Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 24 Kitzbunwer Anzeiger Samstag, 7. Dezember 1974 Auch die Sparkassen machten den Versuch, einen neuen Grundstein zule- gen, und beriefen im Oktober 1924 den ersten internationalen Sparkassenkon- greß in Mailand ein, wo beschlossen wurde, alle Jahre den 31. Oktober als S p a r t a g zu feiern. Es ist ein glück- liches Zusammentreffen, daß gerade im Jubiläumsjahr unserer Sparkasse der 50. Weltspartag gefeiert werden konnte. Der zunehmende Geschäftsverkehr brachte die Einführung neuer Geschäfts- sparten wie z. B. Wechsel-Eskont, Ver- pfändung und Depots von Wertpapie- ren, Einlagen von Konten in laufender Rechnung und vor allem die Durchfüh- rung von Valuten- und Devisenan- und verkauf. Es folgte 1928 die Uebersied- lung in neue Geschäftsräume und zwar in den Beranek-Neubau. 1936 übersiedelte die Sparkasse in ihr erstes eigenes Haus, die ehemaligen Stadtsäle. Dieses Haus wurde schon 1928 von einem zahlungsunfähigen Schuldner übernommen, ausgebaut, zu- erst vermietet und dann teilweise für den eigenen Betrieb in Gebrauch ge- nommen. Kaum trat eine gewisse Beruhigung ein, folgte das Jahr 1938. Am, 11. März marschierten deutsche Truppen ein und damit kam das Ende der ersten Repu- blik. Es folgte der Umtausch des Schil- ling auf Reichsmark im Verhältnis 3:2. Diese Wertminderung bedeutete einen empfindlichen Kapitalverlust für die österreichische Wirtschaft. Nach jahrelangen Bemühungen konn- te am 1. Dezember 1938 die erste Zweig- stelle, und zwar in St. Johann, eröffnet werden. Ein bedeutendes Jahr in der Sparkassengeschichte war dann das Jahr 1939. Die bis zu diesem Zeitpunkt selbständig gewesene Handels- und Ge- werbebank Kitzbühel wurde mit der Sparkasse fusioniert, die Aktiven und Passiven dieses Institutes gingen auf die Sparkasse über. Durch diese Fusio- nierung kam die Sparkasse in den Be- sitz weiterer Liegenschaften. Das Haus, Vorderstadt 14, das jetzige Hauptan- staltsge'baude und Bahnhofstraße 6, wo sich seit dem 24. Juni 1974 die Stadt- zweigstelle befindet. - Auch betriebs- intern war das Jahr 1939 ein Fortschritt, die handschriftliche Buchung wurde auf ein maschinelles Buchungssystem um- gestellt. Durch den seit 1938 spürbar gewor- denen Wirtschaftsoptimismus und die Einführung des Spargiroverkehrs be- lebte sich die Geschäftstätigkeit in der Sparkasse. Aber auch die Auswirkuig des Krieges begann sich abzuzeichnen. Noch im 4. Quartal 1941 wurde für die Lohnempfänger das „Eiserne Sparen" eingeführt und die Gesamteinlagen von 1,8 Millionen Reichsmark per Ende 1938 stiegen auf 17,7 Mill. per Ende 1944. Dieser Aufwärtsentwicklung wurde durch, das Kriegsende im April 1945 ein plötzliches Ende gesetzt und die ersten Nachkriegsjahre zählten wohl zu den schwierigsten Epochen, die die Spar- kasse in ihrer 75jährigen Geschichte be- wältigen mußte. Mit dem Schalterge- setz ordnete die Bundesregierung die vorübergehende Schließung aller Geld- institute an. Am 30. November 1945 wurde das Schillinggesetz in Kraft gesetzt. Der Umtausch von Reichsmark auf Schil- ling erfolgte im Verhältnis von 1: 1, wobei jedoch pro Kopf nur 150 Schil- ling ausbezahlt wurden. 1945 ging der nach 25jähriger Tätig- keit als Sparkassenleiter Georg Nuß-. baumer in Pension und Jakob Wieser wurde mit der Leitung betraut. Mit dem Währungsgesetz vom 9. De- zember 1947 verringerten sich die Ge- samteiniagen unseres Institutes von 30,8 Millionen per Ende 1945 auf 5,7 Millionen Schilling Ende 1947. Dieses Gesetz hatte den Zweck, den Geldüber- hang abzuschöpfen. In den fünfziger Jahren begann eine Periode wirtschaftlichen Aufschwungs und auch der Fremdenverkehr belebte sich allmählich. Dies veranlaßte die Sparkasse, die Geschäftsräume im Hau- se Hinterstadt 18 großzügig umzubau- en. Die weitere explosive wirtschaft- liche Aufwärtsentwicklung brachte 1961 den Beschluß, das Haus, Vorderstadt 14, abzutragen und neu aufzubauen. Am 23. Oktober 1962 erfolgte die Ueber- siedlung in die modernen Geschäfts- raume der Hauptanstalt. 1963 trat der damalige Direktor Ja- kob Wieser nach 41jähriger Dienstzeit in dein dauernden Ruhestand. Ich wur- de vom Verwaltungsausschuß zu sei- nem Nachfolger ernannt und vom Amt der Tiroler Landesregierung als solcher bestätigt. Im gleichen Jahr konnte erst- mals die 100-Millionen-Grenze in den Gesamteinlagen überschritten werden. Am 31. Dezember 1964 wurde in den Büros des Fremdenverkehrsverbandes (ehemalige Geschäftsräume der Spar- kasse, Hinterstadt 18) eine Saisonwech- selstube eröffnet und am 27. Septem- ber 1965 übersiedelte die Zweigstelle St. Johann in die neuen Geschftsräu- me im Gasthof Seisl. Das Jahr 1969 stand im Zeichen des 60jährigen Bestandsjubiläurns der Spar- kasse. Die Gesamteinlagen überschritten in diesem Jubiläumsjahr die Zweihun- dertmillionengrenze. Langjährige Bemühungen setzten im Jahre 1970 einen weiteren Markstein in der Sparkassengeschichte. Am 19. Oktober konnte die Zweigstelle in Kirch- berg eröffnet und damit ein neuer Ein- zugsbereich gewonnen werden. Die Ja hreaabschlußzjffern der vergangenen Jahre haben bewiesen, daß die Grün- dung eines zweiten Kreditinstituts in Kirchberg gerechtfertigt war. Die Jahre 1971 bis 1973 waren von teils stärkeren, teils schwächeren Wäh- rungskrisen flankiert, was insbesonde- re unsere Sparkasse immer bedeutend trifft, da unsere Geschäftsentwicklung unmittelbar mit der Entwicklung des Fremdenverkehrs zusammenhängt. - Trotzdem kann ich mit Ueberzeugung sagen, daß auch diese Jahre gute Ge- schäftsjahre waren. Die Gesamteinla- gen überschritten 1972 die 300-Millio- nen-Grenze. Univ.-Prof. Dr. Hermann Berger, Prmarius des Krankenhauses der Stadt Kitzbühel, übernimmt die Spende der Sparkasse. Mitte Direktor Kindi, Rechts Bürgermeister LAbg. Brettauer Uebergabe der Spende an den Primar Dr. Peter Pscnner des a. ö. Bezirkskrankenhauses St. Johann in Tirol.
< Page 24 | Page 26 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen