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Samstag, 26. Oktober 1974 -- Kitzbüholer Anzeiger Seite 13 Univ.-Dozent Dr. Anton Dyk - 70 Jahre Am 18. Oktober 1974 fand im Gast- hof „Hechenmoos" die Betriebsfeier der Angehörigen des Krankenhauses der Stadt Kitzbühel statt, bei welcher der Leiter des Krankenhauses, Primar Dr. Hermann Berger, aber auch Bür- germeister LA Hans Brettauer dem Pri- marius der Inneren Abteilung, Dr. An- ton Dyk, die besten Glückwünsche zur Vollendung des 70. Lebensjahres aus- sprachen. Die Feier, an der die Aerzte, Schwestern und das Pflegepersonal in Turnussen teilnehmen konnten, war auch durch die Anwesenheit der Mit- glieder des alten und des neuen Kran- kenhausausschusses; ran- kenhausausschusses ausgezeichnet. Vom alten Ausschuß Altbürgermeister Her- mann Reisch und Oekonomierat Josef Oberhauser, vom neuen Ausschuß Bür- germeister LA Hans Brettauer und die Stadträte Alfred Gebetsberger und Ja- kob Lackner, der mit anderen Kollegen auch die Bezirksstelle des Roten Kreu- zes vertrat. Anwesend war auch der Leiter der Ortsstelle des Roten Kreu- zes, Blasius Salvenmoser. Die „Hab- dris" unter der Leitung von Sepp Ber- ger besorgten die Musik. Die Ueber- gabe von kleinen Ehrengeschenken an den Jubilar Dr. Dyk gaben der Feier eine familiäre Note, die auch durch be- sondere Herzlihkeit ausgezeichnet war. Univ.-Dozent Dr. Anton Dyk wurde am 2. Oktober 1904 in Rehberg, das 1939 in die nahe Stadt Krems einge- meindet wurde, geboren. Er wurde in einer humanistischen Geisteshaltung erzogen und promovierte 1929 an der Medizinischen Fakultät in Wien. Die Ausbildung zum Internisten erfolgte an mehreren großen Kliniken, wurde aber vor allem durch die Verbindung mit Prof. Dr. F. Chvostek und Pro- fessor Dr. Otto Weltmann, Aerzte von internationalem Ruf, entscheidend be- einflußt. In den ersten dreißiger Jahren wirkte er als Primarius der Inneren Abteilung im Kaiser- Franz--Josef-Spi-tal des Dr. Waldemar v. Hohenbalken, der dann, 20 Jahre später, unseren Ju- bilar nach Kitzbühel holte. Im 2. Weltkrieg machte Dr. Dyk als Truppenarzt der Luftwaffe den Bal- kanfeldzug mit. Im letzten Kriegsjahr hatte er das Wiener Lazarett der Waf- fen-SS zu leiten und wurde nach dem Umsturz in Zell am See als Stabsarzt abgerüstet, und, wie viele andere, nach Gla senb sch interniert. Dieses Lager konnte er erst Ende 1947 verlassen. Er gründete sich in Niedernsill im Pinzgau die erste Privatprax:s, von wo ihn dann Dr. von Rohenbalken nach Foto: Toni Rothbacter Kitzbühel Kitzbühel holte. 1962 trat er als Kon- siliararzt in die Dienste des städtischen Spitals und übersiedelte 196 in das neue Krankenhaus der Stadt Fizbühe. Im Mai 1967 wurde er zum Primar der Inneren Abteilung bestell-,; neben- bei führte er seine umfangreiche ärzt- liche Praxis in der Malinggasse 8. Das Jahr 19€4 brachte unserem Juhilar ei- ne besDudere Ehrung und Anerken- nung. Das Professorenkollegium der Me- dizinischen Fakultät der Universität Innsbruck erteilte ihm mit Beschluß vom 3. Juli 1964 die Lehrbefugnis für das Gesamtgebiet der Inneren. Medi- zin. Der Herr Bundesminister für Inne- res hat am 19. Oktober 1964 diesen Beschluß bestätigt und damit die Er- nenflung zum Dozenten genehmigt. „Die Tatsache, daß ein Arzt, der jahrzehntelang in freier Praxis tätig ist, in den Lehrkörper einer Universi- tät leru.len wird, stellt ein seltenes Er- eignis dar." (Herr Dr. Klein im „Kitz- büheler Anzeiger" vom 21. November 1964.) Die Ernennung zum Universi- tätsdozenten bedeutet nicht nur die Anerkennung erfolgreicher ärztlicher Tätigkeit, sondern ist auch an einen in der Habilitationsnorm gesetzlich gere- gelten Leistungsnachweis gebunden. Als wichtigste Voraussetzung wird die selbständige wissenschaftliche Tätig- keit gefordert und die Bearbeitung ei- nes noch ungelösten medizinischen Pro- blems in der Habilitationsschrift. Au- ßerdem hat der Kandidat sich einem Kolloquium vor dem gesamten Pro- fessorenkollegium der Fakultät zu un- terziehen und zuletzt als Nachweis der didaktischen Eignung eine Probevor- lesung abzuhalten. Diese Voraussetzungen erfüllte Dr. Anton Dyk. Die Quellen, aus welchen der Berufene die Kraft für seine Lei- stung schöpfte, werden bei der Be- trachtung seines Lebenslaufes offen- sichtlich. Was seine wissenschaftliche Tätig- keit anbelangt, so führte sie über die Mitarbeit am Weltmann'schen Koagu- lationsb an d und anderer Bluteiweiß- fragen zum Dumping-Syndrom, Dia- betes-, Hepatitis.. und Malariaproble- men. In den entsprechenden Publika- tionen finden neue Erkenntnisse auf diesem Gebiet Ihren Niederschlag. Durch die Niederlassung in Kitzbühel erfuhr seine wissenschaftliche Arbeit keinen Abbruch. Ein medizinisch che- misches Laboratorium wurde aufge- baut, die Zusammenarbeit mit der Me- dizinischen Universität Innsbruck (Prof. Dr. A. Hittmair) aufgenommen, Referate an Kongressen gehalten und eine umfangreiche experimentelle Un- tersuchung über die Steuerung der At- mung begonnen. Das Ergebnis war die Habilitationsschrift, welche in die Grundlagenforschung der Medizin ein- zureihen ist. Der geistigen Begabung von Dr. Dyk entspringt die Vielseitig- keit, mit der er andere Wissensgebiete der Medizin nutzbar macht. So findet die Beschäftigung mit der philosophischen Literatur des Abend- landes ihren Ausdruck in einer vielbe- achteten ielbe achteten Publikation über die Seele in der modernen Medizin. Die Neigung zu allen Naturwissenschaften, insbe- sondere der Botanik und der Astrono- mie, nicht zuletzt aber zur klassischen, rm Sparwoche 21.-31.Oktober Wir freuen uns auf Ihren VOIRSHANK Besuch in der HAN UNS- LND GEWERBEBANK, VOLKSKREDITBANK, WIENER GE 'OSSENSCHAETS-BANK, GARTNERBANK, SAR. UND VORSCHUSSKASSE. CSTRREIchI iOlE YOLKSIANKEN-AKTIENGUELLSCHMT
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