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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 22. März 1975 6. Juli wieder zwei Gruppen der Herren und eine Gruppe der Damen in Kirch- berg um freie Plätze im Hauptfeld kämp- fen. - Neu ist, daß auch St. Johann in die Organisation des Head Cup Kitzbühel eingebaut wurde. Das Freizeitzentrum St. Johann stellt seine Tennishalle als Ausweichquartier bei Schlechtwetter zur Verfügung. Nachdem in Kitzbühel das Projekt ..Tennishalle" noch nicht Aus ‚Augsburger Rundschau" vorn 25. November 1974, von Josef Scheppach: „Schwarze Schuhe, handgestrickte wei- ße Wadistutzen, um die Kniebundhose einen feinbestickten „Lederranzen", ro- tes Laiberl, brauner Rock und auf dem Filzhut eine weiße Hahnenfeder: In die- ser original Wintersteller Tracht erober- ten am Samstag, 23. November 1974 30 Schützen und 40 Musikanten aus Joch- berg die Fuggerstadt Augsburg. Trotz geladener Kanone und trotz ihrer mäch- tigen Vorderlader waren sie aber in friedlicher Absicht gekommen: den Christbaum für alle feierlich auf dem Rathausplatz zu übergeben. Ein kräftiges 1-lalalift der Waldhorn- bläsergruppe des Bayerischen Jagd- und Jägerverbandes begrüßte die Tiroler, als sie mit ihren 20-Meter-Geschenk eintra- fen - und schon begann der Augen- und Ohrenschmaus für 4000 Städter. Während die Trachtenkapelle Joch- berg österreichische Traditionsmärsche aufführten, hievte ein Kran die 120 Jah- re alte Solitärf'ichte in die Höhe, Böller- schüsse krachten und die Generaldechar.- ge begann: 30 Gewehre wurden präsen- tiert, als JocHbergs Gemeindeoberhaupt Artur Larcher mit Oberbürgermeister Hans Breuer die militärische Front der wölbe wurde beschädigt und die Glocken stürzten vom Turm auf die Erde. Ver- brannt sind auch die Krippe, das hl. Grab und Kirchenfahnen, die am Dach- boden aufbewahrt wurden. Nur der au- ßerordentlichen Windstille war es zu danken, daß sich nicht ein verheeren- des Großfeuer über den ganzen Markt ausbreitete, denn durch Funkenflug auf zehn Hausdächer war die Gefahr wei- terer Brände bereits gegeben. An der Löschaktion beteiligten sich die Freiwil- ligen Feuerwehren von Hopfgarten, von Wörgl, Söll-Leukental, Kelchsau, Bri- xen im Thale und Kitzbühel, alle mit Motorspritzen; Westendorf und Kasten- gstatt mit Handdruckspritzen. Mehrere Feuerwehrmänner erlitten Ver- letzungen. Durch die Feuerbrunst wur- den weiters vernichtet das Uhrwerk, der Ventilatormotor für die Orgel, der obere Teil der Sakristei mit den darin aufbewahrten Baldachinen, Fahnen und Paramenten, der in der Glasfabrik her- gestellte unersetzliche Glaslüster und an- dere Beleuchtungslüster. Unersetzlich über das Planungsstadium hinwegge- kommen ist, wurde seitens des TCK das Angebot aus St. Johann dankend entge- gengenommen und es werden bei evtl. Schlechtwetter erstmals Kämpfe auch in St. Johann über die Bühne gehen. Die Voraussetzungen in St. Johann sind ausgezeichnet. Der schnelle „Green set"-Belag ist bestens geeignet und auch für die Zuschauer wird in St. Johann be- stens gesorgt sein. Schützen abschritt. Aus allen Läufen gleichzeitig krachten die Schüsse - im selben Augenblick stand der Baum ker- zengerade auf dem Platz. Nun war auch Zeit und Muße, sich bei den Spendern zu bedanken. Drei fesch gekleidete Marketenderinnen hatten sich bereits unter die zahlreichen Repräsen- tanten der beschenkten Stadt gemischt und kippten eifrig aus kleinen Holzfäs- sern wärmenden Marillenschnaps in sil- berne Becher. Der löste dann nicht nur die Zunge für die herzlichen Dankes- worte von Oberbürgermeister Breuer. auch der Jochberger Stadtvater ließ die Katz aus dem Sack: Ebenso, wie die Gä- ste mit dem Schnapsverkauf ihre Fahrt- kosten verdienen wollten, erhofften sie sich auch von den gestärkten freund- schaftlichen Beziehungen einen Gewinn. Niemand soll es nämlich bereuen, ein- mal dort seinen Urlaub zu verbringen, wo der mächtige Christbaum geschlagen wurde. In 1200 Metern Höhe, sieben Kilome- ter südlich ‚von Kitzbühel, wird ihm dort die 1466 Einwohnergemeinde die Türe zum größten zusammenhängenden Ski- gebiet Oesterreichs öffnen, versprach Schützenhauptmann Matthäus Noidhl im vertraulichen Gespräch. Entdecken wird auch der Verlust der historischen Glocke, die 1916, gleich wie die Kitzbüheler ..Große". durch einen kaiserlichen Ent- scheid vor einer Ablieferung gerettet werden konnte. Der Schaden wird auf 200.000 Schil- ling geschätzt. Zwei Tage später löste sich bei den Aufräumungsarbeiten aus dem Gesimse des Gewölbes ein Mauer- brocken. Dieser traf den 26 Jahre alten Josef Anreiter, der mit zerschmettertem Kopf tot zusammenstürzte. KNÖDL-LIED Unterländer Volkslied, gesungen von Sepp Loinger, Kitzbühel 1. Juni 1961) latz schauts amoi die Heiden an, ca Gott liegt am Bodn, und wea den rechten Glaum nit hat is hier und dort verlorn. Der oa dea hat an Bauch a Freud, ca frißt si schiaga z'zout. Won die ganze Welt a Knödl wa aft mecht ca no a Bout. der Besucher auch einen rührigen Frem- denverkehrsort, in dem aktive Vereins- vorsitzende - fast alle im Gemeinderat vertreten das öffentliche Leben prä- gen. Dieses Traditionsbewußtsein ha- ben die Jochberger bereits durch die originelle Geschenkübergabe bewiesen. Dank gebührt ihnen aber auch für ihre Hilfsbereitschaft. Denn mehr als nur ein Stein ist der Augsburger Forstverwal- tung vom Herzen gefallen, als der Vor- sitzende der Schützengesellschaft Fortu- na e. V. Chariy Held, die freudige Kun- de von dem Tiroler Weihnachtsgeschenk überbrachte. Sonst nämlich hätten die Fuggerstädter heuer eventuell auf einen W eihnachtsbaum verzichten müssen: In den heimischen Wäldern war vergebens nach einem solchen Prachtexemplar ge- sucht worden." Jungjägerprüfung - Vorbereitungskurs Die Jungjägerprüfung für den Bezirk Kitzbühel findet am 17. und 18. April jeweils um 8 Uhr auf der Bezirkshaupt- mannschaft Kitzbühel, Parterre (Tages- raum) statt. Anmeldungen zur Prüfung sind an die Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel zu richten. Zur Vorbereitung dieser Jungjägerprü- fung werden für die Anwärter Abend- kurse auf der Bezirkshauptmannschaft (Tagesraum, Parterre) an folgenden Abenden, jeweils von 19-21 Uhr, durch- geführt: 1. bis 3. April und 7. bis 10. April 1975. Lehrbehelfe können auf der Bezirks- hauptmannschaft Kitzbühel, Zimmer 28, oder beim Kurs bezogen werden. Anmeldungen für diesen Vorbereitungs- kurs sind an Bezirksjägermeister OFÖ Alfred Greiderer, Kitzbühel, Hinterstadt 30-11, zu richten. A andra liebt das Diandl mea, ois was sein Gott und Hean, ca kniat si vor da Dranggin hi und mecht fast narrisch wean. Da oa, dea liebt das Glasl mea ois wos den lieben Gott, ca schaut 's ganz Johr koa Kirch nit u und bet't ah kam a lot. An andra bleibt beim Geld dahoam, daweil die heilig Meß, Won i da heilig Michi wa, i schliag eam glei in d'Freß. Denkt's amoi, ös Lumpasbuam, wos weascht Sankt Pedal sogn. ca weascht eam um an Kittl schaugn und oi zun Teufi jogn. Und denkt's amoi, ös Lumpasbuam, ös treibts ös amoi z' toi, won enk amoi da Teifi hoit, habts eh oi d'Hosn voi. Und Buam und dassn sag i enk nu, auf mi da kunts enk freu'n, kod i soll enka Herrgott sei, mit 'n Fäustn schliag i drei'n. (Wird fortgesetzt) Großer Bahnhof für den Jochberger Christbaum in Augsburg
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