Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 20 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 30. November 1974 Zur Fahnenweihe der Stadtmusik,Kitzbuo"hel .ei Der Cäcilienkirchgang der Kitzbühe- 1er Stadtmusik am Sonntag, 24. No- vember 1974 gestaltete sich würdig und freudvoll. Beim Einmarsch durch die Vorderstadt zur Stadtpfarrkirche be- gleiteten die Stadtmusik die Fahnen- patinnen Christine S a 1 v e n m 0 S e r, Erika Volkhardt, Anneliese Bach- 1 e r und Sieglinde H a r i s c h, weiters die Fahnenabordnungen. des Tiroler Kaiserjägerbundes Kitzbühel und Um- gebung, der Heimkehrerkameradsch aft, der Freiwilligen Feuerwehr, der Schüt- zengilde und der Schützenkompanie. Die Weihe der neuen Fahne fand während des Gottesdienstes durch Stadt- pfarrer Geistl. Rat Johann D a n n 1 n - g er statt. Von den Fahnenpatinnen er- hielten die anwesenden Fahnenabord- nungen schöne Erinnerungsbänder. Die Stadtmusik führte zum Cäciliengottes- dienst die Deutsche Messe von Franz Schubert auf; der Kirchenchor sang das Ave Maria. Die Kirche war voll besetzt, zur Freude des Pfarrherrn und zur Freude der Mitglieder der Stadtmusik, die darin auch eine innige Verbunden- heit mit der Bevölkerung ableiten konn- ten. Die Erstaufführung (in Kitzbühei) der Paukenmesse - Missa in tempore belli von Joseph Haydn - mußte we- gen der plötzlichen Erkrankung des Chorleiters Andre Feiler entfallen. - Musikobmann Andre Feiler mußte mit ärztlichen Spritzen versorgt werden, damit er den Festakt im Hotel Tenne leiten konnte. Der Ausmarsch der Stadtmusik mit Gefolge und der Umzug durch die Stadt gestaltete sich zu einem schönen Fest- zug, dem viele Bewohner beiwohnten. Beim Festakt in der „Tenne" hielt der Obmann der Stadtmusik, Andre F e 11 e r folgende Ansprache: „Verehrte Ehrengäste, liebe Musik- kameraden. und Mitglieder des Kir- chenchores! Wir haben aus unserer Fahnenweihe, verbunden mit dem Cä- diienkirchgang, ein kleines bescheide- nes Fest der Stadtmusik gemacht. Ich habe erst jetzt die Gelegenheit, Sie da- zu im Namen der Stadtmusik herzlich zu begrüßen und willkommen zu hei- ßen. Besonders begrüßen und zugleich vorstellen darf ich unsere Fahnenpatin- nen: Christl S alvenmoser, Kaufmannsgattin Erika Voikhardt, Hotel Tenne, Anneliese Bachler, Hotel Bichin, Sieglinde Harisch, Hotel Harisch. Weiters begrüße ich herzlich Herrn Stadtpfarrer Geistl. Rat Johann Dan- ninger, Bürgermeister LAIg. Hans Bret- tauer, Ehrenmitglied Peter Sieberer, Vzbgm. Dipi.-Vw. M1hael v. Horn und Georg Berger sowie die tadt- und Ge- meinderäte. Herrn Obmann des Frem- denverkehrsverbandes KR Wolfgang Hagsteiner mit seinen Ausschußmitglie- dem, Herrn Altbürgermeister Hermann Reisch, Herrn Direktor Willy Kindl von der Sparkasse der Stadt Kitzbühel und Herrn Direktor Walter Egger von der Raiffeisen-Bezirkskasse Kizbühel, Gen- darmerie -Posfenkommand art -Stellver- treter Geiger, Herrn Polizeiinspektor Fritz Neumayr und die Fahnenabord- nungen der Traditionsverbände und der Freiw. Feuerwehr sowie die Presse. Es freut uns, daß Sie unserer Einla- dung so zahlreich gefolgt sind. Da in unserer Gegend kaum eine Musikkapelle über eine eigene Fahne Fahne verfügt, wird sich so mancher fragen, wofür braucht die Stadtmusik eine Fahne. Der Gedanke über die An- schaffung einer Vereinsfahne wurde bei der ersten Verhandlung über unsere Schwedenreise geboren. Professor Stra- dal von der Oesterreichischen Fremden- verkehrswerbung in Wien erklärte uns, daß die schwedische Bevölkerung die Fahne sehr hoch schätzt und stellte so- gleich die Bedingung, in Göteborg mit einer Fahne aufzutreten. Wir beschlos- sen im Musikausschuß, gleich eine schö- ne Vereins-Fahne anzuschaffen und nachdem wir vier begeisterte Fahnen- patinnen finden konnten, wurde die Golfturnier um den „Pr&s für jeden" Bei der Ausschreibung dieses Turnie- res wurden die Golfer aufgefordert, nicht nur ihr bestmögliches Können im Sport zu zeigen, sondern auch ihre Phantasie in bezug auf Verpackung der Preise unter Beweis zu steilen. Jeder Teilnehmer wurde gebeten, einen klei- nen Preis zu stiften, somit hatten auch alle Turnierspieler die Chance eines Ge- winnes. Jeder Starter brachte vor Be- ginn des Spieles ein Packerl mit, des- sen Inhalt großes Geheimnis war. Bei schönstem spätherbstlichem Wet- ter gingen 34 Golfer an den Start. Das Turnier wurde nach Stableford ausge- tragen, es erreichten: Heini Schwinger 42 Pkt. Dr. Heinz v. Krauhs 38 Pkt. Martin Kerscher 37 Pkt. Konrad Staudinger 34 Pkt. Rudi Salier 34 Pkt. Max Graf Larnberg 33 Pkt. Handicapherabsetzung: Dr. Heinz von Krauhs von 22 auf 21, Heini Schwin- ger von 26 auf 21. Bei der lustigen Preisverteilung be- gann das große Rätselraten, in welchem Packerl ist der schöne Preis? Entspre- chend des Spielergebnisses durften der Reihe nach alle Teilnehmer ein Ge- schenk auswählen. Die Stimmung war wie bei einem Nikolo-Turnier, das vor- aussichtlich, wenn das schöne Wetter anhalten sollte, zum S aisonabschluß ausgetragen wird. H. H. S. Fahne gleich in Auftrag gegeben. Aus Termingründen konnten wir die Fahne vor der Schwedenreise nicht mehr wei- hen. Und so ging es mit der ungeweih- ten Fahne nach Schweden. Am 26. Ok- tober 1974, dem österreichischen Staats- feiertag, dem Tag der Fahne, mit den anderen österreichischen Gruppen durch die Hauptstraßen von Göteborg bis zum Göterplatz. Dort war sämtliche Göteborger Prominenz, ca. 950 Perso- nen, vom österreichischen Botschafter in Schweden, Excellenz Dr. Karl Fi- scher, und dem österreichischen Konsul Martin Thomas in einer großen Kunst- halle zu einem Dinner eingeladen. Wir gehörten auch zu den Gästen, gaben aber trotzdem einige musikalische Ein- lagen zum Besten. Möchte noch er- wähnen, daß die Straßen von Göteborg in vollem Umfang mit österreichischen Fahnen und die Geschäftshäuser mit Bildern aus Oesterreich dekoriert wa- ren. Das war also der erste Auftritt mit unserer Fahne. In unserer Heimat- tracht wird es in Zukunft sicher so manchen Auftritt bzw. Aufmarsch ge- ben, den wir durch das Mitführen un- serer Fahne feierlicher gestalten kön- nen. - Was den Sinn einer Fahne im allge- meinen betrifft, möchte ich einen Ab- satz aus dem Brief von Schützenma or Nagiller, der sich für heute entschuldigt hat und für die Veranstaltung alles Gu- te wünscht, zitieren. Nagiller schließt seinen Brief mit folgendem Absatz: „Man kann und soll im gesellschaft- lich reformierten und oft explosiven Zeitgeschehen zu bestimmten Lebens- formen und Tugenden von einst und jetzt denken und stehen wie man will; die Fahne war, ist und bleibt das Symbol der Treue zu höheren Wertbegriffen, das leuchtende Wahr- zeichen für Ehre und gewissenhafte Pflichterfüllung in allen öffentlichen, beruflichen, vereinseigenen und vie- len anderen Lebensbereichen der Men- schen. Möge die Fahne den herrlichen Klangkörper unserer Heimatstadt auch mit diesem Leitgedanken immer begleiten." Ich kann dazu nur sagen: möge es Gott lenken, daß dieser Glückwunsch in Er- füllung geht. Nun, bevor ich zum Schluß komme, noch einige Worte des Dankes. Es sind wieder unsere Patinnen, de- nen ich in erster Linie danken möchte, für die finanziellen Opfer bei der An- schaffung der Fahne. - Weiters der Stadtgemeinde unter Bgm. Brettauer für die finanzielle Unterstützung dieser Feier. Den Vertretern der Traditions- vereine und der Freiwilligen Feuerwehr mit ihren Fahnenabordnungen, daß sie unserer Einladung Folge geleistet haben und somit unser Fest verschönt haben. Herrn Stadtpfarrer Danninger für den feierlichen Gottesienst und das Weihen unserer Fahne. Den Sängern und Musi-
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