Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 21. Dezember 1974 . Kitzbüheler Anzeiger Seite. 9 Mit einhelliger Zustimmung der Ver- etwa ein Viertel weniger als im Vorjahr treter der Mitglieder, die durchwegs gebaut werden könne. An spektakuläre Gemeinden und Femdenverkehrsver- neue Projekte ist nicht zu denken. bände sind, wurde der Mitgliedsbeitrag LAbg. Huber dankte dem Gruppenlei- mit 50 Groschen pro Einwohner festge- ter Hofrat Dr. Kirchmeyr für den Ein- setzt, aber gleichzeitig beschlossen, an- satz zugunsten des Bezirks. Mehrere gesichts der derzeitigen wirtschaftlichen sprachen zu den aktuellen Verkehrsfra- Situation und der aktuellen Lage des gen, wobei Uebereinstimmung erzielt Vereins von der Einhebung für das wurde, daß man gemeinsam für die be- Jahr 1975 abzusehen, wenn nicht außer- sten Lösungen eintritt, unter denen je- gewöhnliche Umstände höhere Mittel ne zu verstehen sind, die die Umwelt erforderlich machen,, am meisten erhalten und schützen. Hofrat Dr. Kirchmeyr hielt ein Re- ferat über den Umweltschutz in der neuen Gewerbeordnung, das mit gro- ßem Beifall aufgenommen wurde. Wir bringen das Referat mit freundlicher Zustimmung von Hofrat Dr. Kirchmeyr an anderer Stelle in dieser Ausgabe. Eine längere Debatte entwickelte sich zu aktuellen Verkehrsproblemen. Korn,- merzialrat Huber als Abgeordneter gab bekannt, daß für 1975 die Mittel für den Bundesstraßenbau gesenkt wurden und Die Exkursion Eine Großreportage v. Josef Kuderna Am 2. Dezember 1974 führte das fir nanzwissensch.aftliche Institut der Uni- versität Innsbruck, zusammen mit dem ORF, Studio Tirol, eine Exkursion in die Kleinregion 22 Kitzbühel und Um- gebung durch. Der Sinn einer derartigen Exkursion, daß Bürgermeister und Ge- meinderäte der betreffenden Region die Probleme ihres Bezirks mit den Wissen- schaftlern durchdiskutieren und nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Der ORF brachte nachstehende Sen- dung am 12. Dezember 1974 im Sender Tirol Regional im Stadtamt Kitzbühel Diskussionsleiter: Universitätsprofessor Dr. Clemens August Andreae. Univ.-Prof. Dr. Andreae: Wir haben uns im Rathaussaal ii, Kitzbühel versammelt, um die Probleme der Region 22 zu diskutieren. Auf dem Podium sind der Bezirkshauptmann, die Bürgermeister von Jochberg, Au.. rach, Kitzbühel, Re'ith und von Kirch- berg versammelt. Die Abordnung des Instituts für Fi- nanzwissenschaften hat den ganzen Tag über die Gemeinden besucht., mit diesen Gemeinden Probleme der Abgrenzung der Kleinregion, Regionalprobleme wie Kanalisierung, Gesamterschließung, Flä.. chenwidmung.spläne, Fragen der Kon flikte zwischen Gemeinden, die Finan- zierung gemeinsamer Regionsprojekte, die Beiträge des Landes Tirol zur Fi- nanzierung solcher gemeinsamer Pro- jekte und v. a. besprochen. Wir haben dabei einen sehr guten und offenherzi- gen Einblick in die Schwierigkeiten Sorgen und Vorstellungen sowie die Schließlich kamen als Probleme die geplante Mülldeponie in Wörgl-Pinners- dorf, die eine Gefährdung für Itter be- deutet, und die Zukunftsentwicklung der Oesterreichisch-Amerlkanjschen Ma- gnesitwerke in Hochfilzen und der Ein- fluß auf die Nachbargemeinden zur Sprache. Der Verein zum Schutze dei Landschaft und der heimischen Wirt- schaft wird sich in diesen Fragen in- formieren bzw. weiter für die Interes- sen der Wohnbevölkerung einsetzen. w. Wünsche der einzelnen Gemeinden er- halten. Es war hiebei möglich, nicht nur mit den Bürgermeistern, sondern auch mit den Gemeinderäten aller politischen Richtungen zu sprechen.. Auch die Frem denverkehrsobmäm-ier haben sich viel- fach zur Verfügung gestellt. Wir haben dabei den grundsätzlichen Eindruck ge- wonnen., daß es hier eine Region gibt, die mit dem Schwerpunkt Fremdenver- kehr auf der Basis einer vielfach noch funktionierenden Landwirtschaft exi- stiert. Eine Region, die, wenn sie sich industrialisiert, sih im wesentlichen höchstens und ausschließlich umwelt- freundlichen Industrien zuwenden möchte, Eine Region., die den Rückschlag im Fremdenverkehr durchaus gespürt hat, aber wieder guter Hoffnung ist, im Hin- blick auf die Wintersaison. Aber ich möchte diese allgemeinen Bemerkungen jetzt abschließen mit der Vorstellung, die unser ganzes Exkursionsprogiramm begleitet hat. Die Universität geht aufs Land, sie versucht die Probleme dort kennenzulernen und umgekehrt sich als neutrale Instanz anzubieten, die mögli- cherweise in der Lage ist, da und dort einen erbetenen Rat zu geben.. Wenn ich jetzt die Podiumsdiskussion eröffne, dann wäre meine Vorstellung, daß zunächst einmal der Herr Bezirks- hauptmann sich zur Frage äußert., wie es zur Region 22 gekommen ist. Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans von Trentinaglia Wenn ich im allgemeinen etwas dazu sagen will., so glaube ich., daß die Zu- sammensetzung der Region und der Be- zirkskommission meines Erachtens nicht entspricht. Vor allem deswegen, weil erstens einmal die Mitglieder des Bei- rates der Kleinregion oder der Pla- nungsräume sind aufgeteilt auf die Bür- germeister und Fachleute. Diese Fach- leute sollen dem Proporzverhältnis im Tiroler Landtag entsprechen. Es sind natürlich viele Beiräte, die sich zu kei- ner Partei zugehörig fühlen, oder die es nicht kundtun wollen, welcher Partei sie angehören. Und das zwingt dann da- zu, daß man notgedrungen Leute hin- einninimt, die nur aus Parteigründen in der Region sitzen und die fachlichen Kenntnisse vermissen lassen. Meiner Meinung nach sollte die Parteipolitik aus der Sache herausgenommen wer- den, zugunsten von Fachleuten. Der zweite Punkt ist der. Die Mitglie- der itglie der der Planungsräume werden auf die Dauer der Ftinktionsperi.ode der Ge- meinderäte bestellt. Die Mitglieder der Bezirksbehörde nach der Ftinktionsdau- er des Landtages:. Also ist es auch hier eine Ueberschneidung, die dazu geführt hat, daß die Konstituierung der Pla- nungsräume heuer sehr sp't erfolgt ist und wir also die Bezirkskomrn4Lssion nicht einberufen konnten. Bürgermeister LAbg. Hans Brettauer, Obmann der Region 22 Frage: Wie ist es bei der Konstituie- rung des Beirates der Region zugegan- gen? Antwort: Das war eine ganz einfache Sache. Der Regionalbeirat für die Klein- region 22 besteht aus den fünf Bürger- meistern der Regionsgemeinden und aus Fachleuten der Landwirtschaft, des Fremdenverkehrsverbandes usw. Ich ha- be auch keine Bedenken, daß hier ein- mal politisch gesteuert werden sollte, denn es handelt sich um vernünftige Leute, die nicht die Parteipolitik in den Vordergrund steilen, sondern die sach- bezogene Politik und die Zusammen- arbeit innerhalb der Region. Es war in der letzten Woche eben die konstituie- rende Sitzung. Ich bin damals zum Ob- mann gewählt worden. Es war geplant, noch vor Weihnachten die Region einzur- berufen, um Zielvorstellungen und Maß nahmen über die regionalen Zuschüsse, die nächstes Jahr zu erwarten sind, fest- zulegen. Es hat sich aber inzwischen herausgestellt, daß dies nicht gut mög- lich ist, weil der Herr Landeshauptmann den Wunsch geäußert hat, erst einmal in der Bezirkskommission den Einsatz der finanziellen Mittel für das nächste Jahr festzulegen. Wir wissen daher jetzt noch nicht, welche Maßnahmen aus dem Topf, der etwa 55 MiTionen Schil- ling beträgt, gefördert werden. Prof. Dr. Andreae: Wir wollen nun einen kleinen Weg durch die Mit.gliedsge.mejnden gehen und uns von den besonderen Proble- men erzählen lassen. Ich gehe dabei so vor, wie wir heute unsere Reise durch die Region gemacht haben und darf zu- nächst den ORF-Studio Tirol Region 22: Kirchberg—Reith— Kitzbühel —Aurach —Jochberg.
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