Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Sonderbeilage: Sparkasse der Stadt Kitzbühel Samstag, 30. November 1974 ehe. Die hiefür notwendigen Gelder versuchte man durch Kriegsanleihen aufzubringen und die Bevölkerung wur- de veranlaßt, ihre Ersparnisse abzuhe- ben, um die aufgelegten Anleihen zeich- nen zu können. Eine riesige Inflation war das Ergebnis dieser ungeheuren Be- lastungen. Mit Ende 1914 schied Sparkassenlei- ter Adolf Kirchmayr nach elfjähriger Tätigkeit aus dem Dienst und wurde von Karl Beaupre abgelöst. 1918 Der unglückliche Ausgang des ersten Weltkrieges sowie der Staatsver- trag von St. Germain war dann wohl auch der Ausgangspunkt für eine infla- torische Entwicklung, die die Bevölke- rung nie für möglich gehalten hätte. 1919 In diesem Jahr gliederte sich den katastrophalen wirtschaftlichen und politischen Verhältnissen noch eine un- geheure Teuerungswelle an. Diese Um- stände brachten es mit sich, daß der Druck der Banknoten immer mehr for- ciert wurde. 1920 Die fortgesetzte Steigerung des Banknotenumlaufes und die damit ver- bundene Inflation verminderte den Wert der Krone von Tag zu Tag. Der Gesamteinla.genstand sowie auch der Stand der Darlehen in diesem und in den Folgejahren erreichte geradezu astronomische Zahlen. In diesem Jahr fand dann auch wie- der eine Veränderung in der Leitung der Sparkasse statt, nachdem Karl Be- aupre vom neuen Sparkassenleiter Georg Nußbaumer abgelöst wurde. 1924-25 Nun hatte die Inflation ih- ren absoluten Höhepunkt erreicht und der Gesamteinlagenstand der Sparkasse stieg von 4.468.000 Kronen per Ende 1920 auf 2.613.000.000 Kronen per Ende 1924. Die Ausleihungen erhöhten sich im gleichen Zeitraum von 2,158.000.— Kronen auf 1.550.000.000.— Kronen. Doch 1924 war nun auch das Jahr, in dem die Regierung die längst fällig ge- wordene Währungsreform durchführte. Anstelle der Kronenwährung trat mit 1. Jänner 1925 die Schillingwährung. Münzparität zum damaligen Zeitpunkt: 0.2117 Gramm Gold - 1 Schilling, mit einem Umtauschverhältnis von 10.000 Papierkronen zu 1. Diese Maßnahme der Regierung brach- te in den Folgejahren eine gewisse Be- ruhigung in der Entwicklung. Die Be völkerung gewann wieder Vertrauen in die neue Schillingwährung und auch das Sparen bekam wieder den notwen- digen Sinn. Die Gesundung der Wirt- schaft jedoch schritt trotz Stabilisie- rung der Währung nur relativ langsam vorwärts. Auch die Sparkassen machten den Versuch, einen neuen Grundstein zu le- gen und beriefen im Oktober 1924 den „Ersten Internationalen Sparkassenkon- greß" in Mailand ein. Dieser Kongreß beschloß, alle Jahre den 31. Oktober als Spartag zu feiern. Es ist daher ein glückliches Zusammentreffen, daß gera- de zum Zeitpunkt des 75jährigen Be- standsjubiläums der Sparkasse der 50. Weltspartag der Sparkassen gefeiert wurde. 1928 Der zunehmende Geschäftsver- kehr (Einführung des Eskonts von Wechseln und Verpfändung von Wert- papieren, Depots von Wertpapieren, Einlagen von Kunden in laufender Rechnung), Einführung des Geldwech- sels (Valuten-An- und -Verkauf) brach- te es mit sich, daß mit den seit Grün, dung der Sparkasse vorhandenen Räum- lichkeiten das Auslangen nicht mehr ge- funden e funden werden konnte. Durch den Neu- bau des Nachbarhauses Beranek er- folgte in diesem Jahr die Uebersiedlung dorthin. Dies brachte auch gleichzeitig eine völlige Modernisierung des Ge- schäftsbetriebes mit sich, die sich für die Zukunft überaus nutzbringend aus- gewirkt hat. 1930 Ausgehend von Amerika mach- te sich auch bei uns die Wirtschaftskrise in Form von wirtschaftlichen, aber auch politischen Unruhen bemerkbar. -Das brachte auch einen merklichen Rück- gang der Spartätigkeit und damit der Darlehensvergabe mit sich. Hiezu eini- ge Zahlen: 31. 12. 30 31.12.35 Gesamtsparkassen- einlagen: öS 2,319.000 1,672.000 Gesamt- ausleihungen: öS 1,755.000 1,298.000 1936 1928 erwarb die Sparkasse von einem zahlungsunfähigen Schuldner 2 Häuser, die sogenannten Stadtsäle, un- mittelbar neben dem Rathaus. - Die Sparkasse baute die zu diesem Zeit- punkt nicht fertigausgebauten Häuser zunächst selbst weiter aus und konnte sie auch günstig vermieten. In der Ver- waltungsaus;schußsitzung vom 9. Juli 1936 wurde die Uebersiedlung in eines dieser Häuser nach Durchführung der notwendigen Umbauten beschlossen. Ueberficht der Bilanz-Abfchlüffe der Sparkaffe der Stadtgemeinde Kit3bühel feit deren Eröffnung am 1. Dezember 1899 bis Ende Dezember 1910. Vermögen der Sparkaffe Andere Eigenes Sänitlfches Zahl der Guthaben der Ein leger Im Jahre Kursreverfe Einleger Paffiven .. Vermögen Verwaltungs- Vermögen K 1 h K h K ii K h K h 18991900 619 460.035 18 4456 78 - - 1114 67 465.606 63 1901 922 696.124 99 6080 62 108 50 4284 95 706.559 06 1902 1232 1,097.336 10 5589 35 1384 36 7448 57 1,111.797 38 1903 1494 1,384.429 75 6916 78 439 41 1 13710 40 1,405.466 1 43 1904 1741 1,742.837 29 2795 54 - 19082 39 1,764.715 22 1905 2006 2,226.697 43 2775 55 - - 28403 57 2,258.881 55 1906 2345 21 783.000 44 3265 80 - - 31651 47 2,825.917 71 1907 2520 2 9 953.483 46 261680 18 - - 41762 09 1 3,256.925 73 1908 2600 2,883.762 16 322470 40 - - 45415 47 3,251.648 03 1909 2642 2,790.796 01 347073 37 - - 58688 36 3,196.557 74 1910 2710 2,675.341 56 348751 40 - - 6552C» 94 3,095.135 59
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