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Samstag, 30. November 1974 Kitzbllheler Anzeiger Seite 7 Krieg sowie auch nach dem Krieg, von 1950-1960 Kapellmeister, seit 1965 ist er Ehrenkapellmeister. Michael Ober, Kitzbühel. Die Firma Ober ist eines der ältesten Sportgeschäf- te Kitzbühels. Michael Ober führt seit 30. November 1934 den Handel mit Sportausrüstungsgegenständen. Beson- ders bekannt wurde Herr Ober durch die Erzeugung des Ober-Fiberglas--Ski. Er war von 1947-1955 Bezirksinnungs- meister der Wagner. Karl Plamoser, Kitzbühel-Kirchberg. Herr Plamoser gründete am 22. Juni 1939 in Kitzbühel eine Drogerie und den Gemischtwarenhandel. Er übersie- delte am 8. April 1949 nach Kirchberg, wo sein neues Unternehmen unter dem Namen „Brixentaler Drogerie" sehr be- kannt e kannt wurde und einen großen ge- schäftlichen Aufschwung nahm. Dem Unternehmen gehören auch Filialen an. Johann Simair, St. Ulrich. Herr Si- mair gründete seinen Viehhandel an 19. Feber 1938. Von 1965 bis 1970 war Simair Ersatzmitglied im Gremium de Viehhandels und ab 1970 bis zur Ru- hendmeidung seines Handelsbetriebe Gremialausschußmitglied. In der Ge- meindepolitik spielte Simair eine be- ker. Groß ist die Zahl seiner kirchli- chen Kompositionen, deren erste bereits in Salzburg entstanden ist. An dreihun- dert Opera konnte er gegen Ende sei- nes Lebens sein nennen, darunter 50 vollständige Instrumentalmessen. Man- che derselben sind im Druck erschie- nen rschie nen und fanden wegen ihres Wohlklan- ges und erbaulichen Wirkung inner- halb und außerhalb Tirols große Ver- breitung. In seiner älteren Schaffens- periode huldigte er dem herkömmlichen Charakter der Kirchenmusik mit latei- nischer Textierung und reichlicher In- strumentierung, ohne jedoch in die üb- lichen Uebertreibungen und Geschmack- losigkeiten zu verfallen. In den siebzi- ger Jahren wandte er sich jedoch der Cäcilianischen Richtung zu, die in ihm einen eifrigen Vorkämpfer gewann. - Zu den religiösen Tonwerken Oberstei- ners gehören auch seine Vertonungen zu der Weißenhoferischen Dichtung des Thierseer Passionsspiels. - Mit Liebe pflegte Obersteiner - das sei ihm zum besonderen Verdienste angerechnet - berger, Holzhandel seit 12. August 1938; Ruhendmeldung mit 1. November 1958; und Frau Josefine Permoser, Hausier- handel seit 26. Mai 1934; beide aus Kitz- bühel. Ehrenmedaille und Urkunde wer- den ihnen durch die Bezirksstelle über- mittelt. Den Ausgezeichneten wurden von al- len bei der Ehrung Anwesenden die Der älteste Kitzbüheler, Am 19. November 1974 vollendete der frühere Almpächter der städtischen Eh- renbachaim, Stefan Treichl, sein 95. Le- bensjahr. Vor einigen Wochen erlitt er in seiner Wohnung am Schattberg bei der Familie seines Sohnes Stefan einen Unfall, wodurch er an der Hüfte ver- letzt wurde. Zu kleinen Spaziergängen in Richtung Steinbruch geht es, trotz des hohen Alters und in bester Betreu- das religiöse Volkslied, und alte „Un- terländer" erinnern sich noch gerne der rührenden alten Hirtenlieder mit Schal- meienmusik, die unter ihm in den „En- gelsämtern" gesungen wurden. Desglei- chen des orginellen Weihnachtsliedes: „Wer klopfet an?", das er als Baß all- jährlich in der heiligen Christnachf in der Spitalskirche in Kufstein, zuletzt mit seiner Tochter Maria (Sopran) und Josef Kronthaler (Tenor), zu singen pflegte. Als Vertreter weltlicher Musik schuf er über hundert Märsche, Chöre und Lieder, die zum Teil Gemeingut der deutschen Sängerwelt geworden sind. Rudolf Sinwell, Kufstein, schrieb wei- ters in den Tiroler Heimatblättern 1924: „Ich war einst freudig überrascht, auf dem Programm eines Schulfestes in Aussig, Nordböhmen, das Chorlied „Des Gesellen Abschied" von seinem engsten Landsmann Johann Obersteiner zu le- sen. Und wenn auch vieles vorn ihm vergessen wurde, so lebt doch Oberstei- ners treffliche Vertonungskunst im prächtigen Wahlspruch der Kufsteiner herzlichsten Glückwünsche ausgespro- chen. Diesen Glückwünschen schließt sich die Heimatzeitung hiermit an. Die hier angeführten „Kurzbiographien" be- treffen insbesondere die Tätigkeit im Rahmen des Berufslebens, nicht aber andere Tätigkeiten im politischen und kulturellen Leben der betreffenden Or- te, des Bezirkes wie des Landes. Stefan Treichl, ein 95er ung durch Kinder ud Enkel, immer noch und so darf man unserem Jubilar als ältesten Gemeindebürger herzlich gratulieren. Der Lebensweg unseres Jubilars ist sehr bewegt und außerordentliche Schicksalsschläge, fast am laufenden Band, waren zu erdulden. Er meisterte sie aber mit einer Lebenskraft, die be- wunderungswürdig ist. Stefan Treichl wurde zu Vorderbichln in St. Johann in Tirol am 19. Novem- ber 1879 geboren. - Sein Vater, Peter Treichl, war mit der Irlingbauerntoch- ter Anna Trixl verheiratet und hatte kurz vorher den Hof Vorderbichin ge- kauft. Unser Jubilar hat noch ein ausge- zeichnetes Gedächtnis. Er ging zu Jodi beim Schneiderbauern Perterer in die Schule, der selbst zwei Söhne hatte, die aber die schlechtesten Schüler waren. Die erste geprüfte Lehrerin hieß Julie Häusler und der erste Oberlehrer war Alexander 51 b e r. An diesen Oberleh- rer erinnert sich unser Jubilar noch gut. Es war ein buckliges Mandi, in der Schule streng; selbst hockte er aber gerne beim Grieswirt und unterhielt sich mit den Bauern. Auch an den er- sten Katecheten der Jodischule erinnert er sich, zwar nicht mehr an den Na- Liedertafel: „Der Einheit und der Treue heil'ges Band umweb' stets das deutsche Lied und Land" in seiner Heimat fort. 1858 wurde z. B. in der Kirche in Weißach, Pinzgau, nach Angaben des berühmten Chorregenten Johann Ober- steiner eine neue Orgel mit sechs Re- gistern erbaut. Orgelbauer Franz Hoch- muth, Bruch im Zillertal." Wir wissen weiters, daß die Reither Organistin Katharina Walter, Tochter des bekannten Lehrers Embacher von Brixen im Thale, bei Obersteiner das Orgelspiel erlernte. Frau Walter, Schul- leitersgattin in Reith bei Kitzbühel (ge- storben 1909), war aber nicht nur in der Kirche zu Reith, sondern auch in Obern- dorf als Organistin tätig. Der Schreiber dieser Zeilen hörte in Kirchberg bei einem Bezirksmusikfest von der dorti- gen Musikkapelle unter Michi Söliner einen Marsch von Johann Obersteiner. Die meisten Musikkapellen und Kir- chenchöre des Tiroler Unterlandes besa- ßen in ihren Notenarchiven Operas von Obersteiner; aufgeführt werden sie
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