Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 14. Dezember 1974 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Bergbahn AG. Kitzbühel Wirtschafts- faktor und Hauptteil der Infrastruktur 47. Hauptversammlung - Aufgabengebiet geht über den Seilbahnsektor hinaus Die Bergbahn AG Kitzbühel hielt am 3. Dezember die 47. ordentliche Haupt- versammlung der Aktionäre ab. Auf der Tagesordnung stand zuerst der Jah- resabschluß 1972-73 mit dem Geschäfts- bericht des Vorstandes und den Prü- fungsberichten der Aufsichtsbehörde (Bundesministerium für Verkehr) und des Aufsichtsrates. Den Geschäftsbericht erstattete Vor- standsvorsitzender Dkfm. Fritz Tscholl. Er erinnerte eingangs an den letzten Vorstandsbericht, in dem angekündigt werden konnte, daß das Geschäftsjahr 1972-73 ein Rekordjahr zu werden ver- sprach. Mit rund 9,3 Millionen beför- derten Personen und Einnahmen von 76,5 Millionen Schilling wurden alle bis- herigen Ergebnisse weit übertroffen. - Obwohl die Gesellschaft durch schwer- wiegende Kosttensteigerungen speziell 80.000 Schilling als Baustein für unser in Planung stehen- des Therapiezentrum. Heuer zum zweitenmal haben sich die drei Kitzbüheler Kreditinstitute so abgesprochen, daß sie anstatt Weih- nachtsgeschenke an die Kunden, einer Sozialeinrichtung eine namhafte Summe zum Geschenk machten. Unser Behand- lungszentrum für körperbehinderte Kin- der aus dem ganzen Bezirk Kitzbühel ist wahrlich ein gutes, großes Werk. Vor der Errichtung desselben mußten Eltern und Kinder von den entlegendsiten Orten in die Kinderklinik nach Innsbruck fahren. Die Kinder waren schon vor der Behand- lung durch die Strapazen der Anfahrt sehr müde und nicht mehr aufnahmefähig für eine wirksame Therapie. Als erste Be- zirksstadt konnte mit Hilfe der Stadtge- meinde und der ganzen Bevölkerung von Kitzbühel ein eigenes Behandlungszen- trum für körperbehinderte Kinder in Kitz- bühel errichtet werden. Später konnten wir durch das verständnisvolle Entgegen- kommen von Herrn LAbg. Dr. Otto Wend- hing für fünf Jahre in dessen Elternhaus einziehen. Nun werden wir aber ein eigenes Heim schaffen müssen. Die drei Kitzbüheler Kreditinstitute reihen sich nicht nur in die Reihen der vielen, vielen braven Spen- der und Gönner für unsere wohl Aerm- sten der Gesellschaft, die körperbehin- derten Kinder des Bezirkes ein; sie ga- bei den Löhnen, durch verschärfte Kon- kurrenz in der näheren und weiteren Umgebung und durch den witterungs- mäßig sehr schlechten Sommer 1974 vor schwierige Aufgaben gestellt wurde, kann bereits jetzt festgestellt werden, daß auch das Jahr 1973-74 mit neuen Höchstleistungen abgeschlossen werden kann. Als die wesentlichste Grundlage für den Erfolg in den beiden Wintern nennt der Vorstandsbericht den Schnee- reichtum und die besondere Pflege der Pisten sowie die neuen Anlagen. Als Folge der starken Lohn- und Preis- erhöhungen mußten mit 1. Mai 1974 die Beförderungstarife nachgezogen wer- den. Die Gesellschaft hofft, daß dies keinerlei Frequenzeinb ui3en zur Folge hat, da die Kitzbüheler Skipässe für 3, 7 und 14 Tage sowie für die gesam- te Saison wegen der Vielfalt schlechthin nicht zu übertreffen sind und auch im fest zusammenstehen und das Herz auf dem rechten Fleck haben. In einem pas- senderen Rahmen hätte die Uebergabe der Bausteinspende nicht stattfinden finden können, als bei der alljährlichen Nikolausfeier am Sonntag, dem 8. De- zember 1974 im Hotel Klausner in Kitz- bühel. Ich glaube, daß der Nikolaus bei den Gutpunkten für die Stadt Kitzbühel noch ein großes Rufzeichen dazumachen wird! Möge diese sehr großherzige Geste der drei Kitzbüheler Kreditinstitute Vor- bild für viele andere sein. Die Eltern und körperbehinderten Kin- der sowie die Leitung des Kitzbüheler Therapiezentrums danken von ganzem Herzen für diese Spende, vor allem den drei Direktoren, Herrn Willy Kindl, Herrn Walter Egger und Herrn Jakob Fuchs. Wir werden ein neues Heim schaffen und jeder einzelne von uns (wir sind ja alle mehr oder weniger Kunde und Spa- rer) kann das gute Gefühl haben, auch ein klein bißchen mitgeholfen zu haben. Ein kleines Geschenk der drei Kitzbühe- Kreditinstitute ani Ihre treuen Kunden verliert am heiligen Abend, wenn wir ge- sund und reich beschenkt unter dem Lich- terbaum stehen, doch merklich an Wert, während zusammengefaßt mit diesen Mit- teln ein großes Werk für unsere Aerm- sten geschaffen werden kann. Käthe Nagiller Leiterin des Therapiezentrums Kitzbühel Sommer wesentliche Begünstigungen gegeben werden. Sehr ausführlich beschäftigte sich Dkfm. Tscholl mit der Bedeutung der Bergbahn AG als Wirtschaftsfaktor. - Die Gesellschaft befaßt sich nicht nur mit dem Seilbahn- und Liftbetrieb, son- dern wird zu verschiedenen Aufgaben herangezogen, die sicher nicht primär ihr Aufgabengebiet sind. Dazu' gehören die Pistenerhaltung, die Mitfinanzie- rung der verbilligten Kinderskipässe für alle Kinder des Einzugsraumes, die Führung von Gratisskibussen und die Führung der Linie Stadt—Bichlalm-Tal- station und retour. Ebenso gehört dazu die heuer probeweise anlaufende Ak- tion im Ozonhallenbad des Kurhauses, die Besitzern von Skipässen zu 3, 7 und 14 Tagen den kostenlosen Eintritt er- möglicht. Allerdings herrscht in einer breiten Oeffentlichkeit eine ziemlich fal- sche Meinung von der Wirtschaftssitua- tion der Bergbahn AG, wobei von die- ser Irrmeinung auch Institutionen nicht ausgenommen sind. Die Liquidität der Bergbahn AG ist mäßig. Dem wirtschaftlichen Erfolg im Win- ter 1973-74 steht der Sommer 1974 ent- gegen. Wenn er auch nur rund 4 Pro- zent der Gesamteinnahmen erbringt, so ist doch der Abfall gegenüber dem Vorjahr - insgesamt 16 Prozent im Durchschnitt und bis zu 37 Prozent in einzelnen Monaten - von Bedeutung. An einzelnen Zahlen belegte Tscholl die wirtschaftliche Situation der Gesell- schaft: Sie gab im Jahr 1974 3191 Mil- lionen Schilling an Bruttolohnsumme aus, mit Jahresbeginn 1975 steht eine rund 15prozentige Lohnerhöhung be- vor. e vor. - Für die Pistenbetreuung wurden durch die Gesellschaft allein rund 5 Millionen Schilling ausgegeben, für Investitionen einschließlich vorausschauender Grund- ankäufe insgesamt 25,5 Millionen, die Betriebskosten beliefen sich auf 17,4 Millionen Schilling. In den letzten vier Jahren wurden insgesamt 15,7 Millionen Schilling für Pisten durch die Bergbahn AG ausge- geben (ohne Arge) und insgesamt 136 Millionen Schilling in Bahnen, Lifte, Parkplätze und Gründe für weitere An- lagen investiert. Daß di Gesellschaft nicht auf Gewinnoptimierung ausge- richtet ist, beweist die im österreichi- schen Seilbahnwesen ungewöhnliche Tatsache, daß in den letzten 15 Jahren keine Dividenden ausbezahlt wurden. Die Bergbahn AG leistet einen we- sentlichen Beitrag zur Infrastruktur und ist selbst ein wesentlicher Bestand- teil der Infrastruktur mehrerer Frem- denverkehrsgemeinden. Die Gesellschaft besitzt 50 Anlagen und hat im Winter 19 schwere Pistenbearbeitungsmaschj nen laufen. Hinsichtlich der Arbeitsbe- schaffung ist anzumerken, daß die Ge- sellschaft nicht nur über eine ausge- zeichnete Stamm-Mannschaft von 150 Personen verfügt - die Verdienste der Offentlicher Dank Weihnachtsspende an das Behandlungszentrum für körperbehinderte Kinder des Bezirkes Kitzbühel Die Sparkasse der Stadt Kitzbühel, Raiff- ben das beste Beispiel der Nächsten- eisen-Bezirkskasse (Kitzbühel und die liebe. Handels- und Gewerbebank, Filiale Kitz- Wir Kitzbüheler lösen seit Jahren un- bühel, gaben die großzügige Spende von sere sozialen Probleme selber9 weil wir
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