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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 2. März 1974 die Jugend zum Alpenverein zu führen. Die Alpenvereinsjugend schloß die gut verlaufene Versammlung mit Berglie- dern in bereits gewohnt guter Manier. Dias- und Filmvorträge waren der Aus- klang; besondere Beachtung und Bei- fall erntete Leo Schlechter für seinen flotten Farbbild-Bericht von der Afrika- fahrt der Hochtouristengruppe. Horst Eder TIER SCH UTZYEIN 1 Kk Verminderung der verwilderten Haustauben Humane Aktion zur Taubenreduzierung Unser Tierschutzverein hat sich seit seinem Bestehen konsequent gegen alle mutwilligen und tierquälerischen Ak- tionen gegen unsere Tauben eingesetzt. Wir sind gegen das Abschießen der Tauben durch Laien, weil die Tierchen in der Regel nur verwundet durch ab- geschossene Beine oder Flügel einem grausamen Tode ausgesetzt werdn. Wir haben alle amtlich ventilierten Ab- sichten zur Vergiftung der Tauben ebenfalls kritisch notiert, weil auch der Tod durch (lifte grausam ist. Wir Tierschützer sind aber keine weit- fremden Träumer, wie uns die Tier- feinde gerne verurteilen, sondern ge- rade e rade durch den täglichen Umgang mit der kleinen Kreatur sachlicher als man oft vermuten möchte. So sind wir Tier- schutzfunktionäre im österreichischen Arbeitskreis und im Welttierschutz- bund längst darüber einig, daß man, trotz des individuellen Schutzes der Taube vor tierquälerischen Zugriffen, einen humanen Weg zur Verminderung der Taubenpopulation finden müßte. Denn es ist nicht zu übersehen, daß die Vermehrung der Tauben in Städten zu einem Problem wird. Wir Tierschutzfunktionäre hatten bis- her praktisch gegen zwei Fronten zu kämpfen! Gegen die sadistischen Tau- benverfolger und gegen eigensinnige, unbelehrbare Tierfreunde, welche mit massiver Fütterung - trotz unserer Mahnungen - den Taubenbestand bis zur Taubenplage angeheizt haben. Die Folge dieser Unvernunft ist die Ver- drängung der notleidenden Singvögel im Winter auf deren Futterplätzen und schließlich die Verfolgung der Tauben durch aufgebrachte Mitbürger. Die ersten humanen Versuche zur Verminderung der Taubenvermehrung basierten auf der Verfütterung von Hormonpräparaten. Durch hormonelle Beigaben im Futter und gezielter spezi- fischer Fütterungen sollten die männli- chen und weiblichen Tauben unfrucht- bar gemacht werden. Ein Pionier auf diesem Gebiet war mein Berufskollege Dr. Korkhaus in Hannover und mein Freund im Welttierschutzbund, Dr. Böh- ringer. Das Verfahren der hormonalen Un- fruchtbarkeit durch Fütterung hatte leider entscheidende Nachteile. Vor al- lem war das Präparat verhältnismäßig teuer. Jedenfalls zu teuer, um erfolg- reich angewendet zu werden. Dann war eine wiederholte Anwendung jhrlich notwendig. Dazu mangelte es an Mit- arbeitern. Im Jahre 1969 hat die Stadt Wien, in Zusammenarbeit mit dem österreichi- schen Arbeitskreis der Tierschutzver- eine, an die Lehrkanzel für Geburtshilfe und Andrologie der Tierärztlichen Hochschule in Wien, einen Forschungs- auftrag vergeben, mit dem Ziel, ein Mit- tel zur humanen Verminderung der Haustauben zu entwickeln. Im Frühjahr wurde als Ergebnis das Mittel „Glisol T Neu" vorgestellt und der Vertrieb durch eine Firma aufgenommen. „Glisol T Neu" ist ein Chemosterij- sans, wobei die wirksame Substanz Busulfan, ein Zystostatikum, bei ent- sprechender Dosierung und Verfütte-. rung weibliche und männliche Tauben für zirka ein halbes Jahr unfruchtbar macht.. Daher bleibt die Nachkommen- schaft aus. Die Wirkung dieser Aktion macht sich erst im Laufe von etwa. zwei Jahren bemerkbar. Wir Tierfreunde sind nicht für eine intensive Verminde- rung und schon gar nicht für die Aus- rottung der Tauben. Wir müssen aber zu ihrem Schutz eine gewisse Ein- schränkung der Vermehrung erreichen. Unser Tierschutzverein wird sich in den folgenden Wochen mit den Ge- meinden zur Einleitung solcher Aktio- nen an Schwerpunktion ins Einverneh- men setzen. Dr. Oskar Oanster Gelungene österreichische Jugendskimeister- schaft im alpinen Skilauf in Hogfgarten Anfang Feber fanden in Hopfgarten pisten am Mödlinghang. Auch mit dem die alpinen Jugendmeisterschaften des Entgegenkommen der beiden Liftgesell- Oesterreichischen Skiverbandes statt. schaften konnte man zufrieden sein. Der Skiklub Ho•pfgarten erhielt diese weil doch das Sperren und Präparie- große Aufgabe übertragen und löste sie, ren von Rennplsten finanzielle Einbu- freilich unter großen Anstrengungen, ßen bringt. zur Zufriedenheit aller. Die Vorberei- In der Kelchsau wurden vom dort!- tungen liefen das ganze Jahr hindurch, gen Sportverein in Zusammenarbeit mit und das Team um Obmann S. Nairz der Geschäftsleitung des Hofstatti1fte mußte besonders die Wochen vor den die Pisten für je zwei Abfahrtsläufe Rennen und natürlich während dei für Burschen und Mädchen vorbereitet, Rennwoche hart arbeiten. Schließlich und zwar für ein Testrennen eines sol- trug aber dieser, Einsatz durch die klag- chen in Podernsdorf in Kärnten ausge- lose Abwicklung der Rennen ihre Früch. fallenen Rennens und für den Abfahrts- te. Rennleiter war der TSV-Jugendwart lauf der Oesterr. Jugendmeisterschaft. Hans Hohenwarter, der dafür sorgte. Die RTL-Strecke hatte eine Länge von daß die Veranstaltungen präzis abge 1600 Metern. wies einen Höhenunter- wickelt wurden. Die Mannschaftsfüh- schied von 300 Metern auf und enthielt rersitzungen, die unter seinem Vorsitz 50 Tore. Kurssetzer war Helmut Aschen stattfanden, waren ein Beweis dafür, wald. Tirol. daß man Besprechungen dieser Art kor- rekt, fair, zielführend und doch um- fassend abwickeln kann ehen- und den Burschentorlauf Helmut Die Pisten für sämtliche Rennen wa- Asehenwald. Tirol, und Hans Bosch. Steiermark. ren ausgezeichnet präpariert, obwohl Das Wettlaufbüro war beim Gargittei das warme Wetter einige Probleme in Marktmitte untergebracht. die Man n- brachte. Die Riesentorlaufpiste, die von Rigi bis Tenn führte, mußte einen Tag schaftsführersitzungen, bei denen auch vor dem Rennen von einer Hauptschui- die Auslosungen der Startnummern un- klasse durchgetreten werden, obwohl sie ter der umsichtigen Leitung von Renn- bereits endgültig präpariert war, weil sekretär Franz Althaler vorgenommen einige Hänge einer intensiven Sonnen- wurde, fanden im Probelokal der Blas- bestrahlung ausgesetzt waren, da ein ungewöhnlich warmes Föhnwetter statt. Alle neun Bundesländer waren mit herrschte, was anfangs Feber doch eine Seltenheit ist. Schließlich wurde die Sportlern und Betreuern vertreten. - RTL-Strecke mit Schneezement verse- Insgesamt nahmen 105 Läuferinnen und hen und hielt das ganze Rennen präch- Läufer an den Meisterschaften teil. Die tig durch. Besetzung war außerordentlich gut. - Die Streckenchefs hatten mit ihren Mehrere Burschen und Mädchen, die an Helfern ganze Arbeit geleistet; dies wa- diesen Rennen in Honfgarten teilnah- ren Wastl Eberl in der Kelchsau bei der men, haben schon erfolgreich an Euro- Hofstattliftabfahrt für je 2 Abf ahrts- pacuprennen mitgewirkt. läufe für Burschen und Mädchen, wei- Ergebnisse: ters Sepp Gogl auf der Strecke Rigi— Abfahrt Mädchen: Jugend 1: 1. Lea Tenn für die zwei Riesentorläufe und Sölkner (Stmk), 2. Sonja Brandstätter Lois Biembacher für die beiden Slalom- (QOe), 3, Gabi Ne uberger (Szbg) Ju-
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