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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 13. Dezember 1975 dem, von denen 120 anwesend waren. Die Stimmgruppe 1 (insgesamt 17 Mit- glieder) war mit 14 Anwesenden ver- treten, das ergab bei maximal 1072 Stimmen 882 vertretene Stimmen (82,2 Prozent). Die Stimmgruppe II (insge- samt 71 Mitglieder) war durch 31 Pflichtmitglieder vertreten, das ergab bei 1072 möglichen Stimmen 465 Stim- men (43,3 Prozent). Am krassesten ist die Lage in der Stimmgruppe III, die 1072 Mitglieder und damit (je 1 Stimme 1072 Stimmen aufwies. Es waren 75 Mitglieder anwesend, das ergab 75 Stimmen (6,9 Prozent). Bei der ange- führten Jahresvollversammlung waren von möglichen 3216 Stimmrechten tat- sächlich nur 1422 ausgeübt worden. An dem praktischen Beispiel wird, so argumentiert in der Petition der Frem- denverkehrsverband Reith, ein Miß- stand offensichtlich, zumal das vertre- tene Stimmenpotential der zweiten und dritten Stimmgruppe zusammengenom- men bei weitem nicht an jenes der er- sten Stimmgruppe heranreicht. - Hier kann auch der Einwand, die Mitglieder könnten die Vollversammlung vollzäh- lig besuchen, nicht zum Zuge kommen, weil die Anwesenheit von 1160 Mitglie- dern vermutlich unlösbare organisato- rische Schwierigkeiten bereiten würde. Angesichts der aufgeführten Umstän- de und der bevorstehenden Novellierung des Fremdenverkehrsgesetzes, ist der FVV Reith motiviert, einen Vorschlag zu unterbreiten: Die Unterteilung der Mitglieder in drei Stimmgruppen sollte - wie bisher - aufrecht bleiben. Die auf das einzelne Mitglied ent- fallende Stimmenanzahl sollte aber an- läßlich jederVollversammlung aufgrund der Zahl der anwesenden (vertretenen Mitglieder ermittelt werden, wobei von der zahlenmäßig (an Mitgliedern) am stärksten vertretenen Stimmgruppe aus- gegangen werden müßte. In seiner Petition führt der FVV Reith dazu zwei Beispiele zur Veranschauli- chung an: Ein Fremdenverkehrsver- band mit 10 Mitgliedern der Stimm- gruppe 1, 40 der Stimmgruppe II und 150 der Stimmgruppe III hält demnach seine Vollversammlung ab. Beispiel A: Anwesend sind aus dei Gruppe III 80, der Gruppe II 20, dei Gruppe 1 8 Mitglieder. Nach dem Vor- schlag des FVV Reith entfielen nun je 80 Stimmen auf jede Stimmgruppe. In der Gruppe III hätte jedes Mitglied (wie bisher) eine, in der Gruppe II vier und in der Gruppe 1 zehn Stimmen. Beispiel B: Anwesend sind aus der Gruppe III 120, aus der Gruppe II 30 und aus der Gruppe 1 4 Mitglieder. - Nach der stärkstvertretenen Grupe rich- tet sich die Stimmenanzahl. Es hätte in der 3. Gruppe jedes Mitglied eine Stim- me, in der zweite'n 4 und in der ersten 30 Stimmen. Die Parität zwischen den einzelnen Stimmgruppen ist voll ge- geben. Die aufgezeigte Methode zielt zu- nächst darauf ab, daß jede der Stimm- gruppen in der Vollversammlung die gleich hohe Stimmenanzahl innehaben sollte. Auf die Mitglieder der Stimm- gruppe mit der höchsten Zahl an an- wesenden Mitgliedern würde dann je eine Stimme entfallen. Das Stimmen- potential innerhalb der beiden Stimm- gruppen, welche zahlenmäßig (an Mit- gliedern) geringer vertreten sind, wäre mittels Division der höchsten vertre- tenen Mitgliederzahl durch die Anzahl der vertretenen Mitglieder der genann- ten Stimmgruppen zu verteilen. Letzte- rer Vorgang könnte in der Vollver- sammlung anläßlich der Feststellung der Beschlußfähigkeit durchgeführt werden. In seiner Petition vertritt der FVV Reith die Auffassung: Wenn man ei- nerseits das Mitspracherecht einer Per- sonengruppe (Stimmgruppe) nach dem finanziellen Beitrag ausrichtet, sollte andererseits die volle Mitsprache diesei Gruppe durch ihre Anwesenden gesi- chert sein. Dies trifft in den angeführ- ten Beispielen zu. Erst durch die Ver- wirklichung dieses Vorschlages könne in den Vollversammlungen eine echt de- mokratische und faire Konkurrenzie- rung herbeigeführt werden. Der FVV Reith legte seiner Petition, die unter dem Vorsitz von Obmann Jo- sef Jöchl jun. vom Ausschuß mit Mehr- heit beschlossen wurde, ein Rechtsgut- achten der Universität Innsbruck (In- stitut für Politik und öffentliches Recht - Vorstand Univ.-Prof. Dr. Peter Pern- thaler) bei, aus dem hervorgeht, daß das nun vorgeschlagene Stimmrecht opti- mal, verfassungsmäßig sachgerecht, praktikabel und dessen Einführung da- her auch wünschenswert wäre. Ueber das vom FVV Reith eingeholte Rechtsgutachten berichten wir in der nächsten Ausgabe. Die Einbringung des Vorschlages durch den Ausschuß erfolgte deswegen, weil in diesem eine adäquate Vertre- tung aller Stimmgruppen auch in der Praxis bereits gegeben ist. Der Verband in Reith ersucht in seiner Petition, den sachbezogenen Vorschlag in die Bera- tungen um die Novellierung des Frem- denverkehrsgesetzes einzubeziehen und ihm zum Durchbruch zu verhelfen. Die Petition wurde an den Landtags- präsidenten, den Landeshauptmann, die Stellvertreter des Landtagspräsidenten. mehrere Mitglieder der Landesregierung und den Fremden,verkehrsausschuß so- wie an die zuständigen Behörden und Kammer gerichtet. Der von Josef Hölzl ausgearbeitete Plan wird bei der Bera- tung um die Neufassung des Gesetzes nicht zu übersehen sein. Der Fremden- verkehrsverband Reith hat eine Initia- tive gesetzt, die Beachtung verdient. 2. Band Herbert Jordan: Brixntoici risch Druck: Grobstimm & Heininger KG, Kitzbühel. Erhältlich im heimischen Buchhandel. Vorwort des Verfassers s easchti Büachei „Brixntoiarisch - uchigspitzt, aufgschniedn und dalogn" is, wia's bein Buachhandl hoaßt, vagriffn. \TÜ Leit hamb ma gsaggt, daß s' a rechti Freid damit hamb. Hat ma recht woi tu. Vü hamb scho gfragg, ob's nit wieda amoi an nuis Büachei ogeit. Etz hun i halt wieda zammgstöllt, was ma daseida so kloagweis eigfalln is und wenn i wieda sovü Leitn a paar netti und a bsinnliche Stundn machn kunnt, wia mit'n easchtn Büachei, aft war i woi z'friedn. Enka Herbert Jordan Unsere folgenden Leseproben begin- nen wir mit dem letzten Kapitel, das, entsprechend der Zeit, W e i h n a c h t n gewidmet ist. ADVENT A da Advent is nimma, was er war und nit die stillste Zeit im Jahr. Die Gschäftsleut hamb in eahnre Straßn das Christkind längst scho kemma lassn. Elektrisch wirbt da Weihnachtsstern. daß s' Weihnachtsgschäft sollt bössa werdn. A Liachtabamm brennt lang scho hell Reklame vor an Berghotel A da Advent is nimma, was er war und nit die stillste Zeit im Jahr. Nit was ma brauchn kaff ma zamm: dös mecht ma und dös miass ma hahn und dös und dös muaß a no her, weil dös hat dö und dös hat der. Die Handwerksleut kust jammern hearn, alls sollt's af d'Feischtag föschtig wer'n. Vü Leut siggst grantig ummasausn, als tat 's eah vor eah selba grausn. Die Hochsaison steht untari Loch, der hat koan Kelina, der koan Koch der ku fit liefan, der nit zahm und gnettig is's zan Teifi hoin. A da Advent is nimma, was er war und nit die stillste Zeit im Jahr. lDaschlagn und oghötzt winsch ma zlöst anond schnell a guats Weihnachtsföst. Wann ma scho oan was winsehn kunnt, aft dös: daß grad a Viaschtlstund er echt an Weihnachtsfmiedn spüahrt, und si in eahm no ebbas rüahrt, was eahm a bißl Giabn no macht an s Wunder vo der Heiling Nacht daß er a bißl si besinnt, wia schnell sei bißl Zeit verrinnt und er a bißl drudenkt grad, daß er ja a an Nächstn hat. A da Advent is nimma, was er war und nit die stillste Zeit im Jahr!
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