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Seite 14 Kitzbheler Anzeiger Samstag, 26. Jänner 1974 Eugen Tschurtschenthaler zum Gedenken Am 2. Jänner 1974 starb in Kitzbü- hel der Steuerinspektor in Ruhe Eugen Tschurtschenthaler im Älter von 61 Jahren. Während einer vergnüglichen Langlauffahrt auf den Münichauer Fel- dern versagte sein Herz und alle ärzt- liche Kunst, die unverzüglich angewen- det wurde, war vergeblich. Eugen Tschurtschenthaler wurde am 21. November 1912 in Solbad Hall ge- boren. Seine Kindheit und seine Ju- gendzeit verbrachte er in Kitzbühel, wo sein VateP als Bezirks-Gendarmerie- Kommandant wirkte. Nach Äbsolvie-. rung der Bürgerschule trat er bei Lam- bert Herz, Herzgarage, als erster Kitz- bühel Kaftfahrzeugmechaniker in die Lehre und schloß diese erfolgreich mit der Gesellenprüfung ab. 1933 trat er in das Tiroler Alpenjägerregiment in Inns- bruck ein und trat dem Heeressport- verein bei. Als ausgezeichneter Lang- läufer und Skispringer holte er sich die Osttiroler und Kärntner Skimeister- schaft in der Dreier- und Viererkombi- nation. Im Olympiajahr 1936 befand er sich in der österreichischen Heeresstaf- fel und verfehlte nur knapp eine Olym- piamedaille. Seine Staffel errang den sensationellen 4. Platz. 1937 wurde Tschurtschenthaler zur Zollwache übersteht und dem Revier Obergurgl zugeteilt. Auh hier war er die Stütze des Zollwache-Sportvereins und holte sich unzählige Preise, vorerst im Langlauf. Aber noch als Heeressportler errang er auch auf dem alpinen Skisektor gro- ße Erfolge. Beim Ju1ius-Moro-Gedenk- rennen am 25. und 26. Dezember 1936 in seiner Heimatstadt Kitzbühel wurde er Sieger in der Dreierkombination. Beim Franz-Reisch-Gedenkrennen am 5. und 6. Jänner 1937 schlug Eugen in der Kombinatiol3 den Favoriten Eber- hard Kneißl. Tschurtschenthaler bewäl- tigte die Streifabfahrt mit dem Start auf der Ehrenbachhöhe als 2. hinter dem Sieger Theus Schwabl. Bis zum Steilhang notierte er noch beste Zwi- schenzeit. Mit der sechstbesten Lei- stung im Torlauf war ihm der Haupt- Sieg nicht mehr zu nehmen. Beim Hahnenkamm.rennen 1937 er- rang Tschurtschenthaler neuerlich den Sieg in der Dreierkombination; in der Zweierkombination wurde er 8. und in der Viererkombination 3. Seine Einzel- leistungen waren in diesen Tagen: 1. im Langlauf, 6. imTorlauf, 11. im Abfahrts- lauf und 14. im Sprunglauf. Während des Weltkrieges wirkte Eu- gen Tschurtschenthaler neben Kriegs- einsätzen als Ausbildner auf Heeres- Hochgebirgsschulen. Nach dem Krieg setzte er beim Zollwache-Sportverein seine Siegesserien fort. Im Jahre 1955 kehrte er für ganz nach Kitzbühel zu- rück und wirkte beim Finanzamt Kitz- bühel in der Abteilung Steueraufsicht. 1968 tra: er aus gesundheitlichen Grün- den in den Ruhestand. Bei seinem 3egräonis am 5. Jänner gaben ihm viele Kollegen aus ganz Ti- rol, seine vielen Freunde aus Kitzbühel u ie Ehre des letzten nd Umgebung, Geleites. Seinen Sartrugen dIe Mit- glieder der Kitzbüheler Bergwacht und Bergwacht-Bezirksobmann Harald Rit- ter widmete dem treuen Bergwächter ehrenvolle Worte am offenen Grabe. Eugen Tschurtscheithaler, der Olyrnpio- nike der dreißiger Jahre, war ein fröh- licher Charakter und ein Kitzbüheler Patriot. Seine Dienstauffassung war vorbildlich und er genoß die Achrung seiner Vorgesezt€n und die Kamerad- schaft seiner Kollegen. Spende der Kitzbüheler Kaufmannschaft Die Ktzbüheler Kaufmannschaft hat unter ihrem Obmann Toni Werner beschljssen, dem R:ten Kreuz zugun- sten der braadges±ädigten Familie Lackner, welche beim Brana im Dezem- ber 173 im Gries zu Schaden gekom- men ist, einen Betrag von 5000 Schil- ling zur Verfügung zu stellen. Dafür dankt das Rote KTeUZ ganz besonders, auch im Namen der betroffenen Fami- lie sehr herzlich. Gerade in Notzelten und bei Notfällen zeigt es sich immer wieder, daß die ganze Bevölkerung be- reit isa, mitzuhelfen, um die ärgste Not zu lindern. Nun gilt es aber ncch, für diese Fa- milie eine Wohnurg zu finden! Durch das große Entgegenkommen von Dr. Meise über In;iative unseres aktiven Mitgliedes Frl. Eibl wurde für die crten Wochen vorübergehend eine keine Wohnung zur Verfügung gestellt. Wer kann nun eine Wohnung für fünf ?er- sonen zur Verfügung stellen oder ver- mitteln? Bitte helfen auch Sie mia und beweisen wir, daß wir für unseren Nächsten etwas übrig haben. Meldungen bitte an die Rot-Kreuz- Bezirksstelle Kitzbühel, Telefon 4011, oder an die Stadtgemeinde Kitzbühel. Rasche Hilfe ist doppelte Hilfe! Dank der „Bezirksrettung" für 1973 Große Aufgaben im neuen Jahr Als Mannschaftsführer der Rettungs- mannschaften des Bezirkes Kitzbühel möchte ich am Beginn des neuen Jahres ruf die Arbeit des Roten Kreuzes zu- rückblicken. Eine nicht geahnte Steigerung :1er Unfalleinsätze neben den gerade in die- sem Jahr vermehrt aufgetretenen Kata- strophenfällen und sonstigen vielfälti- gen Aufgaben konnte durch den vor- bildlichen Einsatz aller unserer freiwil- ligen und hauptamtlichen aktiven Mit- glieder reibungslos zum Wohle :1er Bevölkerung unseres Bezirks abgewik- kelt werden. Ohne den ehrenamtlichen Einsatz jedes einzelnen könnte eine Ge- meinschaftsaufgabe wie die des Roten Kreuzes nie bewältigt werden. Ich bin stolz, bei einer solchen Mann- schaft mitarbeiten zu dürfen und dar- über hinaus noch das Vertrauen zu ge- nießen, dieser als anerkannter Mann- schaftsführer vorzustehen. Es geziemt sich am Ende eines Jah:-es, allen Kameradinnen und Kameraden den Dank für die geleistete Arbeit aus- zusprechen. Dieser Dank gilt aber auch für die jederzeit angenehme Zusammen- arbeit mit unserem Bezirksstellenleiter Mag. Oswald Vogi sowie den übri- gen Vorstands- und Ausschußmitglie- dern der Bezirksstelle sowie unserem verdienten Bezirkssekretär J. Czappek für die mustergültige Betriebsführung der Bezirksstelle. Danken möchte ich aber bei dieser Gelegenheit auch allen Behörden, ins- besondere Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentinagila urrd ORR Her- bert Wanker und allen Bürgermeistern und Gemeinderäten im Bezirk, unseren Landtagsabgeordneten, welche sich alle vermehrt für die Belange der heimi- sahen Rettung eingesetzt haben. Her- vorheben möchte ich aber die Stadtge-- meinde Kitzbühel unter Bgm. Hermann Reisch, welche als einzige Gemeinde im Bezirk im vergangenen Jahr die Kopf- quote um 2 Schilling erhöht hat und darüber hinaus dem Roten Kreuz auch Subventionen gewährt hat. Weiters der Gemeinde Kössen unter Bgm. Oek.-Rat Stefan Reitstätter für die großzügige Bereitstellung des neuen Rettungsh ei- mes. Herzlichen Dank auch allen groß- herzigen Gönnern, insbesondere der Sparkasse der Stadt Kitzbühel, der Raiffeisen-Bezirkskasse Kitzbühel und der Handels-und Gewerbebank Kitzbü- hel für die hochherzige Spende eines Einsatzwagens, Frau Lucie von Rauten-
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