Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Von links: Der Vorstand mit Direktor Dipl.-Kfm. Schenkenfeldei, Direktor Dipl.- Kfm. Muckhoff, Direktor Dipl.-Kfm. Dr. Josef Ziepl und Präsident. Direktor Dr. Debene (am Rendnerpult). Photo Korn, Kitzbühel Samstag, 17. Mai 1975 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 1963/64 waren es bereits viermal so- viel Uebernachtungen wie zehn Jahre zuvor, nämlich 16,364.000 bei 2,465.000 gemeldeten Gästen; ein knappes Jahrzehnt später, nämlich 1972/73 hatten sich diese Zahlen wie- der nahezu verdoppelt, es gab 30,828.000 Uebernachtungen bei 4,437.000 gemeldeten Gästen. 1973/74 brachte trotz der allgemein rückläufigen Tendenz das FV-Jahr in Tirol immer noch 30,190.000 Ueber- nachtungen bei 4,290.000 Gästen. Diese Zahlen unterstreichen die Spit- zenstellung Tirols im gesamtösterrei- chischen FVV und somit auch im Devi- senaufkommen von über einem Drittel der gesamtösterreichischen Einnahmen aus dem Fremdenverkehr. Die olympischen Winterspiele, die nächsten Winter zum zweitenmal in Innsbruck ausgetragen werden, rücken sowohl Tirol als auch Oesterreich vie- der in den Blickpunkt der Internationa- len Presse und werden, so hoffen wir, den Fremdenverkehr in den darauffol- genden Jahren auch wieder positiv be- einflussen. Unser aller Anliegen ist es, Oester- reich den Ruf als das Urlaubsland zu er- halten. In diesem Sinne hoffe ich auf einen erfolgreichen Verlauf dieser Ta- gung in Kitzbühel und wünsche Ihnen allen einen schinen Aufenthalt in Tirol. „Zolles": Diesen Ausführungen schloß sich der Vortrag des Leiters der Oester- reichischen Fremdenverkehrswerbung in Wien, Direktor Helmut Zolles, an: Er stieß mit der Feststellung, daß die öster- reichische Fremdenverkehrswerbung und die Landesiremdenverkehrsämter in Zukunft nur jenen helfen werden kön- nen, die mit der notwendigen fortschritt- lichen professionellen Technik und Kenntnis auf dem touristischen Markt agieren, mitten in das zentrale Thema der Haupttagung. Das Gesamtreferat wird möglicherweise zu einen späteren Zeitpunkt gebracht. „Huber": Abgeschlossen wurden die Begrüßungsadressen mit einem Vortrag voil Landtagsabgeordneten Kom.-Rat Christian Huber, der nicht nur als Chef der Bezirkshe ndelskammer und gleich- zeitiger Gastgeber der Tagang sprach, sondern auch im Auftrage der Tiroler Landesregierung für den zuständigen Landesrat Dr. Luis Bassetti. Demnach waren seine Ausführungen auen in zwei Abschnitte unterteilt. Die für den Fremdenverkehrsbezirk gelten- den Worte der wirtschaftlichen Aktivi- tät sind bereits im vollen Wortlaut ver- öffentlicht worden. LAbg. Huber ging in seinem zweiten Teil der Ansprache auf die Intensionen des Landes ein, legte dem aufmerksamen Forum Schwer- punte der tirolischen Fremdenverkehrs- politik vor: Wörtlich sagte der Referent dazu: Das Fremdenverkehrsland Tirol un- ternimmt, in richtiger Abschätzung der Bedeutung des Fremdenverkehrs für un- sere Wirtschaft und damit für das Ge- deihen unseres Landes, seit geraumer Zeit große Anstrengungen, um vom Führungsstil her für die kommenden Jahrzehnte gerüstet zu sein. Zuvörderst möchte ich unser Landes- fremdenverkehrsgesetz stellen, das weit- sichtig konzipiert, unseren 220 Berichts- gemeinden sowohl die orga nisatc.rische als auch finanzielle Selbstständigkeit, durch das Statut der Körpeischaft Oef- fentlichen Rechts, den jeder Verband innehat, sichert. Es ist das starke Rück- grat und die Basis des Erfolges unseres Landes auf dem Felde des Tourismus. Novellen werden die Gesetzesmaterie den Erfordernissen der Zeit anpassen. Bereits vor einem Jahrzehnt wurde die Hotelfachschule Villa Blanke für den Tiroler Hotelnachwuchs in Betrieb ge- nommen und mußte bereits erweitert werden. Die Absolventen dieser Fach- schule heben das Niveau des Dienst- ieistungsgewerbes stetig an und tragen damit effektvoll zur Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit bei. Wir sind auf diese jungen Leute stolz. Für das mitt- le cc i\'Ianagement im Fremdenverkehr ist im Vorjahr die Seminarausbildung angelaufen. Tirol weiß, daß nicht nur auf der Basis viel geschehen muß, son- dern auch im mittleren Führungsbe- reich. Die Tiroler Handelskammer errichtete ferner das Institut für Verkehr und Tou- rismus, das der Fremdenverkehrswirt- schaft mit Untersuchungen, Analysen, Statistiken, Literatur und Fachvorträ- gen zur Verfügung steht. Dieses Institut zusammen mit dem Wirtschaftsförde- rungsinstitut der Tiroler Handelskam- mer sind weitere Pfeiler der Bemühun- gen unseres Landes zur wirtschaft- lichen Festigung. Schließlich wurde im Landesfremden- verkehrsamt für Tirol das Vorschrei- bungswesen für die Pflichtbeiträge und Ortsaufenthaltsabgaben auf das elektro- nische Rechnungswesen umgestellt und somit gleichzeitig die Basis für die Da- tenverarbeitung und für das Meldewesen sowie eine ausgefeilte Statistik gelegt, weil ohne das notwendige Vergleichs- material eine erfolgreiche mittelfristige bzw. langfristige Fremdenverkehrspoli- tik kaum mehr möglich erscheint. „Brettauer": Nach dem Mittagessen, welches von der Tiroler Landesregierung im Hotel Goldener Greif gegeben wor- den war, sprach der Bürgermeister der Stadt Kitzbühel, LAbg. Hans Brettauer nef dem Empfang der Stadt und des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel im Cafö Toni Praxmair. Bürgermeister Brettauer skizzierte die geschichtliche Entwicklung der Stadt und verstand die Durchführung der Jah- reshauptversammlung der österreichi- schen Kur- und Fremdenverkehrsdirek- toren als ein Kompliment und als eine Referenz der Bundesländer an den Pio- nierort im Tourismus. Die wirtschaft- liche Bedeutung, die der Fremdenver- kehr für Kitzbühel hat, unterstrich der Redner nicht nur mit Wirtschaftsdaten, sondern insbesondere auch durch die Feststellung der guten Zusammenarbeit und des engen Einvernehmens zwischen den beiden Körperschaften Oeffent- lichen Rechts, Gemeinde und Fremden- verkehrsverband, die beide nur ein ge- meinsames Ziel kennen, zum Wohle Kitzbühels zu arbeiten. Er wünschte allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen vollen Erfolg der Tagung, die sich mit dem wichtigen Thema der Berufs- schulung zu befassen hat, und schöne Tage in Kitz.
< Page 2 | Page 4 >
< Page 2 | Page 4 >