Kitzbüheler Anzeiger

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Jugendmusil-:kape[e St. Johann iii Tirol mit Kapelraeister fritz Reiter beim Konzert im Kauhaus Kerzmansky in Wien. Foto Ch. Wailner, St. Johann. Der Schneewinkel Tirols grüßt Wien 51. Jciarrn in Tirol, Küssen, Fieberbrunn, Oberndorf, Erpfendorf, Going- Walchsee und Waidrin' - gemeinsame Werbunc auf der Touristikbörse und im Kaufhaus Herzmansky in Wien Samstag, 23. Novenber 1974 Kitzbühe!.er Anzeiger - Seite 13 Bedingt Jur2h :lie immer höherer.. Be- iastung€ n des Werbebucgets der ein- Eine weitere Veränderung trat da- mit ein, daß meLa Vater vem Kit2bü- heler Markt mit der Iach:icht heim- daß er einen Kleinempfänger mit Bater:ebetrieb auf Raten gekauft ha- :De und ich diesen am nä±steiz Tag mi Radiogeschäft H:r.terholzer ahholen lnne. Am nächster. Tag kam ich mit dem kleinen Ger5t heim, einen s±we- ren Akkumulator in der Hand und ei- ne 25 Meter lange Kupferantenne im 3uckseck. Sofort danach wurde eilig von mir das erste Radio am Gugghof mit einem ricl: tigen Lautsprecher über- haupt am Sonn- und Salvenberg in- stalliert. In Windeseile verbreitete sich diese Nachricht bei den umliegenden Bauernhöfen. Der Jaggl. der Frank. der La31, der liänl, der Kafilacher und der Schneeberger, alle wußten es so- fort Der Gugg hat jetzt ein R.adic Die Stube war fast jeden Abend voll van Bauersleuten, weiche eine schöne Mu- sik und natürlich auch die Nachrichten hören wollten. Etae schnelle Infcrraa- ti-ansquelle war damit vorhanden und das Gerit wurde sehr geschätzt. Der tägliche Wetterbericht konnte abgehört werden, auch wenn sich damals die Baern mehr auf ihre eigenen Beoha- tungen verließen, es war aber trotz- dem interessant. Ich bin durch das „erste Radio" damals bei den Bauern mächtig im Ansehen gestiegen. Lieber eine srhleißtge Hose und dafür ein vol- le- Akku dachten wir uns. Am So-man- tag nachmittag war die Jugend am zelnen Frenidenverlcehrsverbände ha- ben sich die Orte St. Johann in Tirol, c-ugghof zu Gast, um bei Volksmusik zu tanzen. Am Abend kamen die Bau- ern mit ihren Frauen, um an der tech- nischen Neuerung dieser Art teilhaftig zu werden. Es gab damals leider keinen österreichischen Rundfunk mehr. Wir h3rten den Reichssender München in seh guter Qualität und Lautstärke und am Abend auch den Reichssendem Wien Innsbruck war an München an- geschlossen und untertags nur zeit: weise etwas hörbar. Am Abend war manchmal die Trennschärfe so schlecht, daß man durch Reberreichweite von M ittelwellensenderr. sechs oder mehr St aticnen gleichzeitig empfangen konn- te. Es wurde ein wenig gelacht und die Stube leerte sich langsam. Es wurde auf den nächsten Tag gewartet, uni wieder am Landfunk dabei zu sein. Bei Gewittern hielt man sich möglichst weit vom Radiokasten auf, da die Bauern irgendwo gehört hatten, daf sc ein Ding den Blitz anziehen könne In die Hochantenne schlug auch tat- sächlich einmal der Blitz ein. Da ich aber einen guten Blitzschutz eingebaut hatte, ist außer einem zersplitterten Mast weiters nichts passiert. Es mußte nach wie vor gespart werden und man konnte sich daher nicht alle Sendun- gen anhören. Die Anodenbatterie und dem Akku mußten, öfter als uns lieb war, ausgetauscht werden. Dann kam der Krieg, d-i war sechs Jahre dabei ur3 als ich zurückkam, war der Klein- empfänger immer noch da, er war ru- Kö.ssen, Fieberbrunn, Erpfendorf, Goin und Oberndorf im Frühjahr entschlos- sen, unter dem Gebietsnamen „Schnee- winkel Tirols" gemeinsame Werbeaktio- nen durchzuführen. Während bei den ersten Aktionen auf der Ispo in Mün- chen und der Jaarbeurs in Gent (Bel- gien) vom 14. bis 29. September 1974 nur diese sechs Orte gemeinsam ge- worben haben, sind bei der Touristik- börse in Wien vom 20. bis 24. Okto- ber 1974 Walchsee und bei der Werbe- aktion des „Schneewinkel Tirols grüßt Wien" vom 4. bis 9. November 1974 Waidring neu zur Werbegemeinschaft hinzugekommen. Da die heurige Touristikbörse in Wien ein erster Versuch war, konnte das ge- plante Ziel der teilnehmenden Orte durch die Beschränkung der Ausstel- lung auf Fachbesucher und die Möglich- keit von Kontaktgesprächen mit nur ausländischen Reisebüros nicht ganz er- reicht werden. Bei einem ausführlichen Gespräch dci' Geschäftsführer Mag. Peter Wailner vom Fremdenverkehrsverband St. Jo- hann in Tirol, Roman Moser (Fremden- verkehrsverband Kössen) und Aus- schußmitglied Heinz Kienpointner vom Fremdenverkehrsverband Waidring mit dem Chefredakteur der Tourist Austria und Veranstalter der Touristikbörse. Herrn Dr. Walter Norden, am 6. Novem- mit elektrischem Strom. Es war aus ne Batterien mehr. Es war still gewor- den auf dem Hof, zumal auch mein Bruder Peter nicht mehr heimgekom- men ist. Es mußte aber alles überwun- den werden. Mit der letzten Anoden- batterie, die ich gekauft hatte, wurde das Radio wieder in Betrieb genom- men. Schon in Bälde kam die Versor- gung, auch der hochgelegenen Gehöfte, mit elektrischem Strom. Es war aus mit Aladins Wunderlampe, die uns für so viele Jahre treu gedient hatte. Mo- derne Radioapparate hielten ihen Ein- zug, selbst im kleinsten Zuhäusi. Auch die Bergbauern, welche bislang dieser technischen Errungenschaft ablehnend gegenüberstanden, hatten schließlich in der guten alten Stube ein neues Radio. Erst seit dem wir am Kitzbühe- 1er Horn neue Sender haben, dringt Radio Tirol, oder besser gesagt Studio Tirol, des ORF überall hin in höchster Vollendung. Eine gewaltige Verän- derung hatte sich in dieser Hinsicht vollzogen. So wie der Frühling vom Tal in die Berge kommt, so war es damals mit dem ersten Radio bei den Bergbauern des Brixentales. Auch wenn es heute keinen oder fast keinen Bauernhof ohne Fernseher mehr gibt, so bleibt doch zu sagen, daß nach wie vor das Rado die einzige schnelle und eine der beliebtesten Informations- quellen auf den abgelegenen Berghöfen Tirols geblieben ist,
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