Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 5. April 1975 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Erfolgreicher Winterprospekt „Kitzbüheler Alpen" Der Vereinigung der Fremdenverkehrs- verbände Kitzbüheler Alpen hielt unter dem Vorsitz von Obmann Dir. Dr. Josef Ziepl noch vor Abschluß der Wintersai- son eine Obmännerkonferenz ab, zu der die Obmänner und zahlreiche Geschäfts- führer der 19 Mitgliedsverbände erschie- nen waren. Obmann Dr. Ziepl erklärte in einem kurzen Rückblick, daß die Win- tersaison besser als erwartet gelaufen sei und die Kitzbüheler Alpen als Großraum im Winter 1974-75 gut abgeschnitten hätten. Allerdings trafen einige Voraus- setzungen in diesem Winter auf unseren Raum zu, die das Ergebnis verbessern mußten, so die Schneenot in weiten Ge- bieten der West- und Südalpen. Für die Sommersaison 1975 wage man allerorts keine Prognose. Man werde zufrieden sein, wenn das Vorjahresergebnis gehal- ten werden könne. Tatsache ist, daß die Gäste nicht mehr langfristig vorbuchen, sondern in ihr Zielgebiet fahren, weil sie heute annehmen können, daß sie den gewünschten Platz finden. Diese Tatsa- che war im abgelaufenen Winter für die Kitzbüheler Alpen sicher von Vorteil, wie es sich auf lange Sicht auswirken wird, muß abgewartet werden. Verschie- dene Veranstaltungen, wie das Hahnen- kammrennen, der Koasalauf und die Alpinweltmeisterschaft im Drachenflug liaben den Skiraum Kitzbüheler Raum weltweit präsentiert. Dafür gebührt den Veranstaltern und allen Helfern der herzlichste Dank. Die Vereinigung hat im vergangenen Herbst den Winterwurfprospekt fertig- gestellt und versandt. Der Versand er- folgte gezielt an die Außenstellen der 3esterreichischen Fremdenverkehrswer- bung und die Reisebüros in den zentral-, Ausschußsitzung des Musikbundes des politischen Bezirks Kitzbühel wurde be- schlossen, das heurige Bezirksmusikfest das für Westendorf bestimmt gewesen wäre, infolge der mißlichen wirtschaft- ].ichen Verhältnisse und der politischen Zustände nicht abzuhalten. St. Johann. König Albert von Belgien kam am 21. Juni 1933 mit der Absicht nach St. Johann, das Totenkirchl im Wil- den Kaiser zu ersteigen. In seiner Be- gleitung befanden sich die bekannten Alpinisten Graf Bonacossa aus Mailand. Paula Wiesinger und J. Stöger, Bozen. Am Stripsenj och. trat schlechtes Wetter ein und so blieb es bei der Partie: Eg- gersteig, Eilmauer Tor, Jubiläumssteig Gaudeamushütte. St. Johann. Gerätehaus. Am 25. Juni 1933 übersiedelte die Freiwillige Feuer- wehr in das neue Gerätehaus. - Unter Vorantritt der Musikkapelle marschier- ten die Abteilungen geschlossen mit den Motorspritzen und der alten Handspritze aus der alten Halle (Kaiserstraße) in das neue Heim neben der Schule. Die Hallen west- und nordeuropäischen Ländern. Der von Graphiker Walter Krabichler gestaltete Prospekt, insbesondere das äu- tierst übersichtliche und künstlerisch wertvolle Panorama wurde in Presse- stimmen und durch Fachleute der Bran- che anerkannt. - Mit diesem Prospekt wurde das bisher größte gemeinsame Werbeunternehmen der Kitzbüheler Al- pen für den Winter über die Vereinigung abgewickelt. - Der Prospekt bringt die notwendige Kurzinformation über den Gesamtraum, dazu die Angaben über die einzelnen Orte, und zeigt vor allem auf, daß ein herrliches Skigebiet sowohl für alpine Skifahrer als auch für Ski- wanderer und Langläufer vorliegt. Der Prospekt kann auch im kommenden Winter voll zum Einsatz kommen. Die Münchenwerbung im Rahmen der „Tirol-Woche" in der bayrischen Haupt- stadt war, wie ')bmann Dr. Ziepl aus- drücklich betonte, der längst fällige Ge- genbesuch bei guten Freunden, liegen doch die Kitzbüheler Alpen für die vie- len Münchner Skifahrer sehr günstig und es wäre unverständlich erschienen, wenn zwar andere Großräume in Tirol dort geworben hätten, die Nachbarn aber ausgeblieben wären. Die Werbung in München wurde durch die Vereinigung vorbereitet, was sich als sehr zielführend erwies, weil man mit der Gesamtwer- bung von Innsbruck aus, wie mehrere Debattenredner betonten, nicht voll zu- frieden war. In München spielte die Mu- sikkapelle Brixen und eine Unterhal- tungsmusik aus Kirchberg auf, die trotz des Schlechtwetters guten Besuch ver- zeichnen konnten. Die zur Verfügung gestellten Stände waren durch Damen aus mehreren Fremdenverkehrsverbän- werden von der Schule aus ferngeheizt. Kitzbühel. Platzkonzert ohne Mäd- chen. Am Donnerstag, 6. Juli 1933 wur- de das erste Platzkonzert der Saison ab- gehalten. Der Besuch war entsprechend der schlechten Zeit geringer als andere Jahre. Ab 9 Uhr waren keine Mädchen mehr zu sehen. Die Gendarmerie pa- troullierte am Platz, um sich zu verge- wissern, ob die Jugend bis 18 Jahre zu Hause ist, und damit verschwanden alle Mädchen. Kirchberg. Sprungschanze. Bei der Aussch.ußsitzung des Verkehrsvereines am 4. Juli 1933 wurde beschlossen, die baufällige Sprungschanze auf Abbruch zu verkaufen, bevor sie zur Gänze ge- stohlen. wird. Schade um die Anlage, die eine der größten im Lande ist. Die letz- ten Springen wurden 1930 abgehalten seitdem ist die Anlage dem Verfall preis- gegeben. Hopfgarten. Selbstmordversuch. Der im Bezirksgericht Hopfgarten inhaftiert gewesene Brandleger Franz Bachler hat am 25. Juni 1933 einen Selbstmordver- den besetzt, die Kojen waren gestaltet und werbeträchtig. Der Obmann dankte für die Mitarbeit der Verbände, die den Erfolg sichergestellt haben, aber auch für den Einsatz der aufspielenden Musi- ker. - Letztlich wurde für den süddeutschen Raum und Ostösterreich eine Insertions- werbung gestartet, die dank der Mitar- beit der Verbände zu einem Erfolg wur- de. Gerade bei derartigen Kampagnen zeigt sich der Vorteil des Großraumes, ginge doch der einzelne Verband bei den gleichen Werbeflächen und den kaum zu gewährenden Textspalten für den Ein- zelverband unter. Die Vereinigung hat die Mittel für das Jahr 1975 teilweise für die Finanzierun des Prospektes bereits verbraucht. Die Obmänner befürworteten eine Plakat- werbeaktion für den nächsten Winter. Eine Nachsaisonwerbung für den Som- mer wird dann trotz der beengten Fi- nanzkraft der Vereinigung und der Ver- bände dann gestartet, wenn der Sommer schlechter als erwartet anläuft. Die Obmänner befürworteten, das Bud- get 1976 in der gleichen Höhe wie für 1975 zu belassen. Die Finanzierung er- folgt durch die Verbände, die nach dem Nächtigungsschiüssel ihre Beiträge lei- sten. Die ordentliche Jahresvollversamm- lung der Vereinigung findet am 28. Mai statt, sie wird die Neuwahl der Ver- bandsfunktionäre und den Beschluß des Haushaltsplanes 1976 bringen. In der Aussprache, die ein interessan- ter Erfahrungsaustausch zwischen den Verbänden und der Vereinigung wurde, dankte der Obmann der Verbände Kitz- bühel und Kirchdorf. Kammerrat Wolf- gang Hagsteiner, dem Obmann Dr. Ziepl und dem Vorstand für das gute Klima, das in der Vereinigung herrschte. Ange- such unternommen. Er wollte sich an einem Leitungsdraht aufhängen. Der Draht war jedoch zu schwach und Bach- 1er wurde bewußtlos am Boden liegend aufgefunden. Er wurde noch am glei- chen Tage ins Gefangenenhaus nach Innsbruck überführt. St. Johann. Ein König in der Fleisch- bankost! Am 23. Juli 1933 bezwang Kö- nig Albert von Belgien mit Graf Bona- cossa, Paula Wiesinger und J. Stöger die berüchtigte direkte Sidostwand der Fleischbank am Wilden Kaiser. Die Klet- tertour dauerte 12 Stunden. Der Abstieg wurde über den Herrenweg zum Elimau- er Tor angetreten. Mit Rücksicht auf die späte Tageszeit (7 Uhr abends) kehrte König Alberi nicht mehr zum Stripsen- lochhaus zurück, sondern ging noch am gleichen Abend über die Gaudeamushüt- te zu Fuß nach St. Johann, wo die Ge- sellschaft im Gasthof Bären übernach- tete. Eine hervorragende bergsteigeri- sehe Leistung des 4jährigen Monarchen. Kirchberg. Hausdurchsuchung. Der Arzt Dr. Castelpietra mußte wegen poli-
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