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Samstag, 8. März 1975 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Aktion Leben, Kitzbühel: Lebensrecht ist ein ‚Höchstwert' Die Entscheidung des deutschen Bun- desverfassungsgerichtes, welche die im Juni 1974 eingeführte Fristenregelung in der BRD aufgehoben hat, hat die Ak- tion Leben in ihren Bestrebungen ermu- tigt. Das Karlsruher Urteil stellt das Leben als Höchstwert heraus. Eine Ab- treibung ist grundsätzlich eine Tötungs- handlung. Deshalb ist sie mit dem Grundrecht der Menschenwürde und dem Schutz des Lebens unvereinbar. Nach dem Volksbegehren zum Schutz des Lebens soll entgegen der ab 1. Jän- ner 1975 geltenden Rechtslage auch in der österreichischen Verfassung das menschliche Leben von der Empfängnis bis zum Tode eindeutig geschützt sein. In dem zum 28. Feber 1975 abgeschlos- senen 1. Äbschnitt des Volksbegehrens haben 612 Kitzbühelerinnen und Kitz-- büheler durch ihre Unterschriftsleistung die Unterstützung zum Volksbegehren ausgesprochen. - Das Hauptverfahren zum Volksbegehren soll im Herbst dieses Jahres abgewickelt werden. Dabei wer- den diejenigen Wahlberechtigten, die im Einleitungsverfahren noch keine Un- terstützungserklärung unterzeichneten, ihr Anliegen zum Schutz des Lebens durch Beitritt zum Volksbegehren zum Ausdruck bringen können. Nach Abschluß des ersten Abschnittes danken wir allen, die bisher durch ihre Unterschrift und ihren persönlichen Einsatz zum Volksbegehren eingetreten sind und bitten weiterhin um ihre Un- terstützung. Frau Maria Uberall zum Gedenken Am 22. Feber starb im 75. Lebensjahr Frau Maria Ueberall geb. Mößner nach einem mit christlicher Geduld ertrage- nen Leiden. Beim Sterbegottesdienst in der Pfarrkirche würdigte Pfarrer Dan- ninger vor einer großen Trauergemein- de das tapfere Leben dieser Frau und Mutter und ihre tiefe Gläubigkeit sowie den stillen Dienst an der Pfarrgemeinde. Er sprach die Hoffnung aus, daß diese große Beterin weiterhin der Pfarrge- meinde Kitzbühel eine Helferin sein möge. Maria kam am 20. Juli 1900 als zwei- tes Kind des Magistratssekretärs Jakob Mößner in Kitzbühel zur Welt, wuchs hier auf und heiratete 1925 in Maria- stein den Schuhmachermeister Franz Ueberall aus Kitzbühel. - Der junge Schuhmachermeister trat bald als Ge- meindepolizist in Dienst, er verunglück- te im November 1932 im Dienst durch einen Sturz so schwer, daß er kurz da- nach verstarb. Nun stand Maria Ueber- all 32jährig mit drei kleinen Kindern al- lein, in einer wirtschaftlich ungemein schweren Zeit bitterer Not ausgeliefert. Sie übernahm den Posten einer Aufräu- merin im Rathaus und arbeitete dort 17 Jahre lang. Von der Stadtgemeinde wur- de ihr eine Rente zugebilligt, sehr we- sentliche Unterstützung erhielt die Fa- milie immer wieder durch die Schwe- ster bzw. Tante, Stadtamtssekretärin Jo- sefine Mößner. Der ältere Sohn Bruno starb in Kriegs- gefangenschaft fern der Heimat. - Die Schicksalsschläge trafen Frau Ueberall schwer, doch verzagte sie nie. Wenn sie auch nur wenig hatte, so bemühte sie sich doch, mit anderen zu teilen und fin andere da zu sein. - Häufig bettlägrig, konnte sie ihre Arbeit nicht fortsetzen, blieb aber der optimistische und inner- lich freie und frohe Mensch, der sich nicht unterkriegen läßt. Das letzte Le- bensjahrzehnt verbrachte Frau Ueberall im Altersheim, aufmerksam betreut von der Belegschaft des Hauses und der Fa- milie des Sohnes Franz. Nun trauern um sie viele Kitzbüheler, die diese tapfe- re Frau und ihr Tatchristentum kann- ten und schätzten. Fremdenverkehrsverband Kitzbühel: 30 holländische Reisebüro - Verkäufer in Kitzbühel Nach einem Großbesuch der holländi- schen Presse konnten 30 Reisebüro-An- gestellte in Kitzbühel begrüßt werden. Die aus zehn verschiedenen Reisebüros zusammengestellte Studiengruppe stand unter dem Patronat von De Magneet Rei- sen und unter der Leitung von Fräulein Lida-Kakemann. Die jungen Leute aus den Niederlan- den wurden offiziell von FVV-Obmann Wolfgang Hagsteiner und FVV-Direktor Dr. Josef Ziepi begrüßt. Ziepi unterrich- tete, in Ergänzung zur Informations- mappe, die Damen und Herren in einem Vortrag über die Einrichtungen der Win- ter- und der Sommersaison. Abgesehen von der Besichtigung des Ortes und des Gebietes standen ein Besuch in Kitzbü- hels Dancings und ein Besuch bei Toni Praxmair auf dem Programm. Hagsteiner und Ziepi legten in ihren Ausführungen besonderen Wert auf die richtige Darstellung der Preislage und auf die Tatsache, daß Kitzbühel auf- grund seiner Bettenstruktur für alle Wünsche offen steht und diese auch er- füllen kann, vom Bauernhof und Privat- quartier über die Pension, dem Gast- haus und das Sporthotel bis zum De- Luxe-Betrieb. Die Studiengruppe besuchte im Rah- men ihres Besichtigungsprogramms noch die Orte Kirchdorf, Westendorf, Kirch- berg, St. Johann, Fieberbrunn,Waidring, Ellmau. Derartige Kontakte mit dem Verkaufs- personal der Reisebüros sind eine der wichtigsten Aufgaben und berechtigen zur Annahme, daß durch diesen Weg die Zusammenarbeit zwischen Holland und den österreichischen Ferienorten nicht nur verdichtet, sondern daß durch den persönlichen Einsatz der Buchungserfolg besser gewährleistet wird. Unfallfreies Kolpingrodeln in Kitzbühel Die Kolpingfamilie Kitzbühel führte auf der Strecke im Hausbergtal das be- reits traditionelle Kolpingrodeln durch. Die Rennstrecke war in ausgezeichnetem Zustand und ermöglichte ein interessan- tes Rennen. Die Teilnehmer kamen aus Kitzbühel und mehreren Bezirksorten. Dank der hervorragenden Präparierung der von der Familie Feyersinger in dan- kenswerter Weise zur Verfügung gestell- ten Bahn und des Könnens der Teilneh- mer verlief das Rennen unfallfrei. Um- sichtiger Rennleiter war der stellvertre- tende Vorsitzende der Kolpingfamilie, GR Gerd Ueberall. Die Preisverteilung fand im Rahmen eines gemütlichen Beisammenseins im Kolpingsaal statt. Die zahlreichen Sach- preise, die von Kitzbüheler Firmen be- reitgestellt worden waren, wurden von Präses Pfarrer Johann Danninger dem Vorsitzenden der KF, Franz Hofer, und dem Rennleiter Gerd Ueberall den glücklichen Gewinnern übergeben. Die Kolpingfamilie dankt allen Firmen und den Grundbesitzern für das Entgegen- kommen, das ein interessantes Rennen und viele glückliche Sieger sicherstellte. Für die teilnehmenden Kinder wurde ei- ne eigene Preisverteilung an einem Nachmittag durchgeführt. Hier übergab Rennleiter Ueberall die Preise. Ergebnisse: Jugend 1 Knaben: 1. Stefan Strobi, 2. Josef Mühlbacher, 3. Josef Hofer, 4. Astl Klaus, 5. Josef Asti, 19 Fahrer klas- siert. Jugend 1 Mädchen: 1. Martina Sulzen- bacher, 2. Magdalena Feyersinger, 3. Ro- mana Markl, 4. Regina Rieser, 5. Anne- marie Stöckl, 8 Fahrerinnen klassiert. Damen 1: 1. Hedi Horngacher, 2. Leni Stöckl, 3. Brunhilde Jordan, 4. Kathi Fuchs, 5. Anneliese Gschnaller, 10 Fah- rerinnen klassiert. Damen II: 1. Kathi Markl, 2. Johanna Ritter, 3. Helga Markl, 4. Hilde Unterhol- zer, 5. Lisi Feyersinger, 12 Fahrerinnen gewertet. Jugend II männlich: 1. Johann Stöckl, 2. Andreas Mitterer, 3. Martin Grißmann 4. Ferdinand Gianmoena. Herren 1: 1. Michael Gschnaller, 2. Andreas Fohringer, 3. Josef Krall, 4. An- dreas Embacher, 5. Josef Mitterer, 16 Fahrer wurden gewertet. Herren II: 1. Adolf Lindenberger, 2. Hans Markl, 3. Georg Markl, 4. Stefan Hauser, 5. Heliodor Pöschl, 7 Fahrer ge- wertet. Herren III: 1. Georg Fuchs, 2. Max Krause. Tagesbestzeit fuhren Hedi Horngacher (1,28,10) und Adi Lindenberger (1,24,89).
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