Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 13. Dezember 1975 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 Sehr häufig kommt es vor, daß gro߀. Aufgaben und Projekte, die der Ver- esserung der touristischen Infrastruk :ur dienen, durch eine Unternehmung oder eine öffentliche Institution allein nicht mehr bewältigt werden können. Das klassische Beispiel einer hervorra- genden gemeinsamen Lösung ist die Skiabfahrten-ARGE-Kitzbühel. Ohne das Zusammenwirken der drei Partner Bergbahn AG., Stadtgemeinde und FVV hätten die in den vergangenen Jahren getätigten Leistungen nicht erbracht werden können. Die Zusammenarbeit macht Schule. Man ist der Ueberzeugung, daß es mit- einander besser geht als allein oder gegeneinander. Die ARGE-Erfahrungen konnten überdies herangezogen werden, s daß sich zur Errichtung der neuen Skiwander und Langlaufloipe Kitzbü- hel-Aurach verhältnismäßig rasch eine weitere ARGE zusammenfand. Die Ski- wander_ und Langlauf-ARGE setzt sich aus den Partnern Fremdenverkehrsver- band, Stadtgemeinde, Skischule und Ski Club Kitzbühel und aus dem Fremden- verkehrsverband Aurach zusammen. - Dieser usammen.- Dieser Arbeitsgemeinschaft obliegt es, die technischen, organisatorischen und finanziellen Fragen zusammen und mit- einander zu lösen. Star der neuen Kitzbühel-Aurach- Leipe ist das Huber-Restaurant Mok- king-Stuben auf der Skikinderwiese bzw. der Mauringhof an der Hahnen- kamm-Talstation. Wie berichtet verläuft die maschinell präparierte Strecke Über das Malerndörfl und den Aawirt bis zum Gasthof Hechenmoos und endet wieder bei der Hahnenkamm-Talsta- tion bzw. auf der Kinderübungswiese. Sie ist insgesamt 14 km lang und tech- nisch leicht. Die Kitzbühel-Aurach-Loj pe soll eine klassische Wander- und Schulp:ste sein, die jeder Anfänger nach kurzer Ausbildungszeit durch die Skischule Kitzbühel begehen kann. Der grDße Vorteil dieser Loipe ist der Ausgangspunkt, welcher sich praktisch im Ortszentrum befindet. Für die Kampf- und Leistungssport- ler wird mit gleichem Ausgangs. und Endpunkt noch eine kurze Leistungs- loipe von 4 km Länge angelegt und ebenfalls maschinell gepflegt. - Diese Renn-Sprintstrecke ist enorm schwierig und wird nur bei den Könnern gefragt sein. Testläufe sind auf dieser Piste vor- gesehen. Daß die neue Kitzbühel-Aurach-Loipe, mit den großen Brücken, der interna- tionalen Standardmarkierung in Blau, Rot und Schwarz sowie der Sicherung !der maschinellen Präparierung, noch für Weihnachten 1975 zur Verfügung steht, ist nicht nur den ARGE-Beteilig- ten, sondern insbesondere auch den Grundbesitzern respektive den Kitzbü- heler und Auracher Bauern zu verdan- ken. - Mit großer Aufgeschlossenheit standen sie vom Anfang an diesem Projekt gegenüber. Wir dürfen es hicr und an dieser Stelle wieder einmal un- ter Anführungszeichen stellen, daß Tou- rismus und ländlicher Raum voneinan- der nicht zu trennen sind und daß nur das gegenseitige Verständnis und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit den wirtschaftlichen Erfolg für beide Teile sichern hilft. Die ARGE-Kitzbühel-Au- rach möchte sch auf diesem Wege und nach Abschluß der notwendigen Gesprä- che über die Benützungsbewilligungen für das Verständnis und das großzügige Entgegenkommen, das den Herren Vi- zebürgermeister Georg Berger, FVV- Vorstand Günther Huber und FVV-AS- Mitglied Sepp Baldassi entgegenge- bracht worden ist, herzlichst bedanken. Kitzbühel wird aber auch die Schwarz- see-Loipe und die Reitherloipen, welche ihren Ausgangspunkt beim Gasthof Bruggerhof haben, weiterhin betreiben und maschinell präparieren, denn dieses Sonnental, an dessen Ende sich die Zin- nen des Wilden Kaisers aufbauen, sol- len unseren Gästen und auch der ein- heimischen Bevölkerung als Wander- und Bewegungszentrum erhalten blei- ben. - Es ist ferner daran gedacht, die sich im kommenden Winter bereits von We- stendorf über Brixen bis Kirchberg er- streckende Brixentaler Loipe mit dci Kitzbühel-Aurach-Loipe zusammenzu- schließen. usammenzu- schließen. Dies würde sozusagen „rund um die Spur" ganze 60 km Wander- und Langlaufloipe bedeuten. Ein sport- licher Hit, der vom Gelände und von der Landschaft her prädestiniert ist, zu einer internationalen Lieblings- und Re- nommierpiste zu werden. Ob dieser Zu- sammenschluß noch im kommenden Winter realisiert werden kann, hängt von Zeit und Geld ab. Die Vorschläge liegen bereits auf dem Tisch. Diese Top- strecke wird nur noch eine Frage der Zeit sein. Zusammen mit der Koasalauf-Loipe sind dann dem Wanderer im Schnee keine Grenzen mehr gesetzt. Sie dienen der Gesundung und Erholung und der Freude jener Menschen, die sich bei uns in Kitzbühel und in den Kitzbüheler Alpen gesundbewegen wollen. Obmann: KR Wolfgang Hagsteiner FVV-Direktor: Dr. Josef Ziepi Skiweltcup der Sportartikel- händler am 6. und 7. März in Kitzbühel Kitzbühel ist am 6. und 7. März 1975 zum 4. Male Schauplatz und Austra- gungsort der Internationalen Sportarti- kelhändler-Skimeisterschaften, die be- reits zum 2. Male als Weltcup ausge- tragen werden. 400 Fachhändler werden auf den tra- ditionellen Hahnenkammpisten ihre Meister ermitteln. Als Veranstalter zeichnen die Skifabrik Franz Kneissl, Kufstein, Carrera Brillen, Traun, Tyro- lia-Skibindungen, Wien, und die Sport- schuhfabrik Kastinger, Seewalchen. Die Meisterschaft wird in Form eines Riesentorlaufes für Damen und Herren ausgetragen. - Am Samstag findet im Rahmenprogramm ein Langlauf über 5 km - für Damen - und über 10 km - für Herren - statt. Dabei geht es um keine Meistertitel, aber jeder Läu- fer erhält ein Leistungsabzeichen. Beim Koasalauf kann jeder mit- machen! Das Organisationskomitee des 4. In- ternationalen Koasalaufes wird mit Fra- gen überhäuft, wer denn bei so einem Lauf überhaupt mitmachen kann. Jeder Teilnehmer muß das 18. Lebens- jahr vollendet haben. - Eine solide Grundkondition ist notwendig, die Di- stanz über 42 km kann aber von jedem durchschnittlich trainierten Skiläufer ohne gesundheitlichen Schaden gelau- fen werden. Selbstverständlich gilt die Verpfle- gung und die Erreichung des Koasalauf- abzeichens auch für die Läufer der kür- zeren Distanz. Ob 72 oder 42 km, der Koasalauf ist für jeden Läufer ein Er- lebnis und eine Selbstbestätigung. Da- bei muß es nicht immer tierisch ernst zugehen, wie die folgende Episode zeigt. Beim Koasalauf 1975, der bei strah- lendem Winterwetter stattfand, spielte den ganzen Tag bei Kilometer 30 - das ist in Schwendt, einem malerischen Bergdorf eine Trachtenkapelle. Ein Läufer, der schon über vier Stunden unterwegs war und sich im Schlußdrit- tel des Pulks befand, blieb bei der Ka- pelle stehen. Er legte eine kurze Rast ein und sagte zum Kapellmeister: „Da geb' ich Dir 100 Schilling, kauft's Euch a Bier und mir spielt's den Kaiserjäger- marsch." Er selbst genehmigte sich auch ein Bier, erholte sich beim Kaiserjäger- marsch und lief dann frohgelaunt bis zum Ziel bei 42 km weiter. Er war wirk- lich stolz, daß er auch noch das begehr- te Koasalaufabzeichen bekam. Also mitmachen - dabei sein - sich selbst besiegen. Koasalauf am 8. Fe- ber 1976, Fremdenverkehrsverband Kitzbühel: Skiwander- und Langlaufloipe „Kitzbühel—Aurach" begeistert Örtliche und regionale Zusammenarbeit bewährt sich bestens. - Dank an die aufgeschlossene Bauernschaft.
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