Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 29. März 1975 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Wirtschaftlichkeit der Baumaßnahme Die Stadtgemeinde Kitzbühel, in aller Welt als Fremdenverkehrsort ersten Ranges bekannt, hat sich besonders in den Nachkriegsjahren intensiv bemüht. seinen Ort durchgehend hochwassersi- eher auszubauen. In konsequenter Fort- führung der bisher getätigten Aufwen- dungen soll nunmehr an die Realisie- rung des vorliegenden Regulierungsab- schnittes herangetreten werden. Neben der erstrangigen Aufgabe jedoch, dem Ortsgebiet einen entsprechenden Ufer- und Hochwasserschutz zu geben, besteht nach Fertigstellung dieses Regulierungs- projektes die Möglichkeit, zusätzliche Flächen im Gemeindegebiet für eine Be- bauung freizugeben. Die Bedeutung die- ses Regulierungsprojektes geht allein auch daraus hervor, daß im unmittelba- ren Gefährdungsbereich zirka 30 Wohn- und Siedlungsobjekte liegen. Die Vor- teilsfläche kann mit zusätzlich sieben Hektar eingestuft werden. Dazu werden noch bedeutende Verkehrsträger wie die Paß-Thurn-Straße und die Westbahn der OeBB geschützt. Der Wert und die Be- deutung der zu schützenden Anlagen liegt somit in einer Größenordnung von mehreren hundert Millionen Schilling. Bauausführung. Die Baumaßnahmen werden in Eigen- regie des Bezirksbauamtes Kufstein aus- geführt. Es ist eine fünfjährige Bauzeit vorgesehen. Das Bezirksbauamt Kufstein, Abteilung Wasserbau, hat im Herbst vorigen Jah- res un.ter der Oberleitung von Dipl.-Ing. Das 50. Bestandsjubiläum eines Ver- eines soll nicht nur gefeiert werden. Die- ser Satz wurde unserem Jubiläumspro- gramm zugrunde gelegt. Da unsere Gil- de nach dem Willen ihrer Gründer eine Vereinigung extremer Bergsteiger sein soll, lag nichts näher, als im Jubiläums- jahr die höchsten Berge Afrikas zu er- steigen. Ab September 1974 wurden die Vor- bereitungen getroffen. Ausrüstung her- richten, Visum besorgen, Träger und Fahrzeuge auf den gewünschten Ter- min. reservieren, Flugkarten buchen und durch sechs Wochen hindurch sich jeden Freitag einer Impfung zu unterziehen. So vorbereitet verließen wir einen Tag vor dem Heiligen Abend, begleitet von den guten Wünschen unserer Lieben, bei herrlichem Winterwetter unser schönes Kitzbühel. Von Freunden mii Autos nach München mit Sack und Pack zum Flugplatz verfrachtet. Gegen 19 Uhr flogen wir von München nach Frankfurt und um 24 Uhr von dort Ritzer mit dem Ausbau der 1. Etappe be- gonnen. Von der Bevölkerung unserer Stadt wurden die Arbeiten mit großem Interesse verfolgt. Es wurde mehrmals die Meinung geäußert, daß die Arbeits- partie unter Polier Josef Papp großarti- ge Leistungen erbracht hat. Schon vori- ge Woche wurden die für diese Etappe geplanten Mauerprofile und Pflasterpro- file fertiggestellt. An guten Wettdrtagen wurden Rekordleistungen von 10 Lauf- metern Mauerprofil erreicht. Mit der Neuerrichtung der Bahnhofs- Ein voller Saal, auf dem Podium ein generalüberholter Bechsteinflügel, ein großer Pianist, vollgriffige Harmonien des Brahms-Capriccios d-Moll op. 116-1, Spätwerk! Man freut sich, aber nach wenigen Takten ist Unbehagen da. Liegt es an Brahms, am Pianisten, am Flügel? Spätestens nach Ende der ersten Fan- tasie weiß man: der Flügel! (In der Pau- se erfährt man, Demus hätte bis 19 Uhr am Instrument herumgebastelt.) Immer- hin: das Unbehagen gilt vielleicht in er- ster Linie doch Brahms. Eine bedrohliche Welt klafft auf - aber wie entfernt. durch Milchglas gesehen, kaum einmal vordergründig faßbar. Hier „stellt" sich Brahms nicht; er entzieht sich dem Zu- griff. Und doch Ton für Ton, Passage um Passage die Meisterschaft, die Meister- hand - und nicht nur dies: ein Berufe- ner greift gegen Ende seiner Entwick- lung über die Grenzen des Jahrhunderts, Richtung Süden, der Erfüllung eines Kindheitstraumes entgegen. Als ich in der Hauptschule vor fast 40 Jahren erstmals vom höchsten Berg Afrikas erfuhr, der alle Klimaarten, von tropisch bis zur Eisregion, aufweist, hat- te ich den Wunsch, diesen Berg zu be- steigen, dachte aber nie ernstlich daran. daß es Wirklichkeit würde. Schlafend verbrachten wir die Nacht. Gegen 6.30 h früh, bei Sonnenaufgang, erreichten wir Nairobi. Ein herrlicher Sommertag begann. Wir flogen regel- recht aus dem Winter in den Hochsom- mer. Als wir das Flughafengebäude ver- ließen, stand ein Afrikaner mit einem Schild mit der Aufschrift ‚Gruppe Kar-' rer" vor uns. Da wußten wir, das war der Mann, der uns das Leihfahrzeug, ei- nen VW-Bus. brachte. Nachdem wir all unser Gepäck verfrachtet hatten, fuhren wir in das Stadtbüro, erlegten dort eine Kaution, machten uns vertraut mit den Vorschriften und tätigten in einem na- hen Supermarkt unsere Einkäufe, galt es brücke wurde bereits begonnen. Auch der Brückenbau erfolgt in Eigenregie des Bezirksbauamtes Kufstein. Wie der Straßerireferent GR Capellari in der letzten Gemeinderatsitzung erklärte, soll mit Ende Mai die neue Brücke dem Ver- kehr übergeben werden können. Ob der Leiter des Bezirksbauamtes Hofrat Di- plomingenieur Thaler den Termin der Uebergabe der Brücke für den Verkehr am 1. Juni 1975 einhalten kann oder nicht, darüber wurden bereits Wetten abgeschlossen. die Zentrifugalkräfte der Romantik ver- laufen sich im Absurden, offene Türen werden eingerannt. Und im zweiten Stück, Intermezzo a-Moll op. 116-2, die gleiche Situation. Dur-Moll-Harmonik. Chromatik verwischt den Nährboden, die Basis - ein Mückenschritt zur Auf- lösung, zur Atonalität. Brahms, dem die prophetische Geste nie gelegen hat, der eher in Rückwendung lebte, wird hier - unbewußt zum Sprachrohr des Zer- falls. Die unfaßbare Weite einer grenzen- losen Innenlandschaft wird Musik; aber die Konturen zerfließen. - Op. 116-3, Capriccio g-Moll: Grundstimmung wie vorher. Man kann verstehen, daß von hier der Weg - über Max Reger, der bei Brahms anknüpft - in eine Sackgasse des Molluskenhaften führt. Wenige lichte Stellen im Mittelteil; dann wieder die Unaufgelöstheit verminderter Sept- ehkorde, Die Musik hat ihre Basis ver- doch, uns für die nächsten Tage selbst zu verpflegen. Am Nachmittag des 24. Dezember 1974 fuhren wir von Nairobi nach Naimanga. der Grenzstation zwischen Kenya und Tansanien. Die Grenzformalitäten wa- ren ziemlich rasch erledigt, so konnten wir die Weiterfahrt in Richtung Aru- scha-Moschi bald fortsetzen. Moschi, am Südhang des Kilimandscharo gelegen, erreichten wir erst nach Ein- bruch der Dunkelheit. In der Polizeista- tion wurde uns das Hotel Livingston empfohlen. Wir verbrachten dort den Heiligen Abend vor einem zypressen- ähnlichen Christbaum, der mit bunten Elektrolichtern geschmückt war. Nach der langen Fahrt von annähernd 380 km bei ziemlich heißer Temperatur war es kein Wunder, daß wir ermüdet bald Schlaf fanden. Der 25. Dezember, der Christtag, be- gann mit einem fal3elhaften afrikani- schen Frühstück: Bananen, Ananas und Pflaumen, Eier mit Schinken, Brot, Mar- melade, dazu Kaffee oder Tee. Nachdem wir in einem Auskunftsbüro für Bergsteiger erfahren hatten, daß für die von Fritz Huber jun. geplante Weg- route keine Träger zu haben sind, fuhren wir zur Umwe-Missionsstation, Diese 50 Jahre Edelweißgilde Kitzbühel Auf großer Bergfahrt E Von Toni Werner, Vorstand Konzert der Widerspr 00 üchlichkeiten Klavierabend Jörg Demus am 19. März im Handelskammersaal
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