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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 7. Dezember 1974 Jungburgerfeier i Hopfgarten tungsbewußte Facharbeiter zu werden. Geburtsjahrgänge 1952, 1953 und 1954 - Landesrat Partl als Festredner - Ehrungen Vergangenen Samstag, 23. November fand im Turnsaal der Hauptschule Hopf- garten die Jungbürgerfeier für die Ge- burtsjahrgänge 1952, 53 und 54 statt. Der Turnsaal war mit viel Fleiß und gutem Geschmack in eine schöne Fest- halle verwandelt worden. - Die Pro- grammfolge begann mit einer feierli- chen Abendmesse, die recht gut besucht war. Pünktlich um 19 Uhr wurde der Festakt eröffnet. Die Bundesmusikka- pelle Hopfgarten, der Männergesangs- verein „D' Engeisberger" und eine In- strurnentalgruppe der, Musikschule Hopf- garten verschönerten die Feier durch ihr Mitwirken. Bürgermeister Karl Huber begrüßte zunächst die jungen Damen und Her- ren und die Gäste und bat gleich die Jungbürger, vor allem in den örtlichen Vereinen mitzuarbeiten. Landesrat Dipl.-Ing. Alois Partl, der Gemeindereferent der Tiroler Landes- regierung, hielt die Festansprache. Der Reciner sagte eingangs, daß die Heimat das 1irge'bnis einer generationenlangen Arbeit sei und behandelte dann die Frage, was Politik sei. Das Wort Poli- tik habe für viele einen unangenehmen Beigeschmack, Politik sei aber immer dort, wo sich zwei oder mehr Menschen zusammentun, um irgendein Problem zu lösen. Bezüglich der politischen Aus- einandersetzung us einandersetzung riet er den jungen Leu- ten, dem politischen Gegner nicht mehr zuzumuten als man selbst zu ertragen in der Lage sei. Der Redner bat die An- wesenden, bereit zu sein, Verantwor- tung zu tragen, dabei aber nie zerstö- rerische Kräfte aufkommen zu lassen. Dr. Braun als Vertreter des Bezirks- - hauptmannes gab den jungen Leuten mit Hilfe eines Zitates aus einem Werk Hermann Hesses den Rat, kritische Bür- ger zu sein, die ideellen Werte hochzu- halten, nicht leicht, sbndern schwer zu regieren zu sein und Verantwortung frei zu tragen und nicht diese nach „oben" abzuschieben. Als Vertreter der Jungbürger drückte Wolfgang Bichler die Bereitschaft der jungen Vollbürger aus, aktiv am Ge- meinschaftsleben mitzuarbeiten. Bei dieser Jungbürgerfeier wurden auch verdiente Männer durch den Bür- germeister geehrt: Josef Schroll, Kratz- bauer am Penningberg, der 18 Jahre Gemeinderat war und besonders für die Fraktion Penning sehr viel geleistet hat, erhielt für diesen Einsatz als Manda- tar das Verdienstzeichen der Marktge- meinde Hopfgarten. Die Herren Ludwig Lechner, Otto Niggier, Josef Pockenau- er und Max Spitzenstätter erhielten für ihr jahrelanges Wirken als Gemeinde- räte schöne Urkunden überreicht. Otto Niggler und Ludwig Lechner waren zu- dem je eine Funktionsperiode des Ge- meindevorstandes Vizebürgermeister. Altbürgermeister Oek.-Rat Leonhard Manzl wurde anläßlich seines 60. Ge- burtstages ein schöner Bildband von Ti- rol übergeben. Herr Hofrat Dipl.-Ing. Herbert Prettner, der Chef der Güter- wegabteilung beim Amte der Tiroler Landesregierung ist, wurde der Ehren- ring der Marktgemeinde Hopfgarten verliehen und bei dieser Jungbürger- feier überreicht. Hofrat Prettner hat sich für Hopfgarten viele Verdienste beim Bau des weitverzweigten Güter- wegenetzes erworben. Bis ins Jahr 1948 reichen die Bemühungen zurück, in Hopfgarten jeden Bergbauernhof durch einen entsprechenden Güterweg zu er- schließen. Inzwischen wurden 40 km Güterwege erbaut und von den damals 180 unerschlossenen Höfen sind mehr als 150 über eine Fahrbahn zu errei- chen. Der Geehrte bedankte sich vor allem für den Zeitpunkt der Auszeich- nung, da er mit Jahresende in den Ru- hestand trete und somit ein eventuel- ler Hintergedanke der Ehrenden ausge- schlossen usge schlossen sei. Prettner richtete auch ei- nige Worte an die Jungbürger. Er gab ihnen den Rat, gute und verantwor-. Vor kurzem kam die erste Expedition der OeWR-Taucher, nämlich Pepi Pirchl, Gerhard Hirsch und Hermann Schuster vom Roten Meer zurück. Sie brchten über 1500 m belichtetes Filmmaterial und eine Reihe Dias von den gefährlich- sten Meereslebewesen mit nach Hause. Um diese Aufnahmen zustandezubrin- gen, scheuten sie keine Gefahr und ver- folgten die Haie bis in Tiefen über 80 Meter und mußten sich beim Auftau- chen durch Schwärme von unberechen- baren Barakudas hindurchschmuggeln. Oefters wurden die Haie so angriffslu- stig, daß die Taucher über die Riffplat-. ten flüchten mußten, da sich die Distanz zwischen Hai und Taucher auf 1 Meter und weniger verringerte und sie keine Abwehrwaffen benutzten, um ihre na- türlichen Reaktionen zu testen. Sie besuchten zu diesen Tests die Riffe im südlichen Sudan, z. B. Sanga- neb, Shaab Rumi, Wingate und Angla- rosch, zu dem die Eingeborenen Mother ob Sharks (Mutter der Haie) sagen, denn an diesem Riff paaren sich die Haie aus dem Umkreis von hundert Meilen. Erfreulicher waren die Begegnungen mit den Walen und Delphinen, jedoch erlebten die Taucher beim Besuch von Prescastinent II, wo Co'usteau seine Ver- suche machte, eine arge Enttäuschung, denn der Beschützer der Meere hinter- ließ die ganzen aus Stahl und Plexiglas gefertigten Unterwasserbauten, wie z. scnaiuicn nicnt immer aufwärtsgehen müsse. Hofrat Prettner dankte schließ- lich für die sehr gute Zusammenarbeit mit allen Bürgermeistern von Hopfgar- ten, die seit 1948 dieses Amt innehat- ten, und sagte, daß der Bau der Güter- wege nicht sein alleiniges Werk gewe- sen sei, sondern eine gedeihliche Arbeit von vielen. Zum Abschluß des Festaktes intonier- te die Bundesmusikkapelle die Landes- hymne, nachdem der Bürgermeister je- dem einzelnen Jungbürger das wunder- schön ausgestattete Tiroler Jungbür- gerbuch überreicht hatte. Die Programmfolge dieser Feier war gründlich vorbereitet und die Abwick- lung derselben klappte mustergültig. - Die Ansprachen waren verständlich und überzeugend und ohne jedes Pathos - eine Bereicherung für alle Anwesenden. Während dieser Feier konnte man auf Grund der zu beobachtenden Harmo- nie zwischen Jungbürgern und Veran- staltern, zwischen jung und alt, die Hoffnung hegen, daß sich die Jugend und die ältere Generation nicht miß- trauisch oder gar feindlich gegenüber- stehen, sondern vertrauensvoll und ka- meradschaftlich. Werner Pirchmoser B. das Haus, in dem seine Tochter vier Wochen lang lebte, die Garagen für die von ihm verwendeten U-Boote und mehrere Fischbehälter am Meeresgrund, wo sie jetzt langsam verrosten. Die Kitzbüheler verfügten bei ihren Studien zwar über keine Calypso, je- doch über ein 8 m langes uraltes Fi- scherboot mit einer aus Negern beste- henden Besatzung, die zwar über keine Navigationsinstrumente, jedoch über ein scharfes Auge und gute Segelkenntnisse verfügten und sich auf halsbrecherische Art zwischen den Riffen bewegten. Da diese Riffe auch äußerst gefähr- lich für die Schiffahrt sind und durch sie der Pilgerseeweg nach Mekka führt, war es unvermeidlich, daß die Taucher auch auf versunkene Schiffe stießen und manches Relikt zurück ans Tages- licht ages licht brachten. Weiters stießen die Expeditionsteil- nehmer durch die Savanne an die äthio- pische Grenze vor und besuchten die Fuzzi-Wuzzi, den kriegerischen sudane- sischen Negerstamm, der heute noch in ständigen Fehden mit benachbarten Stämmen lebt und diese noch mit Speer, Schwert un Dolch austrägt. Die Taucher suchten auch nach schwar- zen Korallen, die nur in erößten Tiefen zu finden sind und brachten wertvoll- ste Exemplare mit nach Hause. Nach Musterung des mitgebrachten Filmma- materials wird der Oeffentlichkeit ein Filmvortrag geboten. Oesterreichische Wasserrettung Kitzbühel: Sie jagten den Haien, Barakudas und Walen nach
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