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Samstag, 23. November 1974 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 ungen dieses Jahres waren zahlenmä- ßig geringer, weil Gemeinderatswahlen n Tirol und Salzburg, die Bundespräsi- dentenwahl und die Landtagswahlen in Salzburg waren und daher der Fami- ilenverb and terminmäßig weniger zum Zuge kam. Immerhin wurden 18 Vor- ragsabende gehalten und 111 Pfarrbe- suche absolviert. In diesem Rahmen wurden durch Laien in mehreren Or- ten Predigten absolviert. Die Viertel- J ahreszeitschrift „Ehe und Familie" be- richtet laufend auch über die Arbeit im Diözesanverband. Obmann Dr. Lechner dankte Erzbi- schof Dr. Berg für die Bereitstellung von Arbeitsräumen im bischöflichen Pa- tais, den Ländern Salzburg und Tirol für kleinere Subventionen und der Diö- zese für die finanzielle Unterstützung zusätzlich zu den Sachsubventionen. Der junge Kassier, Herr Winkler aus Salzburg, konnte in seinem Bericht vor- merken, daß nach dem kleinen Abgang des Vorjahres bei Ausgaben von 241.000 Schilling ein kleiner Ueberhang ver- bucht werden konnte. - Dem Kassier wurde auf Antrag von Kassenprüfer Toni Leitner (Brixlegg) mit herzlichem Dank die Entlastung erteilt. Das Hauptreferat vor der Vollver- sammlung übeir Aktuelles der Familien- olitik hielt der Abgeordnete zum Na- Dipl.-Ing. Dr. Alois Leitner, der sich als Obmann des Familienver- aande:s in der Diözese Innsbruck einen Namen als Verfechter der Rechte der Familien gemacht hat. Dr. Leitner hat auch im Parlament mehrfach für die Rechte der Familien das Wort ergriffen. In einem überaus sachlichen Referat, das Sachkenntnis bewies, zeigte er auf, daß der Familienverband als Sprach- rohr der Familien notwendig ist. Der Verband hält guten Kontakt zu allen barhaus Nr. 20 nicht freigegeben wird, [st unbekannt, das dem Gerichte ent- sprechen würde (Vorderstadt Nr. 20, das ±ieutige Schuhhaus Lackner). Denn kä- me das Postamt in das Gerichtsgebäude, was entschieden die beste Lösung wä- re. Ein Herr vom Ministerium wollte auf dem Platze des Spitalst.adls einen Neubau erstehen lassen. Den Großteil der Kosten sollte die Stadtgemeinde und die Sparkasse hiezu tragen! Das letzte Projekt ist, die Post im Bergamts- gebäude unterzubringen mit einem An- bau nach rückwärts. Von allen Herren wurde der Plan von vornherein als un- zulänglich und als Flickwerk bezeich- net. Auch zu diesem Bau soll die Ge- meinde 2 Millionen Schilling Bauzu- schuß geben. Aber jedenfalls werden weder Gemeinde noch Heimatschutz ei- ne derartige Zerstörung des Bildes am .Tochberger Tor zulassen, noch werden die Fremdenverkehrsinteressenten es dulden, die einzig mögliche „Riviera" ader „Kurpromenade" (gemeint ist die alte Grabenlaben) für immer unmög- Parteien und legt allen seine Vorschlä- ge und Forderungen vor. Dr. Leitner ging zuerst auf Grund- sätzliches ein und bezeichnete die Fa- milie als stets modernen Beweis, wie Partnerschaft gelebt werden kann. Er dankte den Funktionären und Mitar- beitern des Verbandes für die oft un- dankbare Arbeit in den Zweigstellen und im Gesamtverband und würdigte die Zusammenarbeit zwischen den Diö- zesanverbänd:en. Als erste aktuelle Aufgabe bezeichne- te Dr. Leitner die Verbesserung der Wirtschaftslage der Familie. Der Fami- lienlastenausgleich wurde zur Unterstüt- zung der Familien geschaffen, nicht aber dazu, Budgetiöcher des Bundes zu stopfen oder Wegwerfschulbücher oder staatliche Verkehrsunternehmen zu sub- ventionieren. Der Familienlastenaus- gleich erzielt große Ueberschüsse, so al- lein im Jahre 1970 800 Millionen Schil- ling. Auf Befragen im Parlament nann- te der Finanzminister dem freigewähl- ten Abgeordneten jeweils weit geringe- re Summen, als schließlich die Endab- rechnung pro Jahr ergab. Derzeit lie- gen 3,5 Milliarden Schilling, die dem Familienlastenausgleich gehören, auf der Postsparkasse. Heuer rechnet man mit einem Zuwachs von 1,5 Milliarden Schilling. Die Situation der Familie ist so, daß ein Horten der für sie bestimm- ten Mittel völlig unangebracht ist. Das Geld wird für die Familien eingezahlt, der Familienverband hat allen Parteien die Vorschläge erstattet, die im Inter- esse der Familie gemacht werden muß- ten. Gefordert wird die 50prozentige Abgeltung der Kinderlasten und die Mütterzulage auch für jene Mütter, die unmittelbar vorher nicht in einem Be- ruf gestanden sind. lich zu machen. Also, Staat, die Kitzbü- heler wollen etwas anderes, zeitgemä- ßeres, zumal gar, wenn man mitzahlen soll. - Kitzbühel. Fremdenverkehr. Seitens der Direktion der Bundesbahnen in Innsbruck wurde aner'kennenswerter- reise für die kommende Wintersaison die Beheizung und Beleuchtung unserer Bahnho'fräume zugesichert. Oberndorf. Theater. Es sollte am Sonntag, 16. November 1924 das Stück „Der siebente Bua" von der Theater- gesellschaft Oberndorf gespielt werden, doch mußte die Aufführung unterblei- ben, nachdem sich für dieselbe kein In- teresse zeigte. Es ist bedauerlich, daß den Bestrebungen des Vereins so wenig Verständnis entgegengebracht wird, da doch die Gesellschaft meist für wohl- tätige Zwecke spielt. (Ende 1924) Kitzbühel. Schulen. Die Kitzbüheler Schulen werden 1925 von fast 600 Kin- dern besucht. An der Volksschule wer- den 377 Kinder in zehn Klassen, an der Bürgerschule 219 Kinder, davon 106 Franz-Christoph-Erler-Feier in Wien Am vergangenen Sonntag abend (10. November 1974) gedachte der Tiroler- bund in Wien mit dem Verband der Südtiroler, anläßlich der Franz-Chri- stoph-Erler-Gedächtnismesse in der Wiener Paulanerkirche, auch seiner verstorbenen Mitglieder. Den Gottesdienst, dem auch eine starke Abordnung in Landestracht bei- wohnte, zelebrierte Hw. Prof. Dr. Ei- les. Die Gedenkansprache hielt GR Pfarrer Josef Franzl. Mit dem Lied vom „Guten Kamera- den" und der Tiroler Landeshymne schloß die eindrucksvolle Feier. Franz Christoph Erler wurde am 5. Oktober 1829 in der Hansimühle in Kitzbühel geboren. Seine Werke der platischen Gotik befinden sich haupt- sächlich im Ste'phansdo'm und in ande- ren Kirchen Wiens. Seiner Vaterstadt vermachte Erler das Denkmal des Frei- heitskämpfers 1809, das sich heute ne- ben dem alten Stadtspital an der Kir- chenmauer befindet. Gestorben ist Er- ler am 6. Jänner 1911 in Wien. Dr. Leitner sprach ein klares, Ja zur verantworteten Elternschaft und zum Schutz des Lebens. Er verlangte ein deutlicheres Wort der Amtskirche zur Frage der Elternschaft und vom Staat den Schutz des Lebens ohne zeitliche Beschränkung. Das Volksbegehren der „Aktion Leben" ist parteipolitisch un- abhängig, daher können Einschüchte- rungsversuche nicht akzeptiert werden. Wir brauchen in Oesterreich den verfas- sungsmäßigen Schutz des Lebens, im konkreten Fall für die Ungeborenen, aber angesichts der Erfahrungen und Knaben, unterrichtet. 43 Bürgerschüler sind von auswärts (St. Johann, Kirch- berg, Westendorf und Fieberbrunn). Im Vergleich ZU früheren Jahren hat sich die Frequenz um über 100 Kinder ge- hoben. Krippenfreunde. Vor einem Jahr war in Kitzbühel eine Krippenausstellung. Es waren 60 Krippen zu sehen, darun- ter auch Schülerkrippen. Die Krippen- schau zeigte, wie aus der deutschen Hei- matkunst in manchen Familien noch wertvolles altes Krippengut vorhanden ist. Es sei nur erinnert an die sehen&. werten Krippen von Gstrein, Dr. Engel, Feilner, Walde, Exenberger, Hölzl und andere in Kitzbühel, Dr. Erhart, Schwai-. ger, Fuchs in Kirchberg und die erst vollendete Horngacher-Krippe in Kirch- berg, Raß (St. Johann) und Schwarz (Fieberbrunn). Kitzbühel besitzt derzeit eifrige Krippenpfleger wie Silberberge und den Gerichtsbeamten Lang. Am 6. Dezember 1924 hielt Krippenvater Bild- hauer Seisi im Vereinshaus einen Krip- penbauunterricht.
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