Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 36 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 7. Dezember 1974 ger Bauernstand, eine gesicherte Nah- rungsmittelversorgung und ein funk- tionsfähiger ländlicher Raum immer wichtiger werden. Im Anschluß an die temperamentvol- len und interessanten Ausführungen schloß sich eine intensive, aber sachliche Diskussion an, bei der immer wieder die Sorgen der Bauern um die weitere wirtschaftliche Entwicklung in den Am 22. Oktober 1974 fand im Gasthof Seehof die 12. ordentliche Generalviar- ui des Vereins „Die rn Kitzpichler" statt. 73 Nach der Begrüßung der zahlreich erschienenen Mitglieder legte der Obmann Dietmar Hofstätter den Tä- tigkeitsbericht über das vergangene Ver- einsjahr vor. Es war ein Jahr reger Tätigkeit! Bald nach der letzten Generalversammlung entschloß sich der Verein zu einer Ad- ventaktion für einige unserer einsamen Mitbürger. Ihnen wurden vom Verein bei einem gemütlichen Beisammensein eini- ge Geschenke überreicht, um ihnen zu zeigen, daß man sie nicht vergessen hat und um ihnen eine kleine Weihnachts- freude zu bereiten. Damit das Faschingsleben in Kitzbühel bereichert wird, veranstaltete der Verein am Faschingssamstag ein Platzkonzert mit der „Hegl-Musi". Trotz etwas ungün- stiger Witterung gelang es, die musikali- sche Begabung der Vereinsmitglieder un- ter Beweis zu stellen und Einheimische und Gäste waren genauso begeistert über die Darbietungen wie die „Hegl" selbst. Am nächsten Tagerschien dann auch noch eine Faschingszeitung, die der Verein gemeinsam mit der Firma Ritzer- Ueber die Entwicklung der bildenden Kunst in seiner Zeit informierte sich Walde laufend wie über viele andere Gebiete des technischen und wissen- schaftlichen, des sozialen und politi- schen Lebens ständig an Hand von Büchern, Zeitschriften und Zeitungen. Das Lesen und das Ordnen der Lek- türe das Exzerpieren und das Kombi- nieren waren ihm vordringliche Be- dürfnisse. So sehr er im allgemeinen Wert auf konsequentes Denken, auf gründliches Durchdenken, auf ständige und sich erneuernde kritische Durch- dringung legte, so wenig hielt er von Kunsttheorien, am allerwenigsten von der konventionellen Kunstkritik. Er machte mir folgende Eintragung in mein Heft: Die bildende Kunst soll nicht geis reich sein, sondern durchgeistigt. Bei der Betrachtung eines Bildes, einer Plastik, eines Bauwerkes gibt es nichts zu denken, sondern nur zu verschiedenen Bereichen im Vorder- grund stand. Die Gebietsobmänner Thomas Trixl (Fieberbrunn) bzw. Peter Hechenberger (Kitzbühel) dankten abschließend den Teilnehmern für die Diskussionsbeiträ- ge und insbesondere den Referenten für die Ausführungen und Beantwortung der Fragen und für die zielstrebige Ar- beit zum Wohle der Bauernschaft. Sta. Druck gestaltet hatte. Das größte Ereignis für den Verein, das Seefest, fand wie immer Anfang Juli statt und lockte zahlreiche Besucher aus der näheren und weiteren Umgebung an den Schwarzsee, wo es dann auch bald hoch herging. Bier und Wein floß in Strömen und der Duft von Brathendln und Koteletts hing in der Luft. Die bei- den Tanzböden waren voll und auch die jüngeren Besucher kamen bei der mo- dernen Band auf ihre Rechnung. Es gab auch andere Vergnügungen wie Schieß- buden, Autodrom und ähnliches. Beson- deren Anklang fand neben dem Feuer- werk auch das Marillenkern-Wettspucken, das den Weltmeister mit 9,9 m (!) er- mittelte. Leider begann es dann am spä- ten Abend zu regnen, weshalb das Fest schließlich nicht solange dauerte wie sonst üblich. An dieser Stelle möchte sich der Ver- ein nochmals bei all jenen Personen und öffentlichen Stellen bedanken, die durch ihre Mitarbeit erst ermöglicht haben, daß das Seefest abgehalten werden konnte. Sie standen uns im vergangenen Jahr genauso mit Rat und Tat zur Seite wie schon in den Jahren davor. Beim Jahrmarkt der Stadtmusik er- richteten die „Kitzpichler" einen „Kuß- zwinger", um dem Gesetzgeber eine empfinden. Sei es ein Bauer, ein Ar- beiter oder ein Intellektueller. Gegen die Intellektuellen konnte er toben, wenn er sie als Klugscheißer er- tappt hatte. Alfons Petzold war für ihn ein Ideal. Immer wieder kam er darauf wie sehr er sein Leben lang davon zehre, weil er das Glück hatte, mit ihm befreundet zu sein. Bei dem Besuch der mein letzter beim lebenden Walde sein sollte, führte er mich zu Petzolds Grab am Kitzbtiheler Friedhof, das er täg-. lich aufsuchte, und sagte: „Man soll 'sich 1 nichts Unmögliches wünschen, aber gern hätte ich es gehabt, wenn der Petzold und der Armin Berg sich bei mir am Hahnenkamm getroffen hät- ten." Jetzt warte ich nur noch auf das Denkmal der großen Monographie, die das Land Tirol dem großen und oft verkannten Sohn schenkt. Auch nähert sich der Tag, an dem Walde-Bilder in der Oesterreichischen Galerie zu be- wundern sein werden. Ich bin zuver- sichtlich. Möglichkeit für humanen Strafvollzug zu zeigen: von den „Polizeistreifen", die der Verein am Jahrmarkt eingesetzt hatte, wurden verdächtige Personen verhaftet und pärchenweise vor den Einzelrichtzr geführt, der in einem Schnellverfahren über Schuld und Unschuld entschied. Urteil übergab die Schuldigen (Unschul- dige gab es nicht) dem Scharfrichter, der diese in den Kußzwinger, einen Kä- fig, sperrte, der dann in die Höhe ge- zogen wurde. Unter Aufsicht des Publi- kums mußte dann in luftiger Höhe das Urteil vollstreckt werden, das aus Zwik- kerbussi, Dauerküssen und ähnlichem be- stand. Neben den genannten Ereignissen gab e5 auch noch zahlreiche interne Veran- staltungen, wie Diskussionen über aktu- elle Probleme usw., die sich reger Teil- nahme erfreuten. Dazu gehört auch noch das Krampuskränzchen, das wie immer im Cafe Resch stattfand. Erstmals be- scherte der Nikolaus, der Lob und Ta- del in lustigen G'stanzln aussprach, auch die Kinder der Mitglieder. Bald darauf folgte das Jubiläumsschießen „10 Jahre Kitzpichler", das gute Ergebnisse brach- te. Im Juni war dann das Sonnwend- feuerbrennen, das auf dem Seidlalmköpfl und mit viel Hallo stattfand. Im Spätsom- mer veranstaltete der Verein am Gie- ringer Weiher eine Grillparty, bei der auch sportliche Wettkämpfe und lustige Gesellschaftsspiele in Szene gingen. Als etztes wurde im Herbst bei einem Ten- nisturnier am Lebenberg der Vereinsmei- ster ermittelt. Man sah spannende Be- gegnungen und jeder Spieler gab sein letztes. Nach diesem Tätigkeitsbericht wur- den die neuen Mitglieder, die das Probe- jahr hinter sich gebracht hatten, vom Obmann feierlich in den Verein aufge- nommen: Yvonne Holzmüller, Marlen Klausner, Toni Hartmann und Richard Obermoser. Danach legte der Kassier Michael Innerkofler den Kassabericht über das Vereinsjahr 1973-74 vor. Trotz einiger Rückschläge war der Verein ziemlich er- folgreich und unser Kassier bewies, daß er sein Geschäft versteht. Hierauf wurde von der Generalver- sammlung der Vorstand für das kom- mende Jahr gewählt: Obmann: Dietmar Hofstätter Obmann-Stellvertreter: Manfred Trenti- nag!ia Schriftführer: Margit Hofstätter Schriftführer-Stellvertreter: Yvonne Holz- müller Kassier: Michael Innerkofler Kassier-Stellvertreter: Felix Kunstowny Pressereferent: Karl Klausner Sportwart: Wilfried Obermoser. Bei der anschließenden freien Aus- sprache wurden zahlreiche Ideen vor- gebracht und neue Möglichkeiten dar- gelegt, sodaß zu erkennen war, daß auch im Vereinsjahr 1974-75 rege Tätigkeit herrschen wird. Karl Klausner Generalversammlung des Vereins „Die Kitzpichler"
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