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Die „Goldene" Lina Reinauer, links Sektionsobmann KP, Dr. C. Reissigl; rechts Bezirksobmann LA KR Christian Huber; links die „Silberne" Rosa St;ockklauser Foto Toni Rothbacher, Kitzbühel Von links: Rosa Stockklauser, Helene Rieser, Lina Reinauer, Maria Meister, Hans-Werner Tscholl, Herbert Angerer, Helga Ven-Tscholl. Seite lo <iizbüheer Anzeiger Samstag, 14. Dezember 1974 Betriebsfeier der Firmen Hans Tscholl und KIPA schäftsbefugnisse konnte er noch im gleichen Jahr (1899) definitiv für den Goldene Mitarbeitermedaille für Lina Reinauer Verschleiß von der im allgemeinen Ver- .eh1mtrif Am 7. Dezember 1974 fand im Hotel Goldener Greif eine Betriebsfeier der Firmen Hans Tscholl, Papier-u. Schreib- waren, Büromöbel und Spezialitäten- trafik, Kipa, Großhandel mit Papier, Galanterie-, Schreib- und Kurzwaren und des Tab akhaupterlages statt, ver- bunden mit der Ehrung betriebstreuer Angestellter. Der Geschäftsführer der Firma Hans-Werner Tscholl, konnte im festlich geschmückten Saal als Ehren- gäste den Landtagsabgeordneten Kam- merrat Christian Horngacher, den Vor- stand der Sektion Handel der Tiroler Handelskammer Komm-Rat Dr. Carl Reissigl, den Bezirksobmann der Tiro- ler Handelskammer LAbg. Komm.-Rat Christian Huber und den Bezirkssekre- tär abs. jur. Hugo Beimpold begrüßen. Die Festansprache hielt Sektionsobmann Dr. Reissigl. Schon bald nach der Errichtung des staatlichen Tabakmonopols im Jahr 1828 kam der Tabakverleger Franz J. Tscholl, geboren 1809 in Tschagguns, nach Kitz- bühel. 1851 erscheint er urkundlich als Verkäufer des Gutes Vordersteuerberg auf und 1864 verehelichte er sich mit der Bauerntochter zu Going, Barbara Koidl. Er war der erste Tabakhaupt- verleger in Kitzbühel, zugleich Stem- pelverleger, handelte mit Wertpapieren und Edelsteinen und war demnach auch der erste Bankier in unserer Stadt. - Franz Josef Tscholl war auch landes- fürstlicher Weggeldeinnehmer. Dieses Geschäft führte sein Bruder- sohn Franz Josef Fidelius Tscholl, ge- nannt Fidel, den er 1868 von Brixen nach Kitzbühel holte. - F ranz Josef Tscholl starb am 20. Jänner 1871 im Hause Kitzbühel Nr. 15, heute Bäckerei Vittur. Seine Witwe, Barbara, war von 1875 bis 1892 Besitzerin beim „Kapel- lenbräu" in Kössen. Sie starb am 2. Fe- ber 1901 im jetzigen Stammhaus der Tscholl in der Vorderstadt. Nach dem Tode seines Onkels erwarb Fidel Tscholl (er wurde nur nach sei- nem dritten Vornamen genannt) das sogenannte Ma rksteinerhau s in der Vor- derstadt und betrieb die Geschäfte sei- nes Onkels, insbesondere den Tak- h auptverlag und den Stempelverschleiß, weiter. 1883 kaufte Franz Josef Fidelius Tscholl den Gasthof Oberaigner und gab die- sem den Namen ..Goldener Greif". - Nach seinem Tod am 6. November 1898 verkaufte sein Sohn, Hans Tscholl 1.. das Wirtsgeschäft 1899 an Josef Harisch I. und widmete sich ganz dem väterli- chen Geschäft, dem Verlag. Seine Ge- führten Tabaktarife, der Wertzeichen des Stempelgefälles konzessionieren. 1910 erweiterte Hans Tscholl I. seine Konzession auf den Verkauf von „im- portierten Tabakfabrikaten und Zigar- renspezialitäten". Diese Erweiterung ge- lang mit Intervention des ehemaligen Flügeladjutanten des Kaisers General- feldmarschall Karl Zurna von Z alav ar. der nur „Importware" rauchte und die- se eben in Kitzbühel rauchen wollte. Tscholl war damals der einzige Tabak- verleger zwischen Salzburg und Inns- bruck, der „Importware" führen durfte. Nach dem Tode von Hans Tscholl I. im Jahre 1932 führte dessen Witwe, Regina. den Betrieb weiter und 1946 übernahmen ihre Söhne, Hans und Di- plomkaufmann Fritz, das Geschäft. Da- mit wurde eine Aufwärtsentwicklung eingeleitet. die zu dem heutigen Aus- maß, mit 40 Betriebsangehörigen. führ- te. Nach dem Tode von Hans Tscholl am 26. Mai 1956 trat dessen Sohn, Hans-Werner, als Mitinhaber in die Firma ein. Nach dieser kurzen „Betriebs-Chro- nik" kam Sektionsobmann Dr. Reissigl auf das eigentliche Thema des Abends. der Ehrung von treuen Betriebsange- hörigen. Frau Lina Reinauer überreichte Dr. Reissigl als Dank und als Anerkennung für ihre Betriebstreue die Goldene Mit- arbeitermedajlle der Tiroler Handels- kammer. Lina Reinauer trat 1923 in die Firma als Verkäuferin ein und ist seit- her in dieser tätig; eine Betriebstreue, die im Lande einmalig ist. In den Jah- ren während des Krieges, als beide Söhne im Krieg waren, leitete sie den Tabakverlag - und wie ihr die Finanz- behörde bei einer Prüfung bestätigte,
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