Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 14 Kiizbüheler Anzeiger Samstag, 19. April 1975 14. Dezember: Cäcilienkonzert in der Tenne 19. Jänner: Siegerehrung zum 35. Hah- nenkammrennen 11. Februar: Schnitzibank Insgesamt 130 Proben und Ausrückun- gen: 63 Proben 20 Platzkonzerte 19 Standkonzerte 10 Ständchen 4 Großkonzerte 14 Sonstige Ausrückungen Viel Applaus für die Kassenführung erhielt auch der Kassier Stefan Ho - f o- f e r. Aus dem Bericht ist zu entneh- men,dafl über 100.000 Schilling an Spen- den eingegangen sind. 50.000 Schilling als Jubiläumsspende der Sparkasse der Stadt Kitzbühel, 33.000 Schilling für den Glückstopf zum Jahrmarkt und 30.600 Schilling von den Fahnenpatin- nen. Auf Antrag der Rechnungsprüfer Josef Feiler und Hans Haß wurde dem Kassier einstimmig die Entlastung er- teilt. Die Neuwahlen wurden unter dem Vorsitz von Bürgermeister LAbg. Hans B r e t t a u e r vorgenommen. Die Durchführung der Neuwahlen erfolgte erstmals nach dem vom Musikkamera- den Dr. Vitus G r ü n w a 1 d ausgearbei- teten neuen Musikstatut. Die Ergeb- nisse: Obmann Andre Feiler Stellvertreter Fritz Binder Kapellmeister Josef Gasteiger Stellvertreter Andre Feiler Wenn das Wetter heuer gar nicht recht an ein kommendes Frühjahr denken läßt und im Brixental der Schnee noch bis tief in das Tal herunterreicht, so gibt es doch Menschen in den warmen Stu- ben, welche bereits schon jetzt von ei- nem Sommer auf „Aimerisch träumen. Zu diesen Leuten gehört auch die Wi- dauer Moidl, welche in Kirchberg unter dem Namen Filzer Moidl bekannt ist. - Die aus Kirchberg stammende Bauern- tochter hat mit Ablauf des vergangenen Jahres bereits 50 Sommer lang auf ver- schiedenen Almen des Brixentales zuge- bracht. Die jetzt bald 80jährige Brixne- rin erzählt uns gerne einige interessante Begebenheiten aus ihrem almerischen Leben. Schon mit 14 Jahren mußte sie zum erstenmal auf die Legeralm in Aschau als Almhilfe gehen. - Leider konnte sich Moidl zu diesem Zeitpunkt noch keine richtige Vorstellung vom tatsächlichen Leben auf einer Alm ma- chen. Es bedrückten sie daher allerhand dunkle Vorstellungen, die es zuwege brachten, daß sie an ihrem ersten Alm- sommer sage und schreibe dreimal da- Schriftführer Gottfried Planer Kassier Stefan Hofer Stellvertreter Diethelm Dünser Zeugwart Fritz Binder Notenwart Sepp Brunner Fähnrich Josef Gasteiger, (Oberhaus) Organisationsleiter Sepp Brandstätter Beiräte: Sepp Mitterer, Toni Sailer und Andre Mitterer. Neu im Ausschuß ist Andre Mitterer. Der wiedergewählte Obmann dankte dem Herrn Bürgermeister für die Durch- führung der Wahl und den Musikkame- raden im Namen des gesamten Aus- schusses für das entgegengebrachte Ver- trauen. Ehrungen: 50 Jahre Fritz Schweinester 25 Jahre Lais Schweinestec Franz Foidl 10 Jahre Oswald Pletzer Josef Mitterer Die Uebergabe der Ehrenzeichen er- folgt beim heurigen Cäcilienkonzert. Neuaufnahmen Wilfried Dünser (Klarinette) Hubert Karrer (Saxophon) Otto Caramelle (Baß) Hansjörg Lumpi (Trompete) Ernst Landgraf (Klarinette) Bürgermeister B r e t t a u e r gratu- lierte den Ausschußmitgliedern zu ih- rer Wahl und dankte der Stadtmusik im gesamten für ihren Einsatz und ihre großartigen musikalischen Leistungen im Dienste der Oeffentlichkeit. Die 130 Einsätze im abgelaufenen Jahr spre- vongelaufen ist. Dieses eintönige und einsame Leben war nicht auszustehen, sagte sie, und machte sich demzufolge immer wieder auf den Heimweg in Richtung Kirchberg. Schließlich gelang es den älteren Leuten aber doch durch gutes oder auch schlechtes Zureden, daß ich meine Meinung änderte, um dann für nicht weniger als fünfzig Sommer lang den Almen treu zu bleiben, drück- te sich die Moidl aus. Heute zählt sie diese Almsommer zu den schönsten ih- res Lebens. obwohl diese übersät von freudigen oder auch traurigen Vor- kommnissen gewesen waren. Es war immer ein unbeschreiblich schö- ner Anblick für sie, dem Almvieh in- mitten von Felsblöcken, der roten Al- penrosen oder der pfeifendenMurmeltie- re zuzusehen, wie es die frischen Grä- ser abweidete und die Kühe dann die fette Almmilch in den Hag heimbrach- ten. Dort ging es Tag für Tag zweimal an das Melken, und die gewonnene Milch mußte auf dem Rücken in einer Milch- butte in die Sennhütte getragen werden. Es gab damals auf den Almen noch chen eine deutliche Sprache über den Idealismus der Stadtmusikanten. Obmann FI a g s t e i n e r dankte im Namen des Vorstandes und Ausschus- ses des Fremdenverkehrsverbandes und erwähnte insbesondere das vorbildliche Auftreten in Schweden und die dort ge- zeigten musikalischen Leistungen sowie die Qualität der Platzkonzerte unter der dynamischen Führung von Stadtkapell- meister Sepp Gasteiger. Er beglück- wünschte die Stadtmusik auch zur neu- en Fahne, deren Weihe ein eindrucks- volles Fest war. Kulturreferent Stadtrat Resch be- dankte sich für die Einladung und be- zeichnete die Stadtmusik als bedeuten- den Kulturträger der Stadt. Stadtkapellmeister Sepp Gastei - ger astei- ger sprach dem Bürgermeister, dem Verkehrsverbandsobmann, Direktor Dr. Ziepi und Ehrenmitglied Peter S i e - b e r e r den Dank für die erwiesene Unterstützung aus. Gasteiger dankte auch dem Obmann und dem Ausschuß für die gute Zusammenarbeit, insbeson- dere Notenwart Sepp Brunner und Os- wald Pietzer aus Aurach. Mit besonde- rer Freude erwähnte der Kapellmeister den Einsatz der Musiker in Schweden, wo die Stadtmusik den bisher größten Erfolg im Ausland erzielen konnte. In der anschließenden Debatte kam aus der Versammlung die Anregung, wieder eine Gruppenaufnahme zu ma- chen, da die letzte schon zehn Jahre zurückliege. Weiters wurde über die Pro- grammgestaltung bei den Platzkonzerten debattiert. Dazu sagte Stadtkapellmeister Sepp Butter und Käse oder Schotten und Zie- ger in Hülle und Fülle. Diese wertvol- len Produkte mußten dann auf Kraxen mühselig oft auf nicht ungefährlichen Wegen zutal gebracht werden. Es war eine schwere Arbeit, über die sich aber niemand aufregte, da es einfach so sein mußte und vom heutigen Standpunkt aus betrachtet als fast unmöglich ange- sehen wird. Besuche gab es nicht viele während des Sommers auf der Alm. Es kam ab und zu einer aus dem Tal, dem man nicht gleichgültig war, so schien es wenigstens, zu Besuch, bepackt mit ei- nigen Lebzeiten, die dann in den folgen- den Tagen als süße Erinnerung in Form eines Lebzeitschmalzbrotes verspeist wurden. Mit dem Vieh hatte sie immer Glück, sagte die rüstige Sennerin, auch als einmal beim Melken der Blitz in nächster Nähe des Hages einschlug, da- bei der Melkstuhl und der Sechter da- vonflogen und die biedere Moidl auf dem Stallboden zu sitzen kam. Es war weiter nichts Besonderes geschehen, bis wir vor dem Stall bemerkten, daß das Dach des dort aufgestellten Wegkreuzes ebenso davongetragen war, ansonsten aber dem Kruzifix selbst nicht das ge- ringste passierte, was mich allerdings besonders beeindruckte. Auch die Tage, Widauer Moidl, 50 Sommer lang auf Almen verbracht Von Melchior Meyer, Brixen
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