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Samstag, 2. November 1974 KitzbUheler Anzeiget Seite 9 zogen werden bzw. wie kann dieser Bür- ger von einer Abgabe entbunden wer- den? Das Tiroler Raumordnungsgesetz ermögliche es den Bürgermeistern, den Bau von Zweitwohnungren zu verhindern und er werde von dieser Möglichkeit so weit als möglich Gebrauch machen, um vor allem die infrastrukturellen Einrich- tungen, die mit Gemeindesteuern errich- tet wurden, vor einer Ueberforderung zu schützen. Zum Thema „Kur- und Moor- bad Kitzbühel AG', das in der Debatte von Versammlungsteilnehmern verschie- dentlich angeschnitten wurde, sagte der Bürgermeister, daß die Stadtgemeinde Kitzbühel in ihren Leistungen für dieses Fremdenverkehrsunternehmen ihre För- derungsbereitschaft bewiesen habe. Es wurde für den Bau der wertvollste Grund im Ausmaß von 10.000 qm kostenlos zur Verfügung gestellt, es wurden jährlich Zuschüsse von 200.000 Schilling gelei- stet und es wurde weiters ein Darlehen zum Ausbau des Unternehmens bzw. zur Sanierung von 6,5 Millionen Schilling auf- genommen und auch in voller Höhe be- reitgestellt. Ing. Adolf C h 1 u p als Vorstand der Bergbahn AG und als verantwortlicher Leiter der ARGE (Arbeitsgemeinschaft der Gemeinden, der Fremdenverkehrs- verbände, der Bergbahn AG und anderer Institutionen) wies darauf hin, daß sich die Einrichtung der ARGE gut bewährt hat und nun schon von mehreren Ge- meinden nachgeahmt wurde. So wurden z. B. in den Orten Mayrhofen und Zell am See nach dem Kitzbüheler Muster Arbeitsgemeinschaften gegründet. Der bisher verwendete Aufteilungsschlüssel muß beibehalten werden. Der Leiter der Skischule Kitzbühel, Karl K o 11 e r, machte den Vorschlag, von der bisher angewandten Globalwer- bung auf die Detailwerbung überzu- Kitzbh€tl ein Holzknechtball statt. Eintritt 60 Heller. Eine Dame frei! Die Musik besorgt die Schranimelkapelle. Fieberbrunn. Neuer Wintersport- verein. Am 27. November 19f0 wurde hier der Wintersportverein Fieber- brunn gegründet, wozu sich sofort 40 Mitglieder anmeldeten. In den Aus- schuß wurden gewählt: 1. Vorsitzender Andrä Egger; 2. Vorsitzender Johann Plätzer; 1. Schriftführer Karl Schießl; 2. Schriftführer Stefan Lichtmanegger; 1. Kassenwart Ernst Meier; 2. Kassen- wart Johann Obermeier; 1. Laufwart Andrä Embacher; 2. Laufwart Chri- stian Drixi. Kitzbühel. Maskenzug. Wohl selten dürfte Kitzbühel eine solche Menschen- menge in ihren Mauern gesehen ha- ben, wie dies am Faschingsmontag (1912) anläßlich des angekündigten Maskenzuges der Fall war. Nicht nur die Einwohnerschaft von Kitzbühel, sondern auch eine mehr als 2000köpfi- ge Menge von Zuschauern aus den Nachbargemeinden, aus Gemeinden gehen. Der Gast muß persönlich ange- sprochen werden und er muß über sei- nen Aufenthalt in Kitzbühel zufriedenge- stellt werden. Ein erfreulicher Punkt der Tagesord- nung, den wir an den Schluß unserer Be- Hchterstattung stellen, war der Antrag von Obmann Hagsteiner, im Sinne des einstimmigen Beschlusses des Ausschus- ses Altbürgermeister Hermann R e i s c h zum Ehrenmitglied des Fremdenverkehrs- verbandes Kitzbühel zu ernennen. Her- mann Reisch habe sich während seiner 15jährigen Tätigkeit als Bürgermeister große Verdienste um den Fremdenver- kehr erworben. Er habe in diesen 15 Jah- ren an jeder Sitzung des Fremdenver- kehrsverbandes teilgenommen und oft in ausweglosen Situationen den richtigen Weg gewiesen. Dieser Antrag wurde ein- stimmig und mit großem Beifall angenom- men. Altbürgermeister Hermann R e i s c h dankte der Versammlung für die erwie- sene Ehre, die er gerne und mit Freude annehme. Reisch erwähnte aber, daß er als Bürgermeister es für seine selbst- verständliche Pflicht angesehen habe, sich für den Fremdenverkehr einzusetzen, (Fortsetzung von Seite 2) der Liegenschaft Vordergrub Gründe in Anspruch genommen wurden, die noch nicht abgelöst sind. Vizebürger- meister Georg B e r g e r wies darauf hin, daß zumindest bis zur ersten Wal- senbachbrücke (Siedlung Hintergrub— Sixt) ein Fußgängerwegl berücksichtigt werden müsse. Als Bestbieter für das Kanalprojekt Schwarzsee - Gundhabing erwies sich Baumeister Sausgrub•er mit 1,928.000 S des Bezirkes Kufstein, dem Inntal, dem Zillertal, dem Pinzgau und der Stadt Salzburg war herbeigeeilt, um diesen, an die einstmalige Zeit Kitzbühels er- innernden Maskenumzug, zu besuchen. Am Maskenumzug beteiligten sich na- hezu 300 Masken, 70 Pferde und drei Musikkapellen (die Stadtmusik in 2 Abteilungen und die Kapelle von Oberndorf). Zur Darstellung gelangten 25 Gruppen und jedermann würde es schwer gefallen sein, entscheidend zu beurteilen, welche derselben der Vor- rang gebührt. Zweifellos sind die Gruppen Luftschiff Zeppelin X, die Dampftrambahn, die Bergsteigerma- schine, des Bauern Heimkehr vom Jahrmarkt per Aeroplan, die Falle Tri- polis-Trapolis, der Jetztzeit entspre- chend dargestellt worden. Die Darstel- lung der Burg Wallenstein mit der nachfolgenden Landsknechtgruppe' zu Fuß und zu Pferd mit Schwegler und Trommler, hat sicher ebenfalls allseits vollen Beifall gefunden. Herzig wirk- te der Hochzeitszug der Liliputaner_ und diese Tätigkeit keiner besonderen Ehre bedürfe. Zum Dienst am Fremden- verkehr wurde er schon durch seinen Vater angewiesen. Als Beispiel erwähnte das junge Ehrenmitglied, daß sein Vater noch vor dem 1. Weltkrieg wöchentlich dreimal Schneeberichte in alle Welt ver- sandt habe. Da mußte er als Zwölfjähri- ger Adressen schreiben, Marken kleben und diese Schneeberichte zur Post be- fördern; es waren jeweils mehrere Körbe voll. Nach dem 1. Weltkrieg war es ihm vergönnt, mit den zwei Pionieren des Fremdenverkehrs, Altnationalrat Max W e r n e r und seinem Bruder Ernst R e i s c h, die beide schon verstorben sind, am Aufbau des Fremdenverkehrs und des Wintersports mitzuarbeiten. Da- mals wurden in den ersten zwanziger Jahren von den Fremdenverkehrsinter- essenten 20 Kronen Mitgliedsbeitrag ein- gehoben und für weitere 20 Kronen muß- te er haften. Mühselig war die erste Ar- beit am Wiederaufbau, aber schön und doch auch fruchtbar. Die Uebergabe der Urkunde über die Ernennung des Hermann Reisch zum Eh- renmitglied erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt. (Höchstbieter 5,098.000). Nach Durch- rechnung und TJeberprüfung des Ange- botes soll nach Ansicht des Referenten die Vergabe noch heuer erfolgen, da- mit die kalte Jahreszeit für Erdbewe- gungen ausgenützt werden könne. Anfragen an den Straßenreferenten: Vzbgm. Dipl.-Vw. Michael v. Horn: Der Kapser Bahndurchgang ist jetzt einspurig befahrbar. Eine Ampelrege- lung wäre zu empfehlen. Capellari: Von den Verkehrsexperten wird eine solche Gruppe mit den nachfolgenden Unter- bergsmännlein. Für Humoristik sorg- ten die Gruppen: Schneider Lipp's Wohnungsumzug, die Wiener Wäscher- mädeln, Im Reiche des Höllenfürsten, die Zigeuner und die Wunderkur. Ein- zig schön und aus dem Volksleben ge- griffen war die Darstellung der vier Jahreszeiten und des Jagdzuges mit der Wilderergruppe. Die den Schluß bildenden festlich geschmückten Phan- tasiewägen waren mit in reicher und glänzender Ausstattung versehenen Masken voll besetzt. Dank dem Entge- genkommen der Stadtgemeinde, durch Einschaltung der Bogenlampen und den zahlreichen Fackelträgern konnte der Maskenzug vollauf zur Geltung ge- bracht werden. Reith. Vorsteherwahl. Am 24. Fe- bruar 1912 wurde hier im Beisein des Herrn k. k. Bezirkshauptmannes die Vorsteherwahl vorgenommen. Es wurden gewählt: Zum Vorsteher Tho- mas Hauser, Hörpfingbauer, 1. Rat Ge- org Jöchl, 2. Rat Andrä Aufschnaiter. Aus dem Kitzbüheler Rathaus
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