Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 7. Dezember 1974 Abschließend sprach Univ.-Prof. Dr. Berger selbst und antwortete auf das „konzentrierte Anerkennungsfeuer" mit dem dringenden Wunsch, das Lob auf ein Maß zurückzuschrauben, das der tatsächlichen Bedeutung entspricht. Er dankte zuerst der medizinischen Fakul- tät der Universität Innsbruck, von der der Vorschlag für diese Ehrung aus- gegangen ist. - In herzlichen Worten würdigte Prof. Berger seine Universi- tätslehrer der klinischen Chirurgie: Pro- fessor Burghard Breitner, Prof. Wolf- gang Baumgartner, Bürkle de la Camp, Lorenz Böhler, die großen „B", dane- ben auch Prof. Isidor Anareich und Paul Huber. Ihnen verdanke er alles, was er weitergeben durfte und darf. Der zwei- te Dank galTt der Stadtgemeinde Kitz- bühel, die ihm die Voraussetzung für das Arbeiten, eine moderne und präch- tige Arbeitsstätte, geschenkt habe. Der Beginner und Vollender dieses städti- schen Krankenhauses war Bürgermei- ster Hermann Reisch, der heutige Bür- germeister Hans Brettauer erwies sich als der Sicherer des Betriebes in den schweren Anfangsjahren, gleichermaßen aber durchgehend und gewiß auch für die Zukunft. Neben den Bürgermeistern dankte Prof. Berger den Mitgliedern des Krankenhausausschusses und allen Ge- meinderäten. Dann dankte er den Mitarbeitern im Haus und den Aerzten für die Zusam- menarbeit, den Patienten für das Ver- trauen und allen weiteren Hellem, wie dem Roten Kreuz für die Zusammen- arbeit. Klar präzisierte er als Antwort auf die Vorwürfe, die in Massenmedien vor kurzem gegen die Krankenhäuser im allgemeinen erhoben wu1rden, die Stellung des Chefarztes. Er brauchte da- zu keine neue Formulierung erfinden, sondern zitierte aus seiner 1971 erschie- nenen Schrift „Das periphere Kran- kenhaus im Hochgebirge", wie die kol- legiale Führung Voraussetzung und das Gespräch miteinander und untereinan- der die brauchbarsten Regelungen für das Haus sind und bleiben. Es darf auch keine Stationshilfe geben, die nicht am Honorarertrag des ärztlichen Leiters den gebührenden Anteil hat. - Mit dankbarer Freude zeigte Prof. Ber- ger auf, daß das kleine Kitzbüheier Krankenhaus in der internationalen Sta- tistik einen hervorragenden Platz einzu- nehmen vermag. - In der erwähnten Schrift ist authentisch nachgewiesen, daß von 300 Eingriffen (Kropf-, Ge- schwür-, Magen- und Gallenoperatio- nen) nur bei einem einzigen Fall der Tod des Patienten eintrat. In weiteren 200 Operationsfällen seither und wenn auch mit dem notwendigen Glück war kein Todesfall zu verzeichnen. In herzlichen Worten dankte Profes- sor Berger seinen Eltern. Sein Vater hat nicht nur allen Söhnen das Studium ermöglicht, obwohl eine wirtschaftlich schwere Zeit war (Raimund Berger jun., der sehr früh an den Folgen einer Ski- unfailverletzung gestorben ist, wurde einer der bedeutendsten Dramatiker seiner Generation im deutschen Sprach- raum, worauf Bürgermeister Brettauer besonders hingewiesen hatte), durch 20 Jahre korrekte Amtsführung in Kitz- bühel hat er dem Sohn Vorschußver- trauen in der Wah1leimat erwirkt. - Univ.-Prof. Berger schloß mit dem Ver- sprechen, wie bisher weiterzuarbeiten und mit dem Fortschritt mitzuhalten und am Haus und an der Ausbildung und Behandlung zu verbessern, wo es möglich sei. w. Kitzbüheler Eissport Klub Pechsträhne reißt nicht ab: KEC in Lustenau 2: 5 - Spiel gegen Ehrwald abgesagt Hatte man im Lager des KEC nach dem Zeller Spiel geglaubt, die zu Be- ginn der Meisterschaft obligate Häufung unglücklicher Umständei wäre vorbei, mußte am vergangenen Samstag das Auswärtsspiel gegen Lustenau unter viel widrigeren Begleitumständen ausgetra- gen werden. Verletzungsbedingt fehlten beim KEC Aufschnaiter, Weiß und Bachler, Scher- zer weilte beim Juniorenländerspiel in Jugoslawien. Mit einer arg dezimierten Mannschaft gelang es nur unter Verspä- tung bei den herrschenden schlechten Witterungsverhältnissen bis St. Anton zu kommen. Trotz einer entgegenlautenden telefonischen Auskunft war ein Durch- schleusen des Busses durch den Arlberg- tunnel nicht möglich. Dank des Entgegen- kommens der Fahrdiensteitung konnte ein Zug angehalten werden, in dem bis Dornbirn weitergefahren wurde. Dort standen zwei Kleinbusse des EHC Lu- stenau bereit, die den KEC unter starker Verspätung ins Lustenauer Stadion brachten. Hier mußte nach dem Umzie- hen sofort gespielt werden. Die Mann- schaft war nach mehr als neunstündiger Reise total erschöpft, die Kraft reichte nur für ein Drittel, dann war der 1 : 0- Vorsprung egalisiert. Der KEC war trotz des Einsatzes einer halben Jugendmann- schaft und des Fehlens von vier Stützen, solange die Kräfte reichten, klar besser. Der von Konrad Staudinger eingeschla- gene Weg ist der einzig richtige, die jun- gen Spieler werden von Spiel zu Spiel selbstbewußter, unter anderen Umstän- den hätte e s beinahe geklappt. Letzten Endes gab der im Lustenauer Minikader spielende Kanadier Thiessen den Aus- schlag, er scorte dreimal. Auch Lusten- au stellte eine Altherrenmannschaft, die durch gute Ausländer einige Jahre den fehlenden eigenen Nachwuchs entbehr- lich erscheinen läßt. Die Folgen mußte schon der KEC am eigenen Leib erfah- ren. Die besten Spieler des KEC waren Torhüter FeIler und Strobl 1, FeIler mach- te ein gutes Dutzend bester Chancen der Vorarlberger zunichte, Strobl schoß bei- de Treffer und scheint wieder in Form zu kommen. Die Rückreise gestaltete sich nicht minder abenteuerlich. Erst in Landeck konnte Chauffeur Leo gefunden werden, er konnte den Bus nicht in St. Anton par- ken. Am Sonntag wurde die Vereinslei- tung in Kitzbühel von Ehrwald verstän- digt, daß das angesetzte Spiel in Ehr- wald wegen der Schneefälle abgesagt wurde. Unter großen Schwierigkeiten mußte die in Landeck befindliche Mann- schaft verständigt werden. Dem KEC ent- standen große, überflüssige Kosten. Hätte Ehrwald rechtzeitig abgesagt, die Mannschaft hätte direkt noch am Sams- tag heimfahren können. Der Verband ist letztlich an diesen Vorkommnissen schuld. Die unfiexible und überfüllte Termingestaltung erlaubt keine kurzfristigen Absagen, auch das Spiel in Lustenau hätte nicht gespielt werden dürfen. Niemand weiß, wieso die Meisterschaft schon am 18. Jänner en- den muß und dafür jetzt innerhalb von 24 Stunden zwei Spiele anberaumt wer- den. Der KEC jedenfalls wird durch sol- che Abenteuer nur benachteiligt. Der KEC spielte in Lustenau mit: FeIler; Primig, Fabi, Messenlechner, Strobl P.; Weriberger, Knoll, Noichl; Obermoser, Jöchl, Eberl. Samstag, 7. Dezember: Heimspiel gegen Dornbirn Diesen Samstag um 20 Uhr sollte ein Sieg wieder drinnen sein. Scherzer und Bachler stehen wieder zur Verfügung. Die Mannschaft will unbedingt den zwei ten Platz erreichen, um die Play-Off- Runde mit den Ersten der Gruppe Ost zu erreichen. Trotz der Pechserie ist die Truppe um Staudinger nicht entmutigt. Der Trainings- und Wettkampfrückstand sollte bald aufgeholt sein, ab Weihnach- ten folgen fast nur noch Heimspiele. Einen schönen Erfolg konnte Scherzer buchen. Er wirkte in den beiden Junio- renländerspielen Oesterreich gegen Ju- goslawien mit und erzielte im zweiten Treffen ein Tor. Anmeldung zur Meisterprüfung im Frühjahr 1975 Die Meisterprüfungsstelle der Tiroler Handelskammer führt im Frühjahr 1975 in sämtlichen handwerksmäßigen Ge- werben, für welche Prüfungskommis- sionen bestehen, Meisterprüfungen durch. - Anträge um Zulassung zur Prüfung sind unter Beischluß der er- forderlichen Dokumente bis spätestens 20. Dezember 1974 bei der Meisterprü- fungsstelle der Tiroler Handelskammer, Innsbruck, Meinhardstraße 14, einzu- reichen. Gleichzeitig ist auch die Prü- fungstaxe in Höhe von 600.— Schilling zu erlegen. Antragsformulare sind bei der Mei- sterprüfungsstelle sowie bei allen Be- zirksstellen der Tiroler Handelskammer erhältlich.
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