Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 10. Mai 1975 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Die Frage Tennishalle aus der Sicht des Tennisklubs Alpenvereins-Sektionstour Zum Artikel „Tennishalle kontra Parkplatz" im „Kitzbüheler Anzeiger" vom Am Sonntag, 25. Mai, ver- * 26. April 1975 aus der Feder von Gend.-Bez.-Inspektor H. Windbrechtinger anstaltet die OeAV - Sek- Es ist richtig, daß sich das Verkehrs- in der Person des Dr. Ernst Angelbeck, tion Kitzbühel eine Ski- tour zum Hohen Riff 1er in die Zillertaler kuratorium mehrheitlich gegen die Be- Reisebüroinhaber in Köln, einen Inter- Alpen. Bis auf die Höhe des Spannagel- reitstellung des Grundstücks neben dem essenten vorstellten. Als persönlicher Hauses wird mit dem Sessellift gefahren, Tennisstadion für den Bau einer Tennis Freund von Ernst Hinterseer und lang- der restliche Aufstieg beträgt noch ca. halle ausgesprochen hat. Tatsache ist je-- jähriger Gast Kitzbühels erklärte er sich eineinhalb Stunden. Bei ausgesprochen doch auch, daß der Sportausschuß der gemeinsam mit den beiden Vizepräsi- schlechter Witterung findet die Tour Stadtgemeinde Kitzbühel sich einstim- denten des TCK bereit, zum Bau einer nicht statt. Anmeldung:" bis Freitag, mig dafür ausgesprochen hat. Beide Tennishalle eine Gesellschaft zu gründen, 23. Mai im Landesreisebüro bei Tengg. Ausschüsse eben aus ihrer Sicht. D a f ü r und den Hauptteil des erforderlichen Abfahrt: Sonntag, 25. Mai, 6 Uhr, ab hat sich jedoch auch einstimmig das Kapitals beizubringen. Landesreisebüro. Fahrpreis 90.— 5, vom Gemeinderat zwecks Kontaktauf- Wirtschaftlich zweifelsohne richtig und Jugendliche 45.— S. Ausrüstung: Felle nahme mit den vorgesehenen Gesell- verständlich, daß es für ihn jedoch nur empfehlenswert. Führung: OSTR Prof. shaftern eingesetzte Kontaktkomittee einen möglichen Standort für die Tennis. Adolf Cologna. Tourenwart Haderer ausgesprochen (Vzbgrn. Horn, Stadtrat halle gab und gibt: möglichst nahe dem GR techn. Rat Kahlbacher). In einem mehrere Stunden dauernden Kontakt- gespräch mit Vertretern des Tennis Clubs Kitzbühel und den Gesellschaftern Dr. Ernst Angelbeck und Ernst Hinter- seer wurde Einhelligkeit in allen Fragen erzielt: Standort neben dem Tennissta- dion, Form der Bereitstellung Verkauf und Kaufpreis 5 530.000.—. Und diesem Vorschlag hat sich die Mehrheit des Ge- meinderates angeschlossen. Daß Kitzbühels Tennisspieler sich eine Tennishalle wünschen, ist nicht neu und bestimmt verständlich. Doch wesentlich wichtiger und schwerwiegender ist die Tatsache, daß der Bau einer Tennishalle für den Fremdenverkehrsort Kitzbühel von größter Bedeutung ist. Denn in kei- ner Sportart steigt die Zahl der Aktiven derart rasch, wie im Tennissport. Und dies in aller Welt. Kein Wunder, daß Fremdenverkehrs- orte wie Bad Reichenhall, Saalbach, Bad Kleinkirchheim, Bad Wiessee, Garmisch - um nur einige zu nennen - dieser Entwicklung Rechnung getragen haben und bereits über Tennishallen verfügen. Und daß andere, so Seefeld, Mayrhofen, Gastein, Zell am See etc., eine solche be- reits planen oder bauen. Kitzbühel ist hier also nicht voraus, sondern zieht nach. Der Tennis Club Kitzbühel hat es sich aber nicht einfach gemacht. Einfach wä- re es gewesen, der Stadtgemeinde und dem Fremdenverkehrsverband die For- derung zu präsentieren, eine Tennishalle zu bauen. Unter Berücksichtigung der angespannten finanziellen Lage bei Ge- meinde und Fremdenverkehrsverband, kam man im Tennisklub Kitzbühel zur Ansicht, daß ein derartiges Ansinnen ge- genwärtig nicht zu verantworten wäre, man also versuchen müsse, eine Fremd- finanzierung zu erreichen. Zahlreiche Kontaktgespräche ergaben jedoch, daß der notwendige Betrag für eine Drei- Platz-Halle - immerhin rund 6 Mio - auch auf privater Basis in Kitzbühel nicht aufzutreiben ist. Der Clubvorstand war daher froh, als die beiden Vizepräsidenten des Clubs (Rudi Lindebner und Ernst Hinterseer) Stadtgemeinde mit der Bitte heran, ne ben dem Tennisstadion ein Grundstück für den Bau der Tennishalle bereitzu- stellen. Sei es käuflich, im Pachtweg oder in Form eines Baurechtsvertrages. Und so kam es in mehreren ausführ- lichen Gesprächen und Besprechungen zu dem nunmehr vorgesehenen Weg: Tennis Club Kitzbühel (dieser trat nach dem Tod von R. Lindebner für ihn ein) und Ernst Hinterseer würden von der Stadtgemeinde KitzbüEel das erforder- liche Grundstück kaufen und dieses als- dann als Gesellschafter in die Gesell- schaft einbringen, die die Tennishalle bauen und betreiben wird. Den Haupt- teil der Baukosten würde Dr. Ernst An- gelbeck beibringen, Ernst Hinterseer würde sich ebenfalls am Bau beteiligen. Und die Gesellschaft würde dann die Tennishalle betreiben. Daß man sich als Kaufpreis für das Grundstück (2300 qm) auf einen Preis von 530.000.— S einigte kann man ganz bestimmt nicht als „Schenkung" bezeich- nen und schon gar nicht als Schenkung an einen deutschen Staatsbürger, denn grundbücherlicher Eigentümer wären und würden bleiben: Tennis Club Kitz- bühel und Ernst Hinterseer. Wenn die Stadtgemeinde Kitzbühel den Interessenten das Grundstück um die 530.000.— Schilling verkauft, ist dies sicher wohl überlegt, denn Stadtgemein- de und Fremdenverkehrsverband erspa- ren sich damit den zweifelsohne früher oder später notwendigen Bau einer Ten- nishalle in Eigenregie, sparen sich also Ausgaben von mindestens 6 Millionen Schilling. Und auch der Vorwurf, leichtfertig ein gemeindeeigenes Grundstück zu verkau- fen, trifft keineswegs zu, denn an den Verkauf sind Bedingungen und Lasten geknüpft. So muß vor Unterzeichnung des Kaufvertrages die Finanzierung ge- sichert sein, bar auf einer Kitzbüheler Bank. Die Stadtgemeinde sichert sich das Rückkaufsrecht. Die Stadtgemeinde si- chert grundbücherlich ab, daß die Halle pro Woche vier Stunden kostenlos für die Schüler- und Jugendförderung be- reitgestellt werden muß. Sichert ab, daß die Halle kostenlos als Ausweichquartier beim Head Cup zur Verfügung gestellt wird. Sichert dem Tennis Club ein Win- teturnjer. Sichert eine entsprechende Gestaltung der Benützungsgebühren, die nicht über dem Durchschnitt anderer Hallen in Oesterreich liegen dürfen. Für K:tzbühels Gäste wie Kitzbühels Tennis- sportler gleichermaßen sichert die Stadt- gemeinde damit eine öffentliche Tennis.- halle. Sicher, durch den Bau der Tennishalle verliert Kitzbühel 60 Parkplätze. Auf einem Parkplatz allerdings, der vom Be- sucher der Kitzbüheler Innenstadt bis- her nicht angenommen wurde, wie Ver- kehrszählungen zwischen dem 20. 12. 74 und 20. 2. 75 ergeben haben. Mehr als 12 Autos parkten dort nur am Tag des Ab- fahrtslaufes beim Hahnenkammrennen. Und an diesem Tage sind ohnehin die größten Parkflächen viel zu klein. Bei Gfoßveranstaltungen wie Hahnenkamm- rennen und Head Cup wird man immer zu wenig Parkplätze haben und dies nicht nur in Kitzbühel. Für den norma- len Tennisbetrieb genügen jedoch die 60 Parkflächen, die auch nach dem Bau der Tennishalle verbleiben. Und daß Besu- cher der Innenstadt ihren Pkw nicht ne- ben dem Tennisstadion abstellen, wird auch die Tatsache nichts ändern, wenn einmal das Gerichtsgebäude gebaut wird und dann ein Teil der gegenwärtig dort verwendeten Parkplächen wegfällt. Für den Preis von 60 Parkplätzen auf einem seinerzeit zum Zwecke der Errich- tung von Sportstätten angekauften Grundstück bekommt Kitzbühel eine Tnnisha11e. Sparen sich Stadtgemeinde und FVV Investitionen in der Höhe von rund 6 Mio Schilling. Sicher war es keine leichte Entschei- ding. Der Gemeinderat hat es sich nicht leicht gemacht. Die Frage wurde von den verschiedensten Seiten aus beleuch- tet und das Für und Wider gegeneinan- dr abgewogen. Und weil jedes Ding eben immer zwei Seiten hat, glauben wir, daß es notwen- dig war, die Bevölkerung Kitzbühels a--ich von unserem Standpunkt zu infor- mieren. Tennis Club Kitzbühel
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