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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. Mai 1975 Von der Abschlußfeier zum Blumenschmuck- wettbewerb 1974 in Kitzbühel wendung von Goldschrift (z. B. Friedhof Kirchdorf). Zugelassen sind nur behaue- ne heimische Steine. Als Beispiel für ei- nen vorbildlich gestalteten Grabstein und als Hinweis, wie man auch aus Stein und gerade aus Stein etwas Schönes ge- stalten kann, möchte ich das Grabmal für Dr. Heinz Müller anführen (im neu- en Friedhof auf der linken Seite des Hauptweges): im senkrechten Kreuz- balken der auferstehende Heiland, links und rechts ein Engel mit der Posaune (von Bildhauer Sepp Dangl, Kitzbühel). Zur Auflockerung des Friedhofs tragen natürlich sehr die Gott sei Dank immer häufiger werdenden schmiedeeisernen Grabkreuze bei. Mehr und mehr setzt sich die Auffassung durch, daß auf un- sere Bergfriedhöfe ein leichtes be- schwingtes Schmiedeeisenkreuz besser paßt und meist geschmackvoller ist als die heutzutage angebotenen Marmor- steine - und seien sie auch noch so teuer. Eine große Verantwortung liegt hier bei den Steinmetzbetrieben, weil es doch sie meist sind, welche den Leuten ortsfremde Steine mit den oben ange- führten Bildern einreden, jedenfalls sind die Firmennamen sämtlicher Steinmetze auf diesen Steinen zu finden. Klare Ver- hältnisse kann freilich nur eine von der Gemeinde erlassene Friedhofsordnung schaffen. Eine zweite Unsitte, die in den letzten Jahren auch in unserem Friedhof einge- rissen ist, ist die Gesaltung der Grab- flächen selbst. Es gibt nun auch bei uns schon nicht mehr wenig Gräber, wo an- stelle von grünen und blühenden Pflan- zen toter kalter Marmorkies die Grab- fläche deckt. Eine geometrische rhom- busförmige Figur in der Grabmitte, aus Terrazzo gegossen, kann das Ganze nur noch verschlechtern. In den letzten Ta- gen sah ich sogar, wie sich ein Grabbe- sitzer die unter dem weißen Marmorkies befindliche Fläche ausbetonieren ließ; damit ist er die Kosten für das alljährli- che Bepflanzen los und hat auch mit dem Unkraut keine Mühe. Ob wir uns einen Friedhof mit solchen Gräbern wünschen, steht freilich auf einem an- deren Blatt. Wer das Grab nicht jedes Jahr neu bepflanzen will, kann ja aus- dauernde Blütenstauden oder Ziergehöl- ze setzen, die auch gegen länger dauern- de Trockenperioden unempfindlich sind. Finden wir doch wieder zurück zu einer einfachen und gerade durch die Einfachheit wirkenden Friedhofkultur! Protztum, Kitsch und Firlefanz haben auf dem Friedhof nichts zu suchen. Der Friedhof soll unser aller Anliegen sein, niemand soll sich dieser Aufgabe ent- ziehen. Peter Brandstätter Feuernotruf TeL 12 2 nur für Kitzbühel Rettung (Rotes Kreuz) . . . Tel. 144 Notruf Gendarmerie . . . . Tel. 133 Am 23. April 1975 fand im Festsaal des Bezirksstellengebäudes Kitzbühel der Tiroler Handelskammer die Abschluß- feier über den Blumenschmuckwettbe- werb in Kitzbühel statt. Der Obmann des Obst- und Gartenbauvereins, Toni L a u c h e r, begrüßte die Erschienenen, insbesondere als Ehrengäste Bürgermei- ster LAbg. Hans Brettauer, Altbürger- meister Hermann Reisch, Pfarrer Walter Eibich sowie die Gemeinderäte und die Vertreter des Fremdenverkehrsverban- des, Stadtbaumeister Ing. Norbert Cuf er und Stadtgärtnermeister Josef Högler, den Referenten Stadtgärtnermeister H. Lobenstock aus Hall i.Tirol und das Blä- serquartett der Stadtmusik unter der Leitung von Stadtkapellmeisterstellver- treter Andre Feller. Für das Blumenschmuckjahr 1974 er- folgten in der Stadt Kitzbühel insgesamt 148 Anmeldungen. Der Bewertungskom- mission gehörten an: Fachlehrer Hans Widmoser von der Landeshaushaltungs- schule Weitau in St.Johann, Wirtschafts- beraterin Lechner von der Bezirksland- wirtschaftskammer, Stadtgärtnermeister Josef Högler, der Referent für Ortsver- schönerung Gemeinderat Peter Brand- stätter und der bisherige Blumen- schmuckreferent Oek.-Rat Josef Ober- hauser. Beurteilungskriterien Gesamteindruck des Hauses, Fassa- denzustand, Sauberkeit, Ordnung, Ver- kitschung, Reklame (bis 10 Punkte). Anordnung der Blumen, richtige Aus- nützung der Möglichkeiten (bis 5 Pkt.) Auswahl der Pflanzen, Gesundheit (bis 5 Pkt.). Farbliche Harmonie und Wirkung (bis 5 Punkte). Vier Häuser erreichten 23 Punkte. - Mehrere Häuser mit ausgezeichnetem Blumenschmuck konnten nicht bewertet werden, da keine Anmeldung erfolgte. (In der Stadt z. B. Sparkasse, Jenewein, Salvenmoser, Praxmair und Fleischhaue- rei Huber.) Die Blumenschmuckfeier, die von dem Bläserquartett der Stadtmusik verschönt wurde, nahm einen harmonischen Ver- lauf. Höhepunkt der Feier war der Vortrag von Hans Lobenstock, Mitglied der Lan- deskommission für Blumenschmuck. Er begann zur Genugtuung der aufmerk- samen Zuhörer mit drei Superlativen.- Kitzbühel uperlativen: Kitzbühel errang 1967 zum dritten- mal den Wanderpreis des Landesgarten- wettbewerbs (Pokal und Urkunde im Heimatmuseum). Kitzbühel erhielt als erster Ort Tirols das Gütesiegel. Kitzbühel hat heute schon um 20 Uhr einen vollen Saal von Blumenliebha- bern. (Dies bemerkte bereits Obmann Toni Laucher, der große Bedenken hatte, ob der große Festsaal wohl voll werden würde.) Zu seinem Vortrag zeigte Lobenstock ausgezeichnete Farbbilder. Die meisten von Lobenstock gezeigten Ziergehölze sind in unseren städtischen Anlagen zu finden: die Kolkwitzie, auf die beson- ders hingewiesen wurde, steht hinter em „Erler-Stein" im Stadtpark. Ge- spickt mit sprühendem Humor gab Lo- benstock weiters praktische Ratschläge zur Pflanzenauswahl, über den Schnitt, die Anlage eines Gartens und dessen Pflege. Sein Thema waren ja hauptsäch- lich die Zierhölzer und Sträucher im Hausgarten und in den städtischen An- lagen. Hans Lobenstock, bereits ausgezeich- net mit der „Grünen Kitzbüheler Gar- tenschürze". erhielt überdies eine Ehren- urkunde des Gartenbauvereins für wie- derholte Aufklärungsarbeit in Kitzbühel. Von Stadtgärtnermeister Högler wur- den sodann die japanischen Blumensa- men ausgegeben, die reißend Absatz fanden. Högler erklärte sich erfreuli- cherweise auch bereit, im Mai oder Juni, wenn die meisten Sträucher blühen, mit interessierten Blumenfreunden eine Füh- rung durch die städtischen Anlagen zu machen; ev. an einem Sonntagvormittag. Wenn dafür Interesse herscht, würde der Obst- und Gartenbauverein die Or- ganisation übernehmen. Mit Freude wurden auch von den 148 Teilnehmern am Wettbewerb die schö- nen Blumenstöcke in Empfang genom- men. Bgm. LAbg. Hans Brettauer dankte abschließend allen Blumenfreunden für ihre Tätigkeit im Dienste der Ortsver- schönerung und allen Mitgliedern der Bewertungskommission, insbesondere dem Referenten für Blumenschmuck GR Direktor Brandstätter sowie dem Ob- mann des Obst- und Gartenbauvereines sowie dem Quartett der Stadtmusik für die herrlichen Weisen. Ferialstellen - Ferialkräfte Wie alljährlich, werden auch heuer wieder offene Stellen, vor allem im Gast- gewerbe, durch Ferialkräfte besetzt wer- den müssen. Es handelt sich hauptsäch- lich um den Zeitraum vom Schulschluß bis Ende August. Die Betriebe werden gebeten, offene Stellen, die durch Ferialkräfte besetzt werden können, schriftlich oder telefo- nisch an das Arbeitsamt Kitzbühel, Hin- terstadt 30, Telefon (0 53 56) 24 22, be- kanntzugeben.
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