Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 und Jochberg sowie für Reith zu. Es wird also praktisch unser Haupt- wirtschaftsfaktor aupt- wirtschaftsfaktor der Fremdenverkehr bleiben und wir werden die Fremden- verkehrsbetriebe innerhalb der Region zu koordinieren versuchen. Das soll un- sere Zukunft sein. Wir haben in der Region noch ein ernstes Problem und das ist das Kran- kenhaus in Kitzbühel, das im Einzugs- bereich der Regionsgemeinden liegt Es wurde seinerzeit als städtisches Kran- kenhaus gebaut. Die Stadt Kitzbühel muß allein den Abgang tragen. - Ich möchte nun hier nicht sagen, die Re- gionsgemeinden „würden zur Kasse ge- beten", aber man wird wahrscheinlich eine andere Struktur finden müssen, damit Kitzbühel zumindest die Bundes- und Landesgeider, wie bei allgemeinen Krankenhäusern, erlangen kann. Was die Kanalisation betrifft, so ist schon gesagt worden, daß die Gemein- den sich scheuen, höhere Kosten auf sich zu nehmen. Die Kitzbüheler Klär- anlage, die eine sehr moderne ist, wäre für die Gemeinden Aurach und Joch- berg geeignet, aber der Ausbau würde sehr viel Geld erfordern. Prof. Dr. Andreae: Herr Bürgermei- ster! Sie haben auch darauf hingewie- sen, auf die Zusammenarbeit des Frem- denverkehrs mit anderen Wirtschafts- zweigen. Wir haben heute erfahren, daß es gewisse Probleme gibt, in der Zu- sammenarbeit mit der Landwirtschaft in der Frage der Skiabfahrten. Wir ha- ben gehört, daß sehr intensiv genutzte Skiabfahrten mit Schädigungen des ent- sprechenden Lands verbunden sind und wir haben auch erfahren, daß man sich Gedanken über die Entschädigung der Landwirtschaft im Zusammenhang mit diesen Skiabfahrten macht. Bürgermeister Ing. Paufler: Bis jetzt ist im Einvernehmen mit den Fremden- verkehrsverbänden eine Entschädigung ausbezahlt worden. Durch die Präpa- rierung der Pisten mit Maschinen wird der Grund des Bauern in Mitleiden- schaft gezogen. Besonders in schnee- armen Wintern wird die Grasnarbe verletzt. Da die Besiedlung bis auf 1200 Meter hinaufgeht, wird das landwirt- schaftliche Siedlungsgebiet von den Ski- fahrern sehr stark beansprucht. - Ich glaube, man müßte einen Weg finden, daß der Bauer besser entschädigt wird. Prof. Dr. Andreae: Eine Frage, die in Tirol die Gemüter bewegt, ist die der Zusammenlegung von Gemeinden. Ist in dieser Region die Absicht vorhanden, Gemeinden zusammenzulegen? Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia: In Tirol sollen Gemeindezusammenle- gungen nur auf freiwilliger Basis er- folgen. Landesrat Dr. Parti steht auf diesen Standpunkt und den halte ich auch für richtig. Es haben in äieser Richtung hier ein einziigesmal Gesprä- che stattgefunden und zwar zwischen Kössen und Schwendt. Nach einer lan- Kitzbüheler Anzeiger gen Sitzung war das Ergebnis: beide Gemeinden sind nicht bereit, ihre Selb- ständigkeit aufzugeben. Die Angelegen- heit wurde zurückgelegt. In den übri- gen Gemeinden wurde über eine Zu- sammenlegung noch nie gesprochen. Es kämen meines Erachtens St. Ulrich und St. Jakob in Frage, aber so lange ich noch Bezirkshauptmann bin, wird eine Zusammenlegung nicht mehr in Frage kommen. Bgm. Brettauer: Der Bezirk Kitzbü- hel hat in Tirol die beste Gemeinde- struktur. Wir haben bei rund 45.000 Einwohnern nur 20 Katastralgemein- den. Was die Region 22 anbetrifft, so möchte ich erklären, daß wir nicht dar- an denken, eine Nachbargemeinde zu inhalieren. Wir wollen eine gute Zu- sammenarbeit. Ich glaube das ist frucht- bringender als eine Zusammenlegung. Landwirt: Durch Herrn Prof. Münich wurde die Meinung vertreten, daß die Landwirtschaft in unserem Gebiet wohl- habend ist. Sie sind bescheiden, hängen an Grund und Boden und gerade des- halb ist die Abwanderung hier nicht so wie in anderen Orten. Prof. Dr. Andreae: Die vorgeschrie- benen Termine zur Anlage der Flächen- widmungspläne werden nicht eingehal- ten werden können. Woran liegt das. Liegt das am Einwand des Landwirtes, Aus den Christkindlbriefen des J. H. S. (Sinemahansl) Ein Gruß und Wunsch „vom blinden Sepp" (Ast!) an alle „Sehenden" Kannst Du's empfinden, kannst Du's verstehn, zu lieben heiß - und nichts zu sehn? Würdest Du's wagen - ohne zuschauen allen „Lieb esworten" zu vertrauen? 0, überglücklich, der Du siehst und liebst! Nicht nur die Hand in Lieb' und Treue, für Zeit und Ewigkeiten gibst. Den „Liebesblick, den Sternenglan" genießt, und 's Paradies, das Dein Arm um- schließt! Heil Dir und Deinem „Sehen"! Dich, den Sehenden, macht Lieb' oft blind! Doch mich macht „sehend" Lieb' allein, allwo ich Liebe find'! Ist sie mir fern, ist's Nacht um mich, Nacht ist's um mich - ist sie mir fern, ist sie mir nah, dann leucht' mein Stern ins Herz hinein! Ins Herz hinein täuscht Dich der Blick viel eher! Ins Herz hinein, ins Herz hinein - bin ich, bin ich der bess're Seher! (Frei aus der Erinnerung und (?) „Biindenfreundkaiender f9 . .") J. H. S. Sinemahansl Kitzbühel, 17. Dezember 1974 Samstag, 28. Dezember 1974 der sagte, die weichenden Erben müssen doch in der Nähe des Hofes einen Platz finden, oder gibt es andere Schwierig- keiten. Rupert Bachler, Bürgermeister von Aurach: Die Gesetzgebung ist in eine unglückliche Zeit hineingefallen. In die Zeit der Gemeinderatswahlen. Artur Larcher, Bürgermeister von Jochberg: Wir haben schon ziemlich weit vorgearbeitet. Wir machen das nicht in der Gemeindestube allein, son- dern mit den Grundbesitzern. Aber die Schwierigkeiten sind groß. Wir hoffen aber, daß im Frühjahr der Flächenwid- mungsplan im Gemeinderat beschlossen und zur Genehmigung dem Amt der Tiroler Landesregierung vorgelegt wer- den kann. - Bgm. Brettauer: Kitzbühel hat einen Flächenwidmungsplan aus dem Jahre 1954, der aber durch die Entwicklung durchbrochen wurde. Das Raumord- nungsgesetz, das 1972 in Kraft getre- ten ist, sieht eine Frist von fünf Jahren vor und eine Frist von drei Jahren bis zur Erstellung der Bebauungspläne, die aber Verordnungen der Gemeinden sind. Voraussetzung r Schaffung die- ser Pläne sind die Bestandsaufnahmen. Zwei Universitätsinstitute waren uns dabei behilflich. Das Geographische In- stitut der Universität Innsbruck und das Institut für Raumplanung der Uni- versität Wien. Wir haben inzwischen auch ein Architekturbüo bestellt zur Schaffung eines Flächenwidmungspia- nes. Nun muß so ein Plan gut überlegt sein, er muß flexibel gehandflat wer- den. Wir haben im Gemeinderat einen Planungsausschuß, der wiederum sechs Unterausschüsse gegründet hat und mit diesem wurden Personen aus der Be- völkerung e völkerung zur Mitarbeit herangezogen. So glauben wir, daß wir die Belange der echten Raumordnung und die Er- fordernisse der Menschen, die durch den Plan in Mitleidenschaft gezogen werden, koordinieren können. In der Präambel zum Raumordnungsgesetz ist festgehalten, daß die Flächenwidmungs- pläne so zu erstellen sind, daß sie mit der Freiheit der Personen und der Würde des Menschen in Einklang zu bringen sind. Das soll unser Leitmotiv sein und nach diesen Grudnsätzen wer- den wir unseren Fiächungswidmungs- plan erstellen. BM Ing. Paufler: In Kirchberg be- steht ein alter Verbauung:splan. Wir sind nun bei der Bestandsaufnahme. Ich glaube, es wird in Kirchberg noch einige Zeit dauern, aber wir werden damit zu Rande kommen. Mit der Er- schließung der Bauernhöfe muß es auch eine Möglichkeit geben, daß weichende Kinder einen Baugrund erhalten. Prof. Dr. Andreae: Wie streng werden Sie sein, Herr Bezirkshaupt- in a n n, wenn die Termine nicht einge- halten werden? „Genausowenig streng wie in anderen
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