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Eigentümer. Herausgeber undVerleger: Kitzbüheler Anzeiger Gesellschaft mbH, Kitzbühel, Vorderstadt 16; Verwaltung: Kitzbühel, SchwarzsestraBe 2, Tal. 2576; Verantwortlicher Schriftleiter: Martin Wörgötter, Kitzbühel, Hinterstadt 17. Tel. 22 36; Druck: Grobstimm & Heininger KG, Kitzbühel, Wehrgasse 8, Tal. 25 15 Samstag, 30. November 1974 Preis: S3.—/Abonnement: Inland S 150.— / Ausland S 270.— 25. Jahrgang, Nr. 48 Sa., 30. 11. Andreas Ap. So., 1. 12. Eligius Mo., 2. Bibiana Di., 3. Franz Xaver Mi., 4. Barbara Do., 5. Gerald Fr., 6. Nikolaus 75 Jahre Sparkasse der Stadt Kitzbü hel Gründung Schon im Jahre 1856 wurde zum er- stenmal die Errichtung einer Sparkasse in Kitzbühel erwogen. Das zuständige Bezirksamt äußerte aber im Bericht vom 20. August 1856 die Meinung, daß einer derartigen Gründung kein Erfolg beschieden sein dürfte, „da selten Geld verliehen wird. Diesfalls werden Staat&- obligationen aus dem Jahre 1854 a 20 fi gekauft". Trotz dieser negativen Aeußerung wurde an diesem Gedanken festgehal- ten und erst am 10. Dezember 1898 be- schloß der Gemeinderat der Stadt Kitz- bühel die Gründung einer Gemeinde- sparkasse. Diesmal ging der Wunsch nach der Errichtung eines derartigen Institutes von der Gemeinde aus. Ein Komitee für die Errichtung einer Ge- meindesparkasse war schon 1894 ge- wählt worden, doch zog sich diese An- gelegenheit hinaus. Als die Mitglieder dieses Komitees, die auch für die Geschicke der Stadt verantwortlich waren, den Entschluß faßten, eine Gemeindesparkasse zu gründen, bewiesen sie bereits damals einen vor allem wirtschaftlichen Weit- blick. Sie erkannten aber auch gleich- zeitig die Vorteile, die ein derartiges Zu- sammenwirken zwischen Stadtverwal- tung und Kreditinstitut in sich birgt. Grundsatz dieser Sparkassengründung war - so wie dies auch aus dem Wort- laut der Satzung hervorgeht - die Ge- - meinnützigkeit. Die Genehmigung der Errichtung und der Statuten erfolgte mit Erlaß der da- maligen k. u. k. Statthalterei vom 14. August 1899 unter Zi. 31.821. Die Genehmigung der ersten Geschäfts- ordnung erfolgte dann am 25. Novem- ber 1899 unter Z1.44.591. Gründungsmitglieder: Bürgermeister Franz Stitz eigentlicher Gründer der Sparkasse Bürgermeister Carl Cathrein Friedrich Amberger Josef Egger Josef Ginsberger Franz Reisch Anton Rothbacher Dr. Hans Thaler Dr. Johann Traunsteiner Alois Vogi Anton Werner Jakob Wieser Kitzbühel gehört zu den weltweit bekannten Fremdenverkehrsorten. Diese Berühmtheit vercankt es nicht zuletzt der landschaft- lichen Schönheit und dem in seiner mittel alte-lichen Bauweise noch gut erhaltenen Stadtkern. Im Vordergrund das Sparkassen gebtude; im Hintergrund der elegante, schlanke Turm der St.-Katharinen-Kirche. Eröffnung 1899 Am 1. Dezember 1899 eröffne- te röffne. te die Sparkasse ihre Schalter. Das Ge- schäftslokal befand sich zu dieser Zeit im 1. Stock des Magistratsgebäudes und die Kassengeschäfte wurden damals eh- renamtlich geführt. Erst im Jahre 1903 erfolgte die Anstellung eines hauptamt- lichen Kassenleiters. Entwicklung - Betrieb 1900 Einen Wendepunkt brachte be- reits e reits das Jahr 1900, da mit 1. Jänner 1900 von der Gulden- auf die Kronen- währung übergegangen wurde: letztere wurde somit zur ausschließlichen Wäh- rung erklärt. Man tauschte die bisher üblich gewesene Guldenwährung im Verhältnis 2:1 gegen die neue Kro- ne um. - 1910 Das erste Dezennium nach der Jahrhundertwende brachte eine ruhige und bescheidene Aufwärtsentwicklung des Instituts. So stiegen die Gesamt- einlagen in diesem Zeitraum von 460.000 auf 2,675.000 Kronen an. Im ersten Jahrzehnt des Bestehens der Sparkasse erfolgte auch eine personelle Veränderung in der Sparkassenleitung. Der erste Verwalter Carl Cathrein schied im Jahre 1903 aus und an seine Stelle trat Adolf Kirchmayr. 1912 Bereits in diesem Jahre machte sich auch in Oesterreich die Balkankrise bemerkbar und brachte empfindliche Rückschläge durch relativ starke Geld- abhebungen. In den ersten Jahren ihres Bestandes war die Sparkasse zweimal wöchentlich für den Geschäftsverkehr geöffnet. - 1904 wurde zusätzlich der Sonntags- dienst eingeführt, seit 1912 gilt der Ta- gesverkehr. Der Sonntagsdienst wurde dann erst 1920 eingestellt. 1914 Auf der ganzen Welt vernahm man das Debakel von Sarajewo; der erste Weltkrieg nahm damit seinen An- fang und Hunger und Entbehrungen zo- gen o gen in das Land und trafen die Bevöl- kerung. Weite Bevölkerungskreise ge- rieten e rieten in Armut und Not. Der Krieg ko- stete immer mehr Geld und die Ausga- ben des Staates wuchsen ins Unendli-
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