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Die Schützenkompanie „Viertel Reit" im Gründungsjahr 1970; rechts der Jubilar Hauptmann Dr. Kirchmeyr; im Hintergrund das Feuerwehrzeughaus Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 15. März 1975 Schützenhauptmann Dr. Paul Kirchmeyr 60 Jahre schaftsschule in Tirol wurde voriges Jahr bereits 100 Jahre alt, die Schule San Mi- cheie in Südtirol. Heute stehen wir in einer neuen Phase des landw. Schulwe- sens, im Bereich der Hauswirtschaft durch die Errichtung der 2jährigen land- wirtschaftlichen Hauswirtschaftsschule, bei den Burschen durch die Gründung der dreijährigen Fachschule. Das Land Tirol hat viel getan zum Aus- bau dieser Lehranstalten. Wir wissen, daß dies beste Investitionen für das Land und die Bevölkerung auf dem Land sind. Wir sind der tiefsten Ueberzeugung, daß diese Lehranstalten eine große Ausstrah- lung in die Zukunft haben und dem gan- zen Gebiet dienen, in dem sie stehen. Seit 14 Jahren besteht nun die Lehr- anstalt St. Johann mit einer guten Schul- und Absolventengemeinschaft. Wir kön- nen mit dieser Schule und mit dieser Jugend eine Freude haben. Direktion und Lehrkräfte dieser An- stalt haben die Anliegen der Bauern- schaft erkannt und waren vorbildlich be- reit, sich dieser Aufgabe zu stellen. Da- für gebührt ihnen Dank und Anerken- nung. Ich danke dem Architekten Alfred Stegner für das gelungene Bauwerk und seiner vielfältigen Arbeit dafür. Ich freue mich, daß der Bürgermeister der Markt- gemeinde St. Johann, Andreas Maria- cher, diese Festfeier durch seine Anwe- senheit auszeichnet und damit die Ver- bundenheit und die Wertschätzung der Schule gegenüber zum Ausdruck bringt. Es war die Idee der Bauernschaft in den Bezirken Kitzbühel und Kufstein, diese Schule zu errichten und auszubauen. Wir danken dafür Präsident Obermoser, Abgeordneten Manzl und Bezirksobm. Gstir. Euch Schülern wünschen wir al- les Gute, viel Freude und Erfolg für Euch, für Eure Arbeit am Hof. Wir be- glückwünschen Euch zu dieser neuen Werkstätte und wünschen Euch für den Unterricht besten Erfolg. Ihr bereitet Euch auf den bäuerlichen Beruf vor, auf einen Beruf, der unentbehrlich ist für unser Land und das ganze Volk. Seid bereit zur Mitarbeit in der Bauernschaft und im Dorf, dann wird es uns gelingen, die Zukunft positiv zu meistern. Von den Festgästen ergriffen Präsi- dent Komm.-Rat Obermoser, LA. Leon- hard Manzl und Bezirksobmann Gstir das Wort. Sie sprachen ihren Dank und die Anerkennung für die Führung dieser Lehranstalt aus und für die Arbeit. die hier für die Bauernschaft unseres Tio- 1er Unterlandes geleistet wird. Es wäre zu wünschen, daß überall jener Kontakt und jene ernste Bereitschaft zur Zusam- menarbeit bestünde, wie sie hier zwi- schen Schule und den Bezirkskammern geübt wird. Wir sind glücklich über un- sere Lehranstalt, wir sind dem Land Ti- rol für den Ausbau und die seinerzeiti- ge Errichtung dieser neuen Schule echt dankbar. Wir wünschen allen an dieser Schule zur großen Aufgabe den nötigen Erfolg. Am 22. Feber 1975 fand im Schloß Mü- nichau in Reith eine kameradschaftliche Zusammenkunft der beiden Schützen- kompanien „Viertel Reit" und Kitzbü- hel statt. In einem lustigen Wettstreit wurde eine Eisschießkonkurrenz und ei- ne Watterkonkurrenz ausgetragen. Bei den Eisschützen punkteten die Reither ihre Konkurrenten aus Kitzbühel aus; beim „Watten" war es umgekehrt, so daß die „Kombination" unentschieden ausging. Aufgrund der flotten Abwick- lung aller Konkurrenzen und um die Kameradschaft weiter zu pflegen, wur- den die Reither Schützen eingeladen, auf dem Schießstand in Kitzbühel eine Zim- mdrgewehrkonkurrenz auszutragen. Zum Abschluß des Kameradschafts- abends gratulierte Schützenhauptmann Hermann Scharnigg im Namen der Kitz- büheler Kompanie Hofrat Dr. P. Kirch- meyr zur Vollendung seines 60. Lebens- jahres und dankte ihm für die bewiesene Schützenkameradschaft. Das gute Ver- hältnis zwischen den beiden Kompanien Reith und Kitzbühel soll im Rahmen des Wintersteller SchützenbataillonsAnsporn zu weiteren Kameradschaftstreffen in- nerhalb des Schützenjahres werden. Schützenhauptmann Hofrat Dr. Paul Kirchmeyr wurde am 23. Feber 1915 in Schwaz geboren. Er besuchte das Gym- nasium in Schwaz und wurde 1938 in Innsbruck zum Doktor der Rechte pro- moviert. Nach seiner Rückkehr aus dem Kriegsdienst und der Gefangenschaft trat er in den Landesdienst und war von 1946 bis 1948 Bezirkshauptmannstellver- treter in Lienz. Nach verschiedenen Dienstleistungen in anderen Positionen war er von 1951 bis 1962 stellvertreten- der Leiter der Gewerbeabteilung beim Amt der Tiroler Landesregierung. 1962 wurde ihm die Leitung dieser Abteilung anvertraut. Für unseren Bezirk leistete er in die- ser Funktion unschätzbare Dienste. Alle können sich noch an den harten Kampf um die Abwehr des Bergbaues im Jahre 1970 erinnern und in dieser Abwehr hat Hofrat Dr. Kirchmeyr entscheidenden Anteil genommen. Ohne seine tatkräfti- ge Hilfe, seine Kenntnisse im Verwal- tungsrecht und seine klare und uner- schrockene Aussage bei Verhandlungen, wäre die glückliche Abwehr des Berg- baues nicht so schnell und nachhaltig geglückt. Seit 1973 ist Hofrat Dr. Kirchmeyr Vorstand der Gruppe Wirtschaft der Ti- roler Landesregierung. Mit dieser Grup- pe ist der Jubilar eng verbunden und hat in seiner nun 20jährigen Tätigkeit in dieser Sparte auf die Entwicklung Einfluß genommen. Tirols Wirtschaft und insbesondere jene unseres Bezirks hat in ihm einen aufgeschlossenen und unkonventionellen Beamtenchef kennengelernt, der in er- ster Linie der Sache dient und als korn- promißloser Jurist gilt. 1964 wurde unser Jubilar zum Hofrat ernannt und 1969 ihm für seine bisheri- gen Verdienste das große Ehrenzeichen der Republik Oesterreich verliehen. Er gründete mit gleichgesinnten Pa- trioten die Schützenkompanie „Viertel Reit", diö heute dem Wintersteller Schüt- zenbataillon als Zierde gereicht. Reith ist ihm zur neuen Heimat geworden, wo ihm allseits die Achtung und Wertschät- zung der Bewohner entgegengebracht wird. Die Heimatzeitung, der er in den vergangenen Jahren wertvolle Beiträge geliefert hat, schließt sich den Glück- wünschen zum „Sechziger" gerne an.
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