Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 26. Oktober 1974 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 25 Jahre Berglift Hohe Salve notwendig und ganz besonders in technischer Hinsicht Am 3. September 1947 war, die erste Zusammenkunft von Persönlichkeiten, die sich für den Bau einer Seilbahn oder eines Sesselliftes auf die Hohe Salve interessierten. Anwesend waren: Abgeordneter Deutinger, Bürgermei- star Steinbacher, Georg Jesacher sen., Simon Jesacher, Johann Bichler, Hans Ager, Karl Müller, Georg Jesacher jun. ud Carl Ritsch. Carl Ritsch wurde zum vorläufigen gaschäftsführenden Obmann bestellt. Es wurden verschiedene Ausschüsse gebildet (Trassierung, Subventionen, Materialbeschaffung, kommerzielle An- gelegenheiten). Weiters wurde der Vor- schlag gemacht, die zu gründende Ge- sellschaft „Berglift Hohe Salve Ges. m. b. H. Hopfgarten in Nordtirol" zu be- nennen. Der geringste Geschäftsanteil sollte 500 Schilling sein. Man hoffte, ein Stammkapital von 300.000 Schil- ling bis 400.000 Schilling aufzubringen. Der Auftrag zur Planung, Projektie- rung und Erstellung sollte an die Fir- ma Girak, Klosterneuburg, vergeben werden. Wie aus den ersten Protokollen zu ersehen ist, war man sich damals noch nicht einig, ob eine Seilbahn oder ein Sessellift gebaut werden sollte. Bür- germeister Steinbacher war für seine Seilbahn, andere Herren plädierten für einen Sessellift von Hopfgarten nach Thenn und von dort zur Kälberalm. Am 3. November 1947 war um 20 Uhr im Gasthof „Rose" eine Versamm- lung der Gesellschafter. Anwesend wa- ren 31 Damen und Herren. Bei dieser Zusammenkunft wurden die Herren Hans Ager und Willi Biedermann als Geschäftsführer der Gesellschaft vorge- schlagen Zu dieser Zeit war man an- scheinend noch immer mehrheitlich für den Bau einer Seilbahn, da im Proto- koll folgender Satz zu lesen ist: „Ge- brüder Girak verständigen, daß Seil- bahn in einer Strecke durchgeführt wird." Am 8. November 1947 war dann die Gründungsversammlung der Gesell- schaft. Der Gesellschaftsvertrag wurde verlesen und genehmigt. Als Aufsichts- räte wurden gewählt: Bürgermeister Steinbacher, LA Deutinger, Simon Je- sacher, Dr. Zuchristian, Hans Bichler, Baithasar Manzl, Hans Peter und Carl Ritsch. Geschäftsführer waren Johann Ager und Willi Biedermann. Aufsichts- ratsvorsitzender wurde Bürgermeister Steinbacher. Von der Gründungsvresammlung bis zum 17. Juni 1948 mußte sich vieles er- eignet haben. Es ist die Entscheidung gefallen, daß keine Seilbahn gebaut wird, sondern efn Sessellift und dieser nicht, wie aus einem Schriftstück zu ersehen ist, in zwei Teilstrecken von Hopfgarten bis Then.n und von dort bis zum sogenannten „Sedlbo'den" oberhalb der Kälberaim, sondern die Trasse von der heutigen Talstation bis zum oberen Teil der „Poldwiese" in einer Strecke in einer Länge von 2830 Metern. Aus noch vorhandenen Schriftstücken kann man ersehen, daß mehrmals von dieser Trassenführung wegen Lawinengefahr abgeraten wur- de. Der Großteil der vorhandenen Kor- respondenz besteht in dieser Zeit aus Briefen. worin Schwierigkeiten über Schwierigkeiten zu ersehen sind, be- sonders finanzieller Art, aber auch die Materialbeschaffung bereitete Kum- mer - es waren ja noch Eisenscheine In dieser Zeit gab es auch Differen- zen mit Geschäftsführer Ager wegen des Baues eines Hotels neben der Bergstation bzw. der Uebernahme der Bergstation_Gastwirtschf t. Mit mehreren Firmen und Fachleu- ten, besonders Technikern. wurde we- gen des Liftbaues verhandelt. Juni 1948 wurde dann an Steile von Johann Ager Basilius Sal- eher zum Geschäftsführer bestellt. Juni 1948 wurde der Auftrag zum Bau des Sesselliftes in der schon erwähnten Streckenführung an die Raspe-Werke in Kramsach vergeben. Am 30. September 1948 war die erste Bauverhandlung. Genau ein Jahr spä- ter, am 30. September 1949, war die offizielle Kollaudierung des Liftes, da- bei wurden auf zwei Seiten eng ge- schrieben Mängel um Mängel und an- dere Schwierigkeiten festgestellt. Die- sollten nach Aussage des Protokolls rasch behoben werden, damit der Be- trieb doch in nächster Zeit aufgenom- men werden könne. Eine Betriebsbe- willigung wurde nicht erteilt. Am 21. Dezember 1949 wurde zum vorläufigen Betriebsleiter Dipl.-Ing. Staffler aus Innsbruck und zu seinem Stellvertreter Georg Sch auhmair sen. laut eines Schriftstückes der Bezirks- hauptn-iannschaft Kitzbühel bestellt. Am 23. Dezember 1949 wurde nach ei- nem Bescheid der Bezirkshauptman n- schaft die Betriebsbewilligung erteilt. Es können daher Angaben über eine Inbetriebnahme im Herbst nicht den Tatsachen entsprechen. Wahrscheinlich wurden vor dem 21. Dezember ledig- lich Probefahrten durchgeführt. Im Jahr 1950 mußten große finan- zielle und technische Schwierigkeiten Kitzbüheler Bezirkschronik 1899-19 Nachbarlandes zu vermeiden, aber in 74 der Politik und vor allem in der Wirt- Jubiläum Jubiläum der Bezirkszeitungen „Kitzbüheler eier Bezir sote - „Kitzbüheler schaftspolitik tut man nichts u m „schö- Nachrichten" - „Kitzbüheler Anzeiger ner Augen willen". Geheimrat Dr. v. Ulimann, Universitätsprofessor in Mün- (9. Fortsetzung) bedeutend. Würde nun in Tirol die Ache ehen. ein Jurist von europäischem For- Kitzbühel. Schurfbewilhgung. Vom bei Kirchdorf abgegraben und in einem mat vertritt hier den Standpunkt, daß Revierbergamt für Tirol und Vorarl- Stollen nördlich Kufstein bei der Klau- ' Staat ein über die Substanz eines der- berg wurde dem Wilhelm Dörrhamm, se in den Inn geleitet oder ein Stau- artigen Flußlaufes nur mit Zustimmung Weinbergbeisatzer in Neustadt an der becken im Großachental errichtet und des talabwärts gelegenen Nachbarstaa- Hardt, die Bewilligung erteilt, in den das Wasser dann vermittels Kanal und tes verfügen kann, daß somit eine Ab- politischen Bezirken Kufstein und Kitz- Stollen (zur Stromerzeugung) dem Inn leitung eines solchen Flußes ohne Zu- bühel schürfen zu dürfen. zwischen Kufstein und Reisach zugelei- stimmung des Nachbarlandes vorn völ- Dr. Karl Lueger gestorben. Am lt0. tet, so würde in den beiden Fällen dem Achenfluß so viel Wasser entzogen, daß kerrechtijchen Standpunkte aus eine März 1910 morgens um 7 Uhr 55 Mir u- dies auf den Abfluß des Chienisees, die Rechtswidrigkeit im positiven Sinne darstelle. So die Ansicht des Mürchner ten ist Dr. Lueger gestorben, ohne das Alz, einen großen Einfluß ausüben müß- Gelehrten. Ob man ihm auf österrei- Bewußtsein wieder erlangt zu haben. (Genauer Wortlaut im Kitzbüheler Bo- te. Die Wassermenge der Alz würde ge- chischer Seite zustimmen wird, steht ton vom 13. März 1910.) waltig abnehmen und dadurch würde dahin, jedenfalls eröffnet sich den ju- Streit um die Tiroler Ache. Nicht weit die geplante Errichtung eines großen ristischen Scharfsinn ein neues Feld zu von drängt sich bel der n05serr staatlichen Elektrizitätswerkes an der erfolgreicher Betätigung. Wa" die Tiroler Ache Alz das zur Elektrifizierung der süd- Kossen Todesfall Am 10 März 1910 Ache genannt über die Grenze um dem bayrischen Bahnen einen Teil der roti- wurde Josef Holzisauer zur gewehten Chiemsee zuzufließen. Die Wassermen- gen Kraft liefern soll, in Frage gestellt. Erde bestattet. Hölzisauer, der ein di- ge welche dem „bayrischen Meere" In Oesterreich ist man freundnachbar- rekter Nachkomme des aus den Befrei- durch die Ache zugeführt wird, ist sehr lieh genug, um eine Schädigung des ungskriegen bekannten Landsturm-
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