ist die Zusammenarbeit zwischen katholischen und evangelischen Prie- stern, die nicht nur dazu führt, daß in Kirchberg und Waidring die evangeli- schen Gottesdienste in der katholischen Kirche stattfinden, sondern die Vorträge in Kirchberg (alter Pfarrsaal) und Sankt Johann (Dekanatssaal) abgewickelt wer- den, wobei innerhalb ie,iner Woche der „katholische" und der „evangelische" Vortrag stattfinden. (Aus Rupertusblatt, 13. Oktober 1974.) Exportschwierigkeiten drücken auf die Preise Am 19. September hielt der Rinder- zuchtverband Maishofen seine 359. Ab- satzveranstaltung ab. Sie nahm bei zu- friedenstellendem Besuch seitens der in- ländischen Käufer auf Grund der Export- schwierigkeiten einen nicht sehr befrie- digenden Verlauf. Gegenüber der letzten Versteigerung lagen die erzielten Durch- schnittspreise sowohl bei den Kühen als auch den Kalbinnen um durchschnittlich 200 Schilling niederer, wobei der Preis- rückgang auch durch den als Folge des kalten Alpsommers schwächeren Futter- zustand der Tiere beeinflußt wurde. Rege Nachfrage und gute Preise hatten wie immer, nur die jungen, leistungsstarken Oberndorf. Feuerwehrgründung. Die hier besonders in den letzten zwei Jah- ren wiederholt vorgekommenen Brand- unglücke haben die Bewohnerschaft be- wogen, eine eigene Feuerwehr zu grün- den. Am Sonntag, 14. November 1909 fand die Gründungsfeier statt. Vormit- tag fand ein Festgottesdienst statt und nachmittags beim Krämerwirt eine-Fest- versammlung, ineFest- versammlung, in der Bezirkshauptmann Dr. Lili von Lilienbach, ferners der hochw. Expositus Oberhauser und der Obmann des Bezirksfeuerwehrverban- des Grünwald sprachen. Den musika- lisch-gemütlichenTeil besorgten die Mu- sikkapelle St. Johann und der gemisch- te Chor von Oberndorf. Im Vorjahr hat die Fraktion Oberndorf ein Wasser-Re- servoir zur Benützung der Feuerwehr bei Feuersbrünsten errichten lassen. Tiroler Lehrerelend. Wie aus Kössen berichtet wird, hat der dortige Gemein- deausschuß beschlossen, dem Lehrer des Ortes wieder die vor Jahrzehnten üblich gewesene Naturalsammlung freizuge- ben. Zum richtigen Verständnis dieser Kühe: Auftrieb 153, bewertet 144, verkauft 129 zu Preisen von S 8800,— bis 17.100,—. Kalb-innen: Auftrieb 115, bewertet 112, verkauft 102 zu Preisen von 5 7100,— bis 16.500,—. Verkaufsrichtung: Salzburger Flachgau 115, Salzburger Gebirgsgaue 33, Nordtirol 15, Oberöster- reich 9, Osttirol 4. - Export: Deutsch- land 50, Italien 5. Den besten Preis erzielte eine sehr schöne „Bauherr"-Tochter mit gutem Eu- ter, welche vom Rerfeldbauer, Anton Gensbichler in Hinterglemm, gezüchtet und von Stefan Foidl, Vornbichlbauer, in Fieberbrunn, ersteigert wurde. 31. Einstellerversteigerung Bei der im Anschluß abgehaltenen 31. Einstellerversteigerung konnten alle Stiere flott, jedoch zu etwas schlechteren Preisen als im Frühjahr, abverkauft wer- den. Sehr gute Nachfrage hätten junge, bis zu 200 kg schwere Einsteller für den Export nach Griechenland gehabt. Lei- der waren Stiere dieser Gewichtsklasse in nur sehr kleiner Zahl aufgetrieben worden. Dabei gilt ganz allgemein, daß die beste Nachfrage und den besten Preis stets die ungefähr halbjährigen und 200 bis 250 kg schweren Einsteller haben. Einstelier der Gewichtsklasse bis 250 Kilogramm erzielten einen Durchschnitts- preis von S 19,36 per kg, solche mit ei- nem Gewicht von 250 bis 350 kg einen Durchschnittspreis von 5 18,60 per kg und die Einsteller mit einem Gewicht von über 350 kg kosteten durchschnittlich S 17,— per kg. Der Durchschnittspreis betrug 5 18.57 per kg. 18 Einstellen wur- den für den Export nach Griechenland an- gekauft, die übrigen blieben im Inland. Meldung muß bemerkt werden, daß die Tiroler Lehrer, deren Durchschnittsein- kommen die eines Taglöhners bei wei- tem nicht erreicht, seit vielen Jahren einen erfolglosen Kampf um ihre ein- fachsten Existenznotwendigkeiten füh- ren. Man wird also im 20. Jahrhundert wieder das längstvergessene Schauspiel erleben, daß der Lehrer und Jugend- bildner, der die Hoffnung und Zukunft des Landes erziehen soll, mit dem Korb am Arm im Dorf herumwandert und hier eine Handvoll Kartoffeln, dort ei- nen halben Laib Brot und bei der drit- ten Tür zwei Eier erhält - als Lohn für bildnerische Arbeit. Hopfgarten. Entsumpfung. Am Pen- ningberg ist ein zirka 60 ha großer Moorgrund, welcher neun Besitzern ge- hört, zur Kultivierung vorgesehen. Vier Besitzer, welche mehr als die Hälf- te des zu kultivierenden Landes besit- zen, gründeten eine Wassergenossen- schaft. In die Vorstehung wurden Josef Fuchs, Liemberger und Michael Siebe- rer, Rieser, gewählt.
< Page 6 | Page 8 >
< Page 6 | Page 8 >