Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger - Samstag, 5. April 1975 sind im Bezirk Kitzbühel 15 % der Berg- höfe ohne zeitgemäße Zufahrt, von der relativ geringen Zahl anTelefonanschlüs- sen gar nicht zu reden. Die Wegerhaltung und Schneeräumung zur Hauptsache den Bergbauern zu überlassen, die noch da- zu für den Wegebau selbst vielfach über 100.000.— S Beitrag leisten mußten, ist eine ausgesprochene Ungerechtigkeit, wenn man überlegt, daß diese Wege zum überwiegenden Teil der Allgemeinheit, voraus auch dem Fremdenverkehr, die- nen. Die Gemeinden müssen durch ei- nen entsprechenden Finanzausgleich be- ziehungsweise Lastenverteilung in die Lage versetzt werden, diesen zusätzli- chen Aufwand zu übernehmen. Angleichung der Landwirtschaft an die Sozialleistungen, die der übrigen Be- völkerung zukommen. Abgeltung der erhöhten Leistungen und Schwierigkeiten bei der Bewirt- schaftung unserer Bergbauernbetriebe durch entsprechende Direktzahlungen, wie sie nun über das Tiroler Landwirt schaftsgesetz zusätzlich zu den Bundes- mitteln in spürbarer Weise erfolgen. Präsident Astner kam dann auch noch auf den Milchabsatz, die Kreditsituation und das Sonderverkehrserschließungs- programm des Landes Tirol zu sprechen. Dieses sieht auch Hilfen für den Güter- wegbau vor. Sodann nahmen Kammerpräsident Ast- ner und Bezirksobmann Manzl die Eh- rung verdienter Mitarbeiter aus dem landwirtschaftlichen Berufsstand vor. Es wurden mit dem silbernen Ehrenzeichen der Landeslandwirtschaftskammer für Tirol ausgezeichnet: Karl Berktold, Direktor der Molkerei- genossenschaft St. Johann. Alois Fahringer, Direktor der Raiffei- senkasse Kössen-Schwendt. Martin Harasser, Lohningbauer und Bezirksobmann des Bienenzuchtverban- des St. Johann. Franz Höck, Hasenbergbauer, Bürger- meister und Ortsbauernobmann, Obern- dorf. Michael Niedermoser sen., Sanhart- bauer und Ortsbauernobmann, St. Jakob in Haus (inzwischen verstorben). Josef Reiter, Weberbauer und langjäh- riger Ortsbauernobmann, St. Johann. Anton Wimmer, Oberkantbauer und Ortsbauernobmann, Hochfilzen. Josef Wurzrainer, Trittlbauer, Orts- bauernobmann, Hopfgarten. Bezirksobmann Manzl würdigte im einzelnen die Verdienste der Ausgezeich- neten und hob auch besonders die Arbeit der langjährigen Ortsbäuerin und Be- zirksbäuerinstellvertrterin Maria Bich- 1er, Högerbäuerin aus Hopfgarten, her- vor, die das silberne Ehrenzeichen vor kurzem bei anderer Gelegenheit über- reicht bekam. Direktor Dr. Franz Plank von der So- zialversicherungsanstalt der Bauern gab hierauf einen umfassenden Ueberblick zum derzeitigen Stand Jer bäuerlichen Sozialversicherung. Der Referent be- zeichnete die Zusammenlegung der Bau- ernkrankenkasse mit der Pensionsversi- cherung und Unfallversicherung in ei- ner Anstalt als Maßnahme, die bereits positive Auswirkungen zeigt. Im übri- gen bestehen aber noch große Differen- zen zwischen den Sozialleistungen, wie sie die bäuerliche Bevölkerung bekommt und denen anderer Berufsgruppen. So wäre die Angleichung der Landw. Zu- schußrenten an die Bauernpension ein vordringliches Anliegen. Auch der ver- tragslose Zustand mit Aerzten, Zahnärz- ten und Dentisten bringt für die landw. Bevölkerung große Nachteile und Här- ten. In manchen Belangen konnte aber in den letzten Jahren vieles an Verbes- serungen erreicht werden. So tritt ab 1. April 1975 auch eine Erhöhung der Zu- schüsse für weibliche und männliche Be- triebshilfe ein. Der Referent befaßte sich auch eingehend mit der Kindererho- lungsaktion der Bauernkrankenkasse, die ihm seit jeher ein besonderes Anlie- gen war. Hier sprach er der Direktion der Landwirtschafsschu1e „Weitau" die spezielle Anerkennung für die muster- gültige Unterbringung und Betreuung der Kinder im Rahmen dieser Aktion aus. - Das Ergebnis der ärztlichen Un- tersuchung an den Erholungskindern muß allerdings zu denken geben. 50 Pro- zent dieser Kinder hatten Haltungsschä- den, Anämien oder wiesen sogar Unter- ernährungssymptome auf. Bedauernwert fand Dir. Plank das mangelnde Interesse an den Jugenduntersuchungen. Der Re- ferent schloß mit der Feststellung, daß Sozialversicherung kein Dogma sei und jede soziale Leistung irgendwie auch er- arbeitet werden muß. Direktor Dipl.-Ing. Ludwig Partl in- formierte sodann noch die Anwesenden über das Arbeitsmarktförderungsgesetz 1969 und das Schul- und Heimbeihilfen- gesetz. Wie den Ausführungen entnom- men werden konnte, haben beide Geset- ze auch für die Schüler und Schülerin- nen an landw. Fach- und Haushaltungs- schulen große Bedeutung und bieten wesentliche finanzielle Erleichterungen. Als besonderes Anliegen der Landwirt- schaft bezeichnete Partl die Anrechnung der landw. Lehr- und Schulzeiten so- wie der Facharbeiter- und Meisterprü- fungen auf eine spätere nichtlandwirt- schaftliche Ausbildung, was vielfach für Nebenerwerbsbauern von Bedeutung wäre. Bezirksbauernobmann Paul Landmann nahm die Gelegenheit wahr, Bezirksob- mann L. Manzl zur kürzlich erfolgten Verleihung des goldenen Ehrenzeichens der Landeslandwirtschaftskammer zu gratulieren. Er beglückwünschte gleich- zeitig namens des Bauernbundes die üb- rigen Ausgezeichneten. Bürgermeister Höck dankte im Na- men der neuen Ehrenzeichenträger und brachte zum Ausdruck, daß die Aus- In Kitzbühel könne man nur bis Mitte März skifahren, hörte man früher unter Bezugnahme auf die Höhenlage häufig. Die letzten Winter und auch der laufen- de liefern den Beweis, daß man auch im April - und sogar noch in den Mai hin- ein - skifahren kann. Freilich nicht mehr auf allen Anlagen, aber seit dem Ausbau des schneesicheren Resterhöhe- gebietes zumindestens dort. Für dieses Wochenende empfehlen wir eine Abschlußfahrt am Kitzbüheler Horn, auf der Bichlaim oder in Joch- berg-Wagstätt. Alle Anlagen am Horn, auf der Bichlaim und in Jochberg sind nämlich nur noch bis einschließlich Sonntag, 6. April in Betrieb. Die Talfahrt ist mit Skiern bei den genannten Anla- gen gratis. Einige Hinweise: Haben Sie bedacht, daß die Saison- kartenfahrer in diesem Winter voll aut ihre Rechnung kommen. Wenn man bis zum Ende der Saison rechnet, ergeben sich fünfeinhalb Monate Skisaison. Dies ist ein besonderer Vorteil für unsere Ju- gend, die einen überaus preisgünstigen Skipaß besitzt. Skibetrieb am Hahnenkamm ist in vollem Umfang bis einschließlich Sonn- tag, 13. April. Zeigen Sie auch jetzt noch Ihren Ausweis oder Ihre Fahrkarte bei den Einlaßstellen „unaufgefordert und of- fen" vor. Im Lauf dieser Saison mußten eine leider beachtliche Zahl von Berech- tigungsausweisen für verfallen erklärt werden, weil Schwindelversuche vor- lagen. zeichnungen als Anerkennung der Ar- beit aller Mitarbeiter aus dem Bauern- stand angesehen werden sollten, wenn sie sich auch nicht unter den heute Ge- ehrten befinden. In der darauffolgenden Diskussion wurden besonders brennende Probleme behandelt, wie z. B. Güterwegerhaltung, Almwirtschaftsförderung im Rahmen des Tiroler Landwirtschaftsgesetzes, Waldaufseherbeitrag für Schutzwald, Krankentransportkosten, Rentnerbetreu- ung usw. Bezirksobmann Oek.-Rat Manzl dank- te zum Abschluß dieses gutbesuchten und inhaltsreichen Kammertages allen Funktionären für die im Dienste des bäuerlichen Berufsstandes mit viel Idea- lismus geleistete Arbeit und besonders auch den Referenten des Tages für ihre wertvollen Ausführungen. J. W.
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