Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 8. März 1975 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 DipL-Ing. Ludwig Partl neuer Ortsporteiobmann in St. Johann i. T. Nach Ablauf der zweiten Fnktions- periode des bisherigen OeVP-Ortspartei- obmannes Max Klausner war in St. Jo- hann die Neuwahl des Ortsparteiobman- nes und des Ausschusses der OeVP fäl- lig. Diese Wahlen wurden nun am Frei- tag, 20. Feber im Rahmen einer ordent- lichen Jahreshauptversammlung der OeVP.-Ortsgruppe abgeführt. Da der inzwischen sechs Jahre amtie- rende OeVP-Ortsobmann Max Klausner für eine abermalige Kandidatur nicht mehr zu bewegen war, stellten sich drei Kandidaten der Wahl für den Posten ei- nes OeVP-Chefs in St. Johann. Dabei er- reichte bereits im ersten Wahlgang der Kandidat Dipl.-Ing. Ludwig Partl die absolute Mehrheit und war somit zum neuen OeVP-Ortsparteiobmann gewählt. Dipl.-Ing. Partl, Direktor der landwirt- schaftlichen Lehranstalt, Weitau in St. Johann, richtete seine ersten Worte an die unterlegenen Kandidaten und bat sie um Mitarbeit und gute Zusammenarbeit, was ihm auch zugesichert und mit Handschlag bekräftigt wurde. Sodann dankte der neue OeVP-Ortsobrnann dem scheidenden Vorgänger Max Klausner. der in seinem Tätigkeitsbericht ein ein- drucksvolles Bild vom Parteigeschehen der letzten Jahre in St. Johann darlegte und mit viel Applaus für seine umfang-- reiche Tätigkeit von den unerwartet zahlreich erschienenen Anwesenden überaus herzlich bedankt wurde. Direk- tor Partl bedankte sich sodann für das Vertrauen, das ihm von der Mehrheit ausgesprochen wurde, versprach seinen vollsten Einsatz für die Belange dei OeVP-Ortsgruppe St. Johann und bat alle Anwesenden, auch die, die ihm bei der Wahl nicht die Stimme gegeben ha- ben, um volle Mitarbeit und Unterstüt- (25. Fortsetzung) Waidring. Verschiedenes. Der Gast- hof zum „Mengg-Wirt" ging durch Kauf in den Besitz des hiesigen Kaufmanns Martin Schreder über. Der Großgrund- besitzer Georg Foidl ließ an Stelle sei- nes alten Hofes einen stattlichen Neu- bau erstellen und der Kaufmann :Josef Kienpointner errichtete die erste Ben- zintankstelle. Hopfgarten. Brand. Am Penningberg ist in der Nacht zum 21. Juni 1930 das Brahmlgut abgebrannt. Außer dem Vieh konnte nichts gerettet werden. Kitzbühel. Bergtod. Am 14. August 1930 unternahmen die Alpenvereinsmit- glieder Dr. Paul Tischler (Wien), Ing. Hans Kienz (Karlsruhe) und Heinz Klump (Berlin) eine Bergtour im Wil- den Kaiser. Sie wollten über den Kopf- törlgrat zur Elimauer Halt. Schon am Nachmittag kam ein Schneesturm auf, zung. Sein Bestreben wird es sein, auch das Vertrauen derer zu gewinnen, die ihn an diesem Abend noch nicht ge- wählt haben - und er sei überzeugt, daß ihm das auch gelingen werde, vor allem dann, wenn das Interesse am Partei- geschehen der OeVP St. Johann immer so stark ist wie es für die heutige Jah-- reshauptversammlung dokumentiert wurde. Es kam nämlich nur selten vor, daß der Bärensaal in St. Johann fast zu klein war, um alle Interessierten zu fas- sen und dieses Interesse läßt für die Zukunft sicherlich positive Aspekte für eine erfolgreiche Parteipolitik erwarten. Die weiteren Wahlgänge, die unter dem Vorsitz von Bezirksparteiobmann LAbg. KR Christian Huber, der gemein- sam mit BPS Dr. Scheiring die OeVP- Bezirksparteileitung repräsentierte, ab- geführt wurden, betrafen die Wahl des Ausschusses und der Finanzprüfer. In den OeVP-Ortsausschuß gewählt wur- den: Charlotte Eder und Walli Ebermai- er von der OeFB, Hansjörg Foidl und Anton Egger vom TB, Josef Troppmair und Josef Grander vom OeWB und Di- rektor Fritz Strasser und Hans Hechen- berger vom OeAAB. Als Finanzprüfer wurden gewählt Karl Brunner und Gün- ther Gasberger. Der OeVP-Ortspartei- leitung gehören darüber hinaus noch der Bürgermeister, OeVP-Vizebürger- meister und die OeVP-Gemeinderäte an. Eines der Hauptziele der neugewählten Ortspareileitung wird eine gute Zusam- menarbeit der OeVP-Gemeinderatsfrak tion sein, um so das Bestmögliche für das Wohl aller Gemeindebürger von St. Johann verwirklichen zu können. Im Anschluß an die Wahlen befaßte sich der Bezirksparteiobmann LAbg. Hu- ber in seinem Referat mit der derzeiti- der die ganze Nacht andauerte. Eine Rettungsmannschaft sah am anderen Tag, wie die Gruppe in den Kamin am letzten Turm der Eilmauer Halt ein- stieg, um vermutlich die kleine Unter- standshütte in der Nähe des Gipfels zu erreichen. In der Früh wurden Hilferufe laut und zwei Expeditionen stiegen zur Bergung auf. Die 2. Expedition fand die drei Bergsteiger in einer flachen Mulde an.einandergeseilt und eng umschlungen daliegend auf. Alle drei hatten den Er- frierungstod erlitten. Am 19. August 1930 stürzten der 23jährige Andrä Hor- mair, Besitzer der Ackerlhütte, und der 24jährige Walter Herites aus Kitzbühel bei einer Klettertour am Dülferriß zwi- schen Fleischbank-Südostwand und Christaturm 150 Meter tief ab und blie- ben in d'er Steinernen Rinne furchtbar zerschmettert tot liegen. Kitzbühel. Heimatmuseum. In einer gen politischen und wirtschaftlichen Si- tuation im Land und erklärte unter an-- derem, daß zu den größten Gefahren un- serer Zeit die Inflation gehört. Diese zer- setzt nicht nur unsere Wirtschaft, son- dern mit der Zeit auch unsere ganze Ge- sellschaft. Sie untergräbt die soziale Si- cherheit und in ihrem Kielwasser kommt unweigerlich die Arbeitslosigkeit. Leider wird diesem Faktor zuwenig Augenmerk geschenkt und die Inflation nicht genü- gend ernst genommen. Man verniedlicht die Inflation und tut alles, um der Be- völkerung den Ernst der Lage zu ver- schleiern. Diese falsche Haltung der po- litischen Führung unseres Staates strahlt in alle Bereiche des öffentlichen Lebens aus und das Alarmierende daran ist die Gesinnung. Die Grenzen für neue Forde- rungen werden wider besseren Wissens nicht anerkannt, die Bedeutung der ech- ten Leistung, des Fleißes und des Pflicht- bewußtseins werden systematisch miß- achtet und statt Sparen wird fröhlich weiter verschwendet; werden Verspre- chungen ohne Rücksicht und die Mög- lichkeiten der Verwirklichung gemacht und Partei- und Gruppeninteressen ver- drängen immer mehr eine vernünftige Zusammenarbeit. Unsere Demokratie be- ruht maßgebend auf dem Prinzip der Freiheit; wer diese Freiheit in zuneh- mendem Maß untergräbt, wie wir es heute tagtäglich erleben, der zerstört die Funktionsfähigkeit dieser Demokratie und gefährdet ihre Zukunft. Zur Lösung der Aufgaben von morgen brauchen wir Menschen, an allen voran verantwor- tungsbewußte Politiker, die bereit sind zu erkennen, daß nur die Vielfalt der einungen und eine wirksame gegen- 1 ;eitige Kontrolle, verbunden mit dem Willen zur Gemeinsamkeit und Zusam- menarbeit, imstande sind, die unsichere Zukunft zu meistern. Wir brauchen si-. Gewerbeversammlung wandten sich Sprecher eindeutig gegen eine geplante Errichtung eines Konsumvereins im von der Stadtgemeinde erworbenen Pfleg- hof. Auf Vorschlag von Schlossermei- ster Hans Graswander wurde in dieser Sitzung am 21. August 1930 im Gast- hof „Sonne" der Beschluß zur Errich- tung eines Heimatmuseums gefaßt. Gründerausschuß: Hans Graswander, Max Werner und Josef Infeld. In der Sitzung des Gemeinderates vom 27. Au- gust 1930 wurde Stadtrat Hans Rechen- berger zum Pfleghof-Referenten be- stellt. Kössen. Flaute. Die Bautätigkeit in Kössen ist flau. Die Holzpreise in Bay- ern sind gesunken und die Holzausfuhr lohnt sich nicht mehr, die in den ver- gangenen Jahren den Arbeitern Be- schäftigung und den Bauern Geld brachte. Wie man hört, soll auch der Absatz an Käse stocken und so die Bauern für die Milch keinen Absatz finden. So sehen Bauer und Arbeiter einem mageren Winter entgegen. Es herrscht Arbeitslosigkeit, denn seit dem Kitzbüheler Bezirkschronik 1899-1974 JubiLäum der Bezirkszeitungen „Kitzbüheler Bezirksbote" - „Kitzbüheler Nachrichten" - „Kitzbüheler Anzeiger"
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