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Samstag, 23. Feber 1974 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Unser Kitzbüheler Problem Gestatten Sie, verehrter Leser, wenn ich Sie mit einer notwendigen verkehrs- technischen Gehirnwäsche belästige, um in der Flut von Straßenplänen etwas mehr Realismus in den Vordergrund zu rücken. Kitzbühel wird von zwei Bundesstra- ßen durchfahren und es ist eine be- kannte Tatsache, daß diese Durchfahrt durch Kitzbühel eine beträchtliche Zeit des Jahres kaum gegeben ist; dies ist für alle Beteiligten ein unzumutba- rer Zustand. Für diesen Straßenzug sind Bund und Land verpflichtet zu sorgen, eine ungehinderte Durchfahrt ist zu gewährleisten. Es ist aber auch eine Verpflichtung der Stadtgemeinde, ihre Straßen in einem entsprechend be- fahrbaren Zustand zu erhalten. Um den Erfordernissen gerecht zu werden, wäre es doch durchaus logisch, wenn alle be- teiligten Körperschaften gemeinsam eine interne Kitzbüheler Straßenrege- lung bauen. Wenn wir uns die viel be- sprochenen Straßenprojekte ansehen, müssen wir feststellen, daß es sich um Lösungen handelt, bei denen Kitzbühel nur sekundäre Stellung hat, die hinge- gen ausschließlich den Bundesstraßen zugute kommen. Nach Erstellung eines der Projekte, das vielleicht in zehn Jahren realisiert sein wird, wird für Kitzbühel der inner- städtische Verkehr durch die herein- kommenden Bundesstraßen ebenso ka- tastrophal belastet sein. Wir müssen uns darüber im klaren sein, daß diese neplante Nord-Süd-Straßenverbindung im besten Falle in Wien, aber jedenfalls nicht in Kitzbühel entschieden wird, und daß Stadt und Bezirk Kitzbühel le- diglich die Pflicht haben, die Interessen der hiesigen Bevölkerung weitgehend zu schützen. Sollten die Wiener und Aufgrund der guten Beziehungen, die der Fremdenverkehrsverband über Di- rektor J. Vranyczany - Oesterreichi- sehe Fremdenverkehrswerbung, Außen- stelle Brüssel - mit den Allgewaltigen des belgischen Tourismus hergestellt hatte, entschlossen sich die Aktionäre des Reisebüro-Giganten „RAILTOUR - AIRTOUR - CARTOUR - TRAIN- TOUR SHIPTOUR" ihren Winter- Winterausflug nach Kitzbühel zu ma- chen. Unter der Leitung von Präsident Wasteels waren die hohen Gäste mit Sonderwaggons angereist gekommen. Den Bustransport der Damen und Her- ren bis Wörgl hatte das Tiroler Landes- reisebüro Kitzbühel übernommen, Die Damen und Herren hatten im Hotel J-Tirzinger Hof und in der Pension Dr. Porstendorff Quartier bezogen. Zur Begrüssung servierte das Hotel echten Bauernschnaps und dazu, spiel- ten Toni Praxmair und Heiss lustige Weisen. Nach dem Wiilkommengruß europäischen Verkehrsexperten der Meinung sein, daß eine gute zweibah- nige Straße in der Größenordnung der jetzigen Felbertauernstraße für dieses Gebiet entspricht, so wäre dieses Pro- jekt am besten durch die Variante 2, aber auch durch jede der anderen an- gezeigten Varianten zufriedenstellend gelöst. Hingegen sind die drei neuen vierbahnigen Doktor-Illetschko-Varian- ten für Kitzbühel und dessen Umgebung äußerst fragwürdig. Ich möchte sagen, es wird durch die- se vierbahnige autobahnähnliche Straße wesentlich mehr zerstört, als die Stra- ßen wirtschaftlich für den Bezirk brin- gen können. Sollte diese Autobahn im unmittelbaren Bereich von Kitzbühel gebaut werden, so ist mit der vollkom- menen Verstädterung des Raumes Kitz- bühel mit Sicherheit zu rechnen. Ein wirtschaftlicher Strukturwandel wäre unumgänglich. Es ist sicher, daß die Verwirklichung dieses Straßenzuges von Kufstein Richtung Plöckenpaß und Triest noch lange auf sich warten lassen wird, so daß für die nächsten zehn Jahre ehestens eine innerstädti- sche Umfahrungslösung gebaut werden muß, um den Verkehr in und durch Kitzbühel nicht vollkommen zum Erlie- gen rlie gen zu bringen. Es wird zum Beispiel eine Entlastungsstraße für die Franz- Reisch-Straße immer gebraucht wer- den, auch dann, wenn wir um Kitzbühel die schönsten Umfahrungen haben werden. Abschließend, möchte ich der Hoff- nun.'r Ausdruck geben. daß die verant- wortlichen Herren diese innerstädtische Umfahrung mit äußerster Beharrlich- keit verfolgen. Leopold v, Pasquali, Gartenhotel Tennerhof durch Dr. Ziepi gab es für die Damen Blumen. Blumen, Musik und Tiroler Schnaus an der Eisbar des Hirzinger Hof mit Blick auf Kitzbühel und die Südkette ließen alle Reisemüdigkeit vergessen. Das Mittagessen fand im Beisein von Fremdenverkehrsverbands-Obmann KR Wolfgang Hagsteiner statt. In seiner Ansprache wies er auf die langen und stets guten Beziehungen zwischen Kitz- bühel und den belgischen Gästen hin, wobei er die hervorragende Zusammen- arbeit von RAILTOUR BELGIEN mit den Kitzbüheler Hotels besonders her- vorhob. Diese sorgten dann auch dafür bestens, daß die Küche in Oesterreich bzw. die österreichische so zur Geltung kam wie sie es nämlich wirklich ver- dient. Es wurde je eine Mahlzeit in den Hotels „Weißes Rößl", „Zum Jäger- wirt" und „Grandhotel" als Vertrags- häuser eingenommen und eine zünftige Jause im Restaurant .. Alpenhaus" ver- zehrt. Abgesehen von den fünf- bis sechsgängigen Menüs, die es in sich hat-. ten, wurden auch die österreichischen Weine und das Hotelservice außer- ordentlich gelobt. Für die Skiläufer stand die Skischule Kitzbühel mit Spe- ziallehrern bereit, für die Nichtsport- ler waren das Shopping und Spazieren- gehen Hauptbeschäftigungen. Am Abend stand natürlich ein Besuch bei Toni Praxmair auf dem Programm, das mit zusätzlichen Cocktails und nächtlichen Ausflügen ausgefüllt war. Schwerpunkt des Kitzbühel-Besu- ches aber war die Hauptversammlung der Aktionäre des Reisebürogiganten. Den Präsidenten, Direktoren und Ma- nagern diente dazu die Bezirkshandels- kammer Kitzbühel, die einen würdi- gen Rahmen für die Generalstabsarbeit der Gesellschaft darstellte. Die Damen und Herren fühlten sich sichtlich wohl und gaben ihrer Genug- tuung darüber Ausdruck, daß für sie die Kammer der Gewerblichen Wirt- schaft - die sie als den prädestinier- testen Platz für ihre Arbeit betrachte- ten - zur Verfügung gestellt worden war. Gastronomisch wurden sie in der Kammer vom H jtI Maria-Theresia aus bedient. Wenn einige Manager des RAIL- TOUR-KONZERNS mit ihren Frauen gleich einc Urlaub in Kitzbühel an- schlossen u id zahlreiche Ehepaare wei- tere Bu a .gen tätigten, dann darf diese T che als Kompliment für Kitz- bühel Letrachtet werden, das überdies sowohl vom Herrn Präsidenten Wasteels als auch von General-Mana- ger Herrn Cornet sowie von Herrn Di- rektor Vranyczany in ihren Ansprachen zum Ausdruck gebracht worden war. Europäisches Seminar für Tourismus Pirmasens, Deutsch- land Teilnehmer bedanken sich für gute Betreuung in Kitzbühel Das Europäische Seminar für Touris- mus, an dem die Praktiker und Theo- retiker des nationalen und internatio- nalen Tourismus teilnehmen, haben ihre diesjährige Studienreise nach Innsbruck und Kitzbühel unternommen. In aus- gezeichneter Zusammenarbeit zwischen dem Kongreßzentrum in Innsbruck und dem Fremdenverkehrsverband Kitzbü- hel wurde ein sehr interessantes Pro- gramm ausgearbeitet, das mit einer ku- linarischen Demonstration im Hotel Ti- rolerhof begann und mit einem Vor- trag von Dr. Ziepl endete. Dazwischen lagen Filmvorführungen, Besuche der Sporteinrichtungen Kitzbühels sowie eine Fahrt mit der Hahnenkamm-Seil- bahn. um den Skigroßraum Kitzbühel in Augenschein nehmen zu können. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren von Kitzbühel sehr angetan, wie aus dem nachstehenden Brief an FVV- Belgiens Rolltour Aktionäre tagten in der Bezirkshandelskammer
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