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Fahnenweihe-Festzug der Stadtrrusik am 24. November 1974; von links: Fahnen- patin ChristI Salvenmoser, Erika Volkardt, Fähnrich Josef Gasteiger juin., Anne- liese Bachler und Linda Harisch. Foto Tirol, W. Angerer, Inh. K. u. H. _azzari, Kitzbühel Samstag, 7. Dezember 1974 K tzbüheler Anzeiger Seite 13 Fahnen, ihre Entstehung und Geschichte „Seid stolz, ich trage die Fahne" schrieb der blutjunge Kornett den Sei- nen, „seid ohne Sorge, ich trage die Fahne. Fahnen, Feldzeichen und Standarten spiegeln die Geschichte eines Volkes wider, denn die Fahnen sind ihre leben- cigen, anschaulichen Symbole. Zu allen Zeiten brachte man der Fah- re Ehrfurcht entgegen. Man weihte sie und ließ über sie den Segen sprechen; nan eistete den Fahneneid. Schon die älteste Fahne der Welt be- stand aus Tuch. Auf einem ägyptischen Relief (1500 v. Chr.) sieht man eine Ab- teilung von Soldaten, deren Flügelmann einen Wimpel trägt. In der Folge wurden die Fahnen von metallischen Feldzeichen abgelöst. Das rot-weiß-rote Bi'ndenschi!d im Oestarreichischen Wappen geht auf die Babenberger Leopold Vl. (1198-1230) zurück. Von da an blieb es im Wappen der österreichischen Herzöge. Später wurde es Mittelstück im Wappen des Kaiserreiches Oesterreich wie auch der Republik. Maximilian 1. führte als deutscher Kö- nig den einköpfigen Adler im Schilde und erst als Kaiser den doppelköpfigen. Die- Die Kitzbüheler Stadtbücher, herausge- geben von der Stadtgemeinde Kitzbühel unier der Schriftleitung von Landes- archivdirektor Hofrat Dr. Eduard Wid- moser, Verlagsanstalt Tyrolia, 1967 bis 1971. 1274 Seiten mit 203 Darstellungen, 660 Bildseiten, mit 901 Abbildungen, vier Falttafeln und elf Uebersichtskarten, werden den Bewohnern von Stadt und Land als willkommenes und schönes Weihnachtsgeschenk empfohen. Nun finden wir in den Mitteiungen des Ober- österreichischen Landesarchivs Nr. 11 eine Rezension von Dr. Alois Zauner, die bei unseren Lesern Interesse finden wird und jenen, welche die Stadtbücher als Weihnachtsgeschenk erwerben wollen, den nötigen Aufschluß gibt. Dr. Zauner: Dieses Riesenwerk ist eine Heimatkunde des weiten Raumes zwi- schen Unterinntal im Westen, Saalbach im Osten, Pinzgau im Süden und Alpen- vorland im Norden mit der Stadt Kitz- bühel als Zentrum und Standort der Be- trachtung. Die verschiedenen Sachge- biete sind in Einzelbeiträgen von den Fachleuten behandelt. Entsprechend dem landeskundlichen Schema beginnt der 1. Band „Raum und Mensch" mit einer Darstellung der geo- logischen und morphologischen Grund- lagen (Georg Mutschiechner, Die Geolo- gie der Umgebung von Kitzbühel). Dar- ser schwarze DopDeIadler verblieb Wap- pen- und Fahnenbild des Heiligen Römi- schen Reiches deutscner Nation, auch als Kaise- Franz in seiler Eigenschaft an schließt sich eine Auswertrg der vorhandenen klimato cgschen Messun- gen und Beobachtunger von Franz Fliri (Wetter und Klima vor Kitzbühel; sowie eine Beschreibung ocr geschichtlichen und gegenwärtigen Vege:ation und ih- rer Erforschung (Helmut Gams). Die Pflanzendecke im Bezirk Kitzbühel'. Diet- mar Assmann schildert, vor der ursprüng- lichen Naturlandschat ausgehend, den Siedlungsvorgang die Ausweitung des Kulturlandes im Mit:elalter sowie alle späteren Einwirkungen des Menschen, welche das heutige Landschaftsb Id ge- prägt haben. (Das Werden der Kultur- landschaft des Ktzbü ne 1er Raumes.) Eduard Widmoser (Das KEtzbüheler Sal- buch von 1416 brngt eine Editic•n in Ta- bellenform Lnd eine statistische Aufbe- reitung des Salbuches von 1416. Es ist dies eine besonders aufschljßreiche Quelle, weil sie über die normale Form der Urbare hinausgeh: .ind auch die Höfe der nicht 1 andesfürstlichen Grundherr- schaften enthält. Der letzte Beitrag wer- tet das seit dem 19. Jahrhundert vorhan- dene statistische Material in vielseitiger Weise zu den beiden Themen Bevölke- rung und Latdwir:schaft as (Inge Rohn, BevölkerLng und Landwirtschaft in Kitz- bühel). Im zweiten Band mit dem Untertitel „Vorgescnichte und Bergbau" behandelt als deutscner Kaiser 1806 zurücktrat und Kaiser vor Oesterreich wurde. 1919 übernahm die Republik Oester- reich den Adler als Staatswappen, ejn- köpfig. Eine Mauerkrone, Sichel und Hammer kamen als Symbole des Bürger-, Georg MLtschlechner im ersten Beitrag (Das Kitzbüheler Bergbauebiet) die ge- ologischen Verhältnisse und die Zusam- mensetzurg der verschiedenen Erzvor- kommen. Richard Pittioni (Der urzeit- liche Kupfererzbergbau in Gebiet von Kitzbühel) bringt eine Zusammenfassung der bisherigen Forschungen. Bei Gra- bungen in den Gesteinshalden, die durch die Aufbereitung des Erzes auf künstli- chen Terrassen entstanden sind, wurden zahlreiche Holz- und Kupfergegenstände gefunden, welche eine Datierung dieser Bergbaue in die Urnenfelderzeit 1200 bis 800 v. Ohr. erlauben. Ueler die Erzge- winnrung in den Gruben sind nur zufällige Nachrichten überliefert, eine planmäßige Untersuchung dieses Bergbaues steht noch aus. Während die Sortierung und Bearbeitung des Gesteins unmittelbar neben den Einbaulöchern erfolgte, befan- den sich die Schmelzstellen wesentlich tiefer im Bereich der Wälcer. Sie lassen sich durch die Schlacken und durch die bedingte Vegetation sehr leicht fest- stellen. Den geschichtlichen Bergbau und seine Organisation behandelt wieder Ge- org Mutschlechner (Kitzbüheler Bergbau- geschichte). Dieser setzt an den meisten Stellen irr 15. Jahrhundert oder um 1500 ein, erreicht seinen Höhepunkt im 16. Jahrhundert und wird am Beginn des 20. Jahrhunderts endgültig eingestellt. Der Schwerpunkt befand sich im Rerobichl nördlich von Kitzbühel, wo die Schächte bis ca. 8C0 Meter in die Tiefe getrieben wurden. Aufschlußreich, aber sehr sub- jektiv, ist die Schilderung des Lebens und der politischen HaltLng der sarg- Stadtbuch Kitzbühel in den Mitteilungen des Oberösterreichischen La ndesarchivs 11 Von Dr. Alois Zauner
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