Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 7. Dezember 1974 Bauern- und Arbeiterstandes dazu. 1945 wurde das heutige Wappen gebildet, das dem von 1919 gleicht. Nur die gesprengte Kette als Symbol der Befreiung kam da- zu. Fahnen gelten also heute noch als Symbol. So wurde in allerjüngster Zeit die Fahne der USA vom ersten irdischen Wesen, das die Mondoberfläche betre- ten hat, in den Mondstaub gerammt. Tirol Auf Siegelbildern ist der Tiroler Adler seit etwa 1205 nachweisbar. Die erste Farbdarstellung findet sich in der Züricher Wappenrolle vom Jahre 1340. Der Adler erscheint seit 1416 mit golde- ner Krone und seit 1567 (nach Hofrat Dr. Eduard Widmoser noch unter Kaiser Maximilian 1. 1493-1519) mit dem grü- nen Kranz, dem „Ehrenkränzl" hinter sei- nem Haupt. (Aus der Broschüre „ 25 Jah- re Fahnen-Gärtner, Mittersill" - von Frau Dr. Stefanie Prochaska-Czechenherz). Von der Firma Fahnen-Gärtner wurde die Kitzbüheler Stadtmusikfahne kunstvoll hergestellt. Die neue Fahne der Stadtmusik Kitz- bühel trägt auf der Vorderseite das Wap- pen der Stadtmiusik nach der Darstellung von Architekt Willy Pick aus dem Jahre 1950 und die beiden Jahreszahlen 1866 (Gründung der Stadtmusik nach der aus- gelassenen Knappenmusi'k) und 1974 - leute durch ihren Berufskameraden Mi- chael Schlafl aus der Zeit um 1865 (Aus dem Leben eines Bergmannes). Im An- schluß an den Aufsatz von Pittioni bringt Liselotte Plank (Vorgeschichtliche Funde aus dem Bezirk Kitzbühel) einen Katalog der Funde im Bezirk Kitzbühel. Diese setzen mit Einzelfunden in der frühen Bronzezeit ein und erreichen gleichzeitig mit dem Bergbau in der Urnenfelderzeit ihren Höhepunkt. Die Gräber auf dem Tiefenbrunner Feld am südlichen Fuß des Lebenberges und bei Westendorf aus dieser Zeit machen eine mit dem Berg- bau parallel gehende Ausweitung des Siedlungsbodens wahrscheinlich. Funde aus der Hallstatt- und La-Tene-Zeit konnten bisher nicht gemacht werden. Man nimmt an, daß eine Klimaver- schlechterung, die zu Beginn der eigent- lichen Hallstattze:it um sich griff, die Bergleute zur Aufgabe ihrer Grubenan- lagen zwang. Der 3. Band „Baugeschichte, Kunstge- schichte, Theatergeschichte, Schlösser" enthält die umfangreiche Arbeit von Jo- hanna Felmayer (Die profane Bauge- schichte der Stadt Kitzbühel). Sie bie- tet eine H äuserchron ik mit Besitzerreibe, Baubeschreibung und Inventar der Kunstgegenstände. Als einmalige Quelle und Vergleichsmöglichkeit konnte sie hie- den Plan von Andreas Faistenberger von 1620 auswerten. Erich Egg behandelt in senern Beitrag (Kunst in Kitzbühel) nicht nur die im Stadtbereich vorhande- nen kirchlichen Bauwerke und die Kunst- gegenstände, sondern auch das Wirken cc r in Kitzbühel ansässigen Künstler. dem Jahr der Fahnenwaihe. Die zweite Seite trägt das Kitzbüheler Stadtwappen: auf dem grünen Dreiberg die rechtsgewendete steigende Garns im silbernen Feld und die Jahreszahl 1271 (Stadtgründung). Die Fahne besteht aus hellgelbem Seidentuch. Jede ein- zelne Farbe der Fahne hat nach der Fah- nenchronik ihre eigene Bedeutung. So erklärte man schon in alter Zeit die gol- den-gelbe Farbe als ein Zeichen für Weisheit, Glaube, Gerechtigkeit und ade- lige Herkunft. Das Kitzbüheler Stadtwappen im Laufe der Jahrhunderte Die älteste, bis jetzt bekannte Dar- steliung des Kitzbüheler Wappens ist auf einem Siegel des „Hertwich Sleispe- chen", Richter von München, an einer Urkunde vorn 13. November 1299 zu sehen. In einer Urkunde vom 18. Novem- ber 1302 tritt Hertwich Sleispechen unter den geänderten Nemen ‚Herwag Släspech" als Richter von Kitzbühel auf. Das damalige Wappenbild von Kitzbühel stellt eine rechts gewendete „schreiten- de" Garns dar. Links gewendet und schreitend er- scheint die Garns auf dem Siegel der Stadt Kitzbühel aus dem Jahre 1365 in Dieses erreicht seinen Höhepunkt in den 200 Jahren zwischen 1600 und 1800, in denen das Kunstschaffen eines weiten Bereiches von ihnen beherrscht wird. Für die Kitzbüheler Edelsitze Münichau, Le- benberg und Kaps bringt Klaus Kogler eine ausführliche Besitzergeschichte mit einem genealogischen Anhang. Einen eigenen Aufsatz widmet Erich Egg der reichen Gewerkenfarnilie Kupferschmied und den durch ihr Mäzenatentum entstan- denen Kunstwerken. Den Schluß des Bandes bildet eine ausführliche Behand- lung des Theaterlebens (Norbert Hölzl). Ein gemeinsames Merkmal aller dieser Beiträge ist ihre reiche Bebilderung, die sie sehr anschaulich macht und dem Band fast den Wert einer Kunsttopogra- phie gibt. Der 4. Band „Von der Vergangenheit zur Gegenwart" beginnt mit einer „Na- menkunde des Kitzbüheler Raumes" von Karl Finsterwalder. Die drei folgenden Beiträge behandeln die Pfarr- und Seel- sorgegeschichte sowie die Volksfrömmig- keit (Johannes Neuhardt), Grete Mecen- seffy, Täuferturn in Kitzbühel, Dietmar Aßmann, Kapellen in und um Kitzbühel, wobei Assrnann hinsichtlich der Erfas- sung dieser Denkmäler der Volkskunst gleichzeitig auch an die wichtigsten Bei- träge des 3. Bandes anschließt. Mit der Geschichte der Stadt Kitzbühel und sei- ner Verfassung befaßt sich die umfang- reiche Arbeit von Eduard Widmoser „Blick in das Leben der Stadt" und mit einem begrenzten Thema der Stadtge- schichte Otto Kostenzer (Gesundheits- wesen in Kitzbühel). Der Aufsatz von einer Urkunde des Pfarrarchivs. Siegel- unterschrift: „S. CIV. (Sugillum civitatis; Ki tz cm p u c h el'. Wiederum rechts gewendet und „schreitend" im Stadtsiegel vcm 20. Ok- tober 1443 mit der Unterschrift: S. C. Kitzpuchel. Erstmals stetgend und wieder rechts gewendet im Kitzbüheler Stadtsiegel des Jahres 1471, zweihundert Jahre nach der Gründung der Stadt. Als Schildhalter scheint bei diesem Wappenbild der hl. Andreas, der Stadtpatron, auf. Das Stadtbuch Kitzbühel, 4. Band, im Beitrag von Dr. Eduard Widmoser „Blick in das Leben der Stadt', finden wir wei- tere Abbildungen des Kitzbühel-Stadt- wappens, einmal links, einmal rechts ge- wendet sowie schreitend oder steigend. Ene sehr schöne gotische linksgewen- dete und steigende Garns sieht man auf dc:rn Wapper.cohild der Stadttruhe von 1505 (im Hematmuseum). Das Kitzbüheler Wappen im Wappen- buch der St-Christoph-Bruderschaft auf dem Arlberg von Virgil Raber, ca. 1522 bis 1548, sieht die Garne wieder rechts- gewendet, aber wie heute, steigend. Der Grüne Dreiberg ist auf allen Abbildungen zu sehen, mit Ausnahme 'auf dem ersten von 1299; dort schreitet die Garns auf fünf bergähnlichen Gebilden. Klaus Kogler, Kitzbüheler Familien des 16. und 17. Jahrhundert ist genealogisch orientiert. Der Kitzbüheler „Apotheker, Botaniker und Politiker Joseph Traun- steiner, 1798-1850 (Manfred Rupert) und dem Maler Simon Benedikt Faistenber- ger, 1695-1759 (Othmar Krüpl) sind ei- gene Biographien gewidmet, wobei für den letzteren auch ein Werksverzeich- nis gebracht wird. Hermann Kuprian „Kitzbühel, Stadt bekannter Schriftstel- ler" und Heinz Mackowitz „Maler und Bildhauer der Gegenwart" bringen Kurz- biographien und Würdigungen von elf Schriftstellern und neun Malern, zum Teil noch lebender Persönlichkeiten. Hugo Bonatti würdigt die Komponistin Maria Hofer. Den Abschluß bildet eine Geschichte des Skisports (Martin Wör- götter) „Kitzbüheler Skigeschichte - Ski- weltgeschichte", für den seit 1893 Franz der heute mit dem Begriff Kitzbühel auf Reisch Pionierarbeit geleistet hat und des engste verbunden ist. Diese vier Bände snd e'ne imponie- rende Leistung, ein bleibendes Werk, das immer wieder herangezogen werden wird. Die Absicht der Stadt, sich anäß- l;ch ihres 700jährigen Bestehens ein blei- bendes Denkmal zu setzen, ist in so großartiger Weise verwirklicht worden, daß man ihr, dem Schriftl&ter und allen Mtarbeiten nur gratureren kann." Gegenwärtig sind noch alle vier Bände zum ursprünglichen Preis zu haben. Vom Kulturreferat der Stadtgemeinde aus wäre es wünschenswert, daß die Stadt- bücher in alle Kitzbüheler Familien Ein- gang finden.
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