Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 2. Februar 1974 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 2 Millionen Schilling für Schulen und Umweltschutz Bedarfszuwendungen an 14 Gemeinden des Bezirkes In ihrer Sitzung vom 15. Jänner 1974 beschloß die Tiroler Landesregierung die Freigabe von 2,050.000 Schilling aus dem Gemeindeausgleichsfonds an 14 Ge- meinden des Bezirkes Kitzbühel. Wie der Gemeindereferent der Tiroler Landesregierung, Landesrat Dipl.-lng. Dr. Alois P a r t 1, in einem Interview er- klärte, stellen diese zwei Millionen Schil- ling die vierte und letzte Ausschüttung für das Rechnungsjahr 1973 dar, das mit dieser Ausschüttung für den Gemeinde- ausgleichsfonds abgeschlossen wurde. Die Ausschüttung konnte deshalb er- folgen, weil die Einnahmeentwicklung im vergangenen Jahr an Steuern und Abga- ben gut war. Landesrat Partl hob hervor, daß diese Ausschüttung besonders Maß- nahmen des Umweltschutzes föredern soll. Uebersicht über die Beteiligung der Gemeinden unseres Bezirkes: 100.000 Aurach (Hauptschulbeitrag); 50.000 Brixen (Kanalisierung); 100.C'30 Going (Hauptschulbeitrag); 100.000 Hochfilzen (je 50.000 Haupt- schulbeitrag und Gemeinde- straßen); 200.000 Itter (Gemeindehausbau); 50.000 Jochberg (Volksschulneubau); 100.000 Kössen (je 50.000 Gemeinde- hausneubau u. Tanklöschwagen); 203.000 Kitzbühel (Vollbiologische Gene- ralkläranlage); 200.000 Reith (je 100.000 Kanalanlage und Asphaltierung der Ge- meindestraßen); Aufgabe des Bauernmuseums Kitz- bühel ist es nicht nur, bäuerliche Ar- beitsgeräte zu sammeln und auszustel- len, sondern auch in Wort und Bild alte Arbeitsverhältnisse und-verfahren fest- zuhalten, um sie der Nachwelt zu über- liefern. Dazu sind wir für sachkundige Mitarbeit besonders dankbar. Stefan Foidl, Alpachschmiedbauer in St. Johann, stellte uns freundschaftli- cherweise Seine Erinnerungen über „all- jährliche Arbeiten auf einem Bauern- hof im Laufe der Jahreszeiten" zur Ver- fügung. Wir dürfen dazu vorausschicken, daß früher im Bezirk Kitzbühel der Selbst- versorger-Ackerbau eine große Rolle spielte. Der nachstehend geschilderte Arbeitsablauf war weitgehend davon geprägt und bis nach dem zweitenWelt- krieg auf größeren landwirtschaftlichen Betrieben allgemein üblich. 100.000 Schwendt (Hauptschulbau 70.000 u. Ausbau Gemeindeamt 30.000); 50.000 St. Jakob (Hauptschulbaubeitr.); 200.000 Waidring (je 100.000 Hauptschul- baubeitrag und Kanalisierung); 350.000 Westendorf (Kanalisierung 200.000, Rettungsfahrzeug 100.000 und Gemei'ndehausum- bau 50.000); 150.000 Hopfgarten (Wegbauten); 100.000 Gemeindeverband Tierverbren- nungsanlage St. Johann (Schul- dendienst). Skiclub Neuheim in Oberndorf Schon acht Jahre verbringt der Ski- club 1952 Neuheim ohne Unterbrechung seine Jugendfreizeiten in Oberndorf. Da- bei ist es nicht selten vorgekommen, daß teilweise hundert Personen aus Neu- heim in Oberndorf weilten, um dort dem „weißen Vergnügen" nachzugehen. Da auf der einen Seite auch in Obern- dorf die Beschaffung von Qartieren für Kinder immer schwieriger wird, auf der anderen Seite man sich aber auch nach den Ferien in Deutschland richten muß, hat Neuheim, um möglichst vielen Kin- dern die Möglichkeit zur Teilnahme an den Skiferien zu geben, die Fahrt in zwei Gruppen geteilt. Die erste Gruppe weilte vom 26. Dezember bis 2. Jänner in Obern- dorf; die zweite vom 3. bis 10. Jänner. Während des Aufenthaltes in Obern- dorf wohnten die Kinder in ihren bekann- ten Stammquartieren: Trappelhof, Bahn- hof, Dorfwirt und Haus Waldrand. Betreut wurden sie von zwei Skilehrern der Ski- schule Oberndorf und vom Vereinslehr- wart des Skiklub Neuheim, Karl Sandner, der seit vergangenem Jahr die „Jugend- freizeit" leitet und damit die Nachfolge Stefan Foidl schreibt darüber: „Es lebten viele Leute auf einem grö- ßeren Bauernhof. Neben der Familie des Bauern waren dies noch eine Kn- zahl Dienstboten, von denen ein jeder eine bestimmte Stelle innehatte. Da war als erster der Groß- und Bau- '----" ---. .1 -. 1. Tiroler Bauernmüs - Hinterobernau n KtzbüheI knecht, dann der „Ablarer" (er mußte bei der Heuernte die Heufuder abla- den, was viel Kraft und Können erfor- derte), hierauf als dritter der Roß-. knecht (Rossinger), dem die Pferde und alles, was es mit diesen zu Fuhrwerken gab, oblagen. Als vierter kam der „Räu- von dem in Oberndorf allseits bekannten Karl Lausmann angetreten hat. Von Oberndorf aus wurden dann auch Tagesfahrten in das Kitzbüheler Skige- biet, Streuböden, Waidring und zum Ger- los-Paß unternommen. Für die aus dem hessischen Flachland stammenden Kin- der war es immer ein Erlebnis, in Obern- dorf dabei gewesen zu sein. Auch für Oberndorf haben die fort- laufend durchgeführten Freizeiten größe- re Bedeutung, als man bei oberflächli- cher Betrachtung annehmen könnte. Viele Jugendliche von den früheren Fahrten sind bereits dem Kindesalter entwach- sen und verbringen nun regelmäßig ihren Urlaub, sowohl im Sommer als auch im Winter, dort, wo sie einst zaghaft mit dem Skifahren begonnen haben. 5. Internationales Grenzland- springen in Kössen Vor zirka 1000 Zuschauern fand am 29. Dezember 1973 bei ausgezeichneten Verhältnissen sowie bei guter Witte- rung das 5. Internationale Grenzland- springen auf der neuerbauten Kloben- stein-Schanze, die Dank der großzügi- gen Unterstützung der Gemeinde und des Fremdenverkehrsverbandes Kössen sowie der Tiroler Landesregierung neu erstellt werden konnte, in Kössen statt. Die Veranstaltung, über die Bezirks- hauptmann Hofrat Dr. Trentinaglia, Oek.-Rat Reitstätter und Exweltrekord- Springer WiTli Gartschnigg den Ehren- schutz übernommen haben, konnte un- fallfrei abgewickelt werden. Die Ergebnisse: Jugend 1: 1. Ferdl Angerer 50, 51 m 175,8 WSV Oberaudorf mer" (er mußte auf dem Heustock das eingebrachte Heu verteilen und es lag viel an seinem Können, wie im Winter dann das Futter aussah). Der letzte in der männlichen Dienstbotenreihe war der „Vorfahrer", ein meist noch schul- pflichtiger Bub, der bei der Heuernte das Pferdegespann nach dem Kom- mando des Großknechtes „hobdi - hoo" zwischen den Heuschwaden vorwärts bewegte. Darüber hinaus galt er als Laufbursch für die verschiedensten klei- neren Verrichtungen. Fast jeder Bub in den Langemeinden, wenn er auch spä- ter einen anderen Beruf ergriff, hat in der Weise die landwirtschaftliche Ar- beit kennengelernt. Das weibliche Ge- genstück war übrigens das Kuchldirndl. Als weibliche Arbeitskräfte gab es zu- nächst die Großmagd (Dirn). Sie mußte des öfteren mit den Knechten mitar- beiten, wie Mähen, Mistfahren usw. Die „Unterdirn" mußte melken helfen, Melkgeschirr waschen, Schweine füt- tern, Boden aufwaschen udgl. fallweise gab es noch eine „Kuchin". Diese half der Bäuerin in der Küche, mußte Milch zentrifugieren, Buttern USW. Bei der Bauernarbeit anno dazumal im Bezirk Kitzbühel! Von Ing. Josef Wörgötter
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