Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 26. Jänner 1974 Bautenministerium stellt Planungen f04 ür Umf ahrung Kitzbühel vor Im Auftrag von Bautenminister Josef Moser stellte Sektionschef Dipl.-Ing. Dr. Otto Raschauer, der Leiter der Bundes- straßenverwaltung, am 18. Jänner im Sitzungssaal der Bezirksstelle Kitzbühel der Tiroler Handelskammer die Planun- gen für die „große Umfahrung" von Kitzbühel vor. An der Planungsbespre- chung, die von Bürgermeister Hermann Reisch eröffnet wurde, nahmen Stra- ßenfachleute des Bautenministeriums, der Tiroler Landesregierung, des Be-. zirsbauamtes Kufstein, der gesamte Ge- meinderat der Stadt Kitzbühel, die Bür- germeister von Reith, St. Johann und Oberndorf, die Vorstandsmitglieder des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel, der Bergbahn AG und der Skischule Kitzbühel, des Fremdenverkehrsverban- des „Kitzbüheler Alpen" des Verbandes zum Schutze der Landschaft und der heimischen Wirtschaft, der Projektant des „Generellen Projektes" Dipl.-Ing. Dr. techn. H. Illetschko, Univ.-Doz. Dr. Fuchs als Geologe und Vertreter der Bürgerinitiative teil. Dr. Raschauer erläuterte mit seinen Fachbeamten des Bautenministeriums und der Tiroler Landesregierung sowie mit dem Projektanten Ziv.-Ing. Dr. 11- letschko den Werdegang und die Ergeb- nisse der Planungsarbeiten 1973 wie folgt: Die ersten Planungen für die Kitzbü- heler TJmfahrungsstraße gehen bekannt- lich auf die Jahre 1964 bis 1968 zurück. Diese Planungen von Prof. Dr. Petrovic sahen eine ortsnahe Umfahrung im Zug der Brixentaler Bundesstraße vor. In den Jahren 1972 und 1973 entwickelte sich über dieses Projekt eine lebhafte Diskussion in der Oeffentlichkeit. Die ortsnahe Umfahrung wurde schließlich von einem Teil der Bevölkerung Kitz- bühels, der Bürgerinitiative, sowie auch vom seinerzeitigen Proj ektanten auf Grund der inzwischen eingetretenen Verkehrsentwicklung und der damit entstandenen Umweltprobleme abge- lehnt. Die im Bundesstraßengesetz 1971 neu geschaffene Paß - Thurn - Schnellstraße (S 42) macht ebenfalls eine Umfahrung von Kitzbühel notwendig. In einer im März 1973 durchgeführten Aussprache mit Vertretern der Stadtgemeinde Kitz- bühel und der Bürgerinitiative schlug Bautenminister Josef Moser daher vor, die Fertigstellung des „Generellen Pro- jektes" für diese Schnellstraße abzu- warten, bevor eine endgültige Ent- scheidung über die Umfahrung von Kitzbühel getroffen wird. Diese Planungen für die „Große Um- fahrung" im Zuge der Schnellstraße liegen nun vor und werden heute in Kitzbühel vorgestellt. Die Untersuchun- gen des Projektanten Dr. Illetschko ha- ben die Möglichkeit von drei verschie- denen Varianten ergeben (siehe Ueber- sichtsskizze). Jede Variante sieht einen Tunnel im Bereich von Kitzbühel vor. Dadurch könnte Kitzbühel künftig vom Durchzugsverkehr sowohl der Paß- Thurn- als auch der Brixental-Bundes- straße befreit werden. Für die im End- ausbau vierspurig geplante Trasse ist zunächst ein halbseitiger Ausbau vor- gesehen, der jedoch schon alleVerkehrs- funktionen übernehmen könnte. Die Stellungnahme der Stadtgemein- de Kitühel zu diesem neuen Projekt wird ein wichtiger Faktor bei der end- gültigen Trassenentscheidung seitens des Bautenministeriums sein. Vor ei- ner solchen Entscheidung werden aber auch noch die anderen von der Trassen- führung betroffenen Gemeinden zur Stellungnahme eingeladen. Im Zusammenhang mit der Umfah- rung Kitzbühel steht auch eine parla- mentarische Anfrage, die von Bauten- minister Moser kürzlich beantwortet wurde. In der Anfragebeantwortung erachtet der Minister den Vorschlag nach einer Sonderfinanzierung der Um- fahrungsstraßen für Kitzbühel und für Reutte als nicht gangbar. Moser be- Diese Uebersichtsskizze zeigt die drei (mit la sind es vier) vom Projektan- ten als möglich erachteten Varianten für die Füh- rung der Paß-Thurn- Schnellstraße einschließ- lich der Umfahrung Kitz- bühel. DieVariante 1 geht von einem Anschluß an die Loferer Schnellstraße (etwa beim Gasthof Rei- sche:r) bei Going aus, für die Umfahrung von Reith wurde eine Variante la erstellt, die Umfahrung von Kitzbühel erfolgt im Westen mittels eines Tun- nels unter den Hahnen- kamm. Eine ähnilcheTun- nelführung sieht auch die Variante 2 vor. Diese ent- hält auch einen zweiten, kürzeren Tunnel nördlich von Kitzbühel (ca. Leben- berg) und geht von einem Anschluß an die 5 12 westlich von St. Johann (ca. Bachern) aus. Durch den Ausbau dieser Va- riante könnten auch die Verkehrsprobleme auf der B 161 Paß-Thurn-Bundes- straße, zwischen St. Jo- hann und Kitzbühel, ge- löst werden. Den gleichen Vorzug weist die Variante 3 auf, die jedoch eine Umfahrung im Osten von Kitzbühel gründete diese mit den bereits beste- henden Verpflichtungen des Bundesaus den Finanzierungsgesetzen für die Bren- ner- und die Gleinalmautobahn so- wie für die Arlbergschnellstraße und weiters aus der Vorfinanzierung der Inntalautobahn. Alle diese Sonderfinan- zierungen führen zu einer Belastung der zukünftigen Mittel des Bundesstra- ßenbaues. Die vorgeschlagenen Sonder- fianzierungen für die beiden limfah- rungsstraßen (Kitzbühel, Reutte) er- scheinen nach Aussage des Ministers auch deshalb nicht vertretbar, weil durch die derzeit angespannte Versor- gungslage bei Treibstoffen mit allfälli- gen Mindereinnahmen aus der Bundes- mineralölsteuer zu rechnen ist. Dr. Raschauer: Variante 2 oder Petrovic In seinen weiteren Erläuterungen gab Sektionschef Dipl.-Ing. Dr. Otto Ra- schauer bekannt, daß die vorliegenden Modelle und Planungsunterlagn in Kitzbühel bleiben, damit sie auch der breiten Oeffentlichkeit vorgestellt wer- den können. Dr. Raschauer wies auch darauf hin, daß Bautenminister Josef vorsieht und eine wesentlich längere Tunnelführung (Sonnberg) notwendig machen würde.
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